Stimmen zum Spiel Wetzlar

Schweikardt: Wir haben heute verdient verloren, weil wir es nie auf ein Unentschieden geschafft haben. Es hat eine Nuance gefehlt, aber ich mache meiner Mannschaft absolut keinen Vorwurf. Weiß und Markotic haben gefehlt und auch Schmidt war angeschlagen, aber kämpferisch war das ein toller Auftritt. Wir hatten im ein oder anderen Moment kein Glück. Wir haben jetzt noch ein Spiel in dem wir uns hoffentlich nochmal von der besten Seite zeigen können. 

Wandschneider: Es war ein Kampf auf Biegen und Brechen. Stuttgart hat uns 60 Minuten alles abverlangt, ich bin sehr erleichtert, dass wir das letzte Heimspiel in dieser Saison gewinnen konnten. Stuttgart hat den Ball gut laufen lassen, gute Kreuzungen gemacht und vor allem in der zweiten Halbzeit gut über den Kreis gespielt. Da haben wir lange gebraucht, eine gute Gegenwehr zu finden.

TVB unterliegt in Wetzlar

Zu Beginn gestaltete sich die Partie ausgeglichen. Jogi Bitter kam mit zwei Paraden gut ins Spiel, ehe dann Max Häfner nach ca. 3 Minuten von der Mitte das erste Tor der Partie erzielte. Zwei wuchtige Tore von Michael Schweikardt folgten (2:2 / 2:3). Das 7:7 markierte Pfattheicher sehenswert aus dem Nullwinkel.
Nach gut 20 Minuten, nach dem Torhüter Wechsel bei Wetzlar kippte die Partie in Richtung der Hausherren und die erste 3 Tore Führung stand auf der Anzeigetafel.

In Minute 28 musste Späth verletzt vom Feld nachdem er den Arm von Cavor nach einem Wurf mit Wucht ins Gesicht bekommen hat.
Die 4 Tore Führung kam dank einer guten Parade von Bitter, kurz vor der Halbzeit nicht zustande (29. Minute). Sekunden vor Ende der 1. Halbzeit musste Röthlisberger nach intensivem Zweikampf am Kreis von der Platte. In Unterzahl gelang Pfattheicher fast der Kempa, der jedoch abgepfiffen wurde. Somit gingen die Hausherren mit 13:10 in die Kabine.

Die erste Aktion der zweiten Halbzeit gehörte dem TVB. Baumgarten holt einen 7-Meter raus, den Schagen sicher zum 13:11 verwandelte (32. Minute).
Auch die zweite Aktion gehörte den Gästen aus Stuttgart. Von Deschwanden fischte sich den Ball und traf aus leere Tor zum Anschluss. (33. Minute).
Mitwirken konnte auch wieder Späth in der zweiten Halbzeit. In Überzahl traf er per Aufsetzer zum 14:13. (34. Minute). Die nächsten Minuten gestalteten sich identisch. Wetzlar erhöhte auf 2 und TVB stellte umgehenden den Anschluss wieder her (15:14 / 16:15 / 17:16 / 18:17). Beim Stand von 18:17 verwandelte Max Holst seinen 5. 7-Meter zum 19:17. Sowohl Bitter als sich Maier hatten bis dato keine Chance. Beim 20:18 scheiterte Schimmelbnauer per Konter am Keeper der Hausherren (43. Minute). Kurz darauf machte er von Außen besser und traf zum 20:19. (45. Minute)

In der 50. Minute nahm Schweikardt seie 2. Auszeit und direkt anschließend verwandelte Schagen per 7m zum Anschluss (22:21, 51. Minute).
Beim 23:21 fängt der Keeper den Ball von Schmidt (55. Minute), ehe anschließend eine erneute Auszeit TVB nach einer Durststrecke von 5 Minuten ohne Tor folgte (56. Minute). Beim 7 gegen 6 trifft von Deschwanden nicht und Ivanisevic trifft aufs freie Tor. (24:21, 57. Minute). Holst machte mit deinem 104. 7-Meter Treffer in der laufenden Saison den Deckel drauf. (26:23).

