TVB will Magdeburg erneut ärgern

Am Samstagabend schaut ganz Handball Deutschland gebannt in den hohen Norden, wo die SG Flensburg-Handewitt den amtierenden deutschen Meister THW Kiel in der Flens-Arena empfängt. Dem Ausgang dieser Partie wird unter Umständen bereits vorentscheidender Charakter in der Meisterschaftsfrage eingeräumt. Dagegen sieht das Top-Spiel am Sonntag (13:30 Uhr) in der Stuttgarter Porsche-Arena eher bescheiden aus. Zwar befindet sich der SC Magdeburg derzeit unter den ersten drei der Tabelle der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga, mit dem Ausgang der deutschen Meisterschaft dürfte das Team von Bennet Wiegert aber nichts mehr zu tun haben.

Beim Lokalderby gegen den HBW Balingen-Weilstetten gewann das Team von Trainer Jürgen Schweikardt souverän mit 27:23. Auch ohne Torhüter und Kapitän Johannes „Jogi“ Bitter, der sich im Rahmen der erfolgreichen Olympia-Qualifikation eine Rückenverletzung zugezogen hatte, konnten die WILD BOYS nach dem Erfolg in Leipzig einen weiteren wichtigen Sieg feiern. Dafür sorgte unter anderem der Vertreter des Nationaltorhüters, Primož Prošt, mit einigen hervorragenden Paraden. Dies hörte sich dann bei Sky folgendermaßen an: „Hast Du kein Glück, kommt auch noch Pech und Prošt dazu.“ Allerdings war es bis zur 50. Minute eine spannende Begegnung. Nach einem 6:2 und 10:6 zu Beginn des Spiels, bissen sich die „Gallier von der Alb“ immer mehr in die Partie und kamen beim 19:19 wieder zum Ausgleich. Danach fanden die Gastgeber wieder ihren Rhythmus, spielten im Angriff mit sieben Feldspielern und zogen so auf 24:19 davon. „Das war eine ganz wichtige Phase für uns, in der wir auch sehr gut verteidigt haben“, erläuterte TVB-Coach Jürgen Schweikardt. Beim Balinger Jona Schoch hörte sich das verständlicherweise ganz anders an: „Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Ab der 48. Minute schmeißen wir das Spiel weg.“ Jürgen Schweikardt sagte außerdem nach der Partie: „Das war ein ganz wichtiger Schritt für uns. Vor allem mit der Art und Weise unseres Spiels bin ich zufrieden.“

In Essen, wo die WILD BOYS am Samstag vor einer Woche beim Aufsteiger mit 27:20 unterlagen, zeigte sich Jürgen Schweikardt ratlos. „Ich habe dafür keine Erklärung“, räumte der TVB-Trainer ein und sagte weiter: „Es ist aber schon sehr krass, wie schwankend die Leistungen zurzeit sind.“

Ein ganz anderes Kaliber wartet nun am Sonntag auf den TVB Stuttgart. Mit dem SC Magdeburg kommt ein absolutes Top-Team der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga in die Porsche-Arena. Die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert ist wettbewerbsübergreifend schon seit 19 Spielen ohne Niederlage. Nach dem 29:24-Sieg gegen die Füchse Berlin überwog allerdings der Schock über die schwere Verletzung von Gisli Kristjansson gegenüber der Freude über den Erfolg im Ostderby. Bennet Wiegert war trotz des Sieges nicht zum Jubeln zumute. Seine Mannschaft hatte zuvor in beeindruckender Manier die 4-Tore-Führung der Gäste aufgeholt. Zur Pause stand es in dr Partie dann 11:11 unentschieden. In der zweiten Hälfte prägte vor allem der schnelle Rückraum der Elbestädter mit Marko Bezjak, Christian O’Sullivan und Omar lngi Magnusson das Spiel.

Insgesamt spielt der SC Magdeburg einen sehr schnellen Handball. Hierbei versucht das Spitzenteam, über Zweikämpfe und erfolgreiche Durchbrüche zu Toren zu kommen, weniger durch die Würfe jenseits der Neun-Meter-Linie. Auch Kempa-Tore stehen auf der Taktik-Liste von Bennet Wiegert. Vor dem starken dänischen Torhüter Jannick Green steht zudem ein Abwehrbollwerk, das meistens in der 6:0-Formation agiert. Einen ersten Eindruck von der Porsche-Arena und seinen zukünftigen Mitspielern kann sich der schwedische Torhüter der Gäste, Tobias Thulin, machen, der ab der kommenden Saison gemeinsam mit Primož Prošt das Torhütergespann beim TVB Stuttgart bilden wird. Besonders motiviert werden die Magdeburger am Sonntag in die Partie gehen, nahmen doch die WILD BOYS in der Hinrunde beide Punkte von der Elbe an den Neckar mit, wofür sich die Magdeburger sicherlich revanchieren wollen.

