Heimspiele im November vor leeren Rängen

Seit Montag, den 02.11.2020, gelten verschärfte Regeln der Bundesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Laut dem Beschluss müssen alle Sportveranstaltungen im November vor leeren Rängen ausgetragen werden. So müssen auch die Clubs der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ihre Heimspiele vorerst bis Dezember ohne Zuschauer bestreiten.

Beim TVB Stuttgart betrifft dies konkret die Heimspiele gegen die TSV Hannover-Burgdorf und die HSG Nordhorn-Lingen. Die Recken aus Hannover sind am 14.11.2020 in Stuttgart zu Gast. Am 26.11.2020 gastiert dann die HSG Nordhorn-Lingen in der schwäbischen Landeshauptstadt.

In dieser Woche sind nun aber zunächst einige unserer Jungs mit ihren Nationalteams unterwegs. Jogi Bitter wurde in den Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen und trifft mit dem DHB-Team auf Bosnien-Herzegowina und Estland. Samuel Röthlisberger läuft für das schweizer Nationalteam auf, Zharko Peshevski verstärkt den Kader Nordmazedoniens und Viggó Kristjánsson geht für Island auf Torjagd.

Das nächste Spiel der WILD BOYS steht dann am Mittwoch, den 11.11.2020, auswärts beim HC Erlangen an. Anpfiff ist um 19 Uhr.

„Es ist gerade einfach eine tolle Phase, die wir haben.“

Jürgen Schweikardt: „Unsere Defensive mit Jogi Bitter dahinter hat auf jeden Fall zu unserem heutigen Sieg beigetragen. Jogi hat heute wieder ein herausragendes Spiel gemacht, aber sicherlich nicht nur er alleine. In der ersten Halbzeit gehen wir mit drei Toren in Führung und da hatte ich schon das Gefühl, dass wir viele sieben Meter-Pfiffe gegen uns bekommen haben, die so vielleicht nicht sein müssen. Wenn Jogi dann aber einige davon hält, dann hat sich das nicht so ins Gewicht geschlagen. Viggó Kristjánsson hat mit Sicherheit heute nicht seinen besten Tag gehabt, aber die anderen haben das kompensiert. Heute war sicherlich kein Spiel, das uns leicht von der Hand gelaufen ist, sondern wir haben kämpfen müssen, was wir auch getan haben und in den entscheidenen Momenten hat uns dann auch Jogi geholfen. Wir haben jetzt schon viele kämpferisch gute Spiele gemacht und das zeigt einfach, dass sich die Mannschaft gefunden hat.“

Miloš Putera: „Leider hat es mit dem Sieg für uns nicht geklappt, deshalb bin ich nicht der glücklichste Mann heute. Jogi hat uns ganz viele wichtige Bälle geklaut und immer, wenn wir die Chance hatten wieder ranzukommen, hat er einen Ball gehalten. Ich glaube, wir haben ein bisschen mit unserer allgemeinen Effizienz gekämpft und das lag nicht nur an Jogi, sondern auch an unseren technischen Fehlern. In der Pause hatten wir Kontakt zu André, er hat mir ein paar Tipps gegeben und die haben auch geholfen, weil wir wieder näher dran waren. Am Ende konnten wir aber leider keine Punkte mitnehmen.“

Jogi Bitter: „Es ist gerade einfach eine tolle Phase, die wir haben. Aber es ist sehr wichtig, dass wir trotzdem nicht abheben. Wir wissen, dass wir gerade relativ gut und stabil spielen. Wir wissen aber eben auch, dass wir heute Glück hatten, weil Leipzig ohne Trainer anreisen musste. Wir sind in dieser Saison natürlich schon eingespielter als letztes Jahr und haben zudem mit Primoz jemanden dazubekommen, der, wenn es bei mir nicht so läuft, reinkommt und uns dann auch schon Spiele gewonnen hat. Die 9:3 Punkte feiern wir heute auf jeden Fall und dann haben wir erstmal eine kleine Pause. Vor dem Spiel haben wir gesagt, wir geben heute vor den 500 Zuschauern noch mal alles und lassen uns von ihnen auch tragen, weil wir wussten, dass das für eine unbestimmte Zeit das letzte Spiel vor Publikum ist. Das haben wir geschafft und haben hier von Anfang an für klare Verhältnisse gesorgt und geführt.“

