Der TVB Stuttgart und Easy Ticket Service bleiben bis zur Saison 2022/2023 Partner

Stuttgart – Gemeinsam sind der TVB Stuttgart und der Easy Ticket Service in die neue Handball-Saison 2020/2021 gestartet. Trotz der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen blickt der Verein optimistisch in die Spielzeit. Sportlich wartet natürlich die eine oder andere Herausforderung auf das Team von Trainer Jürgen Schweikardt, doch bereits vor dem ersten Heimspiel am Mittwoch, 7. Oktober, in der Porsche-Arena gab es eine positive Nachricht zu verkünden – der TVB Stuttgart und der Easy Ticket Service führen ihre erfolgreiche Partnerschaft weiter fort. „Wir haben unsere Zusammenarbeit aktuell um weitere drei Jahre verlängert und agieren als exklusiver Ticketpartner mindestens bis Ende der Saison 2022/2023“, sagt Andreas Kroll, Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft.  

Damit läuft der elektronische Kartenvorverkauf ausschließlich über den Easy Ticket Service. Das gilt für die klassischen Vertriebswege über die Ticket-Hotline, das Internet und die Vorverkaufsstellen. Zudem wurde auf der TVB-Homepage ein Webshop für den Einzelkartenverkauf eingerichtet, während der Dauerkartenverkauf direkt über die Geschäftsstelle abgewickelt wird. Die Zugangskontrollen zu den Heimspielen erfolgt mittels Scanner an den Halleneingängen und auch die Besetzung von Tageskassen durch Mitarbeiter/Innen des Easy Ticket Service ist möglich. 

„Wir freuen uns wirklich sehr, dass wir die vertrauensvolle Partnerschaft mit dem Easy Ticket Service um drei weitere Jahre verlängern konnten. Auch in der aktuell schwierigen Zeit, mit ständig neuen Auflagen der Zuschauerkapazitäten und Platzbelegungen, unterstützt uns Easy Ticket bestens und sorgt jederzeit für einen reibungslosen Ablauf und hervorragendem Service im Ticketing“, freut sich Philipp Klaile, Leiter Vertrieb & Kommunikation des TVB Stuttgart.

„Mit dem TVB Stuttgart und Allianz MTV Stuttgart haben wir zwei bedeutende Bundesligisten im Handball und Volleyball als exklusive Partner langfristig an den Easy Ticket Service gebunden. Das ist ein positives Signal für die regionale Verbundenheit von Spitzensport mit dem innovativen Ticketpartner aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt“, betont Andreas Kroll. 

Herausforderungen sportlicher Natur warten in dieser Saison auch auf das Team von Jürgen Schweikardt. Nach der Auftaktniederlage gegen die Rhein Neckar-Löwen folgte am Mittwoch (7.Oktober) im Heimspiel gegen die TuSEM Essen in der Porsche-Arena die Wiedergutmachung mit einem souveränen 31:23-Sieg. Es war das erste Heimspiel der „Wild Boys“ seit über einem halben Jahr Corona-Pause, das leider nur 500 Besucher sehen konnten. Für den TVB geht es Schlag auf Schlag weiter. Bereits am Samstag, 10. Oktober, steht das württembergische Derby beim HBW Balingen-Weilstetten auf dem Programm. 

„Wir sind sehr zufrieden, dass wir heute zwei Punkte geholt haben“

Die Stimmen zum Spiel gegen TUSEM Essen

Jürgen Schweikardt: „Wir sind sehr zufrieden, dass wir heute zwei Punkte geholt haben. Das war unser Ziel und das haben wir erreicht. Zumindest hinter den Kulissen war es heute ein extrem turbulenter Tag. Wir hatten einen sehr schlechten Saisonstart bei den Rhein-Neckar Löwen und waren dann heute gegen einen Aufsteiger zu Hause schon ein ganz schönes Stück unter Druck. Von diesem Druck haben wir uns das ganze Spiel über nicht 100 % befreien können, haben immer wieder gute Phasen gehabt, aber eben auch nicht so gute Phasen. Gerade hinten raus können wir das noch ein bisschen besser spielen. Über dem allen stand heute das Ergebnis und das haben wir sehr souverän nach Hause gebracht und sind jetzt einfach ein Stück weiter in der Saison drin, als wir es nach dem Spiel in Mannheim waren. Jetzt haben wir dieses Etappenziel erreicht und dürfen uns heute Abend freuen und regenerieren. Ab morgen Vormittag müssen wir uns dann mit Balingen beschäftigen, was ein sehr wichtiges Spiel für uns werden wird.“