„Wir müssen deutlich besser spielen als zuletzt in Essen“, räumte TVB-Coach Jürgen Schweikardt ein. Die WILD BOYS müssen dabei an die Leistung in der Anfangs- und der Schlussphase des Spiels gegen Balingen anknüpfen. Vor allem müssen gegen die starke Magdeburger Deckung die Automatismen im Angriffsspiel der Heimmannschaft greifen. Dies ist neben einer starken Abwehr unabdingbare Voraussetzung, um die Elbestädter ärgern zu können. Einen kleinen Schwachpunkt deckten die Berliner vor Wochenfrist aber doch auf. Immer, wenn die Füchse aus der Abwehr heraus aufs Tempo drückten, gab es Lücken in der Deckung des SC Madgeburg.

In den anderen Sonntagsspielen des vergangenen Wochenendes gab es Siege der Favoriten, wobei die Begegnung zwischen den Eulen Ludwigshafen und dem TBV Lemgo am meisten umkämpft war. Ein umstrittener Siebenmeter brachte schließlich die Entscheidung zugunsten der Gäste, während die Pfälzer sich für ihren großen Kampf nicht belohnt sahen. Wesentlich klarer waren die anderen Ergebnisse. Die Rhein-Neckar Löwen revanchierten sich für die Heimniederlage mit einem deutlichen 26:33-Erfolg in Leipzig. Coburgs Florian Billek sprach gar von einer Frechheit nach der Leistung der Franken beim 30:21 in Minden. „GWD zeigte eine überragende Abwehrleistung“, lobte Sky-Kommentator Heiko Mallwitz nach dem Kantersieg über den HSC 2000 Coburg. 

Quelle: Joachim Gröser, Bildquelle: Eroll Popova

Unsere Dankes-Kampagne geht in eine neue Runde!

Auch im neuen Jahr hat uns die Pandemie immer noch fest im Griff. Einige der mit unseren Partnern vereinbarten Leistungen können wir aufgrund der aktuellen Lage deshalb leider weiterhin nicht erfüllen.

Im Laufe der Saison haben wir uns bereits verschiedene Kompensationsmaßnahmen einfallen lassen, die wir auch in der Rückrunde weiterhin umsetzen. Zusätzlich haben wir an neuen Ideen gearbeitet. Mit unseren Großflächenplakaten, die nun für rund zwei Monate an prominenten Aushängeflächen in Stuttgart und Umgebung zu finden sind, möchten wir uns nun auch ganz „plakativ“ bei unseren Partnern des TVB Netzwerk-Wirtschaft und des TVB-Fundament bedanken.

DANKE an unsere über 200 Sponsoren und Partner für die Unterstützung in dieser herausfordernden Zeit!

Bälle für die Jugendteams des TV Bittenfeld e.V.

Jeder Spieler und jede Spielerin der Jugendmannschaften von den Minis bis zur B-Jugend der Handballabteilung des TV Bittenfeld e.V. hat von der TVB 1898 Handball GmbH & Co., der ausgegliederten Profiabteilung des Vereins, einen Handball erhalten. Es handelt sich hierbei um blaue Kempa-Bälle, auf denen das TVB-Logo und das Logo der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga abgebildet ist. 

Das offizielle Ende der Saison 2020/2021 in den Ligen der Jugendmannschaften – abgesehen von der Jugend-Bundesliga – wurde bereits im Februar durch den Handballverband Württemberg e.V. verkündet. Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs wird also erst zur neuen Saison 2021/2022, frühestens im Herbst dieses Jahres, erfolgen. Auch auf gemeinsames Training in der Halle muss aufgrund der aktuellen Pandemielage weiterhin verzichtet werden. Für die Kinder bedeutet dies eine sehr lange Zeit, teilweise ohne jeglichen Kontakt zur Sportart Handball und auch zum Verein. 