Der TVB holt den zweiten Heimsieg der Saison

Nach dem Überraschungssieg am vergangenen Sonntag gegen den SC Magdeburg war heute der Tabellennachbar aus Leipzig zu Gast in Stuttgart. Der TVB konnte sich unter anderem dank einem überragenden Jogi Bitter und einer überzeugenden Mannschaftsleistung mit 30:24 gegen den SC DHfK durchsetzen und geht nun mit 9:3 Punkten in die Länderspiel-Pause.

Bis auf Jerome Müller, der sich aktuell immer noch in häuslicher Quarantäne befindet, da er Kontakt zu einer auf Corona positiv getesteten Person hatte, hatte TVB-Trainer wie auch in den Spielen zuvor einen vollen Kader zur Verfügung stehen. Luis Foege, der zum erweiterten Kader der Stuttgarter zählt, stand beim heutigen Heimspiel in der Porsche-Arena auch mit im Aufgebot. Die Gäste aus Leipzig mussten ohne Trainer André Haber nach Stuttgart anreisen, denn dieser befindet sich nach einem positiven Corona-Testergebnis aktuell in Quarantäne.

Nachdem es direkt im ersten Angriff der Partie sieben Meter für die Gäste gegeben hatte und Krzikalla in diesem Zuge an Bitter gescheitert war, war es Lönn, der den ersten Treffer des Spiels markieren konnte. Im Anschluss an eine hektische Phase, die geprägt war von technischen Fehlern auf beiden Seiten, traf Röthlisberger nach fünf Minuten zum 2:0 für den TVB. Im darauffolgenden Angriff konnten dann auch die Gäste das erste Mal in Person von Philipp Weber erfolgreich abschließen. Erst beim dritten Siebenmeter gelang es den Gästen durch Wiesmach vom Strich aus einzunetzen – 3:3 nach zehn Minuten.

Zharko Peshevski gelang in der 24. Minute der Treffer zur ersten drei Tore Führung. Doch diese Führung konnte der TVB zunächst nicht ausbauen, denn der SC DHfK verkürzte wieder auf 12:11. Kurz darauf nahm Jürgen Schweikardt die erste Auszeit der Partie. Diese zeigte Wirkung und es ging mit 15:12 für die WILD BOYS in die Pause, was vor allem an einer starken Torhüterleistung von Jogi Bitter, mit 8 Paraden und einer Quote von 40 % gehaltene Bälle, und einer guten Effektivität aus dem Rückraum lag.

Der TVB kam besser aus der Kabine zurück und konnte direkt mit 18:13 davonziehen. Bei den Leipzigern klappte vorne in den ersten Minuten der zweiten Hälfte nicht viel, was die Stuttgarter auszunutzen wussten. 20:14 nach 42 gespielten Minuten. Doch dann lies auch Stuttgart im Angriff einiges liegen und holte Leipzig dadurch wieder zurück in die Partie. Nach einem 4:0 Lauf für Leipzig stand es plötzlich nur noch 20:18. Kristjánsson durchbrach die torlosen Minuten der Gastgeber, erhöhte vom Strich zuerst auf +3 und zehn Minuten vor Schluss dann im 1-gegen-1 gegen Birlehm wieder auf +4.

Doch auch diese 4-Tore-Führung konnten die Gastgeber nicht halten, was unter anderem daran lag, dass der inzwischen für Leipzig im Tor stehende Sæverås immer wieder parieren konnte. Näher als zwei Tore gelang es den Gästen aber nicht an den TVB heranzukommen. Fünf Minuten vor Schluss stellte Zieker nach technischem Fehler der Leipziger auf 25:21. Auf Bitter war in den entscheidenden Momenten immer wieder Verlass. Seine Parade in der 57. Minute ermöglichte es durch einen Doppelschlag von Pfattheicher letztendlich kurz vor Schluss nicht mehr einholbar davonzuziehen.  Am Ende stand ein verdienter 30:24-Heimsieg für die WILD BOYS auf der Anzeigetafel.

