„Es ist zu spüren, dass die Mannschaft viel erreichen will“

Seit rund 4 Wochen bereiten sich die WILD BOYS auf die neue Spielzeit in der Liqui Moly HBL vor. Wir haben uns mit Co-Trainer Karsten Schäfer über den bisherigen Stand der Vorbereitung sowie die anstehenden Aufgabe im DHB-Pokal unterhalten. 

Hallo Karsten, die Vorbereitung ist in vollem Gange. Gibt es einen speziellen Trainingsschwerpunkt? 

Die große Überschrift für diese Saisonvorbereitung heißt Integration der neuen Spieler. Wir haben nach der letzten Saison einen großen personellen Umbruch eingeleitet – etwa die Hälfte des Kaders besteht nun aus Spielern, die ihrer ersten Saison beim TVB entgegenblicken. Der traditionelle Vorbereitungsschwerpunkt Athletik muss damit in Einklang gebracht werden. Hier sind dann eben auch ein paar Kompromisse erforderlich.

Wie zufrieden bist du mit den Leistungen der Mannschaft zum bisherigen Stand der Vorbereitung?

Ich bin sehr zufrieden, wie die Jungs durch diese physisch extrem fordernde Zeit gehen. Gleichzeitig gilt es für sie teilweise eine neue Sprache zu erlernen und ein neues Spielsystem zu verinnerlichen. Alle arbeiten konzentriert und verschieben jeden Woche ihre Grenzen. Es ist zu spüren, dass die Mannschaft viel erreichen will.

Einige Spieler haben den TVB zur neuen Saison verlassen. Inwieweit haben sich die neuen Verantwortlichkeiten innerhalb der Mannschaft verteilt?

Mit Michael Schweikardt und Simon Baumgarten haben uns neben weiteren wichtigen Spielern zwei Bittenfelder Urgesteine verlassen. Die Tätigkeiten dieser Spieler innerhalb des Teams und im Verein sind nicht kurzfristig übertragbar. Dieser Prozess hat aber begonnen, es gibt mit Johannes Bitter einen neuen Mannschaftskapitän und mit Manuel Späth einen Co-Kapitän. Ich bin mir sicher, dass diese beiden und auch weitere Spieler die notwendigen Verantwortlichkeiten besetzen und damit das Team weiter voran bringen.

Wie geht es für die WILD BOYS bis zum Pflichtspielauftakt in Aachen gegen Coburg weiter? 

Wir werden die anstrengende Trainingswoche mit einem Krafttraining beenden. In der nächsten Woche bereiten wir uns ab Montag präzise auf die Aufgaben in Aachen vor und werden auch den Trainingsumfang ein wenig herunterfahren, damit die Jungs gut vorbereitet in die erste Pokalrunde gegen Coburg gehen können. Coburg wird uns mit Sicherheit einiges abverlangen. Sie sind im letzten Jahr nur knapp im Aufstiegsrennen der zweiten Liga hinter ihren Zielen geblieben. Wir müssen bei diesem Spiel unseren aktuellen Leistungshorizont erreichen, damit wir erfolgreich sein können.

Bereits kurze Zeit später startet der TVB in die neue Bundesligasaison. Tickets für die Hinrundenspiele können bereits erworben werden: http://bit.ly/TicketsTVB1920

Fanbus zum Saisonauftakt gegen den HC Erlangen

Zum ersten Saisonspiel der WILD BOYS am Donnerstag, den 29.08.2019 wird es einen Fanbus geben. Abfahrt nach Nürnberg ist um 15 Uhr am Vereinsheim in Bittenfeld. Der Preis für die Fahrt inkl. eines Sitzplatztickets im Fanblock beträgt 40 €. Der Betrag kann direkt im Bus bezahlt werden.

Anmeldungen für den Fanbus sind telefonisch unter 07151/500017-64 oder per Mail an Marlen Wiedmann (mw@tvb1898.de) bis spätestens Montag, 26.08.2019 möglich.

Aus dem Krankenstand in die Champions League

Viele hatten dem verletzungsgeplagten Djibril M’Bengue kein Comeback mehr zugetraut nach seinem Wechsel vom Handball-Erstligisten TVB Stuttgart zum FC Porto vor einem Jahr. Für acht Tage weilte der 27-Jährige mit seinem neuen Club in Deutschland – als portugiesischer Meister, Pokalsieger und Dritter im EHF-Pokal. „Alles bestens, ich bin einfach nur glücklich“, sagt er.