TVB mit nur drei Rückraumspielern

Außer Robert Markotic fallen im letzten Auswärtsspiel voraussichtlich auch Dominik Weiß und David Schmidt aus

Leiden müssen hat Jürgen Schweikardt oft in den vergangenen Wochen, denn trotz überwiegend guter Leistungen blieben die Punkte beim Gegner. Am Montagabend nun kamen beim Trainer und Geschäftsführer des TVB auch noch Phantomschmerzen hinzu: der Abstieg des VfB Stuttgart. „Natürlich hätte ich es gut gefunden, wenn der VfB drin geblieben wäre“, sagt Schweikardt. „Ich dachte bis zum Schluss, er würde es noch irgendwie ziehen.“ Wie beim Abstieg vor drei Jahren profitiere der TVB allerdings nicht davon, zusammen mit den Volleyballerinnen des MTV Allianz Stuttgart nun der einzige Erstligaclub der Landeshauptstadt zu sein. „Der VfB ist und bleibt der VfB, er hat treue Fans und ein großes Standing.“

Während die Saison bei den Stuttgarter Fußballern unrühmlich zu Ende gegangen ist, haben die Handballer noch zwei Spiele zu absolvieren. Dabei geht’s zwar lediglich um Tabellenkosmetik. Platz 15 hat der TVB längst sicher, allzu gerne jedoch würde er den einen oder anderen Konkurrenten noch hinter sich lassen. Theoretisch ist das möglich, schließlich liegen die Bittenfelder nur zwei Punkte hinter Rang elf zurück.

Die Aussichten indes, am vorletzten Spieltag Boden gutzumachen und mit dem Gegner HSG Wetzlar nach Punkten gleichzuziehen, sind nicht besonders gut: Personell pfeift der TVB aus dem letzten Loch. Außer auf Robert Markotic muss er wohl auch auf Dominik Weiß und David Schmidt verzichten. Weiß musste sich am Freitag einer Operation an einem vereiterten Zahn unterziehen. „Es reicht wohl nicht, so was geht schnell aufs Herz“, sagt Schweikardt. Schmidt hat Probleme mit der Leiste.

„Diese Ausfälle können wir eigentlich nicht kompensieren“, sagt der Trainer. Es bleiben mit Lukas von Deschwanden, Max Häfner und dem – zum Glück wieder genesenen – Michael Schweikardt nur noch drei gelernte Rückraumspieler übrig. Auch Florian Burmeister kann wegen einer hartnäckigen Oberschenkelverletzung nicht aushelfen. Zu Saisonbeginn standen nicht nur die oben genannten Verletzten und Kranken zur Verfügung, sondern auch Michael Kraus. Angesichts der Notlage dürfte der Rechtsaußen Bobby Schagen, zusammen mit Sascha Pfattheicher einziger verbliebener Linkshänder im Kader, wieder einmal im rechten Rückraum aushelfen. So oder so: Ohne Weiß und Schmidt fehlt dem TVB die Wurfkraft aus der Distanz. Vielleicht kann Martin Kienzle Aktente setzen, der aus der zweiten Mannschaft nachrückt.

Wie der TVB, so blickt auch der Gegner auf eine wechselvolle Saison zurück. Wetzlar habe sich die Spielzeit sicherlich etwas anders vorgestellt, so Schweikardt. Schließlich habe sich die HSG in den vergangenen Jahren ein bisschen weiter oben in der Tabelle bewegt. „Dass wir mit so einem Team in dieser Saison auf Augenhöhe sind, ist für uns ein Erfolg.“

Das Hinspiel gewann der TVB mit 30:28 – nach zuvor sieben Pleiten in sieben Spielen gegen Wetzlar. Die HSG ist in guter Form, zermürbte FA Göppingen in dessen Halle mit 24:22 und schlug sich gegen Magdeburg (25:30) und Kiel (23:27) achtbar. Der TVB ist angesichts der angespannten Personallage klarer Außenseiter. „Wer konnte, hat gut trainiert“, sagt Schweikardt. „Wir möchten unbedingt ein gutes Spiel machen.“

 

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Interview mit Daniel Sdunek

Hallo Daniel, vorab die Frage nach deinem persönlichen Befinden. Du hast dir im Laufe der Saison eine schwere Armverletzung zugezogen. Wie ist der aktuelle Stand bei dir?

