Sieg bei der Heimpremiere in der BWOL

Der TVB II begeisterte seine Zuschauer in der Gemeindehalle in Bittenfeld mit einem deutlichen 35:26 Sieg gegen die SG Heddesheim.

Vom Start weg überrollte der Aufsteiger aus der Württembergliga seinen Mitaufsteiger aus der Badenliga. Die 300 Zuschauer sollten ihr Kommen nicht bereuen, soweit sie es mit den Hausherren hielten. Gestützt auf einer aggressiven und sehr beweglichen Abwehr um den wieder hervorragend haltenden Nick Lehmann im Tor, zogen die Blau-Weißen ein beeindruckendes Tempospiel auf.

Heddesheim hatte sichtlich keine Mittel die einfachen Tore aus der ersten und zweiten Welle der Bittenfelder zu verhindern. Beim TVB II, der neben Torhüter Daniel Sdunek (Bizepssehnenriss) auch noch auf Linkshänder Nick Haspinger (Bänderriss im Sprunggelenk) verzichten musste, gelang in den ersten Minuten fast alles.

Folgerichte nahm der Gästetrainer bereits in der Anfangsphase seine erste Auszeit, um den Bittenfelder Angriffswirbel zu bremsen. Es sollte aber nur bedingt klappen. Die Gastgeber blieben mit dem Fuß weiter auf dem Gaspedal. Wie in den Spielen zuvor, konnten sie sich auf die Wurfkraft ihrer Rückraum-Shooter Florian Burmeister und Martin Kienzle verlassen. Zudem zeigten die Bittenfelder auch sehenswerte Kombinationen. So wurde auch immer wieder der besser postierte Mitspieler gefunden und freie Wurfchancen kreiert.

Der TVB II konnte es sich früh leisten, den Spielern aus der Anfangssieben Entlastung zu geben. Ohne dass es durch diese Wechsel zum Bruch im Spiel kam, blieb die Führung konstant bei 6-7 Toren.

Klar war, dass die Gäste nach der Halbzeitpause alles dransetzen würden, das Spiel doch noch mal zu drehen. Dazu sollte es aber nicht kommen. Mit dem Wiederanpfiff machten die Gastgeber gleich deutlich, dass es an dem Tag nur einen Sieger geben wird. Wieder waren es die einfachen Tore, die den Vorsprung bis Mitte der zweiten Halbzeit auf zehn Tore anwachsen ließen. Die Gäste gaben sich allerdings nicht auf und konnten den Rückstand zwischenzeitlich auf sechs Tore verkürzen.

Mehr war jedoch aus ihrer Sicht nicht möglich, da die Bittenfelder weiterhin Spaß am Torewerfen hatten. So stand am Ende des Spiels ein völlig verdienter 35:29 Sieg auf der Anzeigetafel. Weiter geht‘s für die Bundesliga-Reserve am nächsten Samstag, den 22.09., in Weilstetten.

 

TVB 2: Lehmann, Rica-Kovac (TW), Bohnert, Bischoff 1, Porges 3, Fröschle 1, Heib 6/3, Kienzle 4, Burmeister 6, Galluccio 2, Kornmann 1, Wissmann, Gille 4, Buck 6

Fehlerflut des TVB macht’s Göppingen leicht

Der Handball-Erstligist TVB 1898 Stuttgart hat das württembergische Derby bei Frisch Auf Göppingen mit 25:31 (11:14) verloren. Vor 4300 Zuschauern in der EWS-Arena profitierten die Göppinger von einer Vielzahl technischer Fehler und der schwachen Torhüterleistung des TVB. Zudem kassierten die Gäste zu viele Gegentreffer über die Außenpositionen.

Einiges im Spiel des TVB erinnerte am Sonntagmittag in der stimmungsvollen EWS-Arena an das jüngste Auswärtsspiel in Gummersbach, wo das Team von Trainer Jürgen Schweikardt nach einer ordentlichen Anfangsphase aus der Spur geraten war und sich mit 28:31 geschlagen geben musste. In Gummersbach hatte der TVB zu viele Chancen liegenlassen. In Göppingen leistete er sich eine Unmenge technischer Fehler, welche die Göppinger konsequent bestraften.

Die Bittenfelder kamen, angeführt von Spielmacher Michael Schweikardt, ordentlich in die Partie. Nach dem 2:1-Führungstreffer durch Michael Kraus per Strafwurf (3.) liefen die Gäste zwar bis zum 5:6 (13.) einem knappen Rückstand hinterher. Sie waren den Göppingern aber ein gleichwertiger Gegner, auch wenn sich bereits in der Anfangsphase etliche technische Fehler einschlichen und die Chancenauswertung nicht optimal war. So scheiterten Kraus und Bobby Schagen mit Siebenmetern am Göppinger Keeper Primosz Prost.

Torwartwechsel beim TVB nach 18 Minuten

Ivan Sliskovic brachte Frisch Auf beim 7:5 erstmals mit zwei Toren in Führung, Robert Markotic mit zwei Treffern und Schweikardt sorgten beim 9:8 (21.) für die erste TVB-Führung seit dem 2:1. Der glücklose Torhüter Johannes Bitter hatte zwischenzeitlich seinen Platz für Jonas Maier geräumt. Der parierte zwar gleich zwei Würfe, zum großen Rückhalt indes avancierte er nicht – wie auch Prost nicht für Frisch Auf.