Gästetrainer André Haber im Interview

Herr Haber, mit dem Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen hat ihre Mannschaft einen überragenden Saisonstart hingelegt. Was hat nun gegen FRISCH AUF! Göppingen nicht so funktioniert, wie erhofft?

Wir haben im Angriff nicht gut genug gespielt. Göppingen verteidigt meiner Meinung nach sehr gut, trotzdem sind wir schlussendlich an uns selbst gescheitert.

Was sagen ihre letzten beiden Ergebnisse über die Liga in dieser Saison aus? Sehen sie eine noch größere Ausgeglichenheit?

Dazu ist mir der Zeitpunkt in der Saison noch zu früh, um darüber etwas zu sagen. Was man an dieser Stelle sagen muss, dass sich Geisterspiele und unterschiedliche Zuschaueraufkommen durchaus auswirken können. Dieser Faktor kann die mentale Bereitschaft von Mannschaften beeinflussen. Wie sich das jedoch auswirken kann beziehungsweise was das bedeuten wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt für mich noch völlig offen.

Sie konnten ihre Heimspiele bisher alle mit einer limitierten, allerdings ordentlichen Anzahl an Zuschauern austragen. Wie haben sie trotz der Reduzierung die Unterstützung der Zuschauer empfunden?

Die Unterstützung der Zuschauer war in unseren Spiel toll. Wir hatten das Glück zweimal vor 2100 Zuschauern zu spielen und auch jetzt gegen Göppingen mit rund 1000 Zuschauern war die Unterstützung da, was wir natürlich spüren. Jeder Fan, der bei uns in der Halle ist, sorgt mit für Stimmung, wofür ich mich nur bedanken kann.

Stimmung und Emotionen sind ein wichtiger Bestandteil des Handballsports. Wie erleben sie die Spiele in dieser Saison und hat sich während des Spieles für sie etwas geändert?

Ich möchte nicht sagen, dass es gar keine Rolle spielt, jedoch ist jede Mannschaft dafür verantwortlich, dass sie emotional top eingestellt ist. Meiner Meinung nach kann unsere Mannschaft das sehr gut und wir haben dadurch keine Nachteile.

Unsere WILD BOYS dürfen sich ebenfalls über einen gelungenen Saisonstart freuen. Wie schätzen sie das Team von Jürgen Schweikardt nach den ersten Spielen ein?

Stuttgart hat einen guten Saisonstart hingelegt und zeigte insgesamt eine tolle Kampfbereitschaft, was zum Beispiel im Derby gegen Balingen zu sehen war. Für mich greift Stuttgart auf altbewährte Mittel zurück. Sie setzen auf eine stabile Defensive in Verbindung mit Jogi Bitter. Im Angriff nutzen sie immer wieder den siebten Feldspieler. Wir wissen genau, dass mit Stuttgart eine Mannschaft auf uns zukommt, gegen die wir bei 100% sein müssen, um auswärts zu punkten.

Mit dem Spiel in Magdeburg traten die Stuttgarter vier Tage vor dem Spiel noch in ihrer nächsten Nähe an. Lohnt es sich für sie eine Mannschaft im Vergleich zum Video live zu beobachten oder bietet das für sie keine besonderen Vorteile?

Ich habe das Spiel nicht vor Ort in Magdeburg angeschaut. Ich mache grundsätzlich eine Videovorbereitung auf unsere Gegner. Aus den Videos kann ich sehr viel herausziehen und das ist vollkommen ausreichend. Darüber hinaus haben wir Training und es kommt nicht in Frage.

Nach dem Sieg gegen den SCM will der TVB auch gegen Leipzig alles geben

Der TVB Stuttgart landete am vergangenen Sonntag mit einem 29:30 Erfolg einen Riesencoup in Magdeburg. In der elften Partie gegen die Mannschaft von der Elbe war das der erste Sieg für den TVB Stuttgart gegen das Team von Trainer Bennet Wiegert überhaupt. Dabei überzeugten die WILD BOYS besonders im ersten Durchgang und lagen zur Pause verdient mit 18:12 vorn. In der zweiten Halbzeit kamen die Magdeburger wieder auf drei Tore heran, aber beim 27:21 und der zwölften Parade von Johannes „Jogi“ Bitter hatten die Gäste mit überaus effektivem Spiel die Ampel wieder auf Sieg gestellt. Doch es wurde noch einmal ganz eng. So musste Primož Prošt in letzter Sekunde erst noch eine Glanzparade zeigen, ehe der Sieg endgültig feststand. „Ich bin unglaublich stolz, wie die Mannschaft hier heute gekämpft und gespielt hat“, freute sich der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt nach der Partie und ergänzte: „Vor allem die erste Halbzeit war überragend.“