Ganz so laut wie in der Porsche-Arena oder Scharrena war’s natürlich nicht in der Waiblinger Rundsporthalle, als Djibril „Sky“ M’Bengue das Spielfeld betrat vor dem Testspiel des FC Porto gegen seinen ehemaligen Club TVB Stuttgart. Der freundliche Applaus und die „Djibi“-Rufe zeigten dem Ex-Bittenfelder jedoch, dass die Fans ihren einstigen Liebling nicht vergessen haben. Auch wenn er jetzt im „falschen“ Trikot spielt – und wie: Mit dem FC Porto wurde M’Bengue nicht nur Landesmeister und Pokalsieger, sondern überraschte auf internationalem Terrain mit dem dritten Platz im EHF-Pokal. Wie neugeboren fühle er sich, nachdem er nun endlich beschwerdefrei sei, sagt M’Bengue. „Ich hätte nie gedacht, dass das jemals aufhört.“ Seit 2015 waren Knieschmerzen M’Bengues treue Begleiter, er war eigentlich nie richtig schmerzfrei.

Seine Karriere hing am seidenen Faden

Den Tiefpunkt der schier endlosen Leidenszeit glaubte der Modell-Athlet im März 2017 mit dem Teilabriss der Patellasehne und der anschließenden Operation erlebt zu haben. Als sich Djibril M’Bengue in der anschließenden Reha auch noch die Kniescheibe brach, hing die Karriere des wurfgewaltigen Rückraumspielers am seidenen Faden. Deshalb teilten ihm die Verantwortlichen des TVB Stuttgart im Januar vergangenen Jahres mit, dass der Verein angesichts der unsicheren Lage nicht mehr mit ihm plane.

Doch M’Bengue hatte Glück im Unglück: Magnus Andersson, ehemaliger Trainer von FA Göppingen, kannte ihn aus den Spielen gegen den TVB und wollte ihn unbedingt nach Porto lotsen, wo der Schwede den Trainerposten übernahm. Und M’Bengue wagte das Abenteuer in einem Land, das im internationalen Handball bis dato eher wenig in Erscheinung getreten war. Das indes spielte für den Linkshänder in diesem Moment nicht die große Rolle. „Ich kam aus einer langen Verletzung heraus“, sagt er. „Absolute Priorität hatte, dass meine Knie endlich Ruhe geben.“

Neues Gefühl: Training an der Belastungsgrenze

Das taten sie, der Rückraumspieler war die komplette Spielzeit über schmerzfrei. Ein ungewöhnliches Gefühl für einen, dem einst schon nach einer halben Stunde im Flugzeug oder Auto „die Knie gebrannt“ haben. „Ich kann im Training jetzt voll an die Belastungsgrenze gehen, das kannte ich so gar nicht mehr.“

Deshalb zieht M’Bengue nach einem Jahr an der portugiesischen Atlantikküste ein geradezu euphorisches Fazit: „Ich fühle mich körperlich super“, sagt er. Und mental in diesen Tagen auch, ist er doch auf einem seiner eher seltenen Heimatbesuche. Der ist allerdings mit viel Arbeit und Schweiß verbunden. Freitag vor einer Woche machte sich die portugiesische Delegation für acht Tage auf nach Deutschland. Beim Sparkassencup in Altensteig – verbunden mit einem Trainingslager – und in Testspielen gegen hochkarätige Gegner wie Göppingen, Stuttgart oder Wetzlar machte sich der FC Porto fit für die neue Spielzeit. „Im Vorjahr hatten wir in der Vorbereitung zu schwache Gegner, hier gibt’s viele Turniere und Testspiele.“

Auf die Saison indes hatte die scheinbar zu lasche Vorbereitung keine Auswirkungen – im Gegenteil: Der FC Porto blickt auf die erfolgreichste Saison seiner Vereinsgeschichte zurück. Der 20-fache Meister holte zum ersten Mal die Meisterschaft und den portugiesischen Pokal in einer Spielzeit und sorgte im EHF-Pokal für Aufsehen. Der deutsche Top-Club SC Magdeburg scheiterte an Porto, das sich erst im Halbfinale den Füchsen Berlin geschlagen geben musste und sich den dritten Platz im Final Four sicherte.