Das Heimteam bekam im letzten Drittel der ersten 30 Minuten Oberwasser, weil sich beim TVB große Konzentrationsschwächen einschlichen. Zwischen der 20. und 27. Minute stand er sich mit vier Fehlwürfen, zwei Zeitstrafen und zwei leichten Ballverlusten selbst im Weg – und hatte zudem Pech, dass die Abpraller nach Ballgewinnen regelmäßig in den Händen der Göppinger landeten. Der überragende, am Ende elffache Torschütze Marcel Schiller traf nach einem 3:0-Lauf zum 12:9 für das Heimteam, das mit der 14:11-Führung in die Halbzeit ging.

Nach der Pause wirkte der TVB verunsichert. David Schmidt kassierte die vierte Zeitstrafe, nach weiteren drei Gegentreffern in Folge sahen sich die Gäste beim 11:17 (37.) deutlich im Hintertreffen. Kraus übernahm für Schweikardt die Spielmacherposition und die Verantwortung und setzte immer wieder gekonnt den Kreisläufer Simon Baumgarten in Szene. Beim 18:14 (41.) war der TVB wieder auf Sichtweite, mit höherem Tempo versuchte er, Löcher in die gute Göppinger Deckung zu reißen. Das funktionierte teilweise ganz gut, allerdings gab’s nach wie vor zu viele Baustellen. Die Abwehr ließ sich immer wieder über die Außenpositionen aushebeln, auch der erneute Torhüterwechsel zurück zu Bitter fruchtete nicht.

Beim 23:18 hatte sich Frisch Auf wieder ein beruhigendes Polster geschaffen. Kraus verkürzte zwar mit einem Schlagwurf zum 20:24 (48.). Die Hoffnung auf die späte Wende war jedoch rasch wieder hinüber. Nahezu jeden Bittenfelder Treffer beantworteten die Göppinger im Gegenzug, zehn Minuten vor dem Ende waren sie beim 28:22 wieder enteilt.

Die Umstellung auf die 5:1-Deckung brachte ebenso wenig Erfolg wie der erneute Tausch im Kasten. Locker und leicht kam Frisch Auf zu seinen Toren. Eine kleine Chance witterte der TVB nach dem 25:29 sechs Minuten vor Schluss wieder. Die hektischen, unüberlegten und teilweise konfusen Aktionen spielten Göppingen jedoch in die Karten. Dass Maier in den finalen vier Minuten vier Würfe parierte, hatte keine Auswirkungen mehr. Frisch Auf spielte den verdienten 31:25-Sieg locker nach Hause.

Während sich Frisch Auf Göppingen nach fünf Spieltagen mit 8:2 Punkten an der Tabellenspitze festgesetzt hat, hat der TVB 1898 Stuttgart am Sonntag (16 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den starken Aufsteiger Bergischer HC die Chance, sein Punktekonto auszugleichen.

 

Frisch Auf Göppingen: Prost, Rebmann; Kneule (2), Ritterbach, Damgaard (1), Heymann (2), Bagersted (1), Peric, Sliskovic (4), Schiller (11/4), Rentschler (6), Goller, Schöngarth, Zelenovic (2), Kozina (2).

TVB 1898 Stuttgart: Bitter, Maier; Schimmelbauer (1), Häfner, Weiß (1), Schagen (3/1), Schweikardt (2), Späth, Kraus (8/4), Markotic (4), Baumgarten (4), Röthlisberger, Burmeister, von Deschwanden, Pfattheicher, Schmidt (2).

 

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Stimmen zum Schwabenderby

Nach dem Schwabenderby, das Göppingen mit 31:25 für sich entschied, äußerten sich die Beteiligten zum Spielgeschehen.

Hartmut Mayerhoffer (Trainer FRISCH AUF! Göppingen)…
… zum Spiel: „Die Abwehr und Torwartleistung waren heute super. Die Basis lag in der Abwehr, obwohl wir in der zweiten Hälfte zu viele einfache Gegentreffer bekommen haben. Aber wir haben vorne gute Lösungen gefunden. Wir haben es geschafft, unser Spiel breit zu machen und das hilft uns insbesondere für die Kreisläufer.“
… zum Spiel (vor dem Spiel): „Wir haben in den letzten Heimspielen eine gute Mentalität an den Tag gelegt und darauf kommt es heute auch an. TVB hat unglaublich viel Erfahrung. Es ist eine sehr eingespielte Truppe und es wird ein wichtiger Punkt sein, gegen diese Abwehr eine Lösung zu finden.“
… über Heymann (vor dem Spiel): „Er ist unglaublich ehrgeizig und weiß, was er kann und was nicht. Er arbeitet unheimlich fleißig und ist sehr fokussiert und das sind wichtigere Attribute als nur Talent.“