Mir ist gleich zu Beginn der Saison die Bizepssehne im linken Arm gerissen. Nach einer fast

6-monatigen Pause konnte ich im Februar wieder mitmischen. Es zwickt zwar ab und an noch, aber Dr. Mauch von der Sportklinik Stuttgart und Daniel Jeutter mit seinem Physio Team haben mich wieder sehr gut hinbekommen. Langsam kommt auch wieder das Vertrauen in den Arm zurück. Zur nächsten Saison hin, sollte ich wieder völlig unbeschwert sein.

 

Die Saison neigt sich dem Ende zu und wie bereits bekannt ist, verlassen mit Schimmel, Simon und Micha gleich drei deiner ehemaligen Mitspieler den TVB Stuttgart. Wie gespannt bist du auf den Umbruch, der uns zur neuen Saison erwartet?

Auf die neue Saison bin ich sehr gespannt. Zum einen verlassen viele bekannte Gesichter das Team, welche in der Vergangenheit den TVB mitgeprägt haben. Zum anderen ist für einige der neuen Spieler die DKB Handball Bundesliga Neuland. Gerade diesen Spielern muss man meiner Erfahrung nach eine Eingewöhnung zugestehen, die auch gerne mal ein halbes Jahr dauert. Ich bin aber zuversichtlich und sicher, dass der TVB sich auch darüber Gedanken gemacht hat und die Jungs optimal einbinden wird.

 

Du hast viele Jahre beim TVB gespielt, bist mit der Mannschaft unter anderem in die stärkste Handballliga der Welt aufgestiegen. War das Spiel im Dezember 2017 gegen Wetzlar trotzdem nochmal ein Besonderes für dich, als du aufgrund einer Verletzung von Jogi Bitter plötzlich dein erstes Bundesligaspiel mit dem TVB bestritten hast?

Das war es auf jeden Fall. Für mich hat es sich so angefühlt wie der krönende Abschluss. Nach dem Aufstieg gab es schon das Gefühl, dass irgendwas noch fehlt. Dass der TVB in der 1. Bundesliga landen würde, war damals bei meinem Wechsel nach Bittenfeld noch nicht absehbar. Aber Jürgen hatte mir mal an einem geselligen Abend versprochen, dass wir zusammen in der 1.Liga für den TVB spielen werden. Auch wenn er zwar nicht mehr selbst auf der Platte stand, konnte er das Versprechen noch einlösen.

 

Der TVB ist die Station bei denen du die meisten Einsätze verzeichnen konntest. Wie lange hast du gebraucht, um dich im Verein einzuleben, wohl zu fühlen und schlussendlich hier heimisch zu werden?

Das ging ziemlich schnell. Ich war ja schon nach einem guten halben Jahr mit einer Bittenfelderin verheiratet. Dank meiner Frau habe ich schnell den Anschluss auch abseits des Handballs gefunden und habe mittlerweile meine Heimat mit einem tollen Freundeskreis in und um Bittenfeld. Die ganze Familie ist zudem Blau-Weiß. Meine Frau engagiert sich seit Jahren im Marketing Team und im Verein, meine Tochter trainiert die TVB-Minis und mein Sohn spielt in der E-Jugend und möchte natürlich am liebsten auch Handball Profi beim TVB werden.

 

Wenn du dich zurück erinnerst an die Zeit vor dem Aufstieg, welcher Moment mit dem TVB kommt dir als erstes in den Sinn? Gibt es eine erwähnenswerte Anekdote?

Einer der prägendsten Momente war sicherlich unser erster Auftritt auswärts in der MHP Arena in Ludwigsburg im Derby gegen Bietigheim. Ich sehe uns heute noch nach dem Sieg auf die Blau-Weiße Zuschauerwand zu rennen und den Sieg feiern. Es waren sicherlich 1200 Bittenfelder Zuschauer da. So viele Fans haben andere nicht mal bei Heimspielen. Auch ein toller Moment war das entscheidende Spiel um den Aufstieg in Hüttenberg. Als wir zum Warmmachen rauskamen, war die Halle voller TVB Fans. Die Feier danach war natürlich auch nicht von schlechten Eltern …

 

Nach der Zwischenstation in Pforzheim, hütest du mittlerweile wieder für den TVB in der   BWOL das Tor. Wie ist es dir sonst nach deiner Zeit als Profi beim TVB ergangen?

