„Wir haben das Spiel innerhalb von 12 Minuten verloren.“

Die Stimmen zur Partie TVB vs. HCE (34:25)

Jürgen Schweikardt: „Wir haben das Spiel innerhalb der ersten zwölf Minuten der zweiten Halbzeit verloren. Da geraten wir von einem Unentschieden in einen 7-Tore-Rückstand. Das geht natürlich viel, viel zu schnell. Wir verwerfen in der zweiten Welle über zehn freie Bälle. Es ist sehr, sehr bitter, weil ich finde, dass wir sehr gut in das Spiel gekommen sind. Schon am Ende der ersten Halbzeit haben wir dann schon etwas nachgelassen aber haben noch alle Chancen. So wie wir uns dann in den angesprochenen zwölf Minuten präsentiert haben, haben wir den Sieg einfach weggeworfen. Der Glaube und der Einsatz sind dann geschwunden. Das darf uns so nicht passieren aber solche Spiele gibt es eben. Das müssen wir jetzt analysieren und dann gegen Hannover am Samstag eine bessere zweite Halbzeit spielen.“

Michael Haaß: „Gerade mit der zweiten Halbzeit bin ich natürlich sehr zufrieden. Angetrieben von Martin Ziemer, der das Tor zugenagelt hat, war das genau so, wie wir zu Hause spielen wollen. In der ersten Halbzeit hatten wir kurz Probleme und das hätte auch in die Hose gehen können. Wir haben dann etwas Glück aber haben auch Kampfkraft gezeigt und kamen dann besser ins Spiel. Noch vor der Pause haben wir es geschafft, den Ausgleich zu machen. Das war wichtig für uns. Es war natürlich ein denkbar glücklicher Beginn für uns in der zweiten Halbzeit mit einer Zeitstrafe gegen Stuttgart. Dann hat sich vieles einfach von allein entwickelt. Viele Spieler waren heute in guter Verfassung. Das war schon sehr nah dran an dem, wie wir uns das vorstellen.“

Martin Ziemer: „In der zweiten Halbzeit hat viel gepasst und dann haben wir am Ende auch verdient gewonnen. Klemen spielt ein überragendes Jahr und natürlich habe ich bisher auch viel auf der Bank gesessen. Wir hoffen, dass er bald wieder bei uns ist und er weiterhin symptomfrei bleibt und wir dann wieder mit voller Kapelle auflaufen können.“

Keine Punkte für den TVB in Erlangen

Nach der Länderspielpause ging es am heutigen Mittwochabend wieder in der LIQUI MOLY HBL rund. Die WILD BOYS waren beim HC Erlangen, der vor der Partie mit 5:7 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz stand, zu Gast. Nach einem guten Start des TVB arbeitete sich Erlangen bis zur Halbzeit wieder auf ein Unentschieden heran und zog im zweiten Durchgang davon. Am Ende musste sich der TVB Stuttgart mit 34:25 deutlich geschlagen geben.

Der erste Angriff der Partie gehörte den Stuttgartern. Adam Lönn war es, der dann auch im ersten Angriff das erste Tor markierte. Benedikt Kellner gelang direkt darauf der Ausgleich. Martin Ziemer, der Torhüter des HCE, erwischte einen sehr guten Start in die Partie und so fiel das 2:1 erst in der 6. Spielminute durch einen Treffer von Viggó Kristjánsson. Den ersten 7-Meter gab es im darauffolgenden Erlanger Angriff. Šime Ivić verwandelte sicher und stellte damit auf 2:2. 

Dann sollte eine starke Phase des TVB Stuttgart folgen. Insbesondere die Abwehrreihe der WILD BOYS stand sehr gut. Innerhalb von drei Minuten stellten die Stuttgarter durch Treffer von Kristjánsson, Zieker und nochmals Kristjánsson auf 5:2 (10.). Die Führung konnte in der 14. Minute erstmals auf vier Tore ausgebaut werden. Für Erlangens Trainer Michael Haaß war das Anlass genug, seine erste Auszeit zu nehmen. Die Auszeit zeigte Wirkung und so konnte Erlangen Tor um Tor wieder herankommen. Schließlich stellte Antonio Metzner mit dem 12:12 in der 24. Minute wieder auf Gleichstand. Nun war das Spiel wieder völlig offen. Beim Spielstand von 16:16 ging es in die Kabinen. 

