TVB fixiert Torhütergespann für die neue Saison

Der TVB Stuttgart hat den Vertrag mit Johannes Bitter um ein weiteres Jahr, bis zum 30. Juni 2021, verlängert. Neben Bitter hat Torhüter Primoz Prost vom Wilhelmshavener HV einen Einjahresvertrag beim TVB unterschrieben. Nick Lehmann wechselt zur SG BBM Bietigheim, bleibt dem TVB aber mittels Zweitspielrecht erhalten. 

Torhüter Johannes Bitter wechselte im Januar 2016 an den Neckar und war seitdem die unangefochtene Nummer 1 im Tor. Insgesamt stand der 37-Jährige 124 Mal zwischen den Pfosten des TVB Stuttgart. In der vergangenen Saison führte Bitter mit 281 Paraden die Torhüter-Statistik der LIQUI MOLY HBL an und wies eine Fangquote von über 30% auf. Der Kapitän des TVB bleibt somit ein weiteres Jahr in Stuttgart.

Primoz Prost, kein Unbekannter in der Bundesliga, wechselt vom Drittligisten Wilhelmshavener HV zu den WILD BOYS. Der 1,86 m große Slowene spielte von 2013 bis 2019 bei FRISCH AUF! Göppingen und konnte dort 2016 und 2017 den Gewinn des EHF-Pokals feiern. Lange Jahre gehörte der 36-Jährige zum Kader der slowenischen Nationalmannschaft. Prost erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021 und bildet gemeinsam mit Johannes Bitter das Torhüter-Duo.

Eigengewächs Nick Lehmann, der sämtliche Jugendmannschaften beim TVB durchlaufen hat, schließt sich der SG BBM Bietigheim an und bildet ein Torhütergespann mit Aron Edvardsson. Lehmann bleibt dem TVB Stuttgart dennoch erhalten, er besitzt ein Zweitspielrecht und besetzt beim TVB die Position des dritten Torhüters.

„Nach wie vor fühle ich mich hier sehr wohl. Deshalb freue ich mich, dass wir uns beidseitig einig waren, die Zusammenarbeit fortzusetzen. Der TVB hat in den letzten Jahren eine gute Entwicklung genommen, sich in der ersten Liga etabliert und ich bin stolz darauf, mitgewirkt zu haben. Diesen Weg möchte ich gerne weiter begleiten“, so TVB-Kapitän Johannes Bitter.

„Ich freue mich sehr auf die Aufgabe beim TVB Stuttgart. Durch meine Erfahrung bei Göppingen kenne ich die Bundesliga gut und hoffe, dass ich der Mannschaft und dem ganzen Verein bestmöglich helfen kann“, freut sich Primoz Prost.

„Natürlich sind wir glücklich darüber, mit Jogi auch für die nächste Saison einen absoluten Top-Torhüter in unseren Reihen zu haben. Er spielt nicht nur auf, sondern auch neben der Platte, eine herausragende Rolle für den Verein und ist als Kapitän eine der Säulen der Mannschaft. Dass auch er sich bewusst dafür entschieden hat, hier bleiben zu wollen, bestätigt unseren Eindruck einer sehr guten und erfolgreichen Zusammenarbeit“, betont Jürgen Schweikardt und freut sich weiter über die Neuverpflichtung: „Mit Primoz haben wir einen sehr erfahrenen Torhüter für uns gewinnen können, der schon viele Jahre auf hohem Niveau spielt. Ich bin mir sicher, dass er uns zusammen mit Jogi den nötigen Rückhalt bieten kann, den wir brauchen. Nick braucht in seinen jungen Jahren Spielzeit und wird diese bei Bietigheim auch bekommen. Wir sind gespannt auf seine Weiterentwicklung und werden auch zukünftig durch das Zweitspielrecht regelmäßig in Kontakt bleiben.“

Handball-Bundesligen: Saisoneinstieg 2020/21 in der ersten Oktoberwoche vorgesehen

In den ersten Oktobertagen 2020 soll in der LIQUI MOLY HBL und in der 2. Handball-Bundesliga wieder Handball unter Wettkampfbedingungen gespielt werden. Erstmals nach dem erzwungenen Corona-Aus der Saison 2019/20 würde dann im Profihandball wieder um Meisterschaftspunkte gespielt. Diese Entscheidung traf das HBL-Präsidium in Abstimmung mit den Profiklubs. Die Spielpläne werden bis Ende Juli veröffentlicht.  

Da es wegen des Saisonabbruchs keine Absteiger, sondern nur Aufsteiger gibt, werden in der LIQUI MOLY HBL 20 anstatt wie bisher 18 Klubs antreten. Dies hat zur Folge, dass die Meisterschaft der 55. Saison in insgesamt 38 anstatt der bisherigen 34 Bundesliga-Spieltage ausgespielt wird. Die Saison 2020/21 soll am 30. Juni 2021 beendet sein.   

HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann: „Nach reiflicher Abwägung haben wir uns entschieden, am klassischen Saisonmodell festzuhalten. Alle anderen Varianten wären nicht ausreichend praktikabel, wirtschaftlich und fair. In jedem Fall erwartet uns eine sehr komplexe Saison, die uns aufgrund der hohen Termindichte viel Flexibilität und Solidarität abverlangen wird. Ich bin überzeugt, dass alle Beteiligten dies verinnerlicht haben.“ 

Wegen des späteren Saisonstarts steht auch der Pixum Super Cup nun erst Ende September im Terminkalender. Für das Match um den ersten Titel der Saison sind der amtierende Deutsche Meister THW Kiel und Vizemeister SG Flensburg-Handewitt qualifiziert. Die beiden Top-Teams werden den Bundesligahandball nach langer Zwangspause im ISS DOME der Sportstadt Düsseldorf zurück in den Spielbetrieb führen. 

Das HBL-Präsidium reagiert mit der Terminplanung auf die nach wie vor existente Bedrohung von Gesundheit und Leben durch die Corona-Pandemie, die weiterhin Einschränkungen nötig macht. Zudem wird durch die Verlegung eine ausreichende Wettkampfvorbereitung möglich, sodass Verletzungsgefahr nach einer so langen Pause durch Aufbau vorgebeugt werden kann.   

HBL-Präsident Uwe Schwenker: „Wir werden weiterhin alles in unserer Macht stehende unternehmen, um passende Rahmenbedingungen für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs mit Zuschauern zu ermöglichen. Denn Sport lebt von Emotionen – und die gibt es eben nur zu 100 Prozent auf dem Spielfeld und vor vollen Rängen. 