Eine Woche zuvor holte der TVB Stuttgart in einem jederzeit spannenden Heimspiel gegen den TBV Lemgo Lippe einen Punkt. Das 26:26 am Ende war im Prinzip leistungsgerecht, was auch TVB-Coach Jürgen Schweikardt hinterher bestätigte. Ihn ärgerte nur, dass sich seine Mannschaft für eine ganz starke zweite Halbzeit nicht belohnte. Der späte Ausgleich des TBV war auch ein Dorn im Auge von TVB-Torhüter Johannes „Jogi“ Bitter, der gegenüber Sky unmittelbar nach Spielende von einem verlorenen Punkt sprach.

Auf seinen Schlussmann kann, wie der TVB Stuttgart, auch der THW Kiel bauen. Der dänische Weltmeister und Handballer des Jahres Niklas Landlin vernagelte mit seinen Paraden im Nordklassiker gegen die SG Flensburg-Handewitt seinen Kasten und war damit neben einer starken Kieler Energieleistung unmittelbar nach dem Seitenwechsel der Garant für den Erfolg der Zebras. Ohne Zähler steht nach wie vor der HBW Balingen-Weilstetten da, der das Kellerduell gegen die Eulen Ludwigshafen knapp mit 26:27 verlor. Dabei war die Einwechselung von Torwart-Oldie Gorazd Skof der Schlüssel zum späteren Sieg für die Pfälzer. Auf seinen Kampfgeist kann sich der Bergische HC verlassen. Das Team von Trainer Sebastian Hinze machte beim 30:30 bei Hannover-Burgdorf in den Schlussminuten einen Zwei-Tore-Rückstand wett. Mit einem 26:20 Erfolg in Erlangen lösten die Rhein-Neckar Löwen am letzten Sonntag den heutigen Gegner des TVB Stuttgart an der Tabellenspitze ab. 

Die Leipziger waren sehr gut in die Runde gestartet, führten nach vier Spieltagen mit 7:1 Zählern die Tabelle an. Dabei beeindruckte vor allem der deutliche 28:23 Sieg in Mannheim bei den Rhein-Neckar Löwen und das Unentschieden gegen die Berliner Füchse. Ein positives Resultat auch gegen die Eulen Ludwigshafen runden die „tierischen“ Erfolge der Sachsen zu Beginn der Saison ab. Einen ersten Dämpfer gab es aber im Heimspiel gegen FRISCH AUF! Göppingen, denn die Göppinger gewannen nach einer hervorragenden Defensivleistung in Leipzig mit 22:25. Dabei setzten die Schwaben auf eine sehr offensive, aggressive Abwehr.

Eigentlich kommen die Erfolge der Sachsen nicht von ungefähr. Eine kontinuierliche Aufbauarbeit war der Grundstein zum achten Tabellenplatz in der vergangenen Runde des gemeinsam mit den WILD BOYS nach der Saison 2014/15 in die Bundesliga aufgestiegenen Vereins. Vor dieser Runde wechselte Erfolgsgarant Franz Semper in den hohen Norden zur SG Flensburg-Handewitt. Ihn ersetzt jetzt der dänische Nationalspieler Martin Larsen. Auch auf der Torhüterposition stellten sich die Sachsen mit dem norwegischen, internationalen Kristian Sæverås neu auf. Die laufende Runde wollen die Leipziger insgesamt mit dem besten Bundesliga Ergebnis ihrer Geschichte abschließen. Es sollen also am Ende der Saison eine Platzierung besser als der achte Rang und mehr als 37 Zähler herausspringen. Dies kann dem Team von Trainer André Haber durchaus gelingen, ist doch die Mannschaft sehr homogen besetzt und verfügt daher über viele personelle Alternativen. Auch Weltmeister Michael „Mimi“ Kraus prophezeit den Leipzigern im Test für die HANDBALLWOCHE erneut eine Platzierung im einstelligen Tabellenbereich.