Erlangen startete mit einem 5:1-Lauf in Durchgang zwei. Um diesen zu unterbrechen, nahm Jürgen Schweikardt seine zweite Auszeit in der 36. Minute. Nach der Auszeit kam Finn Hummel, der normalerweise für das Oberliga-Team des TVB aufläuft, in den Kasten des TVB. Der Youngster konnte sich direkt mit zwei Paraden auszeichnen aber seine Vorderleute konnten dies nicht nutzen. Hummels Gegenüber, Martin Ziemer, drehte derweil zu einer überragenden Leistung auf. 

Ziemer entschärfte nahezu alles, was auf sein Tor kam und so zog Erlangen Tor um Tor davon. Auch das taktische Mittel des 7. Feldspielers zeigte nicht die gewünschte Wirkung und so zeigte die Anzeigetafel eine Viertelstunde vor Schluss 26:19. Insbesondere über Firnhaber am Kreis kam der HCE immer wieder erfolgreich zum Abschluss. Das 31:23 in der 55. Minute war sein achter Treffer. Der Sieg der Hausherren war zu dieser Zeit bereits ungefährdet und gründete vor allem auf der bärenstarken Leistung von Martin Ziemer, der am Ende 18 Paraden für sich verbuchen konnte. Die Partie endete mit 34:25 aus Erlanger Sicht. 

Jogi Bitter mit positivem Corona-Test

Der Torhüter des TVB Stuttgart, Johannes Bitter, wurde bei der Routinetestung am Sonntagabend, zum Abschluss der Länderspiele des DHB, positiv auf das Coronavirus getestet.

Bitter hat sich anschließend direkt in häusliche Isolation begeben und wurde gestern erneut getestet. Auch dieser Corona-Test ist positiv. Somit muss der TVB auf seine Nummer 1 bei den anstehenden Bundesligapartien in Erlangen und gegen Hannover verzichten. Bislang weist Bitter keinerlei Symptome auf. Alle Details werden nun mit dem zuständigen Gesundheitsamt besprochen.

Die weiteren Spieler des TVB hatten, auf Grund der Länderspielpause, seit über einer Woche keinen Kontakt zu Bitter und wurden zudem gestern erneut negativ auf das Coronavirus getestet. Somit wird der TVB morgen mit dem Torhütergespann Primož Prošt und Nick Lehmann in Erlangen antreten.

TVB nach der Länderspielpause zu Gast beim HC Erlangen

Nachdem in der vergangenen Woche einige Spieler der WILD BOYS mit ihren Nationalteams unterwegs waren, geht am Mittwoch, den 11.11.2020, der Ligaalltag in der LIQUI MOLY HBL wieder weiter. Für den TVB Stuttgart liefen Jogi Bitter, Zharko Peshevski, Viggó Kristjánsson und Samuel Röthlisberger für ihre jeweilige Nation auf und kämpften um Punkte im Rahmen der Qualifikation für die EHF EURO 2022.

Am Mittwoch sind die Schwaben des TVB Stuttgart nun beim HC Erlangen zu Gast. Das Team von Trainer Michael Haaß steht derzeit mit 5:7 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz. Der TVB liegt aktuell auf Platz fünf. Im letzten Spiel vor der Ligapause ging es für die Erlanger gegen den Aufsteiger TuSEM Essen. Das Spiel in Essen gewann der HCE am Ende souverän mit 20:26. Als besonders stark dürfte in den Reihen der Erlanger deren Torhüter Klemen Ferlin einzuschätzen sein. Nach sechs Spieltagen stehen bei ihm bereits 68 Paraden zu Buche.