Das bleibt unser Ziel. Wie fragil die Lage immer noch ist, zeigen die Ereignisse im Kreis Gütersloh. Umso wichtiger ist es, dass wir die Hygiene beachten, Abstand halten und einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Ich halte auch die Corona-Warn-App der Bundesregierung für sehr wertvoll.“

Durch die Erarbeitung eines detaillierten Hygiene- und Betriebskonzeptes bereiten sich LIQUI MOLY HBL und 2. Handball-Bundesliga unter Einbeziehung externer Expertise bestmöglich auf den Saisonstart Anfang Oktober vor. Das Hygiene- und Betriebskonzept wird in den kommenden Wochen fertig- und vorgestellt. Es dient dann den Profiklubs als Grundlage für die jeweilige Abstimmung mit den regionalen Behörden.         

HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann: „Die Corona-Pandemie ist nach wie vor eine sehr reale Bedrohung, der wir sehr solidarisch und mit einigem Erfolg entgegentreten. Gerade deswegen legt der Handball sehr großen Wert darauf, durch ein überzeugendes Hygienekonzept mit Kontaktverfolgung in die Saison starten zu können. Dies wäre für unseren Sport ein wichtiger und inzwischen dringend notwendiger Schritt Richtung Normalität.“ 

Die Handball-Bundesliga GmbH wird sich mit den zuständigen Institutionen weiterhin bestmöglich abstimmen und Sponsoren, Medienpartner und Fans transparent informieren.

Quelle: LIQUI MOLY HBL

Drei Fragen – Drei Antworten mit Jerome Müller

Jerome Müller ist einer der Neuzugänge des TVB und wird in der kommenden Saison gemeinsam mit Viggó Kristjánsson die Position im rechten Rückraum besetzen. Der 23-jährige Linkshänder wechselte vom Ligakonkurrenten Eulen Ludwigshafen an den Neckar.

Hallo Jerome, vor ein paar Tagen bist du nun ins Schwabenland gezogen. Wie hast du dich bisher eingelebt?

Ich bin vor zwei Tagen hier eingezogen und muss sagen, dass ich bisher wirklich nur nette Leute kennengelernt habe. Von daher freue ich mich sehr darauf, noch Weitere kennenzulernen.

Die Pause vom letzten Ligaspiel im März bis zum anstehenden Trainingsstart im Juli war nun wirklich lange. Wie hast du dich in dieser Zeit fit gehalten?

Fit gehalten habe ich mich vor allem durch Läufe – manchmal alleine, manchmal mit der Freundin. Auch Krafttrainingseinheiten bei alten Mannschaftskollegen im Hinterhof standen an. Ansonsten haben wir tatsächlich auch wieder mit dem Hallentraining in Ludwigshafen angefangen. Endlich mal wieder einen Ball in der Hand zu haben, war wirklich sehr gut, aber dennoch war das Training sehr eingeschränkt. 

Bald steht das Trainingslager im Zillertal an. Worauf freust du dich und worauf könntest du gerne verzichten?

Auf das Trainingslager im Zillertal freue ich mich sehr. Ich glaube, dass ich da die Jungs sehr schnell kennenlernen kann. Früher waren wir sehr oft mit der Familie in den Bergen im Urlaub, daher freue ich mich darauf, dass alles wieder zu sehen. Verzichten könnte ich definitiv auf lange Läufe. Ich bin da doch eher der, der kurze, knackige Läufe bevorzugt aber da müssen wir eben alle durch. 

Der Weg des TVB von der Landesliga in die Bundesliga, Teil 3

Die Saison 1999/2000 (Oberliga) – TVB verpasst Qualifikation für BW-Oberliga knapp

Vor 25 Jahren war an Profi-Handball im Rems-Murr-Kreis nicht zu denken gewesen. Nun steht der TV Bittenfeld, der seit der Saison 2015/16 unter dem Namen TVB Stuttgart spielt, vor seiner sechsten Saison in der ersten Bundesliga. In einer Serie erinnern wir an den Aufstieg von der Verbandsliga in die Elite-Liga.

Der 9. Mai 1999 ist ein bedeutendes Datum in der Geschichte der Bittenfelder. Im zweiten Entscheidungsspiel der beiden Verbandsligazweiten um den Aufstieg in die Oberliga setzt sich der TVB mit 24:22 bei der SG Schorndorf durch. Im Hinspiel hat es nur ein 16:16-Unentschieden gegeben.

Ein bisschen mulmig ist den Verantwortlichen vor der Saison 1999/2000. „Wir setzen weiter auf die Jugend“, sagt der Trainer Günter Schweikardt. „Aber das ist natürlich ein Spiel mit dem Feuer.“ Zumal der Kader eher schwächer ist: Mit Manuel Mühlpointner verliert der TVB einen wichtigen Spieler an den Regionalligisten TV Oppenweiler. Torhüter Michael Schwaderer zieht sich zu den Jungsenioren zurück, für ihn kommt Götz Kemner, den es berufsbedingt aus Freiburg in die Region Stuttgart verschlägt. Die restlichen Neuzugänge werden – wie üblich – aus den eigenen Reihen rekrutiert: Tobias Lämmle, Alexander Ernst und Mario Hoppe. Ungewiss ist die Zukunft von Kapitän Henning Fröschle, der nach wie vor mit Knieproblemen zu kämpfen hat. Schweikardt sieht eine wegweisende Saison auf den TVB zukommen. „Wir müssen weiter höherklassig spielen, sonst schauen sich unsere Talente nach anderen Vereinen um“, sagt Schweikardt – und bekräftigt seinen alten Grundsatz: „Bundesliga oder TV Bittenfeld – dazwischen sollte es für die Spieler nichts geben.“

Vor einer speziellen Herausforderung steht der TVB nicht nur, weil er in der anspruchsvollen Oberliga angekommen ist: Es steht eine Strukturreform an. Von der Saison 2000/2001 an wird die Baden-Württemberg-Oberliga eingeführt. Die Regionalliga wird eingleisig. Wer sich von den drei Landesverbänden Württemberg, Baden und Südbaden nicht für sie qualifiziert, landet in der BW-Oberliga. 16 Teams stark wird die neue Liga sein, bis zu sechs Teams aus der Oberliga kämpfen um den Aufstieg.