Jamal Naji: „Zu allererst Glückwunsch an Jürgen Schweikardt und den TVB. Ich glaube, dass dieser Sieg in Gänze voll in Ordnung geht, auch in dieser Höhe. Stuttgart hat heute gerade einen sehr klugen, cleveren Ball gespielt, mit vielen Tempowechseln und wirklichen guten Passstafetten. Daran lag so ein bisschen unsere Problematik. Stuttgart hat aufgezogen mit einem Tempowechsel und hat es dann wirklich über vier, fünf Stationen geschafft, mit einer sehr guten Passqualität, den Ball an den Kreis oder nach außen zu bringen oder eine Distanz zu kreieren für ihre Schützen. Wir haben es einfach nicht geschafft, an die Stoppfouls zu kommen und das hätten wir schaffen müssen, um gerade so eine Mannschaft, die so eine Fernwurfqualität hat, in Schwierigkeiten zu bringen.“

Viggó Kristjánsson: „Das war heute ein sehr wichtiger erster Sieg im ersten Heimspiel. Es hat sehr viel Spaß gemacht, hier vor 500 Zuschauern zu spielen. Leider waren heute nicht mehr dabei. Vielleicht können beim nächsten Heimspiel dann noch mehr Zuschauer dabei sein. Aber wie gesagt, es war sehr wichtig für uns, heute gut zu spielen. Wir haben eine gute Abwehr gestellt und Jogi war auch sehr gut. Jetzt fokussieren wir uns auf das wichtige Spiel auswärts in Balingen.“

Dennis Szczesny: „Es war auf jeden Fall schön, wieder hier zu sein. Ich hatte eine sehr, sehr schöne Zeit hier, auch wenn sie kurz war. Auch heute habe ich noch Kontakt zu Einigen und auch zu meinem Ex-Trainer Jürgen Schweikardt. Es war sehr schön, hier wieder zu spielen. Leider haben wir verloren. Stuttgart ist eine eingespielte Truppe und das hat man auch gesehen. Sie haben uns unsere Grenzen aufgezeigt. Wenn wir hier etwas hätten holen wollen, hätten wir zu 100 % da sein müssen und das waren wir eben nicht.“

Erster Heimsieg der Saison 2020/21

Nach über einem halben Jahr ohne Ligaheimspiel, stand heute das erste Heimspiel der neuen Spielzeit für die WILD BOYS an. Mit 31:23 konnte sich der TVB Stuttgart gegen TUSEM Essen durchsetzen und so die ersten beiden Punkte in der Saison 2020/21 sammeln. 

Die ersten Minuten der Partie gestalteten sich sehr ausgeglichen. Zwar ging der TVB immer wieder in Führung, aber Essen legte ein ums andere Mal nach. Das 6:6 nach elf gespielten Minuten stellte dann aber das letzte Unentschieden des Spiels dar. Insbesondere in der ersten Viertelstunde suchten und fanden die Gäste aus Essen immer wieder ihre Kreisläufer Tim Zechel und Tolga Durmaz. 

Erstmals mit drei Toren absetzten konnte sich der Stuttgarter Gastgeber in der 16. Spielminute (11:8) durch einen schönen Treffer von Dominik Weiß. Das 10. Tor der Gäste durch Tolga Durmaz sollte dann lange Zeit das Letzte für Essen gewesen sein. Erst zehn Minuten später gelang TUSEM Essen Treffer Nummer 11. In der Zwischenzeit konnte der TVB Tor um Tor davonziehen. Insbesondere Viggó Kristjánsson und Adam Lönn, die beide fünf Treffer in Durchgang eins markierten, hatten großen Anteil daran, dass sich der TVB bis zur Halbzeit mit sechs Toren absetzen konnte. Beim Spielstand von 18:12 wurden die Seiten gewechselt. 