Es war klar, dass ich nach der Profi-Laufbahn nicht aus Bittenfeld wegziehe. Meine Familie ist hier fest verwurzelt und ich habe eine tolle Stelle bei Kärcher im Marketing. Die Fahrerei nach Pforzheim war dann auch schlussendlich zu viel. Daher war es naheliegend die Handballschuhe wieder für den TVB zu schnüren, zumal ich fast in Sichtweite der Gemeindehalle wohne. Ganz aktuell wage ich momentan meine ersten Schritte in der Politik. Auf Kommunalebene kandidiere ich am Sonntag für den Ortschaftsrat in Bittenfeld und für den Gemeinderat in Waiblingen.

 

Mit Nick Lehmann hast du in dieser Saison das Gespann in der zweiten Mannschaft gebildet. Nick rückt zur kommenden Saison zu den Profis auf. Was traust du ihm mittel- und langfristig zu?

Durch meine Verletzung wurde Nick gleich zu Anfang der Saison ins kalte Wasser geworfen und hat sich beweisen können. Er hat ein klasse Saison gespielt und einen großen Schritt nach vorne gemacht. Für sein junges Alter hat er bereits eine gute Ausstrahlung und ein starkes Stellungsspiel. Wenn er bereit ist, alles zu investieren und sich auf den Handball zu fokussieren, hat er in meinen Augen eine gute Perspektive im Profihandball Fuß zu fassen.

Mit Jogi hat er auch einen sehr erfahrenen Mann neben sich, von dem er weiter lernen kann.

 

Einige deiner ehemaligen Mitspieler bezeichnen dich als „Manni den Busfahrer“. Was hat es mit diesem Spitznamen auf sich?

Den Spitznamen Manni habe ich meinem ehemaligen Torhüterkollegen Felix Schmidl in Anlehnung an den Film Ice Age zu verdanken. Das Mammut und ich sind uns vom Gemüt (vielleicht auch von der Figur) her sehr ähnlich. Der Zusatz Busfahrer resultiert aus meinem Torhüterspiel-Stil. Da gehöre ich nicht zu den Springern, sondern versuche die Würfe zu lesen und den Bus früh genug in die Ecke zu fahren. In meinen Augen gibt es kaum einen passenderen Spitznamen.

 

Heute ist der amtierende Deutsche Meister zu Gast in der Porsche-Arena. Wie geht man ein Spiel gegen so einen Gegner am besten an? Wie lautet dein Tipp für die Begegnung?

Es gehört sicherlich zu den einfacheren Spielen in der Saison. Mit der SG kommt der aktuelle und vermutlich auch neue Deutsche Meister nach Stuttgart. Realistisch gesehen hat man da eigentlich keine Chance. Daher kann man locker aufspielen. Da Flensburg aber im Meisterschaftsendspurt jeden Punkt benötigt, werden sie den TVB leider nicht unterschätzen und mit 34:28 gewinnen. Nichtsdestotrotz hoffe ich auf ein spannendes Spiel, was es, mit einer ähnlichen Leistung wie z.B. gegen die Füchse, durchaus werden kann.

Im letzten Viertel geht dem TVB die Luft aus

Um eine Weltklasse-Mannschaft wie die Flensburger zum Nachdenken zu bringen, muss alles passen. Das tat es bei den Stuttgartern im letzten Spiel in der Porsche-Arena nicht. Jeweils in den ersten 15 Minuten beider Spielabschnitte hielt der TVB ordentlich mit. Am Ende spielten die Gäste ihre individuelle Klasse und ihre Defensivstärke aus. Lediglich zwölf Feldtore erzielte der TVB in 60 Minuten, und davon waren nur fünf aus dem Rückraum. Zum Glück hatte das Team von Trainer Jürgen Schweikardt einen nervenstarken Niederländer im Team: Bobby Schagen verwandelte sämtliche acht Siebenmeter eiskalt. Dabei kam der Rechtsaußen ausschließlich für diesen Standard aufs Spielfeld.