Mit folgendem Kader startet der TVB in die Saison: Oliver Gnann, Götz Kemner, Ahmet Cizmezioglu (alle Tor), Jürgen Schweikardt, Henning Fröschle, Helge Fröschle, Mario Hoppe, Stephan Thulmann, Patrick Rothe, Kai Gendig, Wolf Jung, Roland Wissmann, Alexander Ernst, Jens Bürkle, Tobias Lämmle, Henning Gschwandtner, Thorsten Reichle, Jens Kern.

Henning Fröschle feiert nach neun Monaten sein Comeback

Der TVB möchte ein Wörtchen mitreden in der Zwölfer-Oberliga-Staffel. Er erwischt mit 8:2 Punkten einen glänzenden Saisonstart und lässt sich auch von der 18:24-Auftaktniederlage gegen den TSV Heiningen nicht beeindrucken. Am fünften Spieltag feiert der mexikanische Neuzugang und Nationalspieler Angel Rojas sein Debüt.

Mit vier Niederlagen in Folge verliert der TVB den Anschluss an die Spitzengruppe. Dennoch gibt’s eine positive Nachricht: Henning Fröschle feiert nach neunmonatiger Verletzungspause sein Comeback. Im emotionsgeladenen Stadt-Derby vor 600 Fans in der Rundsporthalle unterliegen die Bittenfelder knapp mit 22:23. Elf Tore gelingen Jens Bürkle, der eine starke Saison spielt, beim 33:23-Sieg gegen den TSV Dettingen. Es ist allerdings sein letztes Saisonspiel: Der Kreisläufer muss nach einem Kreuzbandriss operiert werden.

Mit der 24:27-Niederlagen beim TSV Altensteig müssen die Bittenfelder ihre Hoffnungen auf die direkte Qualifikation zur Baden-Württemberg-Oberliga begraben. Im Rückspiel gegen den VfL Waiblingen dreht der TVB vor 700 Zuschauern in der Gemeindehalle den 11:17-Rückstand zum 21:20-Sieg und versetzt dem Stadt-Rivalen im Kampf um die Meisterschaft einen Dämpfer. Für den VfL kommt’s damit am letzten Spieltag gegen den neuen Tabellenführer HSG Albstadt zu einem Endspiel. Mit sechs Toren muss Waiblingen gewinnen, um in die Regionalliga aufzusteigen – und schafft dies tatsächlich beim 23:17.

Der TVB dagegen verpasst durch die 23:25-Niederlage in Scharnhausen den Relegationsplatz zur BW-Oberliga. „Die Relegationsspiele wären das Happy End gewesen“, sagt Günter Schweikardt. So landet sein Team mit 20:24 Punkten auf Rang acht, zwei Zähler fehlen in der Endabrechnung.

Auf dem Großfeld feiert der TVB die Württembergische Vizemeisterschaft. Bei der 17:21-Finalniederlage zieht sich der Trainer Günter Schweikardt in der zweiten Halbzeit selbst das Trikot über – mit 51 Jahren. Schweikardts Sohn Jürgen, der sich mit erst 19 Jahren in den Vordergrund spielt, hält dem TVB trotz einiger Angebote von höherklassigen Clubs die Treue. „Ich denke, die zweite Liga würde ich jetzt noch nicht packen“, sagt er. Zudem habe er mal versprochen, zwei Jahre in der Aktivenmannschaft des TVB zu spielen. Was nach der Saison komme, wisse er nicht. „Aber natürlich bleibt es ein Traum von mir, irgendwann mal höherklassig zu spielen.“

Erinnerungen

Jürgen Schweikardt spielte mit 19 Jahren seine dritte Saison in der ersten Mannschaft des TV Bittenfeld. „Damals war es für uns junge Spieler deutlich einfacher, den Sprung zu den Aktiven zu schaffen. Da ging’s statt in die erste nur in die fünfte Liga. Dass es härter zur Sache geht, hat man schnell gemerkt. Da gab’s schon die eine oder andere Situation, bei der man froh war, dass die ohne mich erledigt worden ist. Geträumt hatte ich damals von der ersten Liga, mein Ziel war die zweite Liga. Nachdem ich später von Kornwestheim wegging, war klar, dass ich meinem Heimatverein – trotz anderer Angebote aus der Regionalliga – treu bleiben werde. Ich habe sozusagen den Grundsatz ‘Bittenfeld oder Bundesliga’ gelebt.“

Quelle: ZVW / Thomas Wagner

Die Handball-Bundesliga unterstützt die Einführung der „Corona-Warn-App“

Köln, 18.06.2020 – Die Handball-Bundesliga GmbH unterstützt gemeinsam mit den Klubs der LIQUI MOLY HBL und der 2. Handball-Bundesliga die Bundesregierung bei der Einführung der neuen „Corona-Warn-App“. Diese steht seit Dienstag zur freiwilligen Nutzung zur Verfügung. Die „Corona-Warn-App“ soll einen Beitrag dazu leisten, die weiterhin bestehende Bedrohung durch die Corona-Pandemie zu bekämpfen, indem sie Infektionsketten schnell erkennbar macht und dabei hilft diese zu durchbrechen. 

HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann: „COVID-19 bedroht nach wie vor sehr real Gesundheit und Leben von Menschen. Diese gilt es bestmöglich zu schützen. Mit der Corona-Warn-App kann jeder Einzelne hierfür einen wichtigen Beitrag leisten. Uns ist es ein Anliegen, dieses Angebot der Bundesregierung im Rahmen unserer Möglichkeiten zu unterstützen.“ 

Die Handball-Bundesliga GmbH und die Klubs der LIQUI MOLY HBL und 2. Handball-Bundesliga werden auf ihren reichweitenstarken digitalen Plattformen auf die „Corona-Warn-App“ hinweisen und dort auf die verfügbaren Informationsangebote der Bundesregierung aufmerksam machen. Darüber hinaus plant die HBL bei Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Rahmen von Bundesligaspielen auf das Angebot der kostenfreien Corona-Warn-App aufmerksam zu machen.