Wechsel zum FC Porto: Die richtige Entscheidung

„So weit ist in diesem Wettbewerb noch kein portugiesisches Team gekommen“, sagt Bengue. „Wenn uns das jemand vor dieser Saison gesagt hätte …“ Er sei „schon ein bisschen stolz“, zu diesem Erfolg seinen Beitrag geleistet zu haben. „Das ist jetzt Teil meiner Vita“, sagt er und lacht.

Der Wechsel nach Porto sei jedenfalls die richtige Entscheidung gewesen. „Sportlich bin ich aber noch nicht ganz da, wo ich hinmöchte, aber das war nach der langen Verletzung auch nicht zu erwarten.“

Auch abseits der Sporthalle fühlt sich M’Bengue sehr wohl. „Die Leute in Porto sind alle freundlich und locker drauf.“ Die Stadt sei sehr facettenreich mit ihrer schönen Altstadt und dem Strand. „Jeder, der schon mal hier war, ist begeistert.“

Dass der Trainer Deutsch spreche, hat ihm den Einstieg erleichtert. Auch, dass die Ansprachen auf Englisch sind. Er verstehe zwar inzwischen einiges auf Portugiesisch, aber mit dem Sprechen tue er sich nach wie vor schwer.

Eine tolle Mannschaft, aber auch ein bisschen Heimweh

Fehlt eigentlich nur noch das – vollkommene – private Glück. Ein bisschen Heimweh habe er schon, gibt M’Bengue zu. Nach der Familie natürlich. Aber vor allem nach der Freundin. Alle drei bis vier Wochen kommt sie am Wochenende zu Besuch. M’Bengue selbst war über Weihnachten eine Woche und jetzt in der Sommerpause drei Wochen im Ländle. Mindestens eine Saison wird’s in diesem Rhythmus noch weitergehen. Dann läuft der Vertrag aus. „Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht, wie’s weitergeht“, sagt M’Bengue. „Ich denke, wir setzen uns im November zusammen.“ Sicherlich sei die deutsche Bundesliga reizvoll. Andererseits habe er in Porto eine tolle Mannschaft. „Und ich kann in der Champions League spielen, das wäre in Deutschland kaum möglich, so ehrlich muss man schon sein.“ Doch wie wär’s mit einer Rückkehr zum Ex-Club? Mit David Schmidt verliert der TVB am Ende der Saison schließlich einen seiner beiden rechten Rückraumspieler. Es wäre also noch ein Plätzle frei. M’Bengue muss schmunzeln. „Die Freundin würde es jedenfalls begrüßen, wenn ich zurückkommen würde.“

 

Quelle: Thomas Wagner – ZVW

TVB ohne drei Rückraum Rechte

Luis Foege hat sich beim Turnier in Ehingen eine Luxation der rechten Schulter zugezogen. Der 1,92 Meter große Rückraumspieler wird daher mindestens zwölf Wochen nicht zur Verfügung stehen.

Somit fallen beim TVB nun alle drei Spieler des rechten Rückraums aus. Zuvor hatten sich bereits David Schmidt (Schambeinentzündung) und Robert Markotic (Knorpelabsprengung im Gleitlager des rechten Knies) verletzt.

Luis Foege gehört seit dieser Saison zum erweiterten Kader des TVB. Der 17-Jährige bekam aufgrund der Ausfälle von Schmidt und Markotic in der Vorbereitung immer mehr Spielzeit. Beim Sparkassen-Cup in Ehingen verletzte sich Foege an der Schulter und war daraufhin am Montag bei der Sportklinik in Stuttgart im MRT, wo die Diagnose gestellt wurde.

Wann Robert Markotic und David Schmidt zurückkehren, ist weiter offen. Der TVB hofft aber, dass beide Ende August wieder in den Kader stoßen.

Quelle: PM TVB Stuttgart

Faluvegi auf dem Weg zurück zur Mannschaft

Die Saison steht unmittelbar vor dem Startschuss und die Mannschaft inmitten der Vorbereitung. Auch Neuzugang Rudolf Faluvegi arbeitet trotz seiner Verletzung hart auf sein Ziel hin: So schnell wie möglich wieder zur Mannschaft zu stoßen.

