TVB verliert das erste Spiel des BGV Handball Cups knapp

Am ersten Spieltag des BGV Handball Cup traf der TVB Stuttgart vor 500 Zuschauern in der SCHARRena auf die Rhein-Neckar Löwen. Am Ende der Partie mussten sich die WILD BOYS knapp geschlagen geben.

Der TVB kam gut in die Partie, Adam Lönn brachte den TVB nach 2 Minuten mit 1:0 das erste Mal in Führung. Die WILD BOYS versuchten immer wieder den Kreisläufer frei zu spielen, was ihnen auch gelang, denn in der 7. Minute traf Kreisläufer Zarko Peshevski zur 4:2 Führung. Der TVB lies nicht abreißen und fand immer wieder Lösungen gegen die Abwehr der Löwen. Spielmacher Rudolf Faluvégi überwand Andreas Palicka zur erneuten Führung. Einen wichtigen Rückhalt gab auch Jogi Bitter, der es dem Löwen-Angriff oft nicht leicht machte.

Martin Schwalb reagierte und nahm in der 21.Minute die erste Auszeit der Begegnung. Diese zeigte Wirkung. In Überzahl gelang es den Löwen in Person von Uwe Gensheimer, die erste zwei Tore Führung zu erzielen. Bei dieser blieb es, mit 11:13 ging es in die Halbzeit.

Nach der Halbzeit war es wieder Uwe Gensheimer, der zum 11:14 für die Löwen traf. Doch die WILD BOYS kämpften sich zurück und Adam Lönn netzte in der 40. Spielminute zum 16:16 Ausgleich ein. Mit einfachen Toren aus dem Rückraum, wie durch das von Dominik Weiß zum 17:17, machte der TVB den Löwen das Leben immer wieder schwer. Das Spiel blieb weiter spannend, Neuzugang Viggo Kristjansson traf in der 45.Minute mit einem schönen Schlagwurf zum erneuten Ausgleichstreffer – 18:18. In der 56.Minute brachte Dominik Weiß den TVB durch einen gewaltigen Wurf aus dem Rückraum mit 24:23 in Führung. Im Gegenzug gelang es den Rhein-Neckar Löwen durch einen sehenswerten Treffer von Kreisläufer Jannik Kohlbacher auszugleichen.

Eine Minute vor Schluss brachte Romain Lagarde die Löwen wieder mit 25:26 in Führung. Trainer Schweikardt sah sich zu einer Auszeit gezwungen. Eine Minute blieb dem TVB noch für den Ausgleichstreffer. Doch den WILD BOYS unterlief ein technischer Fehler, den Uwe Gensheimer eiskalt ausnutzte und zum 25:27 Endstand traf.

Der BGV Handball Cup live im SWR

Am heutigen Sonntag, den 30.08.2020, startet das Vorbereitungsturnier der baden-württembergischen Handball-Clubs – der BGV Handball Cup 2020. Der SWR überträgt alle Partien live.

Die erste Partie des Spieltages, HSG Konstanz gegen HBW Balingen-Weilstetten, wird um 15.00 Uhr angeworfen. Im Anschluss trifft der TVB Stuttgart, als Gastgeber des ersten Spieltages, um 17.30 Uhr auf die Rhein-Neckar Löwen. Alle, die nicht live dabei sein können, haben die Möglichkeit, den ersten Spieltag im SWR-Livestream oder auf dem YouTube-Kanal des SWR zu verfolgen.

Zum Live-Stream des Spiels der WILD BOYS geht es hier: 
https://www.swr.de/sport/media/video-livestream-handball-bw-cup-stuttgart-rn-loewen-100.html

Die erste Partie des Spieltages könnt ihr euch unter folgendem Link ansehen:
 https://www.swr.de/sport/media/livestream-handball-bw-cup-konstanz-balingen-weilstetten-100.html

Eine Übersicht über alle Live-Streams des SWR im Rahmen des BGV Handball Cups gibt es hier:
https://www.swr.de/sport/sendungen/swr-sport-extra/swr-sport-extra-live-uebersicht-100.html

Tickets für den ersten Spieltag des BGV Handball Cup ausverkauft

Der erste Spieltag des BGV Handball Cup ist die erste Handball-Veranstaltung seit Anfang März, welche indoor mit Zuschauern stattfindet und zusätzlich live übertragen wird. Im Rahmen dieses Events wollen wir unser Hygienekonzept zum ersten Mal umsetzen. Es sind für diesen ersten Spieltag des Vorbereitungsturniers keine Tickets mehr verfügbar.