HBL-Präsident Uwe Schwenker: „Wir haben wichtige Erfolge im Kampf gegen die Corona-Pandemie erreicht. Trotzdem steht unsere Gesellschaft immer noch vor sehr großen Herausforderungen. Deswegen bleiben Solidarität, Achtsamkeit und Prävention im Umgang mit dem Virus das Gebot der Stunde. Nur so kann es gelingen, möglichst rasch wieder zurück in die Normalität zu finden. Die Corona-Warn-App ist hierfür ein wichtiges Angebot, deswegen unterstützt der Handballsport die Bundesregierung bestmöglich bei deren Einführung.“

Download der Corona-Warn-App: App Store
Download der Corona-Warn-App: Google Play
Informationen der Bundesregierung zur Corona-Warn-App

Wir schützen uns: Die „Corona-Warn-App“ ersetzt nicht die anderen Maßnahmen. Nach wie vor kommt es im Alltag darauf an, Abstand zu halten, Hygieneregeln zu beachten und einen Mund-Nase-Schutz zu tragen.  

Zur Beantwortung von Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Kontakt:

Oliver Lücke, Geschäftsleitung Kommunikation, Medien und CSR
Tel.: 02203 989 67 17,
Mobil: 0163 20 43 757 
Mail: luecke@liquimoly-hbl.de

Der Weg des TVB von der Verbandsliga in die Bundesliga, Teil 2

Die Saison 1998/1999 (Verbandsliga) – TVB bezwingt Schorndorf: Oberliga-Aufstieg

Vor 25 Jahren war an Profi-Handball im Rems-Murr-Kreis nicht zu denken gewesen. Nun steht der TV Bittenfeld, der seit der Saison 2015/16 unter dem Namen TVB Stuttgart spielt, vor seiner sechsten Saison in der ersten Bundesliga. In einer Serie erinnern wir an den Aufstieg von der Verbandsliga in die Elite-Liga.

Nach Platz vier in der Vorsaison visiert der TVB auch in der Saison 1998/1999 einen Platz in der Spitzengruppe der Verbandsliga an. „Wenn wir die Möglichkeit haben, greifen wir in den nächsten Jahren an“, sagt der Trainer Günter Schweikardt. „Mit einem ordentlichen Konzept können wir es irgendwann mal in die Oberliga schaffen.“ Im vierten Verbandsligajahr setzen die Bittenfelder weiter auf Kontinuität. Mit Jens Kern (Auslandsstudium) verlässt nur ein Spieler den Verein. Neu im Kader sind der Rechtsaußen Frank Schmid (SF Schwaikheim/22 Jahre), der Kreisläufer Jens Bürkle (TV Oeffingen/18) sowie die beiden A-Jugendlichen Henning Gschwandtner (17/Linksaußen) und Patrick Rothe (17/rechter Rückraum).

Trainer Schweikardt versprüht Selbstbewusstsein. „Wir müssen vor niemandem Angst haben“, sagt er. Auch wenn der Blick nach vorne gerichtet wird: Ein „ordentliches Konzept im Verein“ ist ihm mindestens genauso wichtig. Den Spielern müsse vermittelt werden, dass es genauso viel Spaß mache, in Bittenfeld zu spielen, als sich in „irgendeinem Regionalligateam unterzuordnen, sie sollten die Grundeinstellung mitbringen: Bittenfeld oder Bundesliga“. Schweikardt fordert von seinen Talenten Vereinstreue: „Sie haben hier eine Ausbildung genossen, dann sollten sie dem Verein auch etwas zurückgeben.“

Am ersten Spieltag erwartet der TVB den Aufsteiger SG Bietigheim/Metterzimmern. Der SG-Vorsitzende Claus Stöckle hat großen Respekt vor dem Nachbarn. „Das wird ganz schwer“, sagt er. „Bittenfeld ist sozusagen der Betzenberg dieser Liga. Die Fans sorgen für eine Stimmung wie Kaiserslauterns Fußball-Anhänger.“ Der TVB gewinnt mühevoll mit 25:22 – und lässt weitere vier Siege folgen. Den ersten Punktverlust gibt’s beim 20:20 in Holzgerlingen, die erste Niederlage (27:30) in Herrenberg.

Es bleibt die einzige des TVB in der Hinrunde. Punktgleich (18:4) mit der TSG Balingen führt der TVB die Tabelle an. Ein Schmankerl bekommen die Fans in der Gemeindehalle anlässlich der 100-Jahr-Feier geboten: In einem Freundschaftsspiel muss sich der TV Bittenfeld dem Erstligisten TV Großwallstadt – angetreten mit neun Nationalspielern aus fünf Nationen – mit 27:37 geschlagen geben.

Auch in der Rückrunde bleiben die Bittenfelder stabil. Am drittletzten Spieltag sichern sie sich mit dem 25:18-Sieg in Asperg vorzeitig Platz zwei und damit die Aufstiegsspiele. Einen Wermutstropfen indes gibt es: Henning Fröschle verletzt sich erneut schwer am Knie.

Zuvor schon wird bekannt, dass die Bittenfelder in der neuen Saison auf Manuel Mühlpointner verzichten müssen, der seinen Wechsel zum höherklassigen TV Oppenweiler bekanntgibt. Dessen Trainer freut sich über die Verstärkung – und wundert sich: „Ich bin etwas überrascht, dass sich ein Student für uns entscheidet“, sagt Martin „Stax“ Frank. „Schließlich gibt’s bei uns kein Geld.“

Der TVB beendet die Saison schließlich mit 34:10 Punkten als Zweiter hinter der SG Haslach/Herrenberg/Kuppingen und muss in den Aufstiegsspielen gegen die SG Schorndorf antreten, die in der Verbandsligastaffel 2 als Zweiter 33:11 Punkte sammelt. Im Hinspiel in der Gemeindehalle reicht es für den TVB nur zu einem – glücklichen – 16:16-Unentschieden gegen das Team vom ehemaligen Bittenfelder Trainer Rolf Fischer. Vor allem den Ungarn Jenö Putics bekommt das Schweikardt-Team nicht in den Griff.

Im Rückspiel hat das junge Bttenfelder Team seine Nerven besser im Griff: Mit dem 24:22-Sieg macht der TVB den Aufstieg in die Oberliga perfekt. Damit erreicht er das mittelfristige, von Günter Schweikardt ausgegebene Ziel im ersten Anlauf.