In der vergangenen Saison musste sich der TVB in Erlangen im ersten Saisonspiel mit fünf Toren geschlagen geben. Beim Rückspiel in der SCHARRena am 22.02.2020 konnten die WILB BOYS durch einen 30:24-Erfolg zwei Punkte in Stuttgart behalten.

Anpfiff der nun anstehenden Partie des siebten Spieltages in der Spielzeit 2020/21 ist um 19:00 Uhr. Die Begegnung findet in der Arena Nürnberger Versicherung ohne Zuschauer statt und wird live auf SKY übertragen.

Gehirnfitnesstraining mit Heidrun Link

Nachdem die Youngster des TVB Stuttgart in der ersten Folge der Videoreihe „Leben wie Profis“ – powered by AOK beim HIIT-Training ordentlich ins Schwitzen kamen, wurde es in darauffolgenden Episode kulinarisch. TVB-Kapitän Jogi Bitter und Co-Kapitän Dominik Weiß lieferten sich am Grill ein spannendes und heißes Kochduell. Nun lag bei der dritten Folge der Fokus auf dem Thema Gehirnfitness.

Zu Gast war dazu Heidrun Link, Gehirnfitnessexpertin und Inhaberin der Marke LINK MOVES®, ein ganzheitliches Training für Gehirn, Körper und Persönlichkeit. Im Rahmen der dritten Folge „Leben wie Profis“ – powered by AOK führte sie eine Einheit zur Verbesserung der Gehirnfitness der WILD BOYS durch. Dabei forderte und förderte sie die Handballer mit verschiedensten Übungen zur Verbesserung der Gehirnaktivität und der Verknüpfung der beiden Gehirnhälften. Außerdem erklärte sie, wie man sein dominantes Auge herausfindet und wie das nicht-dominante Auge trainiert werden kann.

Durch die koordinativen Bewegungsübungen, welche mit einer kognitiven Aufgabe, wie etwa Buchstabieren oder simples Kopfrechnen gepaart sind, wird das Gehirn angeregt und der Stress abgelegt. Gemäß Links Programm „Gehirn an – Stress aus“ starteten die WILD BOYS nach der besonderen Gehirnfitness-Einheit voll fokussiert in das anschließende Handballtraining. Co-Trainer Karsten Schäfer war begeistert von den neuen Trainingsinhalten und wird zukünftig einige der neuen Anregungen in den Trainingsalltag der WILD BOYS einfließen lassen.

Die vorgestellten Übungen sind gedacht für jede und jeden und können ganz einfach in den Alltag integriert werden. Sie können überall und auch vollkommen ohne Equipment durchgeführt werden.

Hier geht es zur Vollversion der dritten Folge „Leben wie Profis“ – powered by AOK: https://bit.ly/GehirnfitnessLebenWieProfis

Viggó Kristjánsson – unsere 73, fast ein Fußballprofi

Viggó kam in diesem Sommer von der HSG Wetzlar zum TVB Stuttgart und ist im rechten Rückraum zu Hause. Im Interview spricht der isländische Nationalspieler über seine persönliche Entwicklung, darüber, wie er fast Fußballprofi geworden wäre und über vieles mehr.

Hallo Viggó, du bist nun seit über 3 Monaten in Stuttgart. Wie hast du dich hier eingelebt und wie gefällt es dir hier? Hat die Stadt Stuttgart irgendwelche besonderen Highlights für dich? 

Wir haben uns hier im Remstal sehr gut eingelebt. Bislang konnten wir jedoch aufgrund von Corona noch nicht so viel in Stuttgart anschauen. Aber den Schlossplatz in Stuttgart finde ich sehr schön und hoffe, dass ich bald mal mehr in Stuttgart sehen kann.

Dein Positionskollege Jerome und du wart, zusammen mit Primož Prošt, die einzigen Neuzugänge des TVB in diesem Sommer. Wie wurdet ihr ins Team aufgenommen?

Leider konnte ich aufgrund meiner Verletzung nicht im Trainingslager dabei sein. Trotzdem bin ich sehr gut und schnell von meinen Teamkollegen aufgenommen worden und fühle mich in der Mannschaft sehr wohl. Ich kenne das ja mittlerweile ein wenig, wie es ist, in eine neue Mannschaft zu kommen, da ich im vergangenen Sommer zum SC DHfK Leipzig gewechselt habe und in der Winterpause dann nach Wetzlar gegangen bin. 