Marcel Schiller (Bester Werfer FRISCH AUF! Göppingen)…
… zum Spiel: „Wir haben ein sehr gutes Tempo gespielt und haben schon im Video gesehen, dass über außen viel möglich ist. Ich denke mit dem Sieg war das ein erfolgreicher Tag. Wir haben jetzt 8:2 Punkte und wollen oben angreifen. Bei so einem Derby ist es normal, dass da eine gewisse Härte drin ist. Wir wollen zu Hause alles schlagen und ich denke auch auswärts haben wir unsere Möglichkeiten.“

Jürgen Schweikardt (Trainer TVB 1898 Stuttgart) …
… zum Spiel: „Göppingen hat weniger Fehler im Tempospiel gemacht, das war das Entscheidende. Zum Ende der ersten Hälfte sind wir von der Führung in den Rückstand gekommen und machen vorne zwar Tore, aber kassieren hinten auch zu viele. Wir müssen an uns arbeiten und unsere Leistungen kompakt über 60 Minuten bringen.“
… über Göppingen (vor dem Spiel): „Ich habe eine Verbundenheit zu Göppingen. Meine Jugend habe ich hier in der Halle verbracht und war auch Göppingen-Fan. Mein Bruder hat hier jahrelang gespielt. Wir freuen uns sehr auf dieses Spiel und solche Spiele sind für uns etwas Besonderes. Wir haben im letzten Spiel Kleinigkeiten liegen gelassen und wenn wir nicht an unsere Grenzen gehen, sind wir nicht gut genug, um Spiele zu gewinnen.“

Michael Kraus (TVB 1898 Stuttgart) …
… zum Spiel: „Wir haben zu einfache Tore bekommen und einfache Bälle weggeworfen und das tut am Ende dann weh. Einige technische Fehler weniger und heute wäre eventuell etwas drin gewesen. Aber für so eine Stimmung spielt man Handball. Das war traumhaft, schon vor Anpfiff hat die Halle gebrannt und da freut man sich dann auf so ein Spiel. Auch wenn ich mir am Ende ein anderes Ergebnis gewünscht hätte. Wenn wir eine Konstanz reinbekommen, dann kann man auch auf Platz neun oder zehn schielen.“
… zur Rückkehr an die alte Wirkungsstätte (vor dem Spiel): „Ich habe keinen Fehler gemacht, nur woanders unterschrieben. Ich würde lügen, wenn es für mich kein besonderes Spiel wäre.“
… zum Derby (vor dem Spiel): „Beide wollen und müssen das Spiel gewinnen. Das wird ein sehr intensives Spiel. Göppingen ist sehr aggressiv mit kleineren Lücken, die wir nutzen müssen. Es wird ein Spiel mit vielen Emotionen.“

Johannes Bitter (Torhüter TVB 1898 Stuttgart) …
… zum Spiel (vor dem Spiel): „Göppingen spielt brutal schnell und wir sind alle total heiß darauf, hier zu gewinnen – wie schon im letzten Jahr.“

Sky Experte Heiner Brand …
… zum Spiel: „Göppingen ist der verdiente Sieger. Sie haben die Fehler der Stuttgarter ausgenutzt. Die Fehlerquote der Stuttgarter hat dazu beigetragen und gezeigt, dass man nicht hundertprozentig konzentriert ist. Ab und zu hat man gute Ansätze gesehen, aber alles in Allem hat das Spiel der Stuttgarter mich nicht überzeugt.“

Quelle: DPA

TVB verliert Schwabenderby in Göppingen

Der TVB Stuttgart kann die Geschichte nicht wiederholen. Nachdem das letztjährige Derby in Göppingen gewonnen werden konnte, gingen in diesem Jahr die Hausherren als Sieger aus der Begegnung hervor.

Bis zur 22. Spielminute konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzten. Die Teams trennten bis zu diesem Zeitpunkt nie mehr als zwei Tore. In den verbleibenden Minuten bis zur Halbzeit wurde es hektisch. Die Hausherren zeigten die stärkeren Nerven und konnten erstmals auf Vier-Tore-Vorsprung erhöhen. Baumgarten konnte mit dem Halbzeitpfiff noch verkürzen und den elften Treffer für den TVB erzielen. Beim Spielstand von 14:11 ging es in die Kabinen.

Nach der hart umkämpfen ersten Halbzeit, in dem sich die Teams nichts schenkten, kam die Mannschaft von Trainer Jürgen Schweikardt nicht mehr richtig in die Partie. Unkonzentrierte Abwehraktionen, ungenaue Abschlüsse und fahrlässige Pässe häuften sich nach der Halbzeit und so konnte FRISCH AUF! Tor um Tor davonziehen.

Letztlich war früh klar, dass die zwei Punkte in Göppingen bleiben würden. Zwar hatte der TVB die eine oder andere Chance nochmal in Schlagdistanz zu kommen und FRISCH AUF! Unter Druck zu setzen, jedoch konnte keine dieser Möglichkeiten genutzt werden. Alles in allem gewann Göppingen verdient.