Zeitzeugen erinnern sich ans Aufstiegsjahr

Jens Bürkle über seine erste Saison beim TVB: „Mein erstes Jahr war wunderschön, sehr lehrreich und hat mich extrem geprägt. Es hat einfach gepasst zwischen den jungen und älteren Spielern, es war gegenseitiger Respekt da. Die Aufstiegsspiele gegen Schorndorf waren Riesenfights. Die Feier im Vereinsheim und das Fest am nächsten Tag in Roland Wissmanns Garten werde ich nie vergessen. Auch nicht den obligatorischen Hefezopf der Familie Heib. Wir hatten übrigens schon eine Idee, falls wir direkt aufgestiegen wären: Wenn wir vor dem letzten Spieltag Meister gewesen wären, wollten wir mit dem Leiterwägele nach Balingen laufen.“

Manuel Mühlpointner über sein letztes Jahr beim TVB: „Für mich war’s natürlich ein Traum, mich mit dem Aufstieg zum TV Oppenweiler zu verabschieden. Es hat mir super gefallen in Bittenfeld, aber ich wollte einfach den Schritt in die Regionalliga wagen. Der TVO war zu dieser Zeit die beste Mannschaft in der Region, und es war auch ein handballverrückter Verein. Man hat damals schon geahnt, wo es für den TV Bittenfeld hingehen könnte. Aber so eine Entwicklung hatte wohl keiner auf dem Schirm. Ich habe immer noch Verbindungen zum TVB und einige enge Freunde aus dieser Zeit, beispielsweise Jens Kern und Thorsten Reichle.“

Quelle: ZVW / Thomas Wagner

Der Weg des TVB in die Handball-Bundesliga, Teil 1

1995 bis 1998 (Verbandsliga) – TVB-Trainer Fischer fehlt das Vertrauen und tritt zurück

Vor 25 Jahren war an Profi-Handball im Rems-Murr-Kreis nicht zu denken gewesen. Nun steht der TV Bittenfeld, der seit der Saison 2015/16 unter dem Namen TVB Stuttgart spielt, vor seiner sechsten Saison in der ersten Bundesliga. In einer Serie erinnern wir an den Aufstieg von der Verbandsliga in die Elite-Liga.

Mitte der 1980er Jahre hatte der TVB der württembergischen Oberliga angehört, ehe am Zipfelbach für längere Zeit wieder kleinere Brötchen gebacken werden müssen. In der Saison 1994/95 geht es wieder langsam bergauf: Mit neun Punkten Vorsprung schafft der TVB den Aufstieg von der Landesliga in die Verbandsliga.

Dritter Platz nach dem Aufstieg

Das Ziel in der Verbandsliga-Saison 1995/96 ist klar: Klassenverbleib – auch, weil es wenig Bewegung gibt im Spielerkader. Reiner Seiz verabschiedet sich in die zweite Mannschaft. Die drei Neuen kommen allesamt aus der eigenen Jugend: Thorsten Reichle, Helge Fröschle und Dominic Veigel. Der Kader: Oliver Gnann, Michael Schwaderer, Ahmet Cizmecioglu (alle Tor), Volker Dezius, Till Jung, Wolf Jung, Henning Fröschle, Helge Fröschle, Stephan Kaufmann, Bernd Krewenka, Roland Wissmann, Gregor Bihler, Thomas Moser, Kai Gendig, Thorsten Reichle, Dominic Veigel.

Der TVB geht mit der Hypothek in die Runde, dass Torhüter Michael Schwaderer mit seinem zweiten Kreuzbandriss zunächst ausfällt – ein herber Verlust. Es läuft allerdings viel besser als erwartet für das Team von Trainer Rolf Fischer: Es überrascht mit Rang drei, punktgleich (25:19) mit dem Zweiten TSV Neuhausen/Filder und einen Zähler vor der SG Schorndorf. Lange Zeit ist der TVB sogar der einzige ernsthafte Konkurrent des überlegenen Meisters VfL Waiblingen (38:6 Punkte). Interessant auch: Nur sechs Punkte hat der TVB Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

Natürlich ist Fischer mit dem Saisonverlauf sehr zufrieden. Auch wenn sein Team hin und wieder Lehrgeld bezahlen muss – beispielsweise bei der 14:20-Heimniederlage im Derby gegen den späteren Absteiger SC Korb. Den Auftritt seiner Mannschaft kommentiert Fischer mit folgenden Worten: „Ich nenn’ lieber kein Niveau, sonst tu’ ich den anderen Klassen vielleicht unrecht. Noch so ein schlechtes Spiel können wir uns nicht erlauben, sonst treibt’s auch den letzten Zuschauer noch aus der Halle.“

Das zweite Jahr in einer neuen Liga wird immer schwerer als die Premierensaison: Das befürchten die Bittenfelder auch vor der Spielzeit 1996/97. Wieder muss der Trainer Rolf Fischer fast die gesamte Saison auf einen kreuzbandgeschädigten Spieler verzichten: Der 25-jährige Kreisläufer und Abwehrspezialist Henning Fröschle ist eine der großen Stützen. „So einen wie ihn hat man nur alle zehn Jahre“, sagt Fischer. „Er hält das Team zusammen.“

Bauarbeiten in der Gemeindehalle, TVB spielt in Neustadt

Der TVB hält an seiner Philosophie fest, vornehmlich auf die eigene Jugend zu setzen. Neu hinzu stoßen Timo Meyer und Stefan Thulmann. Ganz ohne „Fremde“ kommt auch er nicht aus. Vom SKV Oberstenfeld kommt der Linksaußen Jens Kern hinzu, von den SF Schwaikheim der talentierte Rückraumspieler Manuel Mühlpointern und vom SSV Hohenacker der Torhüter Peter Wolfangel. Nicht mehr zum Kader gehören Bernd Krewenka und Volker Dezius (TVB II), Michael Schwaderer (hört auf) und Gregor Bihler (pausiert).

Schwierig wird die Saisonvorbereitung: Der Ausbau der Bittenfelder Sporthalle verzögert sich, es fehlt an Trainingsmöglichkeiten. Die Bauarbeiten sollen erst im Januar abgeschlossen sein. Bis dahin weicht der TVB für seine Heimspiele nach Neustadt aus. Wie zu erwarten, können die Bittenfelder nicht an die Leistung der Vorsaison anknüpfen. Es reicht lediglich zu Rang sieben mit 21:23 Punkten.