Für uns ist es jedoch sehr wichtig, dass für die Kinder der Bezug zum Sport allgemein, zum Handball und zum TVB bestehen bleibt. Daher wollten wir den Kindern und Jugendlichen mit den Bällen eine kleine Aufmerksamkeit in der trainings- und spielfreien Zeit zu kommen lassen, damit sie den Bezug zum Handball in diesen Zeiten nicht verlieren. Außerdem soll mit der Aktion versucht werden, die Vorfreude auf hoffentlich bald wieder mögliches, gemeinsames Training in der Gemeindehalle zu wecken und zu stärken. 

„Ich habe dafür aktuell keine Erklärung“

Die Stimmen zum Spiel TUSEM Essen vs. TVB Stuttgart (27:20) am 20.03.2021

Jürgen Schweikardt: „Erschreckender Weise ist das für uns nichts Neues heute. Das ist jetzt zum dritten Mal, dass uns sowas passiert. Wir haben gedacht, dass uns mit den Siegen und dem Selbstvertrauen, das wir gesammelt haben, das nicht mehr passieren kann. Aber das kann uns wieder passieren. Ich habe dafür aktuell keine Erklärung und das müssen wir analysieren und schauen, dass wir schnell wieder zu den Leistungen der anderen Spiele zurückfinden. Es ist aber schon wirklich krass, wie schwankend die Leistung gerade ist.“

Jamal Naji: „Dass wir uns endlich mal belohnen müssen, habe ich vor dem Spiel gesagt. Das sage ich aber ehrlich gesagt schon seit 16 Spielen. Wir haben uns auch schon ein paar Mal belohnt. Aber unser Ziel war es, auch endlich gegen eine Mannschaft, die nominell ins Mittelfeld gehört, zu gewinnen. Das haben wir heute in beeindruckender Manier geschafft. Ich bin einfach sehr glücklich und sehr froh über diese eindrucksvolle Leistung von den Jungs.“

Lukas Diedrich: „Ich finde, es war langsam an der Zeit, dass wir auch mal einen stärkeren Gegner, wie Stuttgart, schlagen. Wir waren in den letzten Spielen immer sehr, sehr nahe dran und haben lange mitgehalten und heute ist endlich der Knoten geplatzt.“

TVB verfällt gegen Essen in alte Muster

Der TVB verliert die Partie des 22. Spieltags der LIQUI MOLY HBL mit 27:20 gegen den Aufsteiger TUSEM Essen. Damit verpasst der TVB die Chance auf die Punkte Nummer 22 und 23 und damit auf ein positives Punkteverhältnis.

Während das Hinspiel gegen den Traditionsclub souverän mit 31:23 gewonnen werden konnte, lief beim TVB heute wenig zusammen. So verlor man, ebenso wie gegen den HSC 2000 Coburg und die Eulen Ludwigshafen, gegen ein Team aus dem Tabellenkeller. Wie auch schon beim Derby gegen Balingen, mussten die WILD BOYS ohne Kapitän Jogi Bitter und Rückraumwerfer Adam Lönn antreten.

Den ersten Angriff konnten die Gastgeber nutzen und durch Eloy Morante Maldonado das erste Tor erzielen. Patrick Zieker legte nach und brachte den TVB mit 1:2 in Führung. Von da an wiederholte sich bis zur 12. Minute immer dasselbe Bild: Der TVB legte vor und Essen zog nach. Dabei unterliefen auf beiden Seiten immer wieder einfache Fehler. Dann zog Essen wieder in Front durch Noah Beyer (5:4, 12. Minute). Nach dem 5:5 gelang dem TUSEM ein 3:0-Lauf und so stand es nach 21 Minuten 8:6. Weiterhin nutzte der TVB seine Chancen im Angriff nicht und fand keinen Zugriff in der Abwehr. Beim Spielstand von 11:7 nahm Jürgen Schweikardt nach 24 gespielten Minuten seine erste Auszeit. Aber auch danach und auch mit dem siebten Feldspieler konnte der TVB den Rückstand nicht aufholen und so stand es zur Halbzeit 14:9. 