Der Abstand von fünf oder sechs Toren sollte lange bestehen bleiben. So zeigte die Anzeigetafel nach 38 Minuten 22:16 und in der 44. Spielminute 24:18. Zu diesem Zeitpunkt war der TVB in doppelter Unterzahl – Sascha Pfattheicher und Youngster Fynn Nicolaus hatten zuvor beide eine Zeitstrafe erhalten. Trotz der Unterzahlsituation konnte der TVB die Führung halten und sogar ausbauen. 

Durch eine stabile Abwehr, einen starken Jogi Bitter und drei Tore von Dominik Weiß in Folge, war der TVB in der 50. Minute erstmals mit zehn Toren in Front. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war der Sieg des TVB besiegelt. Die letzte Aktion des Spiels gehörte Fynn Nicolaus, der einen 7-Meter herausholte. Viggó Kristjánsson trat anschließend zum Strafwurf an und netzte, bereits nach Ablauf der regulären Spielzeit, ein. Letztlich endete die Partie vor 500 Zuschauern in der Porsche-Arena mit 31:23. 

Heutiges Heimspiel: Zuschauerkapazität auf 500 reduziert

Wir sind zutiefst enttäuscht mitteilen zu müssen, dass wir beim heutigen Spiel unsere Dauerkarteninhaber nun doch nicht berücksichtigen können. Heute Mittag haben wir die Nachricht vom Ordnungsamt Stuttgart erhalten, dass die zugelassene Zuschauerzahl für das Spiel heute gegen TUSEM Essen auf 500 reduziert wurde. Die 7-Tages-Inzidenz hat einen kritischen Wert überschritten, sodass wir nicht mit 930 Personen planen dürfen.

Wir haben die aktuellen Corona-Fallzahlen ständig beobachtet und standen dauerhaft im Austausch mit dem Ordnungsamt. Erst gestern Nachmittag haben wir die vermeintlich finale Bestätigung erhalten, dass wir das Spiel mit 930 Zuschauern durchführen dürfen. Diese Genehmigung wurde nun zurückgenommen und auf 500 reduziert.

Für unsere Dauerkarteninhaber bedeutet diese Entscheidung, dass Tickets, welche per Losverfahren zugeteilt wurden, Ihre Gültigkeit verlieren. Diese äußerst kurzfristige Nachricht ist für uns alle sehr ernüchternd und macht uns absolut fassungslos.

„Wir sind fassungslos über die Nachricht, die uns heute Mittag erreicht hat. Noch gestern Nachmittag wurden uns die 930 Zuschauer für das heutige Spiel mit der vorliegenden relevanten Zahl, der 7-Tages-Inzidenz, bestätigt. Diese nicht einmal 24 Stunden alte Genehmigung wurde heute am späten Vormittag zurückgenommen. Für unsere Fans, die sich den heutigen Abend eingeplant haben, aber auch für unsere Mitarbeiter der Geschäftsstelle, die die letzten 48 Stunden Tag und Nacht durchgearbeitet haben, ist diese Entscheidung extrem ernüchternd.“, so Jürgen Schweikardt. „Bei allem Verständnis für die Pandemiebekämpfung, benötigt der TVB und der ganze Profisport ein minimales Maß an Planbarkeit. Auf eine Genehmigung, die wir 30 Stunden vor Beginn der Veranstaltung erhalten, müssen wir uns verlassen können.“, so Schweikardt weiter.

Interview mit Gästetrainer Jamal Naji

Im Vorfeld der heutigen Partie gegen TUSEM Essen haben wir mit dem Trainer der Gäste gesprochen. Jamal Naji bekleidet das Traineramt in Essen seit Juli 2020 und ist damit der Nachfolger von Jaron Siewert.