TVB vor Derby

Gummersbach ist abgehakt. Jetzt gilt die volle Konzentration der WILD BOYS dem Lokalderby in der EWS Arena. Und mit den Göppingern hat der TVB 1898 Stuttgart noch ein Hühnchen zu rupfen. Am Ende der letzten Runde, als es für die Mannschaft von Trainer Jürgen Schweikardt um nichts mehr ging, gab es eine ganz empfindliche Heimniederlage. „Das haben wir noch nicht vergessen“, meint denn auch TVB-Kapitän Simon Baumgarten. Umgekehrt werden sich die Göppinger auch noch an die Heimniederlage gegen die WILD BOYS in der Vorrunde der letzten Saison erinnern und dafür Revanche nehmen wollen. Und das mit einem neuen Trainer. Hartmut Mayerhoffer kam zu Beginn der neuen Runde vom Bundesliga-Aufsteiger SG BBM Bietigheim. Und mit ihm kam der Erfolg an den Hohenstaufen zurück. Die bisher erreichten 6:2 Punkte können sich durchaus sehen lassen, waren die Siege gegen die Füchse Berlin und die TSV Hannover Burgdorf sicherlich nicht von allen erwartet worden. Einziger Wermutstropfen: In Flensburg gab es eine deutliche 26:15 Niederlage. Aber in der Flens-Arena kann man durchaus verlieren. Die musste am letzten Wochenende auch der THW Kiel erkennen, der das Nordderby in Flensburg mit einem Tor Unterschied verlor. Und die Zebras „vergaloppierten“ sich auch in Magdeburg. Am Donnerstag setzte es eine empfindliche Niederlage an der Elbe. So stehen jetzt der SC Magdeburg, die SG Flensburg Handewitt und die Rhein-Neckar Löwen jeweils verlustpunktfrei an der Spitze der DKB Handball Bundesliga. Die Nordbadener waren unter der Woche auch in der EHF Championsleague gefordert und gewannen in einem hervorragenden Spiel gegen den spanischen Titelträger FC Barcelona mit 35:34, wobei ihnen Torhüter Andreas Palicka in letzter Minute mit einer Superparade den Sieg rettete. Ein anderer Torwart, Benjamin Buric, glänzte bei Flensburg gegen Kiel. Er fehlt der HSG Wetzlar, die am Donnerstagabend zuhause im Hessenderby gegen die MT Melsungen mit 26:34 verlor. Dagegen kommt die Überraschungsmannschaft der letzten Runde, die TSV Hannover Burgdorf in dieser Saison gar nicht richtig in die Gänge. Dem knappen 26:27 in Göppingen folgte jetzt ein 28:29 in der Berliner Max-Schmeling-Halle. Beide Teams unterlagen in dieser noch jungen Saison bereits in Göppingen.

 

Dies zeigt, wie schwer die Aufgabe für die WILD BOYS am Sonntagnachmittag wird. Aber in einem Spiel mit Derby-Charakter ist alles möglich. Die Anhänger beider Vereine sind besonders motiviert und die Spieler der jeweiligen Mannschaften gehen mit großem Elan an die Aufgabe heran. Derbys haben eben ihre eigenen Gesetze. Einige Akteure des TVB 1898 Stuttgart waren einst in Göppingen aktiv und wohnen zum Teil noch in der Stadt am Hohenstaufen. Da ist  es sicher nicht verwunderlich, wenn von beiden Mannschaften ein heißer Kampf erwartet wird. Dennoch sagt TVB 1898 Stuttgart Trainer Jürgen Schweikardt: „Wir sind Außenseiter“, und fügt an: „Wenn Johannes „Jogi“ Bitter seine Leistung aus der letzten Runde wiederholen kann, haben wir eine Chance.“

Quelle: Joachim Gröser, TVB

TVB gegen Göppingen: Mut aus Derby-Sieg von 2017

Die Niederlage des TVB 1898 Stuttgart in Gummersbach hat ein Duell zweier punktgleicher Tabellennachbarn verhindert, an Reiz verloren indes hat das württembergische Derby (Sonntag, 13.30 Uhr / ZVW-Liveticker) der ersten Handball-Bundesliga dadurch nicht. Vorige Saison nahm der TVB beide Punkte aus Göppingen mit, am Sonntag wäre ein Sieg in der EWS-Arena erneut eine Überraschung.

Besonders aussagekräftig ist die Tabelle nach vier Spieltagen zwar nicht. Zweifelsfrei jedoch haben Göppingen mit 6:2 Punkten einen sehr guten und der TVB mit 4:4 Punkten zumindest einen guten Saisonstart hingelegt. Frisch Auf setzte gleich am ersten Spieltag ein Zeichen, besiegte den Meisterschafts-Geheimfavoriten Füchse Berlin mit 21:18 – und wurde umgehend auf den Boden zurückgeholt bei der 15:26-Pleite in Flensburg.

Göppingen steht vor zwei württembergischen Derbys in Folge
Gegen den TSV Hannover-Burgdorf (27:26) und beim HC Erlangen (25:24) bewiesen die Göppinger gute Nerven und hatten das nötige Glück auf ihrer Seite. Wie auch immer: Die Ausbeute dürfte erst mal für Ruhe sorgen unterm Hohenstaufen. Und die Aussichten, sich mit 10:2 Zähler bis in der Spitzengruppe festzusetzen, sind nicht schlecht: Die Grün-Weißen stehen vor zwei württembergischen Derbys in Folge und sind sowohl gegen Stuttgart als auch in Bietigheim favorisiert.