Am kommenden Sonntag, den 30.08.2020, wird der erste Spieltag des BGV Handball Cup in der SCHARRena ausgetragen. Neben der Partie HSG Konstanz gegen HBW Balingen-Weilstetten, welche um 15 Uhr angeworfen wird, trifft der TVB Stuttgart um 17.30 Uhr auf die Rhein-Neckar Löwen. 

Im Livestream des SWR Sport können alle Spiele des Cups verfolgt werden:

30.08.2020 ab 15 Uhr: HSG Konstanz – HBW Balingen-Weilstetten: https://www.swr.de/sport/media/livestream-handball-bw-cup-konstanz-balingen-weilstetten-100.html

30.08.2020 ab 17:30 Uhr: TVB Stuttgart – Rhein-Neckar Löwen: https://www.swr.de/sport/media/video-livestream-handball-bw-cup-stuttgart-rn-loewen-100.html

Résumé zu den ersten beiden Testspielen

Am vergangenen Wochenende haben die WILD BOYS die ersten beiden Trainingsspiele der Vorbereitung für die Saison 2020/21 absolviert. Zunächst ging es am Samstag gegen die SG Pforzheim/Eutingen. Gegen den Drittligisten gewannen der TVB deutlich mit 33:20. Im zweiten Spiel an diesem Testspielwochenende ging es dann am Sonntag gegen die Kadetten Schaffhausen. Letztlich musste man sich dem Schweizer Serienmeister mit 25:30 geschlagen geben. Trainer Jürgen Schweikardt zieht sein Fazit zum Auftritt seiner Mannschaft bei diesen beiden Begegnungen.

„Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, Handball zu spielen. Beim ersten Spiel gegen Pforzheim hat man aber gleich gemerkt, dass wir noch weit von einem normalen Handballspiel entfernt sind – auch, wenn das Spiel ordentlich war. Gegen Schaffhausen, die schon kurz vor der Saison stehen, hat man den Trainingsunterschied schon deutlich gemerkt. Nachdem wir in der ersten Halbzeit mit sieben Toren hinten langen, haben wir uns in der zweiten Halbzeit bis auf ein Tor herangekämpft. Das hat schon sehr gut ausgesehen. Am Ende hat es aber nicht gereicht und wir mussten dann nochmal ein bisschen abreißen lassen. Alles in allem überwiegt, dass wir einfach wieder spielen konnten und das hat man den Jungs auch angemerkt. Es hat ihnen einfach Spaß gemacht.  

Bezüglich der Neuzugänge kann man handballerisch noch keine Aussagen treffen. Menschlich sind wir sehr zufrieden. Es sind gute Jungs, die sich gut integriert haben und auch am Wochenende schon gute Akzente gesetzt haben. Man sieht aber auch, dass wir noch Integrationsarbeit vor uns haben. Alles in allem sind wir mit dem Stand, den wir heute haben, sehr zufrieden. Wir haben gegen einen Teilnehmer der Champions League gespielt und hätten es am Ende fast noch gebogen und das zu so einem frühen Zeitpunkt der Vorbereitung. Wir sind damit für den Moment sehr zufrieden.Das Spiel gegen die Kadetten war auf höchstem Niveau. Nächste Woche kommen dann die Rhein-Neckar Löwen, die nochmal einen Tick besser spielen. Zum jetzigen Zeitpunkt geht es noch nicht um Ergebnisse, sondern darum, dass wir uns als Mannschaft handballerisch finden und wieder in das Spiel reinkommen.“

„Ich schätze unsere Chancen nicht schlecht ein.“ – Rudi Faluvégi im Interview

Nachdem die WILD BOYS am vergangenen Montag in den zweiten Teil der Vorbereitung gestartet sind, haben wir mit unserem Mitspieler Rudolf Faluvégi gesprochen. Warum er der langen Handballpause auch eine schöne Seite abgewinnen konnte, verrät er im Interview. Zudem spricht er über die Neuzugänge und die Chancen des TVB in der anstehenden Saison.

Hallo Rudi, schön dich wieder im Training und am Ball zu sehen. Wie ist es dir während der Pause bis zum lang ersehnten Trainingsstart im Juli ergangen?

Hallo! Ich bin sehr glücklich, wieder zurück zu sein! Die Pause war lang und schwierig, aber es gab auf jeden Fall auch eine schöne Seite. Ich konnte viel mehr Zeit mit meiner Familie verbringen als sonst. Ich habe versucht, das ganze Thema nicht nur negativ zu sehen und ich habe, trotz der Pandemie, schöne Monate mit der Familie hinter mir.