Herr Naji, Sie sind nun seit fast genau drei Monaten Cheftrainer eines der zwanzig Bundesligisten in Deutschland. Wie sieht Ihr persönliches Fazit dieser drei Monate aus?

Wir haben eine außergewöhnlich lange Vorbereitung gehabt, welche mir als Trainer die Möglichkeit gegeben hat, sehr umfangreich mit der Mannschaft zu arbeiten. Dies haben wir genutzt, um viel Zeit in die individuelle Weiterentwicklung der Spieler zu investieren. Erst gegen Ende der Vorbereitung haben wir dann an taktischen Themen gearbeitet. Ich denke wir haben die Zeit insgesamt gut genutzt.

Wie sehen Sie die Entwicklung der Mannschaft vor allem auch in Anbetracht der herausfordernden Situation mit der Corona-Pandemie?

Wir haben in der ersten Phase der Vorbereitung sehr viel individuell gearbeitet. Mit jungen Spielern kann man natürlich noch größere Entwicklungsschritte erzielen. Mit der schrittweisen Anpassung der Regularien konnten wir dann auch mehr in Gruppen trainieren. Insgesamt denke ich, dass wir eine gute Entwicklung mit einem großen Schritt nach vorne gemacht haben.

Eine Saison, welche keiner anderen zuvor gleichen wird, steht bevor. 38 Spiele sind zu absolvieren, welche erst im Oktober beginnen. Zuschauer sind zumindest zu Beginn nur sehr limitiert zu den Spielen zugelassen. Was sehen sie als größte Herausforderung dieser Saison?

Wir sollten uns nicht zu viele Gedanken machen, wie uns Corona einschränkt, sondern sollten uns damit beschäftigen, was wir im Rahmen unserer Möglichkeiten tun können, damit uns Corona in unserer sportlichen Leistung so wenig wie möglich beeinflusst. Trotzdem wird die Pandemie die Saison prägen und verlangt jedem Team viel Disziplin ab. Ein sehr disziplinierter Umgang mit dem Geschehen kann im Laufe der Saison durchaus dazu führen, dass Teams Vor- oder Nachteile erfahren werden. Somit sehe ich dies als wichtige Herausforderung.

Befürchten Sie eine mögliche Wettbewerbsverzerrung?

Wie bereits angedeutet könnten personelle Konsequenzen aus Quarantäne oder Erkrankungen durchaus die Saison beeinflussen. Wenn bei einer Mannschaft die drei besten Individualisten fehlen, wird es für sie schwerer, Spiele zu gewinnnen. Trotzdem möchte ich diesen Aspekt zum jetzigen Zeitpunkt nicht überbewerten.

Die WILD BOYS haben sich in den letzten Jahren in der 1. Bundesliga etabliert. Vor der letzten Saison gab es einen großen Umbruch im Team. Zu Beginn dieser Saison gibt es die wichtigsten Änderungen im rechten Rückraum. Wie schätzen sie das Team des TVB in dieser Saison ein?

Ich denke, dass Stuttgart mit Viggó Kristjánsson und Jerome Müller im rechten Rückraum sehr gut aufgestellt ist. Beide Spieler ergänzen sich sehr gut. Besonders Kristjánsson ist zusätzlich im Überzahlspiel ein sehr guter Entscheider. Mit Primož Prošt hat der TVB zusätzlich hinter Jogi Bitter einen Spieler dazu bekommen, der sich in der Liga nicht mehr beweisen muss. Alle anderen Neuzugänge des letzten Jahres haben eine Saison mehr Erfahrung in der 1.Liga gesammelt. Ich schätze den TVB somit stärker ein als in der Vorsaison.

Was muss Ihrem Team gelingen, um in Spielen gegen erfahrene Bundesligisten eine Chance zu haben?