Während seine Teamkollegen bereits mitten in der handballspezifischen Vorbereitung auf die neue Spielzeit 19/20 stecken, bleibt Rudolf Faluvegi bisher die Rolle des Zuschauers. Der sympathische Ungar hatte sich bei seinem vorherigen Verein eine komplizierte Sprunggelenksverletzung zugezogen. Betroffen waren zwei Außenbänder sowie das Innenband, welche operativ in der Sportklinik Stuttgart behandelt wurden.

Kurz nach der Operation waren die therapeutischen Maßnahmen hinsichtlich Belastung und Beweglichkeit sehr limitiert. Seit dem Trainingslager im Zillertal konnte der Umfang nun deutlich gesteigert werden. Im Mittelpunkt stehen zwar nach wie vor abschwellende Maßnahmen, jedoch werden nun auch vermehrt propriozeptive Maßnahmen und Kräftigung in das Training integriert.

Faluvegi zeigt sich mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden: „Die Rehamaßnahmen verlaufen sehr professionell – auch wenn ich mich noch ein bisschen gedulden muss, freue ich mich bald wieder mit der Mannschaft trainieren zu können.“

In den kommenden Wochen soll der Spielmacher in das Mannschaftstraining zurückkehren. Frank Jakschitz, verantwortlicher Physiotherapeut des TVB Stuttgart, zeigt diesbezüglich optimistisch: „Wir liegen voll im Zeitplan und müssen Rudi aktuell eher noch etwas bremsen“.

Exklusive Einblicke in Rudis Aufbautraining findet Ihr hier: http://bit.ly/RudisRehaTeil1

TVB belegt Platz Drei in Ehingen

Vergangenes Wochenende fand in der Längenfeldhalle in Ehingen zum 33. Mal der „Sparkassen-Cup“ statt. Das internationale Turnier ist schon seit Jahren bekannt für die Teilnahme von starken Mannschaften und auch der TVB war schon einige Male eingeladen. Des weiteren waren auch die Füchse Berlin, die dänische Mannschaft Ribe Esbjerg HH und der HBC Nantes aus Frankreich vertreten.

Am Samstag stand das erste Spiel des TVB gegen den HBC Nantes um 14:15 Uhr auf dem Plan. Trainer Jürgen Schweikardt schickte gegen den routinierten HBC Nantes, abgesehen von Sascha Pfattheicher und Kreisläufer Manuel Späth, anfangs nur neue Spieler aufs Feld. Schon zu Beginn waren einige Abwehrprobleme der Grund für ein schnelles Absetzen der französischen Topmannschaft. Nach 15 Minuten stand es 10:4. Nach kurzer Unterbrechung setzten vor allem Lönn und Häfner spielerische Akzente. Mit 14:10 ging es dann in die Halbzeit. Nach Wiederanpfiff machte Nantes den Sack frühzeitig zu. Aus einem 6-Tore-Rückstand in der 37. Minute wurde ein deutliches Endergebnis mit 14 Toren Differenz (34:21).

Schon um 18.15 Uhr wurde dann gegen die Ligakonkurrenz aus Berlin gespielt. Die frühe Phase des Spiels gestalteten beide Teams abwechslungsreich, der TVB lag nach 10 Minuten mit 5:3 vorne. Eine robuste Abwehr der Berliner ermöglichte einen 2:8 Lauf, wodurch sich die Füchse dann deutlich absetzen konnten. Häfner erzielte den Treffer zum 14:19-Halbzeitstand, wurde dabei von Gojun im Gesicht getroffen. In der zweiten Hälfte blieb die Füchse-Deckung stabil und auch Heinevetter parierte einige Male im Tor der Berliner. Vor allem im Angriff fehlte dem TVB die nötige Durchsetzungskraft. Häfner wurde geschont, hatte somit wenig Spielanteile und auch Rückraumrechts-Spieler David Schmidt wurde aufgrund seiner Beschwerden nicht eingesetzt. Letztendlich verlor man auch dieses Spiel mit 25:36.