Auch nach der Pause gelang dem TVB wenig. Essen nutze die Fehler der Stuttgarter und baute die Führung auf 17:10 (35. Minute) aus. Primož Prošt entschärfte in dieser Phase einige Bälle, darunter zwei 7-Meter, aber seine Vorderleute konnten dies nicht nutzen. Lukas Diedrich stand seinem Gegenüber Prošt in nichts nach und sorgte mehr und mehr für Verzweiflung beim TVB-Angriff. Noah Beyer markierte das 20. Tor des TUSEM und netzte nach 43 Minuten zum 20:13. Zehn Treffer Unterschied waren es nach 47 Minuten (23:13). Max Häfner, Jerome Müller, Rudolf Faluvégi und Tim Wieling trafen für den TVB noch bis Spielende aber konnten die Niederlage nicht mehr abwenden. Nils Homscheids Wurf, der mit der Schlusssirene im Tor landete, bedeutete den 27:20 Endstand. 


TVB zu Gast beim Traditionsverein TUSEM Essen

Nach zwei Siegen in Folge fährt der TVB Stuttgart mit Selbstvertrauen nach Essen. Hier sind die WILD BOYS am Sonntag in der Sporthalle Am Hallo zu Gast beim Turn- und Sportverein Essen-Margarethenhöhe.

Der Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet stieg in der vorigen Saison wieder in die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga auf und kämpft zurzeit ums Überleben. „Aber Vorsicht“, warnt TVB-Coach Jürgen Schweikardt und ergänzt: „Die Essener haben immer wieder Phasen in ihrem Spiel, in den sie auch hohe Rückstände aufholen. So auch im letzten Auswärtsspiel beim HC Erlangen.“ Seine Mannschaft hat nach dem Erfolgen in Leipzig und zuletzt im Lokalderby gegen Balingen das Punktekonto wieder ausgeglichen und liegt mit 21:21 Zählern auf einem Mittelfeldplatz.

Quelle: Joachim Gröser

13 Jahre, 1 Verein – Eine Besonderheit im Profihandball

Dominik Weiß ist der dienstälteste Spieler im Kader des TVB. Im Sommer beginnt für ihn die 13. Spielzeit im blau-weißen Trikot. Der 32-jährige Routinier wechselte 2009 von der SG Schorndorf zum TVB, der damals in der 2. Handball-Bundesliga antrat. Über ein Jahrzehnt später führt Weiß sein Team als Co-Kapitän auf die Spielfelder der Handballhallen der Nation.

Im Jahr 2015 gelang dem 2,09 m großen Rechtshänder mit dem TVB der Aufstieg in das Oberhaus des deutschen Handballs. Weiß ist der einzige Spieler des Aufstiegsteams, der auch heute im Kader der Erstligamannschaft steht. Insgesamt lief er in 169 Erstligaspielen für den TVB auf und schoss dabei 533 Tore.

Hallo Dominik, du hast deinen Profivertrag beim TVB um ein weiteres Jahr verlängert und gehst somit kommende Saison in deine dreizehnte Spielzeit im blau-weißen Trikot. Das ist schon eine wirkliche Besonderheit im Profihandball. Was hat dich dazu bewegt, dem TVB über so eine lange Zeit die Treue zu halten?

Ich denke, es hat einfach von Anfang an gut gepasst. Als ich zum TVB gekommen bin, war der TVB noch auf einem anderen Niveau. Das hat mir die Chance gegeben, diesen großen Schritt zu machen. Der Schritt aus der Landesliga in Schorndorf in die zweite Liga Süd war ein sehr großer für mich. Beim TVB habe ich die Möglichkeit bekommen, mich an dieses Niveau zu gewöhnen. Ich habe auch früh das Vertrauen bekommen, in wichtigen Situationen auf dem Feld stehen zu dürfen. Dadurch war es mir über die Jahre möglich, gemeinsam mit dem Verein Schritt für Schritt nach vorne zu machen. Diese Perspektive hat mich überzeugt. Außerdem hat es mich schon immer gereizt, mit der Zeit etwas aufzubauen, das Bestand hat, und nicht, über kurze Stationen so schnell wie möglich nach oben zu kommen.

Hast du nie den Anreiz verspürt, die große weite Handballwelt zu erkunden, auch andere Vereine kennenzulernen und dir ein anderes Trikot überzustreifen?

Natürlich war der Reiz immer wieder da.  Handball gibt einem die Möglichkeit, mehr oder weniger ganz Europa zu erkunden. Zudem war immer wieder die Chance da, eben durch einen Wechsel eine „Abkürzung“ auf dem Weg in die Bundesliga zu nehmen. Aber am Ende des Tages war die Situation, die ich hier habe, immer mehr wert als die anderen Optionen.