Bei den Flensburgern, die mit der 5:1-Deckung starteten, meldete sich der zuletzt verletzte Abwehrchef Tobias Karlsson zurück. Mit dieser Variante kam der TVB deutlich besser zurecht als zuletzt gegen die Eulen Ludwigshafen – und führte nach zehn Minuten mit 4:2. Die Gäste benötigten ein wenig Anlaufzeit. Einer indes war vom Start weg hellwach: Den wendigen Rasmus Lauge bekam der TVB kaum in den Griff. Der – erste – Führungstreffer zum 7:6 (15.) war bereits das fünfte Tor des dänischen Nationalspielers. Das Heimteam blieb dran am Meister, auch wenn es immer wieder am guten Torhüter Benjamin Buric scheiterte, der das Duell gegen Johannes Bitter an diesem Abend klar gewann. Probleme hatten die Stuttgarter vor allem aus dem Rückraum. Dominik Weiß und David Schmidt erwischten keinen besonders guten Tag. Schagen brachte sein Team mit dem vierten Strafwurf auf 7:8 heran (18.), dann nutzte der Tabellenführer zehn torlose Minuten des TVB eiskalt aus und zog auf 12:7 davon (28.). Diesen Fünf-Tore-Vorsprung hielten die Flensburger bis zur Pause (14:9).

Nach dem Wechsel arbeitete sich der TVB heran. Nach Weiß’ erstem Tor zum 10:15 trafen Max Häfner, Samuel Röthlisberger und Schagen zum 13:16 (35.). Die Gäste legten wieder eine Schippe drauf zum 19:14 (40.). Noch einmal kam Hoffnung auf bei den Fans: Sascha Pfattheicher traf in Überzahl zum 15:19, ins leere Tor zum 16:19 – und ließ bei einem Konter die Chance liegen, auf zwei Tore zu verkürzen (43.).

Nachdem der Rechtsaußen nach dem 16:20 auch noch Pech hatte mit einem Lattenknaller, lief alles für den Favoriten. Während dessen Trainer Maik Machulla munter durchwechselte, war dem einen oder anderen TVB-Akteur der Kräfteverschleiß deutlich anzumerken. Die Beine und Köpfe wurden schwer. Flensburg hatte nun leichtes Spiel und enteilte zwischen der 42. und 55. Minute von 19:16 auf 27:18. Der Widerstand des TVB gegen den übermächtigen Gegner war längst erlahmt. Am Ende stand die standesgemäße 20:30-Niederlage des TVB.

TVB 1898 Stuttgart: Bitter, Maier; Schimmelbauer (1), Häfner (2), Weiß (1), Schagen (8/8), Schweikardt, Späth, Baumgarten (1), Röthlisberger (1), von Deschwanden, Pfattheicher (3), Schmidt (3), Foege, Wissmann.

SG Flensburg-Handewitt: Buric, Bergerud; Karlsson, Golla (1), Hald (2), Glandorf, Svan (1), Wanne (6/4), Jeppsson, Jondal, Steinhauser, Zachariassen, Gottfridsson (2), Johannessen (6), Lauge (7), Röd (5).

Stimmen zum Spiel gegen Flensburg-Handewitt

David Schmidt: Ich muss ehrlich gesagt zugeben, dass die Wurfquoten aus dem Rückraum heute nicht gepasst haben. Das war unser großes Problem. Zuerst hat uns Flensburg mit dem 5:1 vor Probleme gestellt. Da kamen wir nicht richtig durch. Wir sind ganz gut ins Spiel gekommen aber treffen dann nicht aus dem Rückraum. Vom Einsatz her, können wir uns nichts vorwerfen. Wir haben gut gekämpft. In der letzten Zeit haben wir ein bisschen Kredit verspielt und auch schlechte Spiele gehabt. Aus den nächsten beiden Spieltagen wollen wir unbedingt noch mindestens einen Sieg mitnehmen.