Du trägst die Rückennummer 73. Hat diese Nummer eine spezielle Bedeutung für dich?

Seit ich 8 Jahre alt bin trage ich die Rückennummer 73. Der Grund hierfür ist vor allem Stefan Kretschmer, der für mich immer ein großes Vorbild war. Wenn ich die 73 trage, fühle ich mich einfach viel wohler auf dem Spielfeld.

Deutschland ist nach deinem Heimatland Island, Dänemark und Österreich bereits das vierte Land, in dem du professionell Handball spielt. Wie beurteilst du die Leistungsunterschiede zwischen den verschiedenen Ligen?

Das ist richtig. Der Schritt von Island nach Dänemark, wo die Liga deutlich stärker ist, war für mich damals ein riesen Schritt. Dort hat es ein wenig gedauert, bis ich richtig in Form kam. In der Rückrunde habe ich dann dort, meiner Meinung nach, richtig gut gespielt und mich sehr wohl gefühlt. Leider sind wir am Saisonende trotzdem abgestiegen. Danach bin ich nach Österreich zur SG Handball West Wien gewechselt und habe dort unter meinem Trainer und Mentor Hannes Jón Jónsson zwei Jahre sehr gut und erfolgreich gespielt. Anschließend habe ich nach Leipzig gewechselt. Der Unterschied zur österreichischen Liga ist enorm. Zu Beginn habe ich dort wenig gespielt und dementsprechend hat mir das Selbstvertrauen in den ersten Monaten etwas gefehlt. Aber trotzdem habe ich in dieser Zeit viel gelernt und ich habe mich weiterentwickelt. Insgesamt war das erste Jahr in Deutschland, in Leipzig und Wetzlar, ein geiles Jahr mit vielen neuen Erfahrungen, die ich machen durfte. Die LIQUI MOLY HBL ist die beste Liga der Welt. Hier will jeder gerne spielen.

Aktuell liegst du mit 44 Treffern auf Platz 3 der Torschützenliste und stehst damit vor dem Torschützenkönig der vergangenen Saison. Was für persönliche Ziele hast du dir für diese Saison gesteckt? 

Natürlich möchte ich meine eigenen Fähigkeiten weiterentwickeln und so viel wie möglich spielen. Und es ist immer schön, seinen Namen auf der Torschützenliste weit oben zu sehen. Aber wie erwähnt, gilt es, sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln, da ich meiner Meinung nach noch viel Luft nach oben habe.

Was traust du euch als Mannschaft in dieser Saison zu?

Ich finde, wir haben eine gute Mannschaft und sind auf jeder Position sehr gut besetzt. Meiner Meinung nach können wir überall Punkte holen, aber ich glaube unser erstes Ziel ist diese Saison natürlich der Klassenerhalt. Wenn das erreicht ist, können wir weiter nach oben schauen. Vor allem zu Hause wollen wir so viele Punkte wie möglich vor möglichst vielen Fans holen und hoffentlich auch ab und zu auswärts überraschen.

Mal weg von der Sportart Handball. Du hast ziemlich lange auch erfolgreich Fußball gespielt. Erzähl uns doch einmal über den Weg vom Fußball zum Handball.

Als ich 15 Jahre alt war, war ich eigentlich schon ein großes Handballtalent. Habe aber dann meinen Kindheitstraum Fußballprofi zu werden, bis ich 20 Jahre alt war, verfolgt. Ich habe mit meinem Fußballclub in Island in der 1. Liga gespielt und in dieser Zeit auch ein paar Spiele in der Europa League bestritten. Zudem durfte ich 7 Mal für die Junioren-Nationalmannschaft im Fußball auflaufen. Aber zu dieser Zeit ist mir klar geworden, dass mein Niveau für die Top-Ligen nicht reicht und dementsprechend habe ich dann damals entschieden, mich wieder auf Handball zu konzentrieren. Ich habe zu jeder Zeit den Handball verfolgt, da quasi meine ganze Familie Handball spielt und ich damit aufgewachsen bin. Wenn ich nun zurückblicke war der Wechsel der Sportart keine schlechte Entscheidung. 😉