Im Spiel um Platz 3 trafen am Sonntagnachmittag der TVB und Ribe Esjberg HH aufeinander. Zunächst erspielte sich die Mannschaft aus Dänemark durch ihr temporeiches Spiel nach Vorne einen kleinen Vorsprung, jedoch gelang dem TVB 10 Minuten vor der Halbzeitpause erstmals der Führungswechsel. Zu dieser Zeit war Stuttgart das bessere Team, die Abwehr agierte aggressiver, Gegenstöße wurden möglich und auch Bitter drehte im Tor auf. Nach dem 13:15-Stand zur Halbzeit blieb Stuttgart durchweg vorne und siegte letztendlich mit 22:28. Die einzige Mannschaft aus Württemberg machte dadurch den 3. Platz sicher. Bester Torschütze des TVB bei diesem Turnier wurde Linksaußen-Spieler Patrick Zieker.

Der HBC Nantes gewann zum vierten mal den Sparkassen-Cup in Ehingen. Im Endspiel war der EHF-Teilnehmer den Füchsen Berlin lange Strecken weit überlegen.

Der TVB bricht nach einem guten Start ein

Spiele zwischen dem VfL Waiblingen und dem TV Bittenfeld haben schon immer einen besonderen Reiz. Das Vorbereitungsspiel zwischen dem Württembergligisten VfL und dem Oberligisten TVB II hatte eine zusätzliche Note, weil sich die Brüder Lukas Baumgarten (VfL) und Simon Baumgarten (TVB) gegenüber standen. Und die beiden kamen sich tatsächlich ziemlich nahe, weil sie in ihren Teams im Mittelblock gesetzt sind. Sieger des familieninternen Duells war der ältere im Trikot des TVB.

Das klassenhöhere Team tat sich allerdings zunächst sehr schwer. Die Waiblinger kamen – angeführt vom guten Marc Leinhos –, deutlich besser in die Partie, führten nach zehn Minuten mit 8:4. Der TVB hatte große Probleme mit der aufmerksamen Deckung des VfL und kam nicht in sein gefürchtetes Tempospiel. Der Gastgeber dagegen schon.

Martin Kienzle hielt die Bittenfelder im Spiel, in der 22. Minute verkürzten sie auf 8:9, Anton Heling glich beim 10:10 erstmals aus (24.). Mit der verdienten 14:12-Führung ging Waiblingen in die Pause.

Im zweiten Spielabschnitt zeigten sich die Gäste wesentlich dynamischer, Kienzle brachte sein Team beim 15:14 in Führung. Diesem Rückstand rannte der VfL zehn Minuten hinterher, ehe Alexi Prasolov den Spieß beim 21:20 wieder umdrehte. Es entwickelte sich nun eine ausgeglichene Partie. Die erste Drei Tore-Führung gab’s erst zwei Minuten vor dem Ende. Simon Baumgartens Heber zum 29:26 bedeutete zugleich die Entscheidung. Den finalen Treffer zum 27:30 aus Sicht der Waiblinger besorgte der Bruder des Bittenfelders.

VfL Waiblingen: Seeger, Brecht; Mayer, Gühne (4), Leinhos (4), Hellerich, Laurenz (4), Büchtle (8/4), Schwarz (2), Prasolov (1), Stöhr (2), Lukas Baumgarten (2).

TV Bittenfeld II: Hummel, Wersch; Porges (1), Yannick Wissmann (1), Kienzle (7), Heling (4), Gille (3), Kai Wissmann (5), Kornmann, Bischoff (3/1), Simon Baumgarten (6), Wiest.

Gespannt warteten die Fans beim Hauptspiel, wie sich der Ex-Bittenfelder Djibril M’Bengue im Trikot des portugiesischen Meisters und Pokalsiegers FC Porto präsentieren würde. Nach einem herzlichen Empfang für den einstigen Publikumsliebling legte allerdings überraschenderweise der neu formierte TVB Stuttgart mächtig los. Viel flüssiger als in den Testspielen zuvor lief der Ball durch die Reihen. Die Abwehr arbeitete – zusammen mit dem prima haltenden Nick Lehmann –, sehr gut im Verbund, dadurch kam der TVB zu etlichen Ballgewinnen und Kontertoren.

Nach fünf Minuten stand’s 4:1 aus Sicht des Außenseiters, nach dem 5:2 (9.) sah sich der Porto-Coach Magnus Andersson schon zur Auszeit gezwungen. So hatte sich der Dritte des EHF-Pokals das Spiel nicht vorgestellt. Der TVB blieb jedoch zunächst das bessere Team, mit einem Doppelpack besorgte der isländische Neuzugang Elvar Asgeirsson das 7:3 (13.).

In der zweiten Hälfte der ersten 30 Minuten kam Porto besser ins Spiel, weil die Abschlussquote des TVB immer schwächer wurde. Zwei Minuten vor der Halbzeit erzielten die Portugiesen den 11:11-Ausgleich, zwei Tore von Patrick Zieker brachten dem TVB beim 13:11 die Pauseführung.

Ein komplett anderes Spiel sahen die Besucher im zweiten Abschnitt: Porto agierte wesentlich entschlossener in der Deckung und brachte im Angriff immer wieder geschickt seine wurfgewaltigen Rückraumspieler in Position. Auch M’Bengue kam ins Rollen, am Ende standen sechs Treffer des Linkshänders in der Statistik.

Nach den beiden Toren von Dominik Weiß zum 15:13 (32.) verlor der TVB komplett den Faden, rannte sich immer wieder fest und lud Porto zu Tempogegenstoßtoren im Dutzend ein. Das eigene Konterspiel dagegen erlahmte. In der 38. Minute führte Porto beim 18:17 zum ersten Mal. Bis zum 19:23 (46.) blieb der TVB dran, dann zog Porto unaufhaltsam davon über 26:19 (50.) und 29:20 bis zum 34:23-Sieg.

Ein so deutliches Resultat war nach dem in weiten Teilen überzeugenden Auftritt des TVB vor der Pause nicht zu erwarten. Es zeigt, dass ein Team wie Porto für die Stuttgarter zum jetzigen Zeitpunkt der Vorbereitung noch eine Nummer zu groß ist.

TVB Stuttgart: Lehmann, Hummel; Weiß (4), Pesevski (1), Späth (1), Häfner (2), Pfattheicher (3), Wieling (3), Zieker (6/3), Foege, Maier, Lönn (1), Asgeirsson (2), Wissmann.

 

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

TVB siegt bei Häfner-Rückkehr

Weiterhin ohne die verletzten Spieler Samuel Röthlisberger, David Schmidt, Rudolf Faluvegi, Robert Markotic und Torhüter Jogi Bitter musste der TVB vor rund 800 Zuschauern in Schwäbisch Gmünd auskommen. Doch auch beim Oberligisten fehlten mit Aaron Fröhlich und Dominik Sos wichtige Rückraumspieler.

Bei der Rückkehr zu seinem ehemaligen Verein taten sich Max Häfner und sein Team zunächst überraschend schwer gegen die frech aufspielenden Gmünder. Der Vorsprung war bis zum 10:6 und 10:8 überschaubar, dann nutzte der Oberligist einige Konzentrationsschwächen und Abstimmungsfehler beim TVB zum überraschenden 11:11-Ausgleich. Mit der mageren 15:13-Führung ging der Erstligist in die Pause.

Im zweiten Abschnitt trat der TVB deutlich entschlossener auf – in der Abwehr wie im Angriff. Die Defensive provozierte immer wieder Abspielfehler der Gmünder, der TVB konterte den Gastgeber immer wieder aus. Hierbei zeigte allen voran der Neuzugang Patrick Zieker seine Klasse. Aus dem Positionsspiel heraus traf immer wieder der erst 17-jährige Rückraumspieler Luis Foege. Bitter-Vertreter Nick Lehmann steigerte sich deutlich, auch der junge Finn Hummel zeigte einige starke Paraden.

Mit acht Toren in Folge zog der TVB auf 23:14 davon und ließ auch danach nicht locker. Am Ende fiel der Sieg beim 37:22 standesgemäß aus.

Eine Schrecksekunde gab’s für die Bittenfelder Mitte der zweiten 30 Minuten, als Häfner mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Auswechselbank humpelte, sich am Knie behandeln ließ und nicht mehr aufs Spielfeld zurückkehrte. Auch Manuel Späth blieb nach der Pause nur die Zuschauerrolle. Bei beiden Spielern gab’s nach Spielende Entwarnung. Späth hatte bereits vor der Partie mit Magenproblemen zu kämpfen gehabt, wollte aber unbedingt ein paar Minuten spielen. Häfner bekam einen Schlag auf einen Nerv, nach dem Spiel waren die Beschwerden jedoch schon wieder weg.

Nach der holprigen ersten Halbzeit war der TVB-Trainer mit dem Auftritt seiner Mannschaft nach der Pause zufrieden. „Den Jungs war die Verunsicherung schon deutlich anzumerken“, sagt Jürgen Schweikardt. „Sie wollen es gut machen, merken, es läuft nicht und werden dann nervös.“ Zweifelsfrei seien diese teilweise unrunden Auftritte nicht gut fürs Selbstvertrauen. „Wir dürfen jetzt aber nicht die Nerven und den Glauben verlieren und müssen einen klaren Kopf behalten.“

Bei allen Schwierigkeiten: Schweikardt hat auch positive Dinge gesehen. „Ich denke, unsere erste Welle mit Zieker, Pfattheicher und Wieling ist richtig gut.“ Gefallen hat ihm auch, wie Adam Lönn nach der Pause in der Abwehr Verantwortung übernahm, mit seiner Körpersprache Zeichen gesetzt und die anderen Spieler mitgerissen habe. Unter anderem den A-Jugendlichen Andreas Maier, der sich gut integriert habe. Viel Freude hat dem Trainer auch Luis Foege bereitet. Für ihn seien die vielen Spielanteile, die er durch die Ausfälle von Markotic und Schmidt bekomme, Gold wert.

Handball-Doppelpack in der Rundsporthalle

Zum Auftakt des Handball-Abends kommt es zu einem Bruder-Duell: Lukas Baumgarten spielt beim Vorjahresdritten der Württembergliga, dem VfL Waiblingen, am Kreis. Sein Bruder Simon beendete nach der vergangenen Saison seine Profi-Karriere beim Erstligisten TVB Stuttgart und rückte zurück in die eigene zweite Mannschaft. In der jungen Mannschaft des Baden-Württemberg-Oberligisten soll der erfahrene Kreisspieler für Stabilität sorgen.

Der Derby-Klassiker wird um 17.45 Uhr angepfiffen, um 16.30 Uhr bereits wird vor der Rundsporthalle bewirtet. Um 20 Uhr trifft der Bundesligist TVB Stuttgart auf den FC Porto. Die Portugiesen gehören zu den europäischen Spitzenteams, sie belegten im Mai dieses Jahres beim Final Four des EHF-Cups in Kiel den ausgezeichneten dritten Platz. Ein Schützling des schwedischen Trainers Magnus Andersson ist Djibril M’Bengue. Er spielte einige Jahre erfolgreich für den TVB und gastierte mit Schwäbisch Gmünd auch schon zweimal in Waiblingen.

Der TVB absolvierte am Wochenende beim Turnier in Altensteig seine ersten Testspiele. Er besiegte den Baden-Württemberg-Oberligisten SG H2Ku Herrenberg mit 37:22, verlor jedoch deutlich gegen die Erstliga-Konkurrenten HSG Wetzlar (21:37) und HBW Balingen-Weilstetten (26:33).

Dabei war deutlich zu sehen, dass das Team neu zusammengestellt ist. „Der Feinschliff ist uns abhandengekommen“, sagt der Trainer Jürgen Schweikardt. „Dass wir jetzt auch noch etliche Verletzte haben, ist eine Katastrophe. Wir werden vor einer sehr schwierigen ersten Saisonphase stehen.“ Schweikardt geht jedoch davon aus, „dass wir uns, auch jetzt in der Vorbereitung, von Spiel zu Spiel steigern werden“.

So gesehen, ist der – unfreiwilligen – Verlegung des ersten Heimspiels gegen den THW Kiel vom 1. September auf den 15. Dezember etwas Positives abzugewinnen. Dem TVB bleibt damit mehr Zeit, sich einzuspielen, und er muss nicht vier Spiele binnen elf Tagen absolvieren.

Verlegung des ersten Heimspiels schmeckt dem TVB nicht „Die Nachteile überwiegen trotzdem“, sagt Schweikardt. Für das Büroteam bedeute die Rückabwicklung zusätzliche Arbeit, schließlich waren über 4000 Tickets für das Spiel gegen Kiel schon weg. Diejenigen Leute, die sich nicht so sehr mit dem Thema beschäftigten, glaubten, der TVB arbeite unprofessionell und kriege es nicht auf die Reihe. „Das fällt auf uns zurück, dabei haben wir nichts mit der Verlegung zu tun“, so Schweikardt. Grund hierfür ist, dass der THW Kiel in der Woche vor dem eigentlichen Spieltermin beim Super Globe in Saudi-Arabien im Einsatz ist. Schweikardt ärgert sich, dass der internationale Handballverband die Spiele so spät terminiert hat. „Auch die Kommunikation zwischen dem THW Kiel und der Handball-Bundesliga hätte besser laufen können.“

Schwierig gestaltete sich die Suche nach einem Ausweichtermin. Erstens, weil die Stuttgarter Porsche-Arena häufig mit anderen Veranstaltungen belegt ist. Zweitens, weil die Kieler durch etliche englische Wochen eingespannt sind und wenige Termine frei sind im Kalender. So dürfte der Dezember für den TVB Stuttgart ein stressiger Monat werden mit sechs Spielen. Das letzte Spiel steigt am 29. Dezember gegen die Füchse Berlin.

Karten für den Waiblinger Handballabend an diesem Donnerstag für 10 Euro (ermäßigt 7 Euro) gibt es sowohl an der Abendkasse in der Rundsporthalle als auch im Vorverkauf – unter anderem auf den Geschäftsstellen des VfL Waiblingen und TVB Stuttgart. Nähere Informationen zur Veranstaltung gibt es auf der Website des Vereins unter: www.waiblingen-tigers.de

 

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Ein Sieg und zwei Niederlagen für den TVB

Ohne David Schmidt, Robert Markotic, Rudolf Faluvegi und Samuel Röthlisberger (alle verletzt) sowie Sascha Pfattheicher (krank) war der TVB Stuttgart zu den ersten Vorbereitungsspielen in den Schwarzwald gereist. Nach dem intensiven Trainingslager im Zillertal und lediglich ein paar Einheiten mit dem Ball standen die Ergebnisse dabei im Hintergrund.

 

Im ersten Spiel am Freitag setzte sich der TVB standesgemäß mit 37:22 (23:12) gegen den Baden-Württemberg-Oberligisten SG H2Ku Herrenberg durch. In den anderen Viertelfinals ließ der Erstligist FA Göppingen dem Landesligisten TSV Altensteig beim 47:18 keine Chance. Der Erstliga-Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten bezwang den portugiesischen Meister und Dritten des EHF-Pokals, den FC Porto, mit 33:30. Der Erstliga-Absteiger SG BBM Bietigheim unterlag dem Erstligisten und Vorjahressieger HSG Wetzlar mit 30:39. In welch guter Form die Wetzlarer schon sind, spürte der TVB am Samstag bei der deutlichen 21:37-Niederlage (13:17).

 

Wetzlar stand damit im Finale gegen Göppingen, das Balingen-Weilstetten mit 34:26 in die Knie zwang. Die weiteren Ergebnisse vom Samstag: Herrenberg – Bietigheim 22:32, Altensteig – Porto 25:44. Im Spiel um Platz drei unterlag der TVB am Sonntag den Balingern mit 26:33 (12:18). Dabei musste er, wie schon gegen Wetzlar, ohne den angeschlagenen Torhüter Jogi Bitter (Rückenschmerzen) auskommen. Eine enge Angelegenheit war das Endspiel: Im Siebenmeterwerfen gewann die HSG Wetzlar mit 36:35 (31:31) gegen FA Göppingen und verteidigte damit den Pokal. „Natürlich sind solche Ergebnisse nicht schön“, sagte Jürgen Schweikardt nach dem Ende des Turniers. Es sei deutlich zu sehen gewesen, dass seinem Team jegliche Abstimmung fehle. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns, ich denke, das werden wir bis zum Saisonstart auch nicht ganz hinkriegen.“ Er sei dennoch positiv gestimmt, weil er die individuelle Klasse der Spieler kenne. „Wir müssen jetzt die Ruhe bewahren und Tag für Tag schauen, dass wir vorankommen.“