In den ersten vier Wochen der Vorbereitung lag der Fokus insbesondere auf den athletischen Fähigkeiten. Mit dem Trainingslager in Zell am Ziller seid ihr wieder ins Training eingestiegen und habt danach zweimal täglich in Stuttgart trainiert. Wie hast du die ersten gemeinsamen Trainingseinheiten und auch das Trainingslager empfunden?

Die ersten Wochen waren sehr schön. Alle waren sehr glücklich, endlich wieder zusammen trainieren zu dürfen. Das Trainingslager ist wie im Flug vergangen und war wie der gesamte erste Teil der Vorbereitung sehr intensiv. Dabei ist der Spaß aber nie verloren gegangen. Das ist enorm wichtig in der Vorbereitung.

Nun standen zwei Wochen Pause auf dem Programm, wie hast du diese freie Zeit verbracht? 

Wir waren in den letzten zwei Wochen zu Hause in Ungarn. Das war sehr schön, wir konnten mit der ganzen Familie nochmal Zeit verbringen, bevor jetzt der zweite Teil der Vorbereitung startet. Wir sind sehr froh, dass das alles so geklappt hat, im Hinblick auf die derzeitige Lage.

Die kommende Saison beginnt Anfang Oktober – wenn auch unter anderen Voraussetzungen. Wie siehst du eure Chancen in der neuen Saison und worauf freust du dich am meisten?

Ich bin wirklich froh, wenn es wieder losgeht und freue mich auf den Anpfiff des ersten Spiels. Mit den Erfahrungen aus der letzten Saison, schätze ich unsere Chancen nicht schlecht ein. Wenn wir da weitermachen, wo wir Ende Februar aufgehört haben, glaube ich, dass wir kommende Saison noch weiter nach vorne kommen können. 

Mit Viggó Kristjánsson, Jerome Müller und Primož Prošt hat der TVB drei Neuzugänge zu verbuchen. Wie haben sich die Drei bisher ins Team integriert?

Ich bin sehr froh über die Neuzugänge. Sie haben sich sehr schnell eingebracht und passen mit ihrer netten und angenehmen Art super zu uns. Sie werden unsere Mannschaft mit ihrer Qualität bereichern. Davon bin ich überzeugt!

Hast du aus der langen Pause durch die Corona-Pandemie auch etwas Positives mitnehmen können?

Ziemlich viel! Ich bin im April zum zweiten Mal Vater geworden und die Corona-Pause hat uns allen die Möglichkeit gegeben, uns in Ruhe kennenzulernen. Ich konnte mir viel Zeit für die Familie nehmen. Im Hinblick auf das Sportliche kann ich sagen, dass ich sehr viel trainiert habe und solange in der weiteren Vorbereitung nichts mehr passiert, 100% fit in die kommende Saison gehen werde.

Die Vorbereitung der U19 unter veränderten Rahmenbedingungen – Trainer Ulf Lindner im Gespräch

Nach einer nun sehr langen Zwangspause startet auch die Jugend des TVB wieder durch. Da durch die Corona-Pandemie im gesamten Jugendbereich keine Qualifikation gespielt wurde, war lange Zeit nicht klar, in welcher Liga sich die U19 messen wird. Vor wenigen Wochen dann die erfreuliche Nachricht: Die Young Boys spielen auch diese Saison wieder in der höchstmöglichen Liga, der Jugendbundesliga!

Wir haben mit Ulf Lindner, dem Trainer der A-Jugend, gesprochen. Im Interview erzählt er unter anderem von der anstehenden Saison und bisher noch nie da gewesenen Herausforderungen.

Hallo Ulf, lange Zeit war nicht klar, wie und wann ihr in die Vorbereitung starten könnt. Vor einigen Wochen kam dann die Erlaubnis zum Training. Wie war es für dich und die Jungs, nach der handballfreien Zeit wieder ins Training einzusteigen?

Zuerst einmal waren alle froh, wieder einmal einen Ball in den Händen zu halten, mit Harz wieder arbeiten zu dürfen und sich natürlich nach der langen Zeit wiederzusehen. Am Anfang gab es auch für uns Beschränkungen im Training und wir durften nur in 10er Gruppen pro Hallenhälfte trainieren. Die Jungs getrennt zu halten, war ein großer organisatorischer Aufwand.

Noch immer hat das Corona-Virus Einwirkungen auf das Training. Inwiefern gestaltet sich die Vorbereitung auf diese Saison anders als in den letzten Spielzeiten?