Zunächst dürfen wir nicht in Ehrfurcht erstarren. Die Mannschaft hat sich in der vergangenen Saison sportlich für diese Liga qualifiziert. Nun dürfen wir uns mit den stärksten Teams in Deutschland messen. Wir haben die jüngste Mannschaft der Liga und somit noch viel Entwicklungspotential. Ich hoffe, dass wir weiterhin schnelle Fortschritte machen und weiteres Entwicklungspotential ausschöpfen.

Sie haben zuletzt als Referent am Handball Online Kongress teilgenommen. Was für eine Erfahrung war das für sie und halten sie Online Formate im Handball für ein geeignetes Mittel um Inhalte zu vermitteln?

Ich habe an beiden der bisherigen Kongresse teilgenommen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Unter den aktuellen Bedingungen ist es eine sehr gute Möglichkeit, sich mit anderen Trainern auszutauschen und auch Inhalte zu vermitteln, was mir in der Vergangenheit teilweise etwas gefehlt hat. Trotzdem kann ein Event in der Halle natürlich dadurch nicht ersetzt werden. Ich denke, dass in der Zukunft die Mischung ein guter Weg sein wird.

Erstes Heimspiel nach langer Corona-Pause

Endlich wieder Handball. Die Corona-Pandemie hatte im März den Sport und auch die Wirtschaft in eine Krise gestürzt. Auch die Saison der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga wurde abgebrochen, der THW Kiel als Tabellenführer zum Meister erklärt, es gab keine Absteiger und die beiden Erstplatzierten der zweiten Handball-Bundesliga, der HSC 2000 Coburg und unser heutiger Gast aus Essen, stiegen in die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga auf. Diese wird deshalb in dieser Saison mit 20 Vereinen an den Start gehen. Meisterschaftsfavorit ist auch in dieser Runde wieder der THW Kiel.

Die Corona-Pandemie brachte die Vereine der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga und der zweiten Handball-Bundeliga aber auch wieder ein Stück weit enger zusammen. Die Mannschaften aus Baden-Württemberg starteten die Vorbereitung gemeinsam mit dem Turnier um den BGV Handball Cup, welches die Rhein-Neckar Löwen vor dem HBW Balingen-Weilstetten und dem TVB Stuttgart gewannen. „Es war ein sehr positiver Test, vor allem konnten wir alle wieder Handball spielen“, freute sich ein sichtlich erleichterter TVB-Kapitän Johannes „Jogi“ Bitter. Das einzige Manko: Es fehlte die große Anzahl an Zuschauern, die das Spiel mit der Harz-Kugel erst zu einem richtigen Erlebnis werden lassen. 

Bei allem Respekt vor der Leistung des Bergischen HC, der am ersten Spieltag beim heimstarken SC Magdeburg gewann, es fehlte etwas die Atmosphäre in der GETEC Arena. Wo ansonsten über 6.000 Besucher das Team von Trainer Bennet Wiegert anfeuern und nach vorne  peitschen, hielt sich die Stimmung doch in Grenzen. Dies hat den Gästen aus dem bergischen Land sicherlich auch in die Karten gespielt. Auch der TVB Stuttgart war am vergangen Wochenende aktiv. In Mannheim gegen den aktuellen Tabellenführer gab es aber mit 30:20 eine deutliche Neiderlage. Bereits in der ersten Halbzeit (17:9) dominierten die Gastgeber. Löwen-Coach Martin Schwalb lobte hinterher bei Sky seine Abwehr und auch Torhüter Andreas Palicka nach einem hervorragenden Spiel. „Wir müssen jetzt diese Niederlage schnell aufarbeiten und vor allem verarbeiten, weil am Mittwoch und am Samstag zwei ganz wichtige Spiele auf uns zu kommen“, blickte TVB-Coach Jürgen Schweikardt bereits nach Spielende in die Zukunft.   

Beim TVB Stuttgart waren in Mannheim auch die neuen Spieler um die beiden Linkshänder Jerome Müller und Viggó Kristjánsson und Torhüter Primož Prošt im Einsatz. „Wir haben in der letzten Runde den Umbruch in der Mannschaft gewagt und wurden mit einem verjüngten Team Zwölfter“, freut sich Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt über die hervorragende Abschlussplatzierung der vergangenen Saison und fügt an: „Vor dieser Saison mussten wir lediglich aufgrund von Abgängen auf der halbrechten Position reagieren. Zwischen den Pfosten konnten wir mit Primož einen hervorragenden und erfahrenen Schlussmann hinzugewinnen.“ Die Mannschaft ist eingespielt und wird laut Michael „Mimi“ Kraus, der für die HANDBALLWOCHE alle Teams der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga bewertete, nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Drei vom fünf möglichen Bällen vergab der ehemalige Nationalspieler für das Team von Trainer Jürgen Schweikardt.

Am Mittwoch kommt zum ersten Heimspiel der neuen Saison der Turn- und Sportverein Essen-Margarethenhöhe in die baden-württembergische Landeshauptstadt. Der Aufsteiger hat sich mit Dimitri Ignatow von der MT Melsungen verstärkt, alle anderen Neuzugänge kommen von unterklassigen Vereinen, haben aber sehr großes Potenzial. Mit einem Durchschnittsalter von 23,2 Jahren haben die Essener eines der jüngsten Teams in der Liga. „Aber die Mannschaft ist hungrig und motiviert“, stellt der neue Trainer Jamal Naji fest, der den zu den Berliner Füchsen abgewanderten Jaron Siewert ersetzt.

TVB-Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt konnte sich noch kein Bild über die Stärke des heutigen Gegners unter Wettbewerbsbedingungen machen, da das Heimspiel der Essener gegen FRISCH AUF! Göppingen in den November verlegt wurde. So muss er sich auf Videoanalysen aus der Vorbereitung verlassen. Allerdings strebt Gästetrainer Naji eine deutliche Verbesserung der Abwehrarbeit bei seiner Mannschaft an. „Das hat oberste Priorität“, betont er gegenüber der HANDBALLWOCHE.

Quelle: Joachim Gröser

930 Zuschauer gegen TUSEM Essen

Um eine Genehmigung des Ordnungsamtes für unser Heimspiel an diesem Mittwoch, den 07.10.2020 gegen TUSEM Essen mit möglichst hoher Zuschauerzahl zu erhalten, haben wir den größtmöglichen zeitlichen Rahmen ausgeschöpft. Nach weiteren intensiven Gesprächen mit den Verantwortlichen der Stadt Stuttgart steht nun endgültig fest, dass am Mittwoch leider nur 930 Personen in der Porsche-Arena zugelassen sind.

Auf Grund dieser Entscheidung ist es uns leider nicht möglich, alle Dauerkartenbesitzer bei diesem ersten Spiel zu berücksichtigen. Um eine faire Verteilung der Tickets zu erreichen, haben wir die verfügbaren Tickets unter den Dauerkartenbesitzern verlost. Alle Dauerkarteninhaber, denen wir leider keine Tickets für dieses Spiel zur Verfügung stellen können, haben wir per Mail oder per Telefon darüber informiert. Jene Dauerkartenbesitzer, denen wir auf Grund des Losverfahrens Tickets zuschicken können, erhalten diese spätestens morgen Abend per Mail.

Sollten wir beim 2. Heimspiel ebenfalls wieder nur 930 Plätze belegen dürfen, erhalten auf jeden Fall diejenigen Dauerkarteninhaber, die nun gezwungenermaßen verzichten mussten, Ihre Tickets.

Wir sind aber guter Hoffnung, dass bereits beim zweiten Heimspiel (TBV Lemgo 18.10.2020) alle Dauerkartenbesitzer die Möglichkeit haben, in die Halle zu kommen. Die Signale seitens der Stadt sind hierfür positiv. Wir tun jedoch alles dafür, eine Kapazitätserhöhung auf 1.200 Personen zu erhalten.

Wir hoffen auf Ihr Verständnis und ein Wiedersehen mit allen Dauerkarteninhabern am 18.10.2020 gegen den TBV Lemgo!