Besonders erfolgsverwöhnt waren die Göppinger Fans in der verkorksten vergangenen Spielzeit nicht gerade. Am fünften Spieltag – nach der 21:23-Heimniederlage gegen den TVB –, trennte sich der Verein von Trainer Magnus Andersson. Dessen Nachfolger Rolf Brack musste am Ende der Saison seinen Platz räumen. Tabellenplatz zehn und die verpasste Qualifikation für den EHF-Cup waren deutlich zu wenig für die Ansprüche der Göppinger.

Wieder in die Erfolgsspur führen soll den Club ein Trainer, der nicht besonders viel Erstligaerfahrung hat: Hartmut Mayerhoffer kam von der SG BBM Bietigheim, mit der er als Tabellenzweiter überraschend den Aufstieg in die erste Liga geschafft hat.

Frisch Auf hat sich klug verstärkt
Einige Veränderungen gab’s im Kader der Göppinger. Die größte Lücke dürfte Zarko Sesum hinterlassen, den es in die Schweiz zu den Kadetten Schaffhausen zog. Außerdem nicht mehr dabei sind Anton Halen (Kristianstad), Daniel Fontaine (Bergischer HC), Adrian Pfahl (TSV Alfdorf/Lorch), Jochen Nägele (SG Lauterstein) und Tomas Urban (unbekanntes Ziel).

Wieder einmal jedoch hat sich Frisch Auf klug verstärkt: Unter den vier Neuen sind, auf den Halbpositionen, zwei Nationalspieler. Vom SC Magdeburg kommt der Serbe Nemanja Zelenovic, der sich auf der rechten Seite mit Jens Schöngarth sehr gut ergänzt. Auf der anderen Seite gesellt sich Ivan Sliskovic zur deutschen Nachwuchs-Hoffnung Sebastian Heymann. „Sliskovic galt als eines der größten europäischen Talente“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt über den mittlerweile 26-Jährigen, der wegen einer hartnäckigen Krankheit lange nicht auf dem Spielfeld stand.

Den bosnischen Spielmacher Josip Peric lotsten die Göppinger aus Rumänien nach Göppingen, der Rechtsaußen Tim Sörensen spielte zuletzt beim schwedischen Top-Club Kristianstad. Der Däne wird allerdings von Achillessehnenbeschwerden geplagt und fällt bis auf weiteres aus.

„Wenn Jogi diese Leistung wiederholen kann, haben wir wieder eine Chance“
Jürgen Schweikardt schätzt die Göppinger mindestens genauso stark ein wie in der vergangenen Saison. „Sie haben das Potenzial für einen Platz unter den ersten sieben, jede Position ist mindestens doppelt besetzt.“ Die Rolle des Spielgestalters teilen sich mit Peric, Tim Kneule und Allan Damgaard gleich drei Akteure. Ein starkes Kreisläuferduo bilden Jacob Bagersted und Kresimir Kozina, schnell und torgefährlich sind die Außen Marcel Schiller und Marco Rentschler.

Großer Rückhalt ist der slowenische Nationaltorhüter Primoz Prost, der sich in den ersten Spielen in prächtiger Form präsentierte. „Er ist ein wichtiger Faktor für Göppingen“, sagt Schweikardt. Wie auch Jogi Bitter für sein Team. In der vergangenen Saison, beim historischen, weil ersten Pflichtspielsieg des TVB gegen Frisch Auf (23:21), verzweifelte Göppingen an Bitter.

Kraus und Markotic angeschlagen
„Wenn Jogi diese Leistung wiederholen kann, haben wir wieder eine Chance“, sagt Schweikardt. „Wir sind Außenseiter, aber das waren wir im Vorjahr und im ersten Spiel in Leipzig auch.“ Außer Bitter in Topform braucht der TVB in der EWS-Arena auch eine deutlich bessere Wurfausbeute als in Gummersbach. „Und weniger Ballverluste“, sagt Schweikardt. Mit ähnlichen Problemen hatten die Göppinger bei der 15:26-Pleite in Flensburg zu kämpfen, als am Ende der Partie 23 Fehlwürfe und zehn technische Fehler in der Statistik standen. „Das passiert mal in einem Spiel und mal nicht“, sagt der Trainer.

Zwei Spieler machen dem Trainer ein wenig Sorgen: Michael Kraus meldete sich am Donnerstag krank und setzte ebenso mit dem Training aus wie Robert Markotic, den es in der Schulter zwickt. Schweikardt hofft, dass beide am Sonntag dabei sein werden. Außer für Kraus wird’s für vier weitere TVB-Akteure ein besonderes Spiel werden: Michael Schweikardt, Manuel Späth, Simon Baumgarten und Dominik Weiß trugen bereits das grün-weiße Trikot.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Vor dem Derby: Manuel Späth im Interview

Wie schätzt Du den Saisonstart von FRISCH AUF! und vom TVB ein?
FRISCH AUF! ist mit 6:2 Punkten richtig gut gestartet und hat mit Hannover und Berlin bereits zwei Teams der Top 6 aus dem vergangenen Jahr zuhause geschlagen. Unser Start mit 4:4 Punkten kann sich zwar auch sehen lassen, aber aufgrund der unnötigen Niederlage in Gummersbach sind wir nicht ganz zufrieden.