TVB-Trainer Jürgen Schweikardt fordert: „Egal, ob vor Publikum oder ohne, wir wollen auf jeden Fall mit viel Engagement gegen Leipzig auftreten und dann werden wir sehen, was am Ende dabei herausspringt.“  

Quelle: Joachim Gröser

„Es war natürlich unglaublich geil hier zu gewinnen.“

Jürgen Schweikardt: „Ich bin unglaublich stolz, wie die Mannschaft heute gekämpft und gespielt hat und, dass wir gegen so ein starkes Team auswärts gewonnen haben. Vor allen Dingen die erste Halbzeit war überragend, in der Jogi einen großen Anteil an der Führung hatte. Des Weiteren sind noch zu nennen: Adam Lönn, der am Ende zwar etwas unglücklich agierte, aber bis dahin überragend gespielt hat. Samuel Röthlisberger, der es zusammen mit Dominik Weiß in der Abwehr wirklich sehr gut gemacht hat. Viggó Kristjánsson zeigte, eigentlich wie jede Woche, seine Kaltschnäuzigkeit, vor allem vom Siebenmeterstrich. Aber es war klar, wenn wir hier gewinnen wollen, dann brauchen wir eine wirklich gute Leistung. Die haben wir heute abgeliefert und am Ende hat uns, wie auch schon in Balingen, Primoz Prost den Sieg gerettet. Jetzt freuen wir uns sehr über 7:3 Punkte.“

Bennet Wiegert: „Wir haben das Spiel mit Sicherheit nicht in der zweiten Halbzeit verloren, sondern in der ersten Halbzeit, wo wir den Kopf verlieren und zu viel wollen. Jeder einzelne will sich in dieser Phase mit seiner eigenen individuellen Qualität dagegen wehren und das muss man halt mannschaftlich lösen, sodass man mit 2-3 Toren weniger in die Halbzeit geht und dann ist das durchaus zu Hause aufzuholen. Aber das haben wir uns in der ersten Halbzeit zu schwer gemacht und sind mit einem zu großen Abstand in die Kabine gegangen. Bei aller Moral, die wir dann in der zweiten Halbzeit liefern, darf uns das in dieser Art und Weise nicht passieren.“

Viggó Kristjánsson: „Es war natürlich unglaublich geil hier zu gewinnen. Es war glaube ich der erste Sieg des TVB überhaupt gegen Magdeburg, von daher sind wir sehr zufrieden mit den zwei Punkten. Wir wussten, dass die Magdeburger momentan viele Spiele in der Bundesliga und in Europa haben. Wir haben uns sehr gut auf das Spiel vorbereitet. In der ersten Halbzeit gelang es uns mit Jogi hinten drin einen Vorsprung zu erarbeiten. In der zweiten Halbzeit war es zwar nochmal eng, aber zum Glück können wir die beiden Punkte jetzt mit nach Stuttgart nehmen.“

Johannes Bitter: „Ich bin unglaublich stolz, dass wir heute hier gewinnen. Primoz ist ein überragender Torhüter, der wie schon gegen Balingen uns den Sieg heute gerettet hat. Es ist natürlich optimal, dass wenn es bei mir nicht mehr perfekt läuft, wir wechseln können und dann Primoz reinkommt und gleich freie Würfe wegnimmt.“

Überraschungssieg gegen den SCM

Nach 10 Niederlagen in Folge gegen den SC Magdeburg hat der TVB Stuttgart das erste Mal gepunktet und dieses Mal direkt doppelt! Die WILD BOYS gewinnen in der GETEC-Arena mit 29:30 (12:18). Viggó Kristjánsson und Adam Lönn waren mit jeweils 9 Treffern die besten Torschützen des TVB.

Der TVB kommt auswärts beim SC Magdeburg direkt gut ins Spiel. Nach der 1:0 Führung für die Hausherren ziehen die Männer um Jürgen Schweikardt mit einem 3:0 Lauf auf 1:3 davon. In den folgenden Minuten hatte jedes Team seine gute Phasen. So hatte der SCM durch den ein oder anderen technischen Fehler vom TVB die Möglichkeit auf 5:3 davon zu ziehen. Erst eine von vielen Paraden von Jogi Bitter und das Tor vom Kreis durch Peshevski, konnte den TVB-Lauf wieder einläuten. In den folgenden Minuten trat der TVB im Angriff souverän auf. Faluvegi spielt im Gegenstoß gut auf Kristjansson weiter und der besorgt den 5:5 Ausgleich und holt eine Zeitstrafe für Magdeburg raus. Den nächsten Angriff vom SCM konnte erneut Bitter entschärfen und vorne erzielte Alex Schulze mit dem 5:6 Führungstreffer seinen ersten Bundesligatreffer. Nach 15 Minuten hatte der TVB-Keeper bereits 5 Paraden auf der Uhr.

Nachdem Wieling seine zweite 2 Minuten Zeitstrafe erhielt, zeigte der TVB, dass er auch in Unterzahl bestehen kann. Weiß schnappt sich in der Abwehr den Ball und Viggo ist erst per Kontertor und kurze Zeit später per Strafwurf erfolgreich – somit war der 6:1 Lauf des TVB zum 6:9 nach 17 Spielminuten perfekt. Bis wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff blieb der Vorsprung des TVB zwischen 2-3 Treffern. Aber in den Schlussminuten zeigte wieder oftmals Bitter sein Können, der in der ersten Halbzeit bei einer Fangquote von 42 % lag. Mit dem Halbzeitpfiff erzielt Kristjansson per Kempa das 12:18.

Den Beginn der zweiten Halbzeit haben die WILD BOYS etwas verschlafen. Dem SCM gelang es innerhalb 6 Minuten den Rückstand auf nur 2 Treffer zu verkürzen (17:19). Erst Kristjansson mit einer starken Einzelaktion, mit welcher er einen Strafwurf und eine Zeitstrafe herausholte, konnte den SCM-Lauf etwas stoppen. Viggo erzielte per Strafwurf das 17:20 nach 37 Minuten. In den folgenden Minuten gelang es dem TVB den Vorsprung zwischen 3-4 Toren konstant zu halten. In der 45. Minute parierte Jogi Bitter seinen 3 Siebenmeter gegen einen Magdeburger. Anschließend konnte der TVB mit Lönn und Pfattheicher auf 6 Tore davonziehen (21:27). 

Danach indes begann die zu diesem Zeitpunkt unerwartete Schlussphase. Die Magdeburger zwangen den TVB zu einfachen Fehlern und Jannik Green im Tor zeigte gute Paraden, sodass die Hausherren auf 29:30 verkürzen konnten (58. Minute). Dann kam die Zeit von Primoz Prost. In der 59. Minute stand Musche frei vor dem TVB-Keeper, aber Prost hielt den Wurf von Musche fest! 70 Sekunden vor dem Ende unterlief dem TVB ein technischer Fehler im Angriff. Aber auch den letzten entscheidenden Wurf wenige Sekunden vor Spielende parierte Primoz Prost und sicherte dem TVB Stuttgart dadurch die 2 Punkte in Magdeburg!

TVB am Sonntag zu Gast beim Tabellenzweiten

Nach einer spielfreien Woche sind die WILD BOYS am Sonntag, den 25.10.2020 beim SC Magdeburg zu Gast. Der Sportclub erreichte in der vergangenen Saison den 3. Tabellenplatz in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Aktuell stehen beim SCM sechs Punkte aus vier Spielen zu buche. Einzig beim Saisonauftakt vor heimischem Publikum ließen die Magdeburger Punkte liegen. Die Partie gegen den Bergischen HC endete damals 27:31. 

Auf dem Punktekonto des TVB sind aktuell, nach vier Spieltagen, 5:3 Punkte. Auf eine deutliche Niederlage bei den Löwen folgten zwei Siege gegen Essen und Balingen sowie ein Unentschieden gegen den TBV Lemgo Lippe.  