Als Bittenfelder Urgestein: Was macht diesen Verein besonders bzw. worin unterscheidet sich der TVB von anderen Vereinen?

Das Besondere an diesem Verein ist für mich die familiäre Atmosphäre. Die meisten Menschen, die aktuell wichtige Rollen im Verein ausfüllen, haben dies schon getan, bevor ich zum TVB kam. Zudem hat die Art, in der Entscheidungen mit Bedacht getroffen werden, dem Verein sicherlich gut getan. Zum Beispiel, die Basis in Bittenfeld nicht aus dem Auge zu verlieren, mit dem Umzug und der Umbenennung in TVB Stuttgart.

Mit welchem Mitspieler in all den Jahren hast du dich besonders gut verstanden?

Über die Jahre habe ich viele witzige, verrückte und nette Mitspieler kennengelernt. Ich denke, ich könnte eine ganze Liste an Jungs nennen, mit denen ich mich super verstanden habe. Zu manchen habe ich nach wie vor viel Kontakt, zu manchen leider nicht mehr so viel. Wenn ich einen Mitspieler nennen müsste, wäre das Simon Baumgarten. Uns hat auch die längste Zeit im Team verbunden und tut das weiterhin.

In der ersten Liga hast du für den TVB 169 Spiele bestritten. Insgesamt sind es natürlich noch viele Partien mehr. Welches Spiel ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?

Die Heimspiele gegen Berlin und gegen Flensburg, die jeweils unentschieden geendet haben, sind mir am lebhaftesten in Erinnerung. Die Stimmung und die Spannung waren unfassbar. Zudem waren es sportliche Höhepunkte.

Kannst du dich nach all den Jahren noch an deinen ersten Treffer für den TVB erinnern?

Die Erinnerung ist sicher etwas verwaschen, weil ich in den ersten Pflichtspielen natürlich super nervös war.  Wenn ich mich nicht täusche, müsste das im Pokal in Coburg gewesen sein. Aber überhaupt zu spielen, war damals fast mein größeres Highlight.

Neben dem Kapitän Jogi Bitter bist du in der aktuellen Saison Co-Kapitän. Welche Aufgaben bringt diese Rolle mit sich?

Ich denke, was unser Team auszeichnet, ist die Verantwortung, die jeder für alle anderen übernimmt. Jeder ist von sich aus sehr aufmerksam, was das Erledigen von Aufgaben angeht. Als Co-Kapitän geht es am Ende eher darum, im Zweifel Entscheidungen oder organisatorische Dinge mehr in der eigenen Verantwortung zu haben und die Interessen des Teams gegenüber dem Trainerteam zu vertreten. 

Du trägst seit deiner ersten Saison bei den WILD BOYS die Trikotnummer 6. Welchen Hintergrund hat das?

Ich habe mich früh für die Nummer 6 entschieden, weil mein Vater damals auch die Nummer 6 hatte.

Gibt es schon Pläne für die Zeit nach deiner Handballkarriere oder konzentrierst du dich aktuell noch zu 100 % auf den Handball?

Es gibt sicherlich Pläne für danach, daran arbeite ich auch neben dem Handball. Trotzdem steht Handball natürlich an erster Stelle. Der Sport gibt mir die Möglichkeit, im Hintergrund in aller Ruhe vorzubereiten, wie es danach für mich weitergeht.

„Es war für uns ein ganz wichtiger Schritt heute.“

Stimmen zum Spiel TVB Stuttgart vs. HBW Balingen-Weilstetten (27:23) am 17.03.2021

Jürgen Schweikardt: „Es war für uns ein ganz wichtiger Schritt heute. Vor allem über die Art und Weise des Spiels bin ich zufrieden, weil wir eigentlich das ganze Spiel führen. In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit machen wir zu viele Fehler durch die Balingen dann auch wieder kurz dran ist. Auch in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit waren wir immer nah dran wegzuziehen, verschießen dann aber zum Beispiel wieder einen Gegenstoß und Balingen kommt erneut in Angriff. Diese Situationen können natürlich auch andersrum laufen, wenn wir da in Rückstand geraten. Natürlich haben wir die Erfahrungen gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel Zuhause, das kann man natürlich nicht wegdiskutieren und das ist natürlich auch im Kopf drinnen. Umso wichtiger war dann die entscheidende Phase vom 19:19 zum 24:19 mit dem sieben gegen sechs, das wir vorne spielen und auch indem wir hinten richtig gut verteidigen. Da möchte ich zwei Leute hervorheben: zum einen Rudolf Faluvégi, der zum Teil zwei Leute verteidigt hat und zum anderen hat Primož Prošt in dieser Phase nochmal zugelegt und gut gehalten. Dann konnten wir davonziehen und das Spiel für uns entscheiden. Ich finde auch, dass es verdient ist und bin jetzt sehr stolz, dass die Mannschaft aus vier Spielen drei gewonnen hat und das nach diesen Erfahrungen die wir mit Coburg, Friesenheim und Göppingen gemacht haben. Das ist nicht selbstverständlich – vor allem auch ohne Jogi und Adam – das zeigt auch den Charakter dieser Mannschaft und ich bin sehr zufrieden. Jetzt wollen wir am Wochenende in Essen den nächsten riesen Schritt machen. Das Spiel heute hat uns Körner gekostet, gibt aber natürlich auch Zuversicht.“

Jens Bürkle: „Wir hatten ein paar Momente, in denen wir das Spiel zum Kippen bringen können aber Stuttgart war eigentlich immer vorne. Wir haben ihnen nie diesen Druck gegeben, dass wir tatsächlich mal in Führung gegangen sind. Beim Stand von 18:18 sind wir endlich im Spiel aber Stuttgart hat immer das Heft in der Hand gehabt und war klar besser – in vielen Bereichen. Wir haben Stuttgart eigentlich in einer Situation vorgefunden, in der man hier Punkte holen kann – ohne Bitter, ohne Lönn. Dafür waren wir aber in vielen Bereichen nicht gut und ich bin echt enttäuscht und wütend. Ich erwarte von meiner Mannschaft eine andere Einstellung und Mentalität jetzt in zwei Tagen gegen Erlangen. Das war heute nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben, vor allem nach dieser langen Pause. Da hat man keine Ausreden mehr. Da waren viele Dinge nicht gut genug und die machen mich aktuell sehr wütend.“

Primož Prošt: „Das war heute auf jeden Fall ein sehr wichtiger Sieg für uns. Wir hatten in der ersten Halbzeit ein bisschen Probleme von neun Metern, aber das haben wir in der zweiten Halbzeit dann viel besser gemacht. Ich denke, wir sind heute alle sehr zufrieden mit den zwei Punkten. Wir haben vorhin schon Spaß gemacht, dass ich gegen Balingen fast immer gut spiele und ich freue mich, dass das auch heute wieder geklappt hat. Es stimmt natürlich, dass ich der zweite Torhüter bin aber ich trainiere ganz normal und bereite mich wie immer vor. Als dann klar war, dass Jogi heute ausfallen wird, habe ich mich noch mehr fokussiert und am Ende hat heute ja alles gut geklappt. Wir werden weiterhin von Spiel zu Spiel schauen und das was wir heute und auch schon gegen Leipzig gezeigt haben, muss unser Anspruch sein. Das nächste Spiel am Samstag gegen Essen ist wieder wichtig und wenn wir so spielen, dann müssen wir meiner Meinung nach auch keine Angst haben.“

Jona Schoch: „Wir sind heute wirklich sehr enttäuscht. Wir hatten eine gute Chance, hier Punkte zu holen, haben das aber einfach nicht genutzt und innerhalb von fünf Minuten das Spiel weggeworfen. Deshalb haben wir am Ende auch nicht mehr die Gelegenheit bekommen, noch mal ranzukommen. Wir waren eigentlich das ganze Spiel dran und dann werfen wir einen Pass zum Gegner, werden hektisch und treffen dann einfach nicht mehr die richtigen Entscheidungen. Dann ist das Spiel weg und das ist einfach extrem frustrierend.“


TVB kann Derbysieg und zwei ganz wichtige Punkte feiern

Nachdem der TVB die letzten beiden Auswärtsspiele gewonnen hatte, daheim jedoch in den vergangenen vier Ligaspielen punktlos geblieben war, konnte am heutigen Abend endlich der erste Heimsieg im Kalenderjahr 2021 gefeiert werden – und das auch noch im Derby gegen den HBW Balingen-Weilstetten.

Der TVB musste im Derby gegen den HBW Balingen-Weilstetten auf Kapitän Jogi Bitter verzichten, der sich im Olympia-Qualifikationsspiel gegen Schweden am Rücken verletzt hatte, und auch Adam Lönn fehlte den Stuttgartern. Für Jogi Bitter rückte Nick Lehmann in den Kader der WILD BOYS und bildete zusammen mit Primož Prošt das Torhütergespann für die Partie.

Die Mannschaft von Trainer Jürgen Schweikardt kam gut in die Partie, zeigte eine starke Abwehrleistung, bei welcher die Deckung stimmte und die WILD BOYS immer an ihren Gegenspielern dran waren. Dies war die Basis für den ersten 4-Tore-Vorsprung nach elf Minuten beim Stand von 7:3. Doch dann brachte Balingen Schnelligkeit ins Spiel, um den TVB aus der Ruhe zu bringen. Durch schnelle Tempogegenstoß-Tore gelang dies auch und der HBW kam wieder auf 8:6 ran. Im gebundenen Spiel hatte der TVB das Heft in der Hand, wenn es jedoch ins Tempospiel ging, war das Team von Jens Bürkle die bessere Mannschaft in der ersten Hälfte der Partie.  

Beide Seiten machten in den letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs offensiv einige Fehler. Die Balinger hatten sich zu diesem Zeitpunkt jedoch unter anderem besser auf die weiten Kreuzungen des TVB eingestellt, weshalb es für den TVB im Angriff schwerer wurde.

Der erste Ausgleich der Partie für die Gäste gelang in der 26. Minute durch Lukas Saueressig. Nach vier Toren Vorsprung gut zehn Minuten zuvor stand es nun 12:12. Daraufhin gelang es dem TVB nicht mehr, sich deutlich abzusetzen. Es ging jedoch zumindest mit einem Tor Vorsprung in die Pause – 14:13.

Wieder zurück aus der Kabine nutzte Thomann einen 7-Meter zum ersten Tor der zweiten Hälfte und damit auch zum Ausgleich. In den darauffolgenden Minuten schaffte es keine der beiden Mannschaften, von der anderen davonzuziehen. Doch dann brachte Zieker drei freie Bälle hintereinander im Tor unter und so konnten sich die Gastgeber auch in der zweiten Hälfte wieder absetzen. Durch einen 5:0-Lauf stand es dann nach neunundvierzig Minuten 24:19, was die erste 5-Tore-Führung der Partie bedeutete.

Diesen Rückstand konnten die Balinger dann nicht mehr aufholen, unter anderem weil sie im Angriff immer wieder an Prošt scheiterten und der TVB vorne zu einfachen Toren kommen konnte. Und so stand nach der Schlusssirene nicht nur ein 27:23-Sieg für die WILD BOYS auf der Anzeigetafel, sondern es konnte auch der Derbysieg gefeiert werden.


Comeback der TVB Matchday Show

Seit über einem Jahr müssen wir unsere Heimspiele nun ohne volle Ränge austragen. Leider lässt es die aktuelle Lage immer noch nicht zu, dass unsere Fans die WILD BOYS wieder live in der Halle unterstützen können. 

Um nichtsdestotrotz ganz nah am Spielgeschehen zu sein, bringen wir mit unserer TVB Matchday Show exklusive Eindrücke aus der Halle ins eigene Wohnzimmer. Mit dem Heimspiel gegen den HBW Balingen-Weilstetten kommt unsere Matchday Show, welche vor und nach dem Spiel übertragen wird, zurück.

Über Facebook und YouTube senden wir ab 19:30 Uhr live aus der Porsche-Arena.

Hier die Links zu den Streams, die ohne Anmeldung verfolgen werden können: 
Facebook: http://bit.ly/MatchdayShowBalingenFB
YouTube: http://bit.ly/MatchdayShowBalingenYT

Unser Moderator Jens Zimmermann hat im Vorfeld des Spiels unter anderem Wolfgang Strobel, Geschäftsführer des HBW, als Interviewpartner zu Gast. Zudem gibt es taktische Einblicke von Michael Schweikardt zum Sieg gegen Leipzig und viele weitere interessante Programmpunkte! Nach Spielende gibt es die Möglichkeit, Interviews mit unseren Spielern sowie die danach anschließende Pressekonferenz zu verfolgen.