Zuerst einmal müssen wir das Hygienekonzept der Stadt Stuttgart einhalten, da wir momentan noch ausschließlich in der SCHARRena trainieren. Wenn wir dann in die Bittenfelder Halle zurückkehren, gilt es dann eben, das dort geltende Hygienekonzept einzuhalten.

Vor allem der Weg in und aus der Halle sind davon betroffen. Wir treffen uns alle zusammen vor der Halle, desinfizieren uns dort unsere Hände und ziehen dann unsere Masken auf. In der Halle angekommen, ziehen wir unsere Masken wieder ab. Nach dem Training sind wir angehalten, wenn andere Mannschaften nach uns die Halle benutzen, diese schnellst möglich zu verlassen, so dass wir den anderen Teams nicht begegnen. Wir unterliegen einer zusätzlichen Dokumentationspflicht und sind später als sonst in die Vorbereitung eingestiegen.

Auf das Handballerische bezogen, kann ich die Frage nicht so gut beantworten, da letztes Jahr Jörg Ebermann Trainer der A-Jugend war. Daher ist es für mich schwer zu sagen, was anders ist. Ich lege andere Schwerpunkte, als sie im vergangenen Jahr gelegt wurden.

Die A-Jugend der letzten Saison musste die Saison vorzeitig auf Tabellenplatz 7 beenden. Wie sind die Erwartungen, auch von Trainerseite, an die Jungs in dieser Saison?

Ich erwarte vor allem, dass sich die Jungs an die Leitlinien des TVB halten. Wir haben einen „Ehrenkodex“, welcher besagt, dass der Handball nach der Schule an erster Stelle steht. Meine Spieler sollen sich in ihrer Freizeit maximal auf unser gemeinsames Ziel, die Meisterrunde, fokussieren. Dafür erwarte ich eine gewisse Disziplin. Wenn die Jungs das verstehen und jeder seine Rolle, sowie seine Aufgaben im athletischen Bereich erfüllt, dann haben wir auch Erfolg und sehr viel Spaß zusammen.

Ab dem 26. September soll die Jugendbundesliga mit dem ersten Spieltag starten. Wie sieht der Plan für die längere Vorbereitungszeit mit der Mannschaft auf die neue Saison aus?

Wir hatten bereits zwei Trainingsspiele – ein Spiel gegen Pforzheim, einer unserer Wettbewerber aus der Jugendbundesliga, und ein Spiel gegen eine Bezirksligamannschaft der Männer. Beide Spiele haben uns gezeigt, dass wir noch sehr viel zu tun haben.

Wie jedes Jahr, gehen wir auch in diesem Jahr zu dem sehr renommierten Turnier nach Berlin zu den Füchsen. Normalerweise hat man nach dem Turnier nur noch eine Woche bis zum ersten Saisonspiel. Dieses Jahr bekommen wir in Berlin noch einmal ein Statusupdate im nationalen Vergleich und können dann nochmal drei Wochen an uns arbeiten bis zum Saisonstart.

Zur Vorbereitung bis hierhin: Wir haben sehr viel an unserer Abwehr gearbeitet. Unser Schwerpunkt liegt darin, unsere Abwehrarbeit zu stabilisieren. Bald steht noch unser Trainingslager in der Schweiz, genauer beim TV Endingen, bevor. Dort werden wir gegen zwei Schweizer Erstligisten der U19 spielen. Außerdem steht noch ein Trainingsspiel gegen einen Württemberg-Ligisten und dann eben noch das Turnier in Berlin auf dem Programm.

Wie ist der Kader für die kommende Saison aufgebaut? Gab es gravierende Änderungen in der Mannschaft?

Wir stehen vor der großen Herausforderung, dass wir einen sehr, sehr großen U19-Kader haben. Insgesamt haben wir 19 Spieler, von denen die meisten das Potenzial haben, zu spielen. Im Jugendbereich gibt es immer eine natürliche Fluktuation. Wir haben letztes Jahr sehr gute 2001er in die aktive Mannschaft entlassen, 12 Spieler des Jahrgangs 2003 sind neu in die U19 gekommen.

Wir haben auf nahezu allen Positionen einen relativ offenen Dreikampf. Da müssen wir die nächsten Wochen abwarten, um Klarheit zu bekommen. Ich denke, individuell sind wir schwächer als letztes Jahr. Deswegen müssen wir im Kollektiv stärker zusammenspielen. Wir schauen, dass wir das Maximale herausholen und das geht nur über Kampf, Einsatz, Disziplin und Wille.