Favorit der Begegnung TVB gegen SCM ist in jedem Fall das Team aus Magdeburg, das alle bisherigen Aufeinandertreffen für sich entscheiden konnte. Das letzte Pflichtspiel der beiden Mannschaften fand am 08.03.2020 in der Stuttgarter SCHARRena statt. Der SCM konnte nach einem spannenden Spiel einen 27:29-Sieg feiern. Diese Partie war zugleich die Letzte für die beiden Clubs in der Saison 2019/20.

„Am Ende ist es, aufs ganze Spiel gesehen, ein gerechtes Unentschieden.“

Die Stimmen zum 26:26-Unentschieden gegen den TBV Lemgo Lippe am 18.10.2020:

Jürgen Schweikardt: „Am Ende ist es, aufs ganze Spiel gesehen, ein gerechtes Unentschieden. Wenn man sich aber die letzte Viertelstunde, beziehungsweise gerade die letzte Minute anschaut, dann fühlt es sich für uns heute an wie eine Niederlage und so sieht es gerade auch in der Kabine aus. Wir haben mehrmals die Chance hinten raus, das Spiel voll zuzumachen, was wir aber nicht machen. Wie es dann zu Stande kommt, dass wir da am Ende den Ball verlieren, kann ich jetzt gerade noch nicht sagen. Es war auf jeden Fall sehr ärgerlich und wir müssen uns da auch einfach besser anstellen. Wenn man sieht, wie der letzte Ball auch noch rein geht, dass Jogi da noch dran ist und der Ball aber durchrutscht, dann ist es einfach extrem bitter. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir uns heute sehr schwer getan, mit einer sehr agilen und erfahrenen Abwehr von Lemgo, gerade mit den Guardiola Brüdern, die sich super in die Räume stellen und antizipieren. Damit haben sie uns richtig erwischt und das haben wir nicht gelöst bekommen. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte ist vieles noch gegen uns gelaufen. Das muss ich der Mannschaft heute sehr hoch anrechnen, dass sie da nicht aufgibt. Wir haben uns nicht zurück gespielt, sondern zurück gekämpft. Wenn man es über die gesamten sechzig Minuten sieht, ist es wie schon gesagt eine gerechte Punkteteilung, aber für uns fühlt es sich eben an wie eine Niederlage.“

Florian Kehrmann: „Heute weiß ich nicht so recht, was ich sagen soll. Ich glaube am Ende war es ein harter Kampf von zwei Mannschaften, die zur Zeit wirklich sehr stabil sind, guten Handball spielen und vor allem in der Abwehr sehr gut und hart arbeiten. Dass es ein enges Spiel wird, konnte man voraussehen. Wir sind in der ersten Halbzeit überragend ins Spiel gekommen und führen mit 7:2. Dann verpassen wir es aber, diesen Abstand zu halten. In die zweite Halbzeit kommen wir wieder gut rein und führen mit vier Toren. Danach lassen wir wieder Großchancen liegen. Ab der 41. Minute beim 19:19 ist es dann ein offenes Spiel. Stuttgart leistet sehr gute Abwehrarbeit und bringt uns über das Kreisläuferspiel in Rückstand. Am Ende hilft uns dann der 7. Feldspieler. Insgesamt ist das Unentschieden verdient. Trotzdem ärgere ich mich, dass wir nicht beide Punkte mitnehmen. Am Ende müssen wir damit aber zufrieden sein. Stuttgart hat sich nicht aufgegeben und spielt immer weiter und hat natürlich auch einen Torhüter, der immer wieder freie Bälle wegnimmt und sicherlich auch ein Faktor war.“

Rudolf Faluvégi: „Ich denke, dass die beiden Halbzeiten gefühlt zwei komplett unterschiedliche Spiele waren. Ich muss wirklich sagen, die ersten fünfundzwanzig Minuten waren sehr schade, da wir dem Spielstand immer nachlaufen mussten. Die zweite Halbzeit war dann deutlich besser. Ich hatte das Gefühl, dass viel mehr Energie in der Abwehr war. Am Schluss waren wir dann ein bisschen zu passiv. Wir müssen daran arbeiten, dass wir die Schlussphase besser abliefern. Das ist uns in der letzten Saison schon einmal in Balingen passiert, dass wir die Schlussphase mit Zeitspiel nicht gut gemacht haben. Wir spielen heute in einer Woche in Magdeburg und bis dahin können wir viel daran arbeiten.“

Punkteteilung in der Porsche-Arena

Nach einer einwöchigen Spielpause stand am heutigen Sonntag das nächste Heimspiel für den TVB Stuttgart an. Es ging gegen den bisher punktgleichen TBV Lemgo Lippe. 