Gøran Søgard Johannessen: Die ganze Mannschaft ist natürlich sehr zufrieden. Wir sind sehr gut in der Abwehr gestanden. Es war auch wichtig, dass Benjamin Buric heute wieder dabei war. Er hat der Abwehr sehr geholfen. Heute haben wir einen weiteren Schritt Richtung Meisterschaft gemacht. Gegen den BHC und auch gegen die Füchse wird es nochmal schwer zu punkten.

TVB unterliegt Flensburg-Handewitt

Die Überraschung blieb aus in der gut gefüllten Porsche-Arena. Knapp 6.000 Zuschauer sahen einen kämpferischen TVB, der sich am Ende aber dem haushohen Favoriten mit 20:30 geschlagen geben musste.

Die Wild Boys begannen stark und konnten den ersten Angriff der Gäste abwehren. Unter dem Druck des angezeigten Zeitspiels seitens des Schiedsrichtergespanns, verloren die Flensburger den Ball und Sascha Pfattheicher nahm Fahrt zum Tempogegenstoß auf. Nur mit einem Foul konnte der Rechtsaußen gestoppt werden, was Bobby Schagen die erste Möglichkeit an diesem Abend zu treffen verschaffte. Insgesamt vier Mal trat der Niederländer gegen Benjamin Buric im Kasten des amtierenden deutschen Meisters in der ersten Hälfte an und ging immer als Sieger aus dem Duell. Der TVB schlug sich lange gut und hielft den haushohen Favoriten lange auf Abstand. Erst nach 15 Minuten übernahmen die Gäste erstmals die Führung in der Partie – 6:7. Der TVB hielt mutig dagegen und auch Jogi Bitter half mit seinen Paraden die Flensburger auf Schlagdistanz zu halten. Doch nach einigen Fehlwürfen nutzten die Gäste die Gunst der Stunde um sich abzusetzen. Mit 9:14 ging es für die Mannschaften in die Kabine.

Der erste Treffer des zweiten Durchgangs gehörte dem TVB. Dominik Weiß traf aus dem Rückraum zum 10:14, es folgte die direkte Antwort der Gäste durch Rasmus Lauge Schmidt, der den alten Toreabstand wiederherstellte. In der 37. Verkürzte David Schmidt auf 14:17 und brachte den TVB auf drei Tore an die Flensburger ran. Mit noch knapp 18 Minuten auf der Uhr stand es 16:19 in der Porsche-Arena, die durch regelmäßigen Applaus für die Wild Boys die engagierte Leistung zu schätzen wusste. Mit dem Stand von 18:24 ging es in die Schlussphase der Partie. Dem TVB gelang es aber nicht die Partie zu seinen Gunsten zu drehen und ging am Ende mit einer 20:30-Niederlage von der Platte.

Kommenden Mittwoch müssen die Wild Boys nach Wetzlar. Das Spiel der Saison findet am 09.06. um 15:30 Uhr gegen den HC Erlangen in der SCHARRena statt.

Wichtige Verkehrshinweise für Donnerstag, den 23.05.

Liebe TVB-Fans,

da der VfB Stuttgart am Donnerstag, den 23.05.2019 im Anschluss an die Partie des TVB gegen die SG Flensburg-Handewitt das Relegationsspiel in der Mercedes-Benz Arena austrägt, kann es zu erheblichen Staus und Behinderungen, kommen.

Wichtig:

Die Anfahrt aus Richtung Waiblingen (B14) zum Betriebshof / Parkhaus Logen kann nachmittags nur noch über die B10, Ausfahrt Gaisburger Brücke / Talstraße erfolgen.

Die Zufahrt zur Benzstraße erfolgt über die Mercedesstraße. Aufgrund von Fanbewegungen (gegen 17:30 Uhr) wird  die Benzstraße für den Autoverkehr gesperrt.

 

Planen Sie daher ausreichend Zeit ein oder weichen Sie gegebenfalls auf den öffentlichen Nahverkehr in der Umgebung aus.

Wichtiger Hinweis für alle, die mit dem Shuttlebus zur Porsche-Arena kommen:

Der Bus fährt NICHT wie gewohnt an der Schillerschule vorbei, sondern startet an der Klingenstraße in Bittenfeld (Strecke 1), bzw. am Rathaus Winnenden (Strecke 2) jeweils um 17:30 Uhr. Den genauen Abfahrts- und Zeitplan entnehmen Sie bitte unter www.tvb1898.de/shuttlebus/

Viel Spaß beim Spiel und eine gute An- und Rückfahrt wünscht der TVB 1898 Stuttgart.