Im dritten Jahr in der Verbandsliga, dem sechsten unter Trainer Rolf Fischer in der Saison 1997/98, peilt der TVB einen Mittelfeldplatz an – und möchte laut Fischer „einen etwas besseren, attraktiveren Handball“ spielen. Die Voraussetzungen scheinen so schlecht nicht: Henning Fröschle (Kreuzbandriss) ist wieder genesen, laut Fischer fehle ihm lediglich „noch ein bisschen Grundschnelligkeit“. Auch Torhüter Oliver Gnann, der in der Vorsaison mit kleinen Verletzungen zu kämpfen hatte, ist wieder voll belastbar.

Die Bewegungen im Kader sind wieder überschaubar: Der Routinier Thomas Moser tritt etwas kürzer und rückt in die zweite Mannschaft zurück, der Torhüter Peter Wolfangel wird durch Dietmar Schmalzried aus dem Reserveteam ersetzt. Aus der A-Jugend rücken Markus Fritz, Marc d’Addetta und Jürgen Schweikardt auf.

Glücklich sind die Bittenfelder, dass Manuel Mühlpointner den Verlockungen anderer Teams widersteht. Vor allem der Oberligist VfL Waiblingen flirtet heftig mit dem wurfgewaltigen Rückraumspieler. „Mir ist klar, dass Manuel irgendwann gehen wird“, sagt Trainer Fischer. „Aber von mir aus kann er gerne seine Karriere hier beenden.“

Auch Mühlpointners Rückraum-Kollege Wolf Jung behält das TVB-Trikot an. Allerdings weilt der 27-Jährige berufsbedingt unter der Woche in Essen und reist erst zu den Spielen an – was noch eine Rolle spielen wird im Laufe der Saison. In der gibt’s übrigens die eine oder andere Regeländerung: Eingeführt werden unter anderem das passive Spiel, das Team-Timeout, der schnelle Anwurf und das Timeout nach einer Siebenmeterentscheidung. Außerdem sollen die Schiedsrichter nach Foulspielen härter durchgreifen. Was der Trainer einer Mannschaft begrüßt, die auf die spielerische Komponente Wert legt. Fischer hat nämlich beobachtet, ,,dass der Handball zu seiner alten Härte zurückgefunden hat, es gibt heute viele brutale Fouls“.

Der Bruch ist nicht mehr zu kitten: Rolf Fischer zieht sich zurück

Bis zum Ende der Saison kann Fischer nicht beobachten, inwiefern die Unparteiischen eine härtere Linie fahren. Der TVB scheidet im Verbandspokal gegen den Landesligisten TSV Liebersbronn aus. Nach der anschließenden 16:24-Heimpleite gegen den TSV Asperg bemängelt der Coach die Einstellung seiner Spieler und stellt die Vertrauensfrage. „Da haben wir die Zuschauer endgültig aus der Halle gespielt“, sagt er. Er tritt vor die Mannschaft. „Ich habe keinen Grund gesehen, diplomatisch zu sein. Ob der Zeitpunkt gut war, ist schwer zu sagen.“

Die Mannschaft stimmt mit knapper Mehrheit gegen Fischer, deshalb reist der TVB ohne ihn zum Spiel nach Holzgerlingen. Das geht mit 19:21 verloren. Es gibt anschließend ein Gespräch zwischen der Mannschaft, Fischer und den Ausschussmitgliedern. Die Risse sind jedoch nicht mehr zu kitten. „Die Mannschaft hat mir nicht signalisiert, wohin sie will. Sie muss ihre internen Strukturprobleme in den Griff bekommen. Es fehlt an der Hierarchie im Team, es fehlen Führungsspieler“, sagt Fischer. Kritisiert wird aus der Mannschaft offensichtlich Fischers Umgang mit Wolf Jung. Der bekommt weniger Spielanteile, weil er laut Fischer Trainingsrückstand habe. „Wenn ein Spieler körperlich nicht in entsprechender Verfassung ist, spielt er weniger“, sagt Fischer. „Da gibt’s keine Ausnahme.“ Trotz Knatsch und Rücktritt hat Fischer keineswegs die Nase voll vom TVB. Er möchte sich in die Jugendarbeit einbringen. Seinen Job als Männertrainer übernimmt Günter Schweikardt. Der A-Jugendtrainer ist Jahre zuvor in einer ähnlichen Situation bereits eingesprungen. Erfolgreicher indes spielen die Bittenfelder zunächst nicht, bleiben in der Winterpause mit 8:12 Punkten auf dem viertletzten Platz hängen.

In der Rückrunde berappelt sich der TVB, sammelt 14:4 Punkte und beendet die Spielzeit mit 22:18 Zählern auf dem vierten Platz. Die HSG Albstadt steigt mit 34:6 Punkten auf. Eine starke Rückserie spielt Manuel Mühlpointner. Der VfL Waiblingen und der Regionalligist TV Oppenweiler locken den langen Blonden, der allerdings für ein weiteres Jahr beim TVB zusagt.

Apropos Waiblingen: Auf den VfL sind die Bittenfelder nicht gut zu sprechen: In der ersten Runde des Verbandspokals freut sich der TVB aufs Derby gegen den Oberligisten. Die Partie mutiert jedoch zu einer besseren Trainingseinheit für den Gastgeber, weil der VfL seine dritte Garnitur in die Gemeindehalle schickt. Die erste Mannschaft weilt im Trainingslager. Der TVB, verteidigen sich die Waiblinger, habe einer Spielvorverlegung nicht zugestimmt. Die Bittenfelder spazieren mit 28:12 in Runde zwei. Der VfL muss weiteren Spott über sich ergehen lassen, weil die Spieler in unterschiedlichen Trikots auflaufen.

Quelle: ZVW / Thomas Wager

TVB goes „Play Handball“

Im Handball geht es auch um Gemeinschaft. In Zeiten der weltweiten Coronakrise mehr denn je. Aus diesem Grund haben sich die Wild Boys vom TVB Stuttgart dazu entschieden, die Organisation „Play Handball“ in Afrika zu unterstützen. Dies geschieht im Rahmen der Sozialinitiative des TVB, „Die Blaue Brücke“. Seit Januar 2020 spenden alle TVB-Mitarbeiter 1% ihres Gehaltes für soziale Zwecke. Normalerweise wären die ersten gesammelten Spenden der Organisation „Share & Play“, die der ehemalige spanische Nationalspieler Carlos Prieto in Stuttgart ins Leben gerufen hat, zugute gekommen. Da momentan jedoch nicht an Schulen gearbeitet werden kann, haben der TVB und Carlos Prieto entschieden, „Play Handball“ zu helfen. Dies soll keine einmalige Aktion sein, vielmehr nimmt der TVB „Play Handball“ ab der neuen Saison ganz offiziell unter dem Dach der „Blaue Brücke“ auf.

„Wir freuen uns über die Hilfe. Aber noch mehr sind die Familien dankbar, die wir mit der Spende unterstützen können. Ich stehe im stetigen Austausch mit den Partnern in den lokalen Projekten in Südafrika und auch mit unserer „Play Handball“ Koordinatorin in Kenia. Die Situation ist nicht einfach, doch alle bleiben positiv und arbeiten gemeinsam zusammen, um diese schwierige Zeit zu überwinden“, so Nicola Scholl, Gründerin von „Play Handball“ zu der aktuellen Unterstützung des Handball-Bundesliga-Clubs.

Die Spendengelder werden vor Ort für Corona-Hilfspakete für bedürftige Familien der Handballkids in Südafrika und Kenia genutzt. So haben in Kenia bereits 78 Familien von dieser Hilfe profitiert. In einem Hilfspaket werden Lebensmittel, Hygiene-Produkte und Corona-Informationen sowie Fitnessübungen bereitgestellt. In Südafrika wird ganz aktuell insbesondere die Gemeinde Lavender Hill/Seawinds in Kapstadt unterstützt. Dort wurde im Rahmen eines Handball-Nachmittagsprogramms eine Porridge-Küche eingerichtet. Täglich erhalten dort zwischen 150 bis 200 Menschen, viele Kinder, eine tägliche warme Mahlzeit. Die Hütchen werden aktuell nicht zum Handball-Training sondern als Abstandshalter verwendet und als kleine Stationen, an denen während der Wartezeit entweder Information zur Prävention von Covid-19 erhältlich sind oder eine kleine Fitness-Challenge absolviert werden kann. Somit bleiben alle positiv, gesund und fit. 

„Es ist schön zu sehen, dass sich zwei ähnliche soziale Organisationen wie „Play Handball“ und „Share & Play“ gegenseitig in dieser schwierigen Phase unterstützen. Für uns ist es wichtig, dass unsere Spenden zu 100 % beim Projekt ankommen und sinnvoll eingesetzt werden. Ich konnte mich Anfang des Jahres persönlich vor Ort davon überzeugen, dass dies bei Nicola und ihrem Team der Fall ist und sie alles für die Menschen vor Ort geben. Wir wollen in Verbindung mit Handball den Kids eine bessere Zukunft ermöglichen. In der momentanen Phase steht aber vor allem im Vordergrund, dass die Kinder und deren Familien in Kenia sowie Südafrika mit Nahrung versorgt werden“, so Philipp Klaile, Leiter Vertrieb & Kommunikation des TVB. 

Nicola Scholl sagt abschließend: „Es ist echt spitze, dass wir Teil der „Blauen Brücke“ sein dürfen. Die Zusammenarbeit mit dem TVB gibt uns die Möglichkeit, langfristiger zu planen und zudem auch unsere Aktivitäten für den Handball in Deutschland Bekannter zu machen. Wir arbeiten zwar in Afrika, aber zahlreiche junge deutsche Handballer waren auch schon hier als Freiwillige vor Ort. Somit trägt „Play Handball“ auch zu einer Verbindung zwischen unterschiedlichen Kulturen und Ländern bei. Und natürlich wäre es auch schön, den ein oder anderen Handballer vom TVB vor Ort in Südafrika oder Kenia begrüßen zu dürfen und zu einem kleinen Probetraining einzuladen. Die Kids wären begeistert!“ 

Über Play Handball
„Play Handball“ (PH) ist eine gemeinnützige Sport- und Jugendentwicklungsorganisation, die sich auf den Mannschaftssport Handball konzentriert. Handball ist unser Instrument, um zu befähigen, Sozialkompetenzen zu vermitteln, Bildung zu fördern und Möglichkeiten für soziales Wachstum für den Einzelnen & die Gemeinschaft zu schaffen. Wir geben jungen Menschen die Möglichkeit, Freude, Teamgeist und sportlichen Wettbewerb zu erleben & somit durch positive Erlebnisse ihr Selbstwertgefühl zu stärken sowie Begeisterung und Verantwortung zu entwickeln. Damit möchten wir zu einer Welt beitragen, in der junge Menschen die Kompetenz haben, eine positive & friedliche Zukunft für sich und andere mitzugestalten. „Play Handball“ ist ein Bildungspartner für Handball (für) Entwicklung. Er entwickelt Bildungsprogramme für Handball und Sozialkompetenzen, um junge Menschen in die Lage zu versetzen, ihre Zukunft positiv zu beeinflussen. Handball ist unser Mittel, um Lernerfahrungen rund um wertvolle Sozialkompetenzen und wichtige gesellschaftspolitische Themen wie Umweltschutz, sozialer Zusammenhalt, (Geschlechter-)Gerechtigkeit, Inklusion sowie Gesundheit zu schaffen. Wir bauen Kompetenzen an der Basis auf, unterstützen mit Wissen, Ausrüstung und Freiwilligen & arbeiten bei der Umsetzung unserer Programme partnerschaftlich mit gemeindebasierten Organisationen zusammen. 
Gründerin von „Play Handball“ ist Nicola Scholl. Die Organisation ist mittlerweile in Kenia und Südafrika aktiv. 
TVB-Keeper Johannes Bitter gehört zu den Botschaftern von „Play Handball“. 

Weitere Informationen auf: www.play-handball.org

Bildaufnahme erfolgte vor der Corona-Pandemie.

„Man hat einfach etwas erreicht, was sich in das Leben einprägt.“

Hallo Jürgen, wenn du die Bilder von Hüttenberg aus 2015 nochmal siehst, was löst das bei dir aus?

Das war einer der schönsten Momente für mich. Wir hatten damals das große Ziel in die 1. Bundesliga aufzusteigen und haben viel dafür gearbeitet. Ich weiß noch, wie wir im März ein paar Rückschläge hatten und es fast schiefgegangen wäre, doch am Ende haben wir es dann doch geschafft. Wir waren alle überglücklich und haben auch dementsprechend gefeiert.

War der Aufstieg für dich nochmal spezieller, da noch viele Jungs dabei waren, mit denen du selbst noch zusammengespielt hast?

Zwei Jahre zuvor war ich selbst noch Teil dieser Mannschaft als Spieler, deshalb hatte ich eine sehr enge Verbindung mit vielen Spielern. Das war ja kein Glücksaufstieg, sondern das hat sich über Jahre angebahnt und wir wollten diesen Aufstieg unbedingt. Ich glaube, dass das nachher dann auch den Ausschlag gegeben hat, warum wir es geschafft haben.

Im Aufstiegsteam war ein Stamm von 5-6 Spielern, die ja dann fast ein Jahrzehnt zusammengespielt haben. War das ein ausschlaggebender Grund?

Absolut. Wir hatten eine große Identifikation mit dem Verein und auch innerhalb der Mannschaft. Wir wollten das unbedingt und dieses gemeinsame Ziel schweißt zusammen.  Und als es dann in Hüttenberg klar war, dass wir dieses Ziel erreichen, ist alles aus uns rausgebrochen.

Man würde natürlich lieber zuhause aufsteigen, aber es waren so viele TVBler in Hüttenberg mit dabei, war es nicht ein gefühltes Heimspiel? 

Ich kann mich dran erinnern, als wir zum Warmmachen in die Halle gekommen sind und dann hat es nur aus jeder Ecke der Halle „Bittenfeld, Bittenfeld“-Rufe gegeben. Das waren unbeschreibliche Gefühle und Szenen.

Mit dem Bus hat es dann recht lange gebraucht, bis ihr in Bittenfeld angekommen seid. Aber die Fahrt hat sich gelohnt, wenn man an die Bilder in Bittenfeld denkt. Wie hast du das erlebt?

Ich bin schon jahrelang im Sport tätig und genau diese Momente werden für immer in Erinnerung bleiben. Ich habe ja noch paar andere Aufstiege mitmachen dürfen, die waren alle hoch emotional und das war natürlich die Krönung, weil weiter aufzusteigen geht einfach nicht. Dementsprechend sind wir dort empfangen worden und das war sehr, sehr emotional.

Wenn man dann nochmal ein Jahr zurückschaut, war es dann genau das richtige Jahr, um aufzusteigen? Und auch, wenn man die letzten 5 Jahre anschaut, war das Timing genau richtig?

Ein Aufstieg ist immer gut. Wir wären ja das Jahr drauf fast wieder abgestiegen, aber dann kam uns die Insolvenz vom HSV zugute. Man kann man sagen, dass wir zum richtigen Moment dringeblieben sind. Dann wurde es auf zwei Absteiger reduziert, was es natürlich auch nochmal leichter macht. Und so hatten wir dann die Zeit, uns in der Liga zu etablieren und uns auch finanziell so weiter zu entwickeln, dass wir jetzt eben da stehen, wo wir stehen.

Es gibt viele Spieler aus der Aufstiegsmannschaft, die nicht mehr aktiv beim TVB spielen aber im Umfeld noch tätig sind und ab und zu bei Spielen vorbeischauen. Ist das auch etwas Besonderes?

Solche Erfolge verbinden natürlich. Da verliert man sich nicht einfach aus den Augen. Mit Flo Schöbinger, der mittlerweile in den USA lebt und arbeitet, habe ich ständig Kontakt. Er verfolgt den TVB weiterhin. Oder wenn ich mit einem anderen Spieler telefoniere, dann begrüßt er mich immer noch mit „Coach“. Man hat einfach etwas erreicht, was sich in das Leben einprägt. Da wird man sich auch mit 70, 80 oder 90 noch dran erinnern.

„Langfristig gehört der TVB Stuttgart einfach in die erste Liga“

Hallo Djibi, was geht Dir durch den Kopf, wenn Du an den Aufstieg 2015 denkst?

Die unglaubliche Stimmung in Hüttenberg geht mir da durch den Kopf. Es war wirklich einfach wie ein Heimspiel. Die Busfahrt war für alle sicherlich unvergesslich – außer vielleicht für Finn, der sie vermutlich schon direkt wieder vergessen hat. Ansonsten war die Ankunft unglaublich und wie wir von den ganzen Fans aufgenommen worden sind. Es war einfach gefühlt ganz Bittenfeld da. Und auch paar Tage später die Fahrt durch Bittenfeld mit den Traktoren und einfach das Gefühl in die stärkste Liga der Welt aufzusteigen war unbeschreiblich!

Welches Bild von damals hat sich bei Dir am meisten eingeprägt?

Das Bild nach Abpfiff, als sich wirklich alle in den Armen lagen – Fans, Spieler und Trainer. Das hat sich definitiv am meisten eingebrannt. 

Rückblickend: Hättest Du gedacht, dass sich der TVB so in der 1. Liga etabliert, wie er es bisher getan hat?

Ich denke, es war schon abzusehen, dass sich der TVB in der ersten Bundesliga etabliert. Die Region Stuttgart ist wirklich eine starke Region. Auf und auch neben dem Feld ist beim TVB einfach gut gearbeitet worden. Langfristig gehört der TVB Stuttgart einfach in die erste Liga.

Beobachtest Du die TVB Spiele und die Bundesliga allgemein auch in Portugal?

Wenn es mein eigener Spiel- oder Terminkalender zulässt, dann schaue ich sehr gerne die Spiele der Bundesliga. Es ist einfach wirklich eine gute Liga zum Zuschauen und natürlich schaue ich dann besonders gerne die Spiele vom TVB an.

Du bist in Porto zu einem internationalen Topspieler gereift – das nach den vielen Verletzungen zum Ende Deiner Zeit beim TVB. Hattest Du daran noch geglaubt?

Naja, was heißt daran geglaubt… Natürlich war das damals eine sehr kritische Phase meiner Karriere mit der Knieverletzung beim TVB. Aber ich denke einfach, die Ärzte, vor allem Dr. Best, haben einen sehr, sehr guten Job gemacht und der Rest war harte Arbeit. Am Ende hat sich alles ausgezahlt und ich bin einfach froh, dass das jetzt wirklich seit zwei Jahren alles funktioniert. Deswegen hoffe ich, dass es auch in der Zukunft so weiter geht. 

Was sind Deine weiteren Ziele?

Wir haben jetzt ein Jahr Champions League mit einem unzufriedenstellenden Ende hinter uns. Obwohl wir nicht spielen durften, sind wir ausgeschieden. Es ist mein persönliches Ziel, noch besser zurückzukommen und noch mehr zu erreichen in der Champions League und natürlich wieder portugiesischer Meister zu werden.