Heimspiele im November vor leeren Rängen

Seit Montag, den 02.11.2020, gelten verschärfte Regeln der Bundesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Laut dem Beschluss müssen alle Sportveranstaltungen im November vor leeren Rängen ausgetragen werden. So müssen auch die Clubs der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ihre Heimspiele vorerst bis Dezember ohne Zuschauer bestreiten.

Beim TVB Stuttgart betrifft dies konkret die Heimspiele gegen die TSV Hannover-Burgdorf und die HSG Nordhorn-Lingen. Die Recken aus Hannover sind am 14.11.2020 in Stuttgart zu Gast. Am 26.11.2020 gastiert dann die HSG Nordhorn-Lingen in der schwäbischen Landeshauptstadt.

In dieser Woche sind nun aber zunächst einige unserer Jungs mit ihren Nationalteams unterwegs. Jogi Bitter wurde in den Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen und trifft mit dem DHB-Team auf Bosnien-Herzegowina und Estland. Samuel Röthlisberger läuft für das schweizer Nationalteam auf, Zharko Peshevski verstärkt den Kader Nordmazedoniens und Viggó Kristjánsson geht für Island auf Torjagd.

Das nächste Spiel der WILD BOYS steht dann am Mittwoch, den 11.11.2020, auswärts beim HC Erlangen an. Anpfiff ist um 19 Uhr.

„Es ist gerade einfach eine tolle Phase, die wir haben.“

Jürgen Schweikardt: „Unsere Defensive mit Jogi Bitter dahinter hat auf jeden Fall zu unserem heutigen Sieg beigetragen. Jogi hat heute wieder ein herausragendes Spiel gemacht, aber sicherlich nicht nur er alleine. In der ersten Halbzeit gehen wir mit drei Toren in Führung und da hatte ich schon das Gefühl, dass wir viele sieben Meter-Pfiffe gegen uns bekommen haben, die so vielleicht nicht sein müssen. Wenn Jogi dann aber einige davon hält, dann hat sich das nicht so ins Gewicht geschlagen. Viggó Kristjánsson hat mit Sicherheit heute nicht seinen besten Tag gehabt, aber die anderen haben das kompensiert. Heute war sicherlich kein Spiel, das uns leicht von der Hand gelaufen ist, sondern wir haben kämpfen müssen, was wir auch getan haben und in den entscheidenen Momenten hat uns dann auch Jogi geholfen. Wir haben jetzt schon viele kämpferisch gute Spiele gemacht und das zeigt einfach, dass sich die Mannschaft gefunden hat.“

Miloš Putera: „Leider hat es mit dem Sieg für uns nicht geklappt, deshalb bin ich nicht der glücklichste Mann heute. Jogi hat uns ganz viele wichtige Bälle geklaut und immer, wenn wir die Chance hatten wieder ranzukommen, hat er einen Ball gehalten. Ich glaube, wir haben ein bisschen mit unserer allgemeinen Effizienz gekämpft und das lag nicht nur an Jogi, sondern auch an unseren technischen Fehlern. In der Pause hatten wir Kontakt zu André, er hat mir ein paar Tipps gegeben und die haben auch geholfen, weil wir wieder näher dran waren. Am Ende konnten wir aber leider keine Punkte mitnehmen.“

Jogi Bitter: „Es ist gerade einfach eine tolle Phase, die wir haben. Aber es ist sehr wichtig, dass wir trotzdem nicht abheben. Wir wissen, dass wir gerade relativ gut und stabil spielen. Wir wissen aber eben auch, dass wir heute Glück hatten, weil Leipzig ohne Trainer anreisen musste. Wir sind in dieser Saison natürlich schon eingespielter als letztes Jahr und haben zudem mit Primoz jemanden dazubekommen, der, wenn es bei mir nicht so läuft, reinkommt und uns dann auch schon Spiele gewonnen hat. Die 9:3 Punkte feiern wir heute auf jeden Fall und dann haben wir erstmal eine kleine Pause. Vor dem Spiel haben wir gesagt, wir geben heute vor den 500 Zuschauern noch mal alles und lassen uns von ihnen auch tragen, weil wir wussten, dass das für eine unbestimmte Zeit das letzte Spiel vor Publikum ist. Das haben wir geschafft und haben hier von Anfang an für klare Verhältnisse gesorgt und geführt.“

Der TVB holt den zweiten Heimsieg der Saison

Nach dem Überraschungssieg am vergangenen Sonntag gegen den SC Magdeburg war heute der Tabellennachbar aus Leipzig zu Gast in Stuttgart. Der TVB konnte sich unter anderem dank einem überragenden Jogi Bitter und einer überzeugenden Mannschaftsleistung mit 30:24 gegen den SC DHfK durchsetzen und geht nun mit 9:3 Punkten in die Länderspiel-Pause.

Bis auf Jerome Müller, der sich aktuell immer noch in häuslicher Quarantäne befindet, da er Kontakt zu einer auf Corona positiv getesteten Person hatte, hatte TVB-Trainer wie auch in den Spielen zuvor einen vollen Kader zur Verfügung stehen. Luis Foege, der zum erweiterten Kader der Stuttgarter zählt, stand beim heutigen Heimspiel in der Porsche-Arena auch mit im Aufgebot. Die Gäste aus Leipzig mussten ohne Trainer André Haber nach Stuttgart anreisen, denn dieser befindet sich nach einem positiven Corona-Testergebnis aktuell in Quarantäne.

Nachdem es direkt im ersten Angriff der Partie sieben Meter für die Gäste gegeben hatte und Krzikalla in diesem Zuge an Bitter gescheitert war, war es Lönn, der den ersten Treffer des Spiels markieren konnte. Im Anschluss an eine hektische Phase, die geprägt war von technischen Fehlern auf beiden Seiten, traf Röthlisberger nach fünf Minuten zum 2:0 für den TVB. Im darauffolgenden Angriff konnten dann auch die Gäste das erste Mal in Person von Philipp Weber erfolgreich abschließen. Erst beim dritten Siebenmeter gelang es den Gästen durch Wiesmach vom Strich aus einzunetzen – 3:3 nach zehn Minuten.

Zharko Peshevski gelang in der 24. Minute der Treffer zur ersten drei Tore Führung. Doch diese Führung konnte der TVB zunächst nicht ausbauen, denn der SC DHfK verkürzte wieder auf 12:11. Kurz darauf nahm Jürgen Schweikardt die erste Auszeit der Partie. Diese zeigte Wirkung und es ging mit 15:12 für die WILD BOYS in die Pause, was vor allem an einer starken Torhüterleistung von Jogi Bitter, mit 8 Paraden und einer Quote von 40 % gehaltene Bälle, und einer guten Effektivität aus dem Rückraum lag.

Der TVB kam besser aus der Kabine zurück und konnte direkt mit 18:13 davonziehen. Bei den Leipzigern klappte vorne in den ersten Minuten der zweiten Hälfte nicht viel, was die Stuttgarter auszunutzen wussten. 20:14 nach 42 gespielten Minuten. Doch dann lies auch Stuttgart im Angriff einiges liegen und holte Leipzig dadurch wieder zurück in die Partie. Nach einem 4:0 Lauf für Leipzig stand es plötzlich nur noch 20:18. Kristjánsson durchbrach die torlosen Minuten der Gastgeber, erhöhte vom Strich zuerst auf +3 und zehn Minuten vor Schluss dann im 1-gegen-1 gegen Birlehm wieder auf +4.