Meisterschaftsfavorit Flensburg zu Gast in der Porsche Arena

Nichts für schwache Nerven sind derzeit die Spiele des TVB 1898 Stuttgart in der DKB Handball Bundesliga. Dreimal unterlag das Team von Trainer Jürgen Schweikardt in den letzten vier Partien mit nur einem Tor Unterschied, in Ludwigshafen gab es jüngst gegen die Friesenheimer Eulen immerhin noch einen Zähler.

 

Nun wäre TVB-Coach Jürgen Schweikardt am Donnerstag sicherlich mit einer knappen Niederlage oder gar einem Zähler gegen die SG Flensburg-Handewitt mehr als zufrieden. Doch ein Punktverlust des deutschen Meisters und Titelanwärters ist in Stuttgart eigentlich unvorstellbar. Dazu ist das Team von Trainer Maik Machulla, das man wegen seiner vielen  Akteure aus Dänemark, Norwegen und Schweden getrost als eine Skandinavien-Auswahl bezeichnen kann, einfach zu stark besetzt. Die einzigen Deutschen in der Mannschaft des Titelverteidigers sind der Halblinke Holger Glandorf, Rechtsaußen Marius Steinhauser und Kreisläufer Johannes Golla. Torhüter Nummer eins beim Spitzenreiter ist Benjamin Buric, davor hält der Schwede Tobias Karlsson die Abwehr zusammen. Regie führt sein Landsmann Jim Gottfridsson. Vom Weltmeister Dänemark kommen unter anderem Rasmus Lauge, Lasse Swan und Kreisläufer Anders Zachriassen.

 

Nicht zuletzt aufgrund dieser Spielerpersönlichkeiten spielte die SG Flensburg-Handewitt in der DKB Handball Bundesliga eine makellose Vorrunde mit 34:0 Zählern, unterlag erstmals in der Rückrunde in Magdeburg sowie vor gut einer Woche im Nordderby beim THW Kiel und führt zurzeit die Tabelle mit nur vier Minuspunkten an. Zudem erreichten die Norddeutschen das Viertelfinale in der Championsleague, wo man aber nach zwei Niederlagen (22:28 und 25:29) am ungarischen Vertreter Telekom Vezprem scheiterte.

 

Doch ob Championsleague-Aus oder nicht: Die SG Flensburg-Handewitt ist eine absolute europäische Spitzenmannschaft. Das weiß auch Jürgen Schweikardt, wenn er nach der Partie gegen Minden betonte: „Wir freuen uns auf dieses Spiel“. Da die Flensburger, deren A-Jugend jetzt auch das Finale um die deutsche Meisterschaft erreichte, nur zwei Minuspunkte weniger aufweisen als der große Nordrivale THW Kiel, werden sie in Stuttgart sicherlich Vollgas geben. Zum einen, um die zwei Punkte mit an die Ostsee zu nehmen, und zum anderen könnte es auch noch um die Tordifferenz zwischen den Meisterschaftskonkurrenten gehen (das Kieler Torverhältnis ist derzeit um elf Treffer besser). In den verbleibenden zwei Partien gegen die Berliner Füchse und beim starken Aufsteiger Bergischer HC soll dann aber doch nichts mehr anbrennen für die SG Flensburg-Handewitt, sodass man nach dem letzten Spieltag am 9. Juni die Titelverteidigung feiern kann.

 

Auch im Kampf um den Klassenerhalt ist drei Spieltage vor Rundenende noch alles offen. Geht man davon aus, dass die Eulen Ludwigshafen den Rückstand von fünf Punkten auf den VfL Gummersbach in den restlichen drei Partien nicht mehr aufholen werden, so ist mit einem Zweikampf zwischen den Oberbergischen und der SG BBM Bietigheim, die derzeit nur zwei Zähler auseinanderliegen, zu rechnen. Und am letzten Spieltag treffen die beiden Abstiegskonkurrenten in Bietigheim aufeinander. Soll es hierbei zu einem Endspiel um den Klassenerhalt kommen, müssen die Enztäler vorher aber ihre Hausaufgaben machen, denn der VfL Gummersbach hat das deutlich bessere Torverhältnis.

Interview mit Tim Wieling zu seinem Wechsel zum TVB Stuttgart

Tim Roman Wieling wechselt zur neuen Saison vom TSV Bayer Dormagen an den Neckar und wird der letzte Transfer des TVB Stuttgart sein. Der 22-Jährige wird gemeinsam mit Sascha Pfattheicher die Rechtsaußen-Position des TVB bekleiden. Wir haben vorab mit Tim über seine Beweggründe, seinen Werdegang und seinen Erwartungen gesprochen.

 

Tim, zunächst einmal dürfen wir Dich vorab willkommen heißen. Welche Argumente waren letztendlich für Dich ausschlaggebend, diesen Schritt zu gehen und Dich dem TVB anzuschließen?

Das war für mich einfach jetzt der richtige Zeitpunkt. Ich habe gemerkt, dass ich in der zweiten Liga super klarkomme und dass das jetzt der richtige Schritt für meine Entwicklung ist. Ich habe mich dann mit Jürgen getroffen und ein gutes Gefühl bekommen wie der Verein aufgebaut ist. Auch dass so viele junge Spieler geholt werden, fand ich interessant. Ich denke, dass Sascha und ich auf Rechtsaußen ein gutes Team bilden werden. Die Mannschaft wird sich im Sommer neu finden müssen. Das finde ich total spannend.

 

Du hast eine beeindruckende Statistik in der zweiten Liga vorzuweisen. Wie gut hat Dir die Spielpraxis, die Du in Dormagen nach deinem Wechsel von Minden sammeln durftest, getan?

Das war überragend für mich. Ich kann das nur jedem jungen Spieler empfehlen, so viel wie möglich zu spielen. Es hat mir gut getan 60 Minuten in der zweiten Liga ohne Druck frei aufzuspielen und ich habe gemerkt, dass das sehr gut klappt.

 

Mit Sascha Pfattheicher hast du einen ebenfalls sehr jungen Mitspieler auf Deiner Position. Ist das eher ein Vorteil, weil man auf mehr Einsatzzeiten hofft, oder wäre ein erfahrener Spieler, bei dem man sich auch mal was abgucken kann, Dir lieber gewesen?

Ich finde, dass ist die perfekte Konstellation. Wie bereits erwähnt, ist Spielen das wichtigste. Wir ergänzen uns gegenseitig und können uns beide auf ein neues Level bringen.

 

Was erwartest Du Dir von deiner Zeit beim TVB Stuttgart?

Dass wir mit dem Team unsere Ziele erreichen. Persönlich erwarte ich, dass ich mich in der Stadt und dem Verein einlebe und dass ich Spielzeiten bekomme. Ich möchte zeigen, dass ich die Leistung, die ich in der zweiten Liga bringe, auch in der Bundesliga abrufen kann.

 

Du wechselst quasi „zurück“ in die stärkste Liga der Welt. Eher Vorfreude oder Anspannung?

Vorfreude, ganz klar. Als ich damals bei Minden war, habe ich sehr wenig gespielt, dementsprechend groß war meine Anspannung. Jetzt spiele ich eine andere Rolle, weiß in etwa wie das alles abläuft und kann mich auf die kommende Saison freuen.

 

Worauf freust Du Dich am meisten?

Das ist schwierig. Ich werde alles aufsaugen, die neue Aufgabe annehmen und Erfahrungen sammeln.

 

Hattest Du schon Gelegenheit die Stadt zu erkunden?

Ein bisschen. Ich bin mit dem Taxi ein wenig durch die Stadt gefahren als ich da war um meinen Vertrag zu unterschreiben. Auch auf die Königsstraße habe ich es zumindest für kurze Zeit geschafft. Stuttgart ist eine klasse Stadt mit viel Grün drum herum. Ich bin große Städte bereits gewohnt, da ich aus Köln komme. Deshalb denke ich, dass ich mich hier schnell einleben werde.