Man hat das in der vergangenen Saison gar nicht so registriert, aber Ihr habt jetzt gegen Wetzlar tatsächlich nach fast einem Jahr wieder erstmals zu Hause gewonnen. Wie war die Durststrecke erklärbar und wie groß war jetzt die Freude und Erleichterung?

Ehrlich gesagt hatte ich das bis kurz vor dem Spiel auch nicht ganz auf dem Schirm, aber wir haben es zuhause nach zwei Siegen zu Beginn der Saison tatsächlich nur noch zu drei Unentschieden geschafft. Unsere Punkte in der Rückrunde holten wir fast ausschließlich in fremden Hallen und landeten somit am Ende sogar auf Platz 10 in der Auswärtstabelle. Zuhause war irgendwie der Wurm drin, aber ich hoffe, dass mit dem Sieg gegen Wetzlar der Knoten geplatzt ist und wir in dieser Saison wieder mehr Siege mit unseren Fans feiern können.

Verfolgst Du noch die Ergebnisse und Geschehnisse bei FRISCH AUF!? Hast Du noch Kontakte?
Ja natürlich informiere ich mich ständig wie es bei FRISCH AUF! läuft und was es rund um den Verein Neues gibt. Nach 11 Jahren im grün-weißen Trikot ist mir der Verein ans Herz gewachsen und so wird es auch immer bleiben.
In den letzten beiden Jahren gab es bei FRISCH AUF! einige Spielerwechsel und somit haben auch einige langjährige Mitspieler mittlerweile den Verein verlassen. Mit Spielern wie Tim Kneule oder Marcel Schiller habe ich aber nach wie vor Kontakt.

Was dürfen die Fans am Sonntag erwarten? Können wir Dir einen Tipp entlocken?
Ein Derby ist von der Stimmung her generell etwas Besonderes. Hinzu kommt, dass einige Spieler von uns bereits das Trikot von FRISCH AUF! getragen haben und natürlich immer wieder gerne in der Hölle Süd auflaufen. Rein sportlich gesehen kann FRISCH AUF! sich mit einem Sieg im oberen Tabellendrittel festsetzen, auf der anderen Seite können wir mit einem Sieg mit Göppingen punktemäßig gleichziehen. Wir werden selbstverständlich alles geben, um den Coup aus dem vergangenen Jahr wiederholen zu können, aber mit einem Unentschieden könnten wir am Ende voraussichtlich auch noch gut leben. Somit tippe ich auf ein 26:26.

Quelle: Alexander Kolb

David Schmidt im Portrait

Seit dem Sommer schnürrt David Schmidt seine Schuhe für den TVB Stuttgart. Im Portrait stellen wir euch den Neuzugang näher vor.

Hallo David, woher kommt eigentlich dein Spitzname „Dolph“

Der Spitzname wurde mir von Bjarte Myrhol gegeben, weil er eine Ähnlichkeit zwischen mir und dem jungen Dolph Lundgren gesehen hat. Nachdem dann mein ganzer Spind eines Morgens mit Bildern von ihm zugeklebt war, wurde ich bei den Löwen nur noch so gerufen.

Wie geht es dir als Karlsruher in Stuttgart – warst du auch schon mal beim Derby beider Fußballmannschaften?

Ja, ich war tatsächlich schon mal in der Mercedes-Benz Arena – allerdings als Auswärtsfan des Karlsruher SC. Die große Rivalität beider Vereine ist zu mir jedoch noch nicht rüber geschwappt. Ich bin in dieser Hinsicht von keinem Hass infiziert, den beide Fangruppen gegeneinander haben. Ich bin in dieser Hinsicht recht entspannt und werde in der Zukunft sicherlich das ein oder andere Bundesligaspiel des VfB im Stadion verfolgen.

Du absolvierst neben dem Handball parallel ein Studium an der Universität Mannheim.
Wie bekommst du beides unter einen Hut?

Das ist manchmal nicht ganz so einfach! Man muss schon sehr diszipliniert sein und seine Aufgaben ordentlich ordnen, um vor allem die Klausuren erfolgreich bestehen zu können. Wen man sich mit dem Stoff jedoch frühzeitig auseinandersetzt, ist das schon machbar und ein Ende meiner Studienzeit ist auch in Aussicht.

Du wohnst in Stuttgart im selben Haus wie Tobias Schimmelbauer. Wie kam es dazu?

Tobias hat mir damals geschrieben, dass über ihm eine Wohnung frei wird. Ich habe mich dann darauf beworben und glücklicherweise recht schnell eine Zusage vom Vermieter für die Wohnung erhalten. Die Lage ist echt super. Ich bin total zufrieden und mit Schimmel hat man denke ich auch nicht den schlechtesten Nachbar.

Hast du bereits einen persönlichen Stuttgarter Hotspot?