Doch auch diese 4-Tore-Führung konnten die Gastgeber nicht halten, was unter anderem daran lag, dass der inzwischen für Leipzig im Tor stehende Sæverås immer wieder parieren konnte. Näher als zwei Tore gelang es den Gästen aber nicht an den TVB heranzukommen. Fünf Minuten vor Schluss stellte Zieker nach technischem Fehler der Leipziger auf 25:21. Auf Bitter war in den entscheidenden Momenten immer wieder Verlass. Seine Parade in der 57. Minute ermöglichte es durch einen Doppelschlag von Pfattheicher letztendlich kurz vor Schluss nicht mehr einholbar davonzuziehen.  Am Ende stand ein verdienter 30:24-Heimsieg für die WILD BOYS auf der Anzeigetafel.

Gästetrainer André Haber im Interview

Herr Haber, mit dem Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen hat ihre Mannschaft einen überragenden Saisonstart hingelegt. Was hat nun gegen FRISCH AUF! Göppingen nicht so funktioniert, wie erhofft?

Wir haben im Angriff nicht gut genug gespielt. Göppingen verteidigt meiner Meinung nach sehr gut, trotzdem sind wir schlussendlich an uns selbst gescheitert.

Was sagen ihre letzten beiden Ergebnisse über die Liga in dieser Saison aus? Sehen sie eine noch größere Ausgeglichenheit?

Dazu ist mir der Zeitpunkt in der Saison noch zu früh, um darüber etwas zu sagen. Was man an dieser Stelle sagen muss, dass sich Geisterspiele und unterschiedliche Zuschaueraufkommen durchaus auswirken können. Dieser Faktor kann die mentale Bereitschaft von Mannschaften beeinflussen. Wie sich das jedoch auswirken kann beziehungsweise was das bedeuten wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt für mich noch völlig offen.

Sie konnten ihre Heimspiele bisher alle mit einer limitierten, allerdings ordentlichen Anzahl an Zuschauern austragen. Wie haben sie trotz der Reduzierung die Unterstützung der Zuschauer empfunden?

Die Unterstützung der Zuschauer war in unseren Spiel toll. Wir hatten das Glück zweimal vor 2100 Zuschauern zu spielen und auch jetzt gegen Göppingen mit rund 1000 Zuschauern war die Unterstützung da, was wir natürlich spüren. Jeder Fan, der bei uns in der Halle ist, sorgt mit für Stimmung, wofür ich mich nur bedanken kann.

Stimmung und Emotionen sind ein wichtiger Bestandteil des Handballsports. Wie erleben sie die Spiele in dieser Saison und hat sich während des Spieles für sie etwas geändert?

Ich möchte nicht sagen, dass es gar keine Rolle spielt, jedoch ist jede Mannschaft dafür verantwortlich, dass sie emotional top eingestellt ist. Meiner Meinung nach kann unsere Mannschaft das sehr gut und wir haben dadurch keine Nachteile.

Unsere WILD BOYS dürfen sich ebenfalls über einen gelungenen Saisonstart freuen. Wie schätzen sie das Team von Jürgen Schweikardt nach den ersten Spielen ein?

Stuttgart hat einen guten Saisonstart hingelegt und zeigte insgesamt eine tolle Kampfbereitschaft, was zum Beispiel im Derby gegen Balingen zu sehen war. Für mich greift Stuttgart auf altbewährte Mittel zurück. Sie setzen auf eine stabile Defensive in Verbindung mit Jogi Bitter. Im Angriff nutzen sie immer wieder den siebten Feldspieler. Wir wissen genau, dass mit Stuttgart eine Mannschaft auf uns zukommt, gegen die wir bei 100% sein müssen, um auswärts zu punkten.

Mit dem Spiel in Magdeburg traten die Stuttgarter vier Tage vor dem Spiel noch in ihrer nächsten Nähe an. Lohnt es sich für sie eine Mannschaft im Vergleich zum Video live zu beobachten oder bietet das für sie keine besonderen Vorteile?

Ich habe das Spiel nicht vor Ort in Magdeburg angeschaut. Ich mache grundsätzlich eine Videovorbereitung auf unsere Gegner. Aus den Videos kann ich sehr viel herausziehen und das ist vollkommen ausreichend. Darüber hinaus haben wir Training und es kommt nicht in Frage.