Rückblick auf die abgebrochene Spielzeit 2019/20

Die letzte Saison war auf alle Fälle außergewöhnlich. Noch nie in der 55-jährigen Bundesligageschichte wurde eine Saison vorzeitig abgebrochen. Doch die Corona-Pandemie erforderte dies. Am 21.04.2020 fasste die Handball-Bundesliga GmbH (HBL) nach langen Überlegungen den Beschluss, die laufende Spielzeit vorzeitig zu beenden. Somit war der 27. Spieltag zugleich auch der Letzte in dieser Runde.

Am grünen Tisch wurde der THW Kiel zum Deutschen Meister erklärt, wenngleich auch dessen Trainer Filip Jícha hinterher gegenüber der HANDBALLWOCHE bedauerte: „Ich hätte lieber nach dem 34. Spieltag den Titel geholt.“ Seine Mannschaft und die zweitplatzierte SG Flensburg-Handewitt werden in der kommenden Saison an der EHF Champions League antreten. Absteiger in die 2. Handball-Bundesliga gab es nach der vergangenen Runde keine. Darauf haben sich die HBL und die Vereine verständigt. Somit werden in der kommenden Saison, die am ersten Wochenende im Oktober starten soll, 20 Vereine am Spielbetrieb teilnehmen.

Für den TVB Stuttgart war also am 08. März 2020 nach der Partie gegen den SC Magdeburg Schluss. Damals unterlagen die WILD BOYS nach großem Kampf mit 27:29. Diese Niederlage gegen den Tabellendritten aus Sachsen-Anhalt trübte das Gesamtbild der Saison aus Sicht von Geschäftsführer und Trainer Jürgen Schweikardt allerdings nicht. „Mit dem 12. Rang haben wir das beste Saisonergebnis in der Vereinsgeschichte erreicht“, erklärte er im Interview.

Der Start war allerdings etwas holprig. Da man das Team mit sehr vielen neuen Akteuren systematisch verjüngt hatte, musste sich die Mannschaft erst finden. Elvar Asgeirsson, Rudolf Faluvégi, Adam Lönn, Patrick Zieker, Zarko Peshevski und Tim Wieling, alles ausgezeichnete Handballspieler, mussten sich erst einspielen und die notwendigen Automatismen verinnerlichen. Außerdem hatte man in der Vorbereitung mit großem Verletzungspech zu kämpfen. So liefen die ersten Begegnungen für alle Beteiligten unbefriedigend. Mit nur einem Punkt (24:24 gegen Minden) fuhr die Mannschaft zum Kellerduell nach Ludwigshafen, wo die WILD BOYS einen hervorragenden Tag erwischten und mit 27:23 den ersten Sieg feierten. Ein weiteres Glanzlicht der Vorrunde war das 23:23 gegen den damaligen Deutschen Meister SG Flensburg-Handewitt. In der proppenvollen Porsche-Arena war der Jubel grenzenlos, als Adam Lönn vier Sekunden vor Schluss zum Punktgewinn traf. Danach folgte ein wichtiger Punktgewinn in Balingen beim 25:25. In den Dezember starteten die WILD BOYS dann überragend. Rechtzeitig zu Beginn der Adventszeit feierte das Team drei Siege in Folge. Wichtig war vor allem der 29:24-Erfolg über den Aufsteiger Nordhorn-Lingen, da man sich dadurch von den Abstiegsplätzen etwas absetzen konnte. Es folgte der Auswärtserfolg in Mittelhessen bei der HSG Wetzlar, ehe es erneut gegen ein Team aus Hessen einen überraschenden Heimsieg gab. Die mit einigen deutschen Nationalspielern gespickte MT Melsungen wurde mit einer 28:31-Niederlage auf die Heimreise geschickt. Mit einer starken Abwehr, die vor allem Julius Kühn nicht zur Entfaltung kommen ließ, behielten die Einheimischen stets die Oberhand. Auch weil Sascha Pfattheicher, der immer wieder bei schnellen Gegenstößen ins gegnerische Tor traf, sowie Dominik Weiß, überragend agierten und die über 6000 Zuschauer in der Porsche-Arena am Ende jubeln ließen. Einen kleinen Dämpfer gab es dann kurz vor dem Jahreswechsel, als sich die WILD BOYS ganz knapp den favorisierten Füchsen aus Berlin geschlagen geben mussten. Die Hauptstädter hatten dabei vielleicht das Glück etwas mehr auf ihrer Seite, erzielten sie doch erst eine Sekunde vor Schluss den Siegtreffer. Die Zuschauer in der erneut ausverkauften Porsche-Arena fielen in eine regelrechte Schockstarre. Innerhalb einer Sekunde wurde es totenstill im zuvor frenetisch mitgehenden großen Rund der Porsche-Arena.

Nach der Europameisterschaft, bei der Jogi Bitter, David Schmidt und Patrick Zieker zum Kader der deutschen Nationalmannschaft gehörten, startete der TVB Stuttgart mit einer 23:27-Niederlage in Lemgo. Es folgte ein Punktgewinn im Heimspiel gegen Leipzig. Die Verletzung von David Schmidt veranlasste die Verantwortlichen die Position im rechten Rückraum zu verstärken und so wurde der ehemalige Nationalspieler Christian Zeitz für den Rest der Saison verpflichtet. Dies sollte sich als wahrer Glücksgriff erweisen. Bereits in Melsungen wurde er zu einem der Matchwinner. Es folgte die erwartete Niederlage in Kiel, bei der Zeitz als ehemaliges „Zebra“ in der Sparkassen-Arena im Rampenlicht stand. Vier Heimspiele in Folge waren Ende Februar/Anfang März angesagt. Bereits im Spiel gegen den HC Erlangen bewiesen die WILD BOYS eine starke Form, die ihnen einen klaren 30:24-Sieg gegen die besser eingeschätzten Franken einbrachte. Danach folgte der erste Heimerfolg über FRISCH AUF! Göppingen in der Handball-Bundesliga. Es war quasi ein Start-Ziel-Sieg, den die Gastgeber letztlich mit 29:26 für sich entschieden. Nach dem 32:26 im nächsten württembergischen Derby gegen den HBW Balingen-Weilstetten war auch der Klassenerhalt praktisch unter Dach und Fach. Zu groß war der Vorsprung gegenüber den Eulen Ludwigshafen. Dennoch hätten die WILD BOYS das letzte Heimspiel vor dem Saisonabbruch aufgrund der Corona-Pandemie natürlich gerne gewonnen.

Das unvorhergesehene Ende der Spielzeit verhinderte auch die standesgemäße Verabschiedung der drei Linkshänder Robert Markotić, David Schmidt und Christian Zeitz, sowie Routinier Manuel Späth. In der kommenden Runde werden Viggó Kristjánsson und Jerome Müller von der halbrechten Position auf Torjagd gehen. Für die Torhüterposition konnten die Verantwortlichen Primoz Prost verpflichten. Im Oktober soll es dann wieder losgehen mit der Spielzeit 2020/21. Ob mit Zuschauern oder ohne, das steht derzeit noch in den Sternen.

Quelle: J. Gröser

Der Bildermacher Sport – den Finger immer im richtigen Moment am Auslöser

Seit vielen Jahren ist Jens Körner als Toppartner mit seinem Unternehmen Körner Ingenieure beim TVB dabei und seit drei Jahren als offizieller Fotograf für den TVB unterwegs. Er lichtet die WILD BOYS nicht nur während den Heimspielen ab, sondern ist mit seiner Kamera auch bei nahezu allen anderen Veranstaltungen und Events außerhalb der Sporthalle dabei. Im Interview erzählt der Bildermacher unter anderem, wie er zur Fotografie kam und blickt auf seine Highlights mit dem TVB zurück.

Woher kommt deine Leidenschaft für das Fotografieren?

Auf Reisen habe ich schon immer gerne fotografiert. 2013 habe ich nach meiner Krebserkrankung einen neuen Ausgleich zum Beruf gesucht und bin so bei der Sportfotografie hängen geblieben. 

Wie kamst du zum TVB Stuttgart?

Ich bin bereits mit dem ein oder anderen Bittenfelder zur Schule gegangen. Meine Sommer in der Jugend habe ich im Bittenfelder Freibad verbracht und später auch ein paar Jahre in Bittenfeld gewohnt. Da gibt es dann wenig Spielraum, nicht mit dem TVB in Berührung zu kommen und so wurde ich 2007 von Jürgen Schweikardt als Sponsor quasi zwangsverpflichtet.

Seit 2007 bist du nun also schon beim TVB dabei. In 13 Jahren erlebt man gemeinsam viele Momente – auf und neben dem Spielfeld. Was war dein ganz persönliches Highlight mit dem TVB? 

Nur ein Highlight zu nennen, wäre zu schwierig. Der Sieg in Hüttenberg verbunden mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga war schon richtig emotional. Aber auch unser Pokalfight gegen die Rhein-Neckar-Löwen in unserer Gemeindehalle gehört dazu. Da schnupperten wir an der Verlängerung an der Sensation. Beeindruckend war zudem das anschließende Interview vom damaligen Löwen-Kapitän Oliver Roggisch, der überaus erstaunt war, welche Leistung mit Herz und Leidenschaft möglich ist. Weitere Highlight-Momente gab es mit der U19 in der Jugendbundesliga und auf Auswärtsreisen, im Trainingslager oder auf unseren immer perfekt organisierten Netzwerktreffen.

Wie findest du die Zeit zum Fotografieren neben deinem zeitaufwendigen Job?

Es ist wirklich nicht einfach, wenn der Tagesablauf im Unternehmen voll belegt ist. Aber für mich ist die Fotografie absolute Tiefenentspannung. Ich bin ja nicht nur für unseren TVB unterwegs, sondern habe das Glück, sehr vielfältig im Sport unterwegs zu sein. So bin ich im Winter regelmäßig beim Weltcup der Nordischen Kombination dabei. Der Sommer gehört dann ganz dem Motorsport. Auch hatte ich bereits das Privileg, bei der Handball-Europameisterschaft die deutsche Nationalmannschaft zu begleiten. Aber – und da möchte ich gerne hier meine Chance nutzen, „Danke“ zu sagen – die Familie verzichtet immer wieder, um mir die Möglichkeit zu geben, meiner Leidenschaft nachzugehen.

Was ist für dich das Schönste am Fotografieren?

Bildermacher aus Leidenschaft – das ist meine Passion seit vielen Jahren. In den letzten Jahren habe ich mich mehr und mehr der Leidenschaft des Sports verschrieben. Die Faszination besteht für mich darin, Mensch und Sportart beziehungsweise Sportgerät gemeinsam im Bild festzuhalten. Ob im Wettkampf oder in einer bestimmten Location, das ist die intellektuelle Herausforderung. Das Größte ist jedoch zu sehen, wie sich die Sportler über meine Bilder freuen und wie viel Freude sie an schönen Bildern von sich selbst haben können. Wenn mal nicht der Sport im Vordergrund steht, geht die Kamera auf Reisen. Hier gehört meine Liebe der Tier-und Pflanzenwelt in den Weiten des afrikanischen Kontinents. Ob über oder unter Wasser, hoch in den Bergen oder in den Tiefen der Ozeane: ohne Bilder geht es bei mir nicht. 

Du hast das Thema Reisen eben angesprochen. Du reist viel und sehr gerne. Wo warst du schon überall?

Meine Liebe liegt zweifelsfrei in Afrika. Hier durfte ich in den letzten Jahren unbeschreibliche Momente erleben. Mit zu den absoluten Highlights zählen hier sicherlich unsere Tour zu den Berggorillas in Uganda und Zelten in freier Wildbahn in Botswana. Der Ausgleich zu Afrika sind die Reisen nach Skandinavien. Im Sommer sind wir hier gerne mit unserem Wohnmobil und im Winter auch mal gerne mit den Schlittenhunden unterwegs. Im nächsten Jahr erfüllt sich dann hoffentlich der Traum, Alaska bereisen zu dürfen. 

Die Ergebnisse unserer Reisen finden sich inzwischen immer in einem Kalender wieder, der dieses Jahr zum ersten Mal die Auflage von 250 Stück überschritten hat… 

Der TVB spielt in der stärksten Liga der Welt!

Die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ist im EHF-Ranking nun offiziell wieder die stärkste Liga der Welt. In der Dreijahreswertung des Europäischen Handball Verbands, kurz EHF, verdrängt die erste deutsche Liga die französische Ligue Nationale de Handball von Rang 1.

Mit 133,67 Punkten sichert sich die LIQUI MOLY HBL nur knapp vor der französischen LNH mit 132,83 Punkten den ersten Platz in der Wertung. Die spanische Liga ASOBAL belegt mit 95,83 Punkten den dritten Rang.

Das Ranking entscheidet über die Vergabe der Europapokalplätze. Die Topnationen der Wertung erhalten einen festen Startplatz in der VELUX EHF Champions League, sowie vier Startplätze in der EHF European League, welche den bisherigen EHF-Pokal ab der kommenden Spielzeit ablösen wird. In der ersten deutschen Liga werden somit für die Saison 2020/21 fünf internationale Plätze zu vergeben sein.

Die Erstellung des Rankings erfolgt mittels Punktesystem. Dabei werden zwei Punkte für einen Sieg, ein Punkt für ein Unentschieden, sowie Bonuspunkte für die Erfolge bei internationalen Turnieren vergeben. Die Punkte aller Teams aus einer Nation werden addiert und durch die Anzahl der Wettbewerbe, bei welchen das entsprechende Land Vertreter gestellt hatte, geteilt.

Initiative Teamsport Baden-Württemberg: Mit vereinten Kräften zurück zum Spielbetrieb

Die Profi-Vereine im Land wollen mit der Initiative Teamsport Baden-Württemberg dem Sport eine Stimme geben. Seitens der Politik wird Hilfsbereitschaft signalisiert.

Sie alle haben unter den Folgen der Corona-Pandemie zu leiden, sie alle stemmen sich mit aller Macht gegen drohende existenzgefährdende Szenarien, sie alle eint das Ziel, möglichst bald wieder in einen unter den gegebenen Umständen geregelten Spielbetrieb zurückzukehren: Profi-Sportvereine aus den Sportarten Handball, Basketball, Eishockey und Volleyball haben sich zusammengeschlossen, um mit vereinten Kräften für ihre Interessen einzutreten. Unter dem Namen Teamsport Baden-Württemberg haben sich mehr als zwei Dutzend Vereine auf Landesebene vereint, darunter der TVB Stuttgart, um gemeinsam eine Wiederaufnahme des Spielbetriebes vorzubereiten und dabei in engen Austausch mit den verantwortlichen politischen Akteuren zu treten. 

Nach ersten Gesprächen mit den Ministerien auf Arbeitsebene in den vergangenen Wochen hat Baden-Württembergs Sportministerin Dr. Susanne Eisenmann im Rahmen ihrer Sommertour am Dienstag die SAP-Arena besucht, um sich dort mit Vertretern der Rhein-Neckar Löwen und der Adler Mannheim über deren Sorgen und Anliegen auszutauschen. „Wir sind uns der Bedeutung der Mannschaftssportarten für unsere Gesellschaft und der Notlage, in die viele Profi-Vereine völlig unverschuldet durch die Corona-Pandemie gerutscht sind, bewusst“, sagte Susanne Eisenmann, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg: „Deshalb sind wir froh, dass der Spielbetrieb in allen Sportarten unter Auflagen seit dem 1. Juli wieder möglich ist.“

Laut der Corona-Verordnung Sport des Landes sind seit dem 1. August bei einer Sportveranstaltung bis zu 500 Teilnehmer erlaubt, wenn gewisse Anforderungen für den Infektionsschutz erfüllt sind. Die zahlenmäßige Aufteilung dieser 500 Personen zwischen Sportlerinnen und Sportlern sowie Zuschauern bleibt dem Veranstalter freigestellt. Trainer, Betreuer und Funktionsteams werden nicht mitgezählt. Eisenmann verdeutlichte, dass sie die Anliegen der Profi-Vereine gut nachvollziehen könne und sehr ernstnehme. Weitere Öffnungsschritte seien allerdings immer abhängig von der Entwicklung des Infektionsgeschehens, sagte die Ministerin.

Den Anstoß für das Bündnis gab eine sich stetig steigernde Kooperation der baden-württembergischen Handball-Bundesligisten. Was als erste Gespräche zwischen von der Corona-Krise unvermittelt und hart getroffenen „Leidensgenossen“ begann, wurde Schritt für Schritt zu einem dauerhaften Zusammen-wirken ausgebaut und einer gemeinsamen Linie verdichtet. Aus dieser Gruppe heraus wurde schließlich auch der Wunsch formuliert, (Profi-)Vereine anderer Sportarten mit ins Boot zu holen. Die Idee: Je breiter und vielgestaltiger aufgestellt, desto wirkungsvoller und überzeugungskräftiger würden die Initiative und ihre Anliegen zu vertreten sein. 

Drei Fokusthemen haben die Handelnden auf ihre Agenda gesetzt:

Zum einen geht es um staatliche finanzielle Hilfe, die dabei helfen soll, die durch die Pandemie verursachten Verluste abzufedern. Zweitens soll um Verständnis für die Situation der repräsentierten Sportarten geworben werden – um, drittens, die Rückkehr zum Spielbetrieb vor Zuschauern zu organisieren. Denn alle in Teamsport Baden-Württemberg organisierten Sportarten, sind in hohem Maße wirtschaftlich von Zuschauereinnahmen abhängig. Für Letzteres werden aktuell in sämtlichen Vereinen sowie auf Ebene der organisierenden Ligen entsprechende Gesundheits- und Hygienekonzepte erarbeitet.