Zurzeit besuche ich ganz gerne die „Metzgerei“ bei mir ums Eck. Da sitzen wir recht häufig und essen ganz gerne zu Mittag bzw. zu Abend. Den Rest muss ich tatsächlich noch besser kennenlernen. Ich habe zwar schon das ein oder andere Stadtfest besucht, die mir übrigens alle sehr gut gefallen haben. Für die anderen Sachen war bisher leider noch nicht ganz so viel Zeit übrig. Diese werde ich mir aber bald nehmen!

Du hast deine Jugend und ersten Schritte bei den Profis der Rhein Neckar Löwen verbracht – wie wertvoll war diese Erfahrung?

Sehr wertvoll! Als Jugendspieler der Löwen hat man Möglichkeiten vor Ort, die es in kaum einem anderen Verein gibt. Es ist alles schon in den Jugendteams sehr professionell und man wird über die 2. Mannschaft (3. Liga) an die 1. Mannschaft herangeführt.
Alleine als 18-jähriger Spieler mit Weltklasse-Spielern trainieren und in Wettbewerben wie der Velux EHF Champions League spielen zu können, war eine super Erfahrung.

Mit den Eulen Ludwigshafen bist du in der letzten Saison fast die ganze Zeit im Abstiegskampf gewesen – wie lehrreich war diese Saison für dich?

Er war sowohl physisch wie psychisch eine extrem schwere Saison. Bis zum letzten Spieltag ums überleben zu kämpfen, lehrt einen mit Stress und Druck umzugehen. Des Weiteren habe ich gelernt, mehr auf den eigenen Körper zu hören. Ich musste letzte Saison aufgrund von Verletzungen meiner Positionskollegen fast komplett durchspielen. Ich hätte mir mehr Pausen in der Trainingswoche nehmen sollen, da so meine Leistenverletzung nicht aufgetreten wäre.

Was ist in der kommenden Spielzeit, aber auch mittelfristig mit dem TVB in der Region Stuttgart möglich? Wie lauten deine persönlichen Ziele?

Die Liga hat ein sehr ausgeglichenes Mittelfeld. Ich sehe uns in der Lage in dieses Mittelfeld vorzustoßen. Dies sollte auch das mittelfristige Ziel sein, sich in diesen Regionen festzusetzen. Wir haben hier eine tolle Infrastruktur mit Porsche-Arena und Scharrena und ziehen viele Zuschauer aus der Region an. Dazu haben wir eine wirtschaftliche sehr starke Region in Stuttgart mit nahezu unerschöpflichen Möglichkeiten. Deswegen sehe ich den Verein noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung. Ich möchte mit guten Leistungen der Mannschaft bestmöglichst helfen, die gesetzten Ziele zu erreichen und in Sachen Emotionalität vorangehen.

Traum7:

TW: Tomas Svensson
KM: Bjarte Myrhol
RL: Momir Ilic
LA: Uwe Gensheimer
RR: Olafur Stefansson
RA: Mirza Dzomba
RM: Stefan Lövgren

David Privat:

Hobbies: Motorrad, Ski fahren, Urlaub
nicht geahnte Talente: Guter Zuhörer, rhetorisches Talent
Kochen oder kochen lassen: Sowohl als auch
Lieblingsfussballverein: Karlsruher SC
Bester Gegenspieler: Momir Ilic
Gewicht beim Bankdrücken: 130kg
Lieblingsfilm bzw. Lieblingsserie: Die Verurteilten
größtes Erlebnis: Mit einer Harley-Davidson über die Golden Gate Bridge gefahren zu sein

Sieg in der ersten Pokalrunde

TSF Welzheim – TV Bittenfeld 3 19:34 (7:18)
Zum Saisonauftakt musste der TVB 3 im Bezirkspokal zu den TSF Welzheim. Bittenfeld kam gut ins Spiel mit einer stabilen Abwehrreihe und einem guten Torhüter, so konnten sie sich durch Ballgewinne und einer schnellen ersten Welle nach 5 Minuten mit 1:4 absetzen. Die TSF steigerte sich in der Abwehr und so tat sich Bittenfeld schwer im Positionsangriff und konnten sich nicht weiter absetzen, so dass es nach zehn Minuten 3:7 stand. Die Abwehr stand weiterhin gut und im Positionsangriff fand der TVB immer bessere Lösungen gegen die Abwehrreihen der TSF und startete ein 6:0-Lauf Mitte der ersten Hälfte. Der TVB spielte die erste Halbzeit konzentriert zu Ende und führte zur Halbzeit deutlich mit 7:18.
In der zweiten Hälfte knüpfte der TVB an die guten Leistungen aus den ersten 30 Minuten an, die Abwehr agierte weiterhin konsequent und im Angriff spielte man weiterhin konzentriert und konnte sich nach 40 Minuten mit 15 Toren absetzen, Spielstand 10:25. In den zweiten 15 Minuten der zweiten Halbzeit schlichen sich Leichtsinnsfehler und Konzentrationsschwächen ins Bittenfelder Spiel ein. Dennoch fuhr man ein ungefährdeten 19:34 Sieg ein und steht somit in der zweiten Runde des Bezirkspokals.