„Das war heute ein Auftakt, wie wir ihn uns nicht vorgestellt haben.“

Jürgen Schweikardt: „Das war natürlich heute ein Auftakt, wie wir ihn uns überhaupt nicht vorgestellt haben. Wir haben einen katastrophalen Start erwischt, vor allem in der ersten Hälfte, mit einem Fehler nach dem anderen. Außerdem haben wir viele Minuten in Unterzahl gespielt, so dass es beim Halbzeitstand von 17:9 schon lange gelaufen ist. Wir haben uns heute viel vorgenommen und waren dann vielleicht einfach ein Stück zu nervös und haben uns durch alles, was schief gelaufen ist, aus der Ruhe bringen lassen. Die zweite Halbzeit war dann besser, aber natürlich noch lange nicht gut. Das war jetzt direkt schon ein Nackenschlag, wie wir ihn uns nicht gewünscht haben. Jetzt müssen wir die Niederlage schnell aufarbeiten und dann aber auch verarbeiten, weil zwei wichtige ganz wichtige Spiele am Mittwoch und am Samstag auf uns zu kommen.“

Jerome Müller: „Ich denke, dass das Ergebnis heute sehr ernüchternd ist. Wir haben uns da einfach mehr vorgestellt. Wir haben es den Löwen vor allem in der ersten Hälfte viel zu einfach gemacht, direkt wegzuziehen und mit fünf, sechs Toren zu führen. Am Ende geht das Spiel aber verdient mit zehn Toren Abstand für die Löwen aus. Beim Aufeinandertreffen in der Vorrunde des BGV Handball Cup hat den Löwen noch Andy Schmid gefehlt. Er ist der Kopf der Mannschaft, das hat man heute gemerkt, da er gerade in der ersten Halbzeit das Spiel an sich gerissen hat. Am Mittwoch steht jetzt direkt ein wichtiges Heimspiel gegen Essen an, welches wir unbedingt gewinnen wollen und dann schauen wir, dass wir eine gute Runde spielen dieses Jahr.“

TVB verliert erstes Spiel der neuen Saison

Der TVB verliert das erste Bundesligaspiel nach der Corona-Pause in der SAP-Arena gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 30:20 (17:9). Die Mannschaft um Trainer Jürgen Schweikardt ist in voller Besetzung in Mannheim angetreten. Aufgrund der Auflagen der SAP-Arena wurde das Spiel ohne Zuschauer ausgetragen.

Der TVB kam die ersten Minuten ordentlich ins Spiel, aber bereits nach knapp 2 Minuten sah Adam Lönn die erste Zeitstrafe, einige weitere kamen während des Spiels noch hinzu. Ab dem 2:2 zeigten die Löwen eine konstant starke Abwehr und spielten ihre Angriffe clever aus, sodass sie bis zur 10 Minute auf 7:2 davon ziehen konnten. Anschließend nahm Jürgen Schweikardt die erste Auszeit und brachte vermehrt den 7. Feldspieler, um sich bessere Chancen im Angriff zu erarbeiten. Mit Erfolg, Peshevski und Müller konnten auf 7:4 verkürzen und holten eine doppelte Überzahl für den TVB heraus. Diese konnten die Jungs aber nicht nutzen. Im Gegenteil, die Löwen erhöhten in dieser Phase auf eine 5 Tore Führung (9:4). Beim 14:7 in der 21. Minute legte Schweikardt die 2. Time-Out Karte auf den Zeitnehmertisch. Vorne leistete sich der TVB zu leichte Ballverluste, durch die Starke Löwen-Abwehr. Auf der anderen Seite spielten die Löwen es im Angriff klasse über Schmid und Baena am Kreis. In die Kabine ging es nach 30 Minuten mit einem 8 Tore Rückstand (17:9).

Die zweite Halbzeit startet mit vergebenen Chancen auf beiden Seiten. Jerome Müller macht dann mit einem schönen Schlagwurf den ersten Treffer der zweiten Hälfte. Auch die TVB-Abwehr steht nun besser und lässt bis zur 41. Minute nur 3 Gegentreffer zu (20:13).

Der TVB wechselt dann munter durch, sodass auch die beiden Außen, Alex Schulze, Tim Wieling und Primoz Prost Einsatzzeiten bekommen. Die Löwen spielen die restliche Zeit souverän runter und halten den Vorsprung konstant bei rund 10 Treffern. Das Spiel gegen bärenstarke Löwen verliert der TVB mit 30:20.

Viel Zeit zur Erholung bleibt nicht, bereits am Mittwoch um 19 Uhr ist der Aufsteiger TUSEM Essen zu Gast in der Porsche-Arena. Einen freien Verkauf wird es für dieses Spiel nicht geben. Die Tickets werden unter Sponsoren und Dauerkarteninhabern verteilt.

Handball meets Parkour

Als Patrick Zieker ohne Unterstützung seiner Arme über den großen Kasten springt, ist Andy Haug angetan von der Athletik des Handball-Nationalspielers. Andy Haug, der Parkourprofi und Patrick Zieker vom Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart haben sich zu einer gemeinsamen Trainingseinheit in der SCHARRena getroffen. Der 30- jährige Haug reist mit seiner Sportart quer durch die Welt und begeistert die Menschen mit atemberaubenden Sprüngen durch Stadt und Natur.

Der Handball-Linksaußen fliegt auch oft spektakulär durch die Luft, um ein Tor zu erzielen, kam bisher aber noch nie mit dem Parkoursport in Berührung.Die ersten Sprünge von Kasten zu Kasten waren für Zieker keine wirkliche Herausforderung. Haug war sichtlich beeindruckt von der Athletik des Handballprofis und merkte schnell, dass Zieker ziemlich geschickt ist. „Ich würde ihn sofort als Schüler einstellen, er hat eine sehr gute Körperbeherrschung.“

Danach wurde eine für Parkour typische Rolle geübt, ähnlich einer Vorwärtsrolle, mit dem Unterschied, dass sich bei dieser seitlich über die Schulter abgerollt wird. Das sieht lässiger aus und ermöglicht einen einfacheren Wiedereinstieg in den Lauf. Auch hier stellte sich Zieker gut an, sodass er von Haug gefragt wurde, ob er diese nicht mal nach einem Wurf ausprobieren wolle.

Was den Parkoursport so interessant macht, sind die spektakulären Sprünge. An einem Kasten zeigte der Parkourprofi dem Handballer verschiedene Sprünge um ein Hinderniss zu überqueren. Dank dieser Tipps und Tricks gelang es Zieker auch diese mit seiner ausgeprägten Sprungkraft meisterlich zu absolvieren.

Noch spektakulärer sind die Wandsprünge. Bei diesen toben sich die Freeerunner an Mauern oder Bäumen aus. Auch hier war Andy Haug sichtlich begeistert von der Athletik Ziekers. Doch als der Profi dann die verschiedensten Salti vollbrachte, kam Zieker ins Staunen. „Das hat schon alles Hand und Fuß was die Jungs und Mädchen da machen, da steckt eine Menge Arbeit hinter.“ Denn am Ende ist Parkour nicht nur die Überquerung eines Hindernisses, sondern auch eine Kunst, dieses mit möglichst schwierigen und ausgefallenen Elementen zu überwinden.

Danach wurden die Rollen getauscht. Andy Haug begab sich auf unbekanntes Terrain und griff zum Handball. Erste Schwierigkeiten zeigten sich als Zieker zur Harzdose griff. Doch mit der Zeit gewöhnte sich der Parkourprofi an das ungewohnte Gefühl und die beiden stellten fest, dass das Harz eine vergleichbare Wirkung wie das Magnesium hat, welches Haug oftmals benutzt. Wie Haug bei den Übungen seiner Sportart war auch Zieker überrascht von den Qualitäten des Freerunners am Ball, sodass er ihm sogar noch einige Tricks, z.B. den Dreher, zeigte. „Ich gucke sehr gerne Handball an und habe aufjedenfall etwas gelernt“, so der Parkourprofi am Ende der gemeinsamen Einheit.