Der TVB Stuttgart brauchte lange, um in die Partie zu kommen. Die ersten beiden Treffer des Spiels gelangen den Gästen. In Spielminute drei erzielte Viggó Kristjánsson dann das erste Tor der WILD BOYS. Durch die Tore von Jonathan Carlsbogård, Bobby Schagen und Bjarki Már Elísson, konnten die Lipperländer bis zur 6. Minute auf 1:5 davonziehen. Dieser Lauf der Gäste war für TVB-Trainer Jürgen Schweikardt Anlass genug, um seine erste Auszeit zu nehmen. 

Nach der Auszeit folgten auf einen Distanztreffer von Lönn zwei Gegenstoßtore von Bjarki Már Elísson. Beim Spielstand von 2:7 nach neun Minuten reagierte Trainer Jürgen Schweikardt auf die Schwierigkeiten seines Teams im Angriff und wechselt den 7. Feldspieler ein. Mit zwei Treffern von Sascha Pfattheicher und seinem Kollegen auf der anderen Außenposition, Patrick Zieker, konnte der TVB auf 4:7 herankommen (11. Minute).

Innerhalb von einer Minute konnten die Lipperländer den alten Abstand von fünf Toren wiederherstellen und so stand es nach zwölf Minuten 4:9. Gegen Elvar Asgeirsson gab es wegen eines Wechselfehlers die erste Zeitstrafe der Partie. Durch eine Parade von Jogi Bitter und einem Tor von Zharko Peshevski konnte der TVB dann wieder auf drei Treffer verkürzen. Dieser Rückstand von drei oder zeitweise vier Treffern hielt bis zur 27. Minute an. Durch eine Parade der Stuttgarter Nummer eins und einem Treffer von Dominik Weiß verkürzten die Schwaben auf 12:14. Bis zum Halbzeitpfiff fiel jeweils noch ein Tor auf beiden Seiten und so ging man beim Spielstand von 13:15 in die Kabinen. 

Der TBV Lemgo Lippe startete in Unterzahl in die zweite Spielhälfte, da Tim Suton zum Ende des ersten Durchgangs eine Zeitstrafe erhalten hatte. Nichtsdestotrotz netzten die Gäste auch in der zweiten Halbzeit die ersten beiden Male ein. So stand es in der 34. Minute 13:17. Anschließend ging es hin und her und es fielen Tore auf beiden Seiten. 

Nach 41 gespielten Minuten gelang es dem TVB Stuttgart beim 19:19, zum ersten Mal seit Spielbeginn, wieder mit den Gästen gleichzuziehen. Ausschlaggebend waren die vorangegangen beiden erfolgreichen Konter der WILD BOYS. Die erste Chance dann die Führung zu übernehmen, konnte der TVB nicht nutzen und so zogen die Gäste durch einen Treffer von Jonathan Carlsbogård wieder in Front. Viggó Kristjánsson war es, der den Führungstreffer zum 21:20 vom Strich in der 47. Minute markierte. 

Zwischenzeitlich konnten die WILD BOYS in der Schlussphase immer wieder mit zwei Toren in Führung gehen. Lemgo blieb aber immer dran und glich ein ums andere Mal aus. In der letzten Minute des Spiels wurde es nochmal richtig spannend: Der TVB führte mit 26:25 und es war noch eine Minute zu spielen. Die Schiedsrichter entschieden auf Zeitspiel gegen die Hausherren und so ergab sich für Lemgo die Chance gleichzuziehen. Tim Suton stellte mit dem letzten Treffer des Spiels wenige Sekunden vor Schluss auf Unentschieden. So endete die Begegnung 26:26 und beide Teams finden sich mit 5:3 Punkten in der Tabelle wieder.