Am kommenden Samstag beginnt das spannende Abenteuer der dritten Mannschaft in der Landesliga. Erster Gegner ist am kommenden Samstag, 15.09.2018, 17.30 Uhr der TSV Schmiden 2, gespielt wird in der Bittenfelder Gemeindehalle.

Der TVB: Dietmar Schmalzried (Tor), Quentin Schnetzer, Ioannis Savvidis, Leander Schnetzer, Silas Müller, Pascal Luithardt, Florian Federhofer, Sebastian Konrad, Axel Hambrecht, Karlo Godec, Wolfgang Federhofer und Marc Wissmann.

Schweikardt: „Mit Durchschnitt gewinnen wir kein Spiel“

Es wäre eine schöne Momentaufnahme gewesen: Mit einem Sieg beim VfL Gummersbach wäre der Handball-Erstligist TVB 1898 Stuttgart als Tabellenfünfter zum Sechsten Frisch Auf Göppingen gereist. „Wenn wir einen durchschnittlichen Tag haben wie am Sonntag, gewinnen wir kein Spiel“, sagte der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt am Tag nach der 28:31-Niederlage.

Es hatte einiges für den TVB gesprochen vor der Partie am Sonntagnachmittag. Mit zwei Siegen aus drei Spielen hatte er Selbstvertrauen getankt, und es war ziemlich Feuer unterm Dach der Gummersbacher Schwalbe-Arena nach zwei deutlichen Auswärtsschlappen des VfL. Mit 16:30 unterlag er am dritten Spieltag in Lemgo, weniger Tore gelangen dem Gründungsmitglied der Bundesliga zuletzt vor 16 Jahren. Noch eine Zahl machte nicht eben Mut: Saisonübergreifend hatte der VfL bis zur Partie gegen den TVB lediglich eines von zwölf Saisonspielen gewonnen.

Gummersbach holte die ersten Punkte

Die Fans reagierten auf die dürftigen Vorstellungen ihrer Mannschaft und blieben zu Hause: 4200 Zuschauer passen in die Halle, nur 2600 wollten das zweite Heimspiel sehen. Die jedoch machten sich zufrieden auf den Heimweg: Ihr Team sicherte sich nicht nur die ersten Punkte im vierten Anlauf, sondern zeigte eine deutliche Reaktion auf die harsche Kritik. Leidtragender war der TVB – wobei er mehr oder weniger selbst dafür gesorgt hat, dass das Pendel zugunsten der Gummersbacher ausschlug.

Zehn Fehler in zehn Minuten – Gummersbach führte zur Pause

Knackpunkt war die Phase zwischen der 20. und 30. Minute. Gleich zehn, teilweise haarsträubende Fehler leistete sich der TVB, Gummersbach drehte den 9:10-Rückstand in die 14:12-Pausenführung. Auch nach der Halbzeit reihte sich Fehler an Fehler. „Wir hatten mehrfach die Gelegenheit, die Verunsicherung bei den Gummersbachern zu erhöhen, wenn wir uns einen größeren Vorsprung herausgespielt hätten“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. „Das Gegenteil war aber der Fall, der VfL wurde immer mutiger, weil wir ihn ins Spiel kommen ließen.“

Schweikardt: „Ich mache die Niederlage nicht an der Einstellung fest“

In den entscheidenden Situation habe die letzte Überzeugung gefehlt. „Wir müssen lernen, verantwortungsbewusster mit unseren Chancen umzugehen und kühler zu spielen.“ Den Vorwurf, seine Spieler hätten die finalen paar Prozent Gegenwehr vermissen lassen, will der Trainer und Geschäftsführer nicht gelten lassen. „Ich mache die Niederlage nicht an der Einstellung fest“, sagt Schweikardt. „Wenn eine Mannschaft verliert, heißt es immer, der Gegner war bissiger, das sieht dann einfach so aus.“

Mit durchschnittlicher Leistung kann man gegen keinen Gegner gewinnen

Ausschlaggebender sei die Tagesform gewesen. „Es hat sich wieder gezeigt, dass wir mit einer durchschnittlichen Leistung gegen keinen Gegner in der Liga gewinnen werden“, so Schweikardt. „Und wir brauchen eine Torhüterleistung, die mindestens auf dem Niveau des Gegners liegt.“ Das war am Sonntag nicht der Fall, der Gummersbacher Keeper Matthias Puhle war deutlich stärker als Johannes Bitter und Jonas Maier. Neun Tore kassierte der Weltmeister von 2007 von außen, normalerweise schnappt sich Bitter von diesen Positionen den Großteil der Würfe.

Derby gegen Göppingen am Sonntag

Weit unter dem Durchschnitt lag auch die Quote aus dem Rückraum. Dominik Weiß, Lukas von Deschwanden und David Schmidt brachten jeden zweiten Wurf im Tor unter. Die Quote bei Michael Kraus, Michael Schweikardt und Robert Markotic lag zwischen 25 und 17 Prozent. „Das ist natürlich in Summe deutlich zu wenig“, sagt Jürgen Schweikardt.

Eine Woche haben die TVB-Spieler nun Zeit nachzujustieren: Am Sonntag (13.30 Uhr) steht in der Göppinger EWS-Arena das Derby gegen Frisch Auf an.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW