„Wir haben viel zu wenige Zweikämpfe gewonnen.“

Die Stimmen zum Spiel TVB Stuttgart – Bergischer HC (26:30) am 26.12.2020

Jürgen Schweikardt: „Ich sehe das heute so, dass die Krux für uns in der ersten Halbzeit liegt. Wir haben viel zu wenige Zweikämpfe gewonnen, sowohl offensiv wie defensiv. Das beginnt schon in den ersten Minuten, wo Lukas Stutzke zwei, drei Tore macht und dann immer wieder kommt und wir versuchen das immer noch einen Schritt passiver zu lösen, weil wir dann unsicher waren, da er uns zuvor schon drei Tore, davon zwei vom falschen Fuß, einnetzt. Wir sind hier zu zögerlich und kommen dann nicht ins Spiel. Wir waren in der zweiten Welle nicht so organisiert und müssen da Max relativ offen stehen lassen, weil wir im Rückzug nicht immer die letzte Konsequenz hatten. In Halbzeit eins bekommen wir insgesamt 18 Gegentore und da verlieren wir das Spiel, das ist ganz klar. Richtig Zugriff auf das Spiel bekommen wir dann erst ab der 40. Minute mit der Unterstützung von Jogi. Es sind in der Liga so viele Spiele auf Augenhöhe und da entscheiden immer wieder die Basics und man braucht eben auch ein gewisses Spielglück. Das hatten wir heute nicht, da immer wieder auch abgeprallte Bälle in unser Tor gehen.“

Sebastian Hinze: „Ich bin natürlich sehr zufrieden, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Ich finde, dass wir es in der ersten Halbzeit richtig gut machen und da fast alle Zweikämpfe gewinnen, viel besser auf den Beinen sind. In der zweiten Halbzeit ist es dann ein bisschen schwierig für uns, weil die Müdigkeit, die ich in der ersten Halbzeit eher bei Stuttgart gesehen habe, bei uns dann irgendwann auch kam. Wir haben es zu Beginn dann zwar geschafft, über klare Aktionen im Positionsangriff den Abstand zu halten. Dann haben wir ein, zwei freie Bälle, die wir verwerfen und wo Jogi Bitter ein paar Bälle hält. Zudem machen wir zu viele technische Fehler, die wir in der ersten Halbzeit so nicht gemacht haben. Wir haben dann nicht mehr die letzte Überzeugung und sind auch nicht mehr so gut auf den Beinen, das gehört auch dazu. Wir bekommen in der zweiten Halbzeit deshalb noch mal richtig Stress, lösen das dann mit zwei Individualleistungen, wodurch wir uns beruhigend absetzen konnten kurz vor Ende.“

Patrick Zieker: „IWir hatten heute die große Chance, nicht nur unsere sensationelle Hinrunde sondern auch das gesamte Jahr zu krönen. Natürlich wussten wir aber, dass das nicht kalkulierbar ist beziehungsweise einfach wird. Trotz allem sind wir heute gar nicht richtig ins Spiel gekommen und hatten nie den Zugriff. Deshalb war es heute in Spiel, in dem wir chancenlos waren, auch wenn wir uns nochmal kurz aufgebäumt haben. Das hat dann vielleicht doch einfach zu viel Kraft gekostet und dann sind einfache Fehler passiert. Der BHC war heute einfach über 60 Minuten stabiler und hat verdient gewonnen. Das tut schon weh, wenn man weiß, dass man heute eigentlich nichts zu holen hatte.“

WILD BOYS verlieren die letzte Partie des Jahres

Das sonst ausverkaufte Weihnachtsspiel musste heute vor leeren Rängen stattfinden. Zu Gast in der Porsche-Arena war am zweiten Weihnachtsfeiertag der Bergische HC. Während die Partie des TVB am vergangenen Dienstag in Melsungen abgesagt wurde, hatte das Team von Sebastian Hinze am Mittwoch TuSEM Essen empfangen. Mit den Bergischen Löwen kehrte David Schmidt nun an seine alte Wirkungsstätte zurück.

Den ersten Treffer der Partie markierte Lukas Stutzke, gleich zu Beginn sehr gut ins Spiel kam und am Ende sieben Tore verbuchen konnte. Nachdem den Löwen der erste Treffer gelungen war, übernahmen die Hausherren durch Treffer von Samuel Rötlisberger und Sascha Pfattheicher die Führung (2:1, 3. Minute). Bis zur 10. Spielminute legte der TVB stets einen Treffer vor und der BHC zog wieder gleich. David Schmidts erster Treffer zum 4:5 bedeutete dann die erneute Führungsübernahme für den Bergischen HC. Bis zum 6:6 war die Partie ausgeglichen, dann zog der BHC mit einem 4:0-Lauf davon. Auch die daraufhin genommene Auszeit von Jürgen Schweikardt und der vorgenommene Torhüterwechsel konnten die Löwen nicht stoppen. So stand es in der 16. Minute 6:11. Diesen Abstand hielten die Gäste souverän und waren zur Halbzeit sogar mit sechs Treffern in Front. Patrick Ziekers Tor zum 12:18 war gleichzeitig der Pausenstand, auch wenn der Ball anschließend nochmal im TVB-Tor landete. Zu diesem Zeitpunkt war die Halbzeitsirene allerdings bereits ertönt. 

Die zweite Hälfte begann ausgeglichen. Der TVB konnte nicht näher an den BHC rankommen aber auch der BHC konnte nicht weiter davonziehen. Arnor Thor Gunnarssons zweiter verwandelter Strafwurf markierte das 16:22 in der 37. Minute. Daraufhin traf erneut David Schmidt, ehe der TVB die Aufholjagd startete. Immer wieder parierte Jogi Bitter und im Angriff trafen Adam Lönn, Jerome Müller, Elvar Asgeirsson und Patrick Zieker. Beim 20:23 (44. Minute) nahm Sebastian Hinze seine Auszeit. Ein technischer Fehler des BHC und der darauffolgende Treffer von Zharko Peshevski sowie eine Zeitstrafe gegen Lukas Stutzke ließen nochmal Hoffnung auf etwas Zählbares für den TVB aufkommen. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 15 Minuten auf der Uhr. Doch der BHC behielt die Nerven und weder das taktische Mittel des 7. Feldspielers, noch die offensive TVB-Abwehr konnte das Spiel der Löwen entscheidend verunsichern. Spätestens als Adam Lönn mit einer roten Karte vom Feld musste und Arnor Thor Gunnarsson den anschließenden 7-Meter verwandelte, war die Entscheidung in der Porsche-Arena gefallen (24:28, 57. Minute). Den Schlusspunkt der Partie setzte Max Darj mit dem 30. Treffer für die Löwen. Viggó Kristjánssons Lattentreffer war die letzte Aktion des Spiels und auch des Jahres für die WILD BOYS. Letztlich endete das Spiel 26:30. 

Frohe Weihnachten!

Die gesamte Handballabteilung des TVB wünscht frohe, besinnliche und vor allem gesunde Weihnachtsfeiertage und eine schöne Zeit mit den Liebsten! Wir alle freuen uns schon darauf, euch im kommenden Jahr hoffentlich endlich wieder Live-Handball in der Halle bieten zu können.

WILD BOYS wünschen sich einen positiven Jahresausklang

Am zweiten Weihnachtsfeiertag hat der TVB Stuttgart den Bergischen HC in der Stuttgarter Porsche-Arena zu Gast. Weihnachtsspiel – volle Halle – großartige Atmosphäre – das war in den vergangenen Jahren immer der Fall. Dieses Jahr muss dieses für das Publikum so großartige Erlebnis wegen der Corona-Pandemie leider ohne Zuschauer stattfinden. Doch irgendwie hat sich der Handballfreund schon daran gewöhnt, die Spiele nur daheim vor dem Fernseher anschauen zu können. „Wir haben das Privileg, unseren Sport und damit unseren Beruf auch in der Krise ausüben zu dürfen“, stellt TVB-Kapitän Johannes „Jogi“ Bitter mit Blick auf die aktuelle Lage fest. Diese Meinung tat er im Aktuellen Sportstudio des ZDF kund, wo er sich am letzten Samstag mit dem Ball am Fuß versuchte und an der legendären Torwand einen Treffer verbuchte.

An diesem Samstag nun steht der Nationalspieler, der auch bei der WM in Ägypten dabei sein wird, selbst wieder zwischen den Pfosten und wird sich hierbei sicherlich über Arbeit nicht beschweren können. „Der Bergische HC hat eine überaus starke Mannschaft“, mahnt auch TVB-Coach Jürgen Schweikardt, der nach seiner Corona-Infektion gegen Kiel erstmals wieder auf der Bank Platz nehmen durfte. Die Stärke des BHC war bereits vor gut einer Woche deutlich zu sehen, als die Bergischen Löwen im Löwen-Duell bei den Rhein-Neckar Löwen ganz knapp mit 24:23 den Kürzeren zogen. Erst eine Einzelaktion vom Schweizer Nationalspieler Andy Schmid brachte den Erfolg für die Nordbadener. Zuvor hatten sich die Gäste aus dem Bergischen Land als äußerst unangenehmer Gegner entpuppt. Immer wieder angetrieben vom schwedischen Spielmacher Linus Arnesson holten die Gäste einen Fünf-Tore-Rückstand auf. Dabei bewies auch Torhüter Christopher Rudeck seine Klasse. Die Stärke vom Halbrechten David Schmidt ist in Stuttgart bereits bekannt, war doch der Linkshänder in der vergangenen Saison selbst noch ein WILD BOY. Auf der halblinken Position kommt der wurfstarke Fabian Gutbrod zum Einsatz. Auf Linksaußen ist der Neffe vom ehemaligen Nationalspieler Jochen Fraatz, Yannick Fraatz, immer für ein Tor gut. In der Hinterhand hat Trainer Sebastian Hinze mit dem Tschechen Tomas Babak einen starken Spielmacher und mit Lukas Stutzke ein richtiges Energiebündel, das der Abwehr der Rhein-Neckar Löwen schwer zu schaffen machte. „Unsere Kernkompetenz ist die Deckungsarbeit“, stellte Geschäftsführer Jörg Föste fest und dies zeigten die Bergischen Löwen dann auch in der SAP Arena eindrucksvoll. Hinzu kamen noch ein ausgezeichnetes Rückzugsverhalten und ein großer Kampfgeist.

Letzteren zeigten die WILD BOYS auch im Spiel gegen den THW Kiel, als das Team von Trainer Jürgen Schweikardt einen deutlichen Rückstand aufholte und beim 24:25 wieder auf Tuchfühlung mit der europäischen Top-Mannschaft aus der Schleswig-Holsteinischen Landeshauptstadt war. Am Ende kostete diese grandiose Aufholjagd aber zu viele Körner beim Gastgeber, sodass die ohnehin favorisierten Kieler am Ende einen klaren 34:27-Erfolg mit in den hohen Norden nehmen konnten.

Am Dienstag wäre der TVB dann eigentlich bei der MT Melsungen zu Gast gewesen, die nach ihrer enttäuschenden Vorstellung gegen Schlusslicht HSC 2000 Coburg in Göppingen etwas gut zu machen hatte und beim 23:30 einen deutlichen Sieg in der EWS-Arena feiern konnte. Hier zeigte Silvio Heinevetter einige hervorragende Paraden und war für den klaren Vorsprung zur Pause verantwortlich. Am Montag wurde er dann zusammen mit Timo Kastening und Yves Kunkel positiv auf das Corona-Virus getestet. Die Partie der MT gegen die WILD BOYS wurde daraufhin abgesagt und wird nun neu terminiert.

Ihre Auswärtsstärke können die Balinger nicht ansatzweise daheim bestätigen. Die Füchse aus Berlin feierten am vergangenen Sonntag einen deutlichen 19:28-Erfolg auf der Schwäbischen Alb. Als zu unbeständig präsentierte sich auch die TSV Hannover-Burgdorf, die in Leipzig mit 26:29 unterlag, dabei aber durchaus mit etwas mehr Konzentration im Abschluss einen Sieg hätte einfahren können. Zu seinem zweiten Saisonsieg kam die Mannschaft aus Essen, die im Aufsteiger-Duell gegen Coburg mit 29:27 die Oberhand behielt.

Im Kellerduell am Dienstag gab es ein 23:23 zwischen dem HSC 2000 Coburg und den Eulen Ludwigshafen, wobei die Pfälzer durchaus einen Auswärtserfolg hätten erreichen können. Eulen-Coach Benjamin Matschke meinte hinterher: „Wir wären gerne als glücklicher Sieger von der Platte gegangen.“ Eng ging es auch zu im Spiel zwischen dem TSV GWD Minden und dem SC DHfK Leipzig. Am Ende gewann der Gastgeber mit 23:20, was Leipzigs Trainer André Haber einräumen ließ: „Wir haben zu viele Bälle verworfen und auch zu viele technische Fehler gemacht.“ Den 44. Heimerfolg in Folge feierte dagegen Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt beim ungefährdeten 33:23 gegen den überforderten HC Erlangen. Ein 24:24 gab es schließlich zwischen der HSG Wetzlar und dem SC Magdeburg, obwohl die Gäste in der  ersten Halbzeit bereits einen deutlichen 12:5-Vorsprung herausgeworfen hatten. „Aufgrund des großen Einsatzes meiner Mannschaft hätte ich mir einen Punkt mehr für mein Team gewünscht“, zeigte sich Trainer Bennet Wiegert vom SC Magdeburg nicht ganz zufrieden mit dem Unentschieden. Dagegen lobte Wetzlars Coach Kai Wandschneider: „Meine Mannschaft hat eine ganz tolle Moral bewiesen.“

Der TVB Stuttgart wünscht allen Anhängern und Freunden ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bleiben Sie gesund!

Quelle: Joachim Gröser   

Warum trägt unser Rechtsaußen die Nummer 96? – Tim Wieling im Interview

Der 24-jährige Tim Wieling spielt 2020/2021 seine zweite Saison beim TVB Stuttgart. Unser Rechtsaußen spricht im Interview unter anderem über das Verhältnis zu seinen Teamkollegen, sein Berufsleben neben dem Handball und die Übungen, die er im Training am liebsten und am wenigsten mag.  

Hallo Tim, du bist ja nun schon in deiner zweiten Saison beim TVB. Ist Stuttgart mittlerweile dein neues Zuhause geworden?

Ja, ich habe mich schon sehr gut in Stuttgart eingelebt. Seit dieser Saison wohne ich in einer WG in der Stadt, was mir viel Spaß macht und mich noch einmal enger mit der Stadt verbindet.

Nun habt ihr ja erst kürzlich zu Hause gegen Minden, einem Verein, bei dem du einen großen Teil deiner bisherigen Karriere verbracht hast, gespielt. Was geht einem während einem solchen Spiel durch den Kopf?

Diese Spiele sind natürlich immer besonders und ich hätte gegen Minden auch sehr gerne mitgespielt. Ich freue mich auf solche Spiele, weil ich Spieler wiedersehe, mit denen ich früher viel Zeit verbracht habe und unterhalte mich mit den meisten auch ein wenig vor dem Spiel. Während dem Spiel blendet man das aber ein wenig aus. Da ist es ein Gegner wie jeder andere. 

Mit Sascha hast du ja einen starken Partner auf deiner Position. Tauscht ihr euch regelmäßig aus? Wenn ja: Was für Tipps gebt ihr euch?

Wir tauschen uns nicht wirklich über Spielsituationen aus, verstehen uns jedoch persönlich sehr gut, haben viel Spaß miteinander und stacheln den anderen auch gerne mal ein wenig an. Dadurch motivieren wir uns gegenseitig immer wieder zu Höchstleistungen.

Was sind die drei wichtigsten Eigenschaften, um auf einer Außenposition erfolgreich zu sein?

Das ist keine so leichte Frage. Man braucht definitiv einen kühlen Kopf und ein starkes Selbstvertrauen. Als Außen haben wir nicht so viele Aktionen wie der Rückraum. Bekommen wir dann mal eine Gelegenheit, müssen wir den Ball auch versenken. Man sollte auch wissen, was für ein Typ Spieler man ist, wo die eigenen Stärken liegen und auf diese aufbauen. Manche Außenspieler sind zum Beispiel stärker im Wurf, andere dafür wendiger.

Deine Trikotnummer ist doch eher einzigartig. Gibt es eine Geschichte hinter der 96?

Auf jeden Fall, das ist nämlich mein Geburtsjahr!

Letztens haben wir Primož nach den Übungen gefragt, die er im Training am liebsten und am wenigsten mag. Auf letztere Frage hat er geantwortet, dass er alles was mit Sprüngen zu tun hat nicht so gerne mag. Wir sind uns sicher, dass du das als Feld- und Außenspieler bestimmt anders siehst. Welche Übungen kannst du so gar nicht leiden?

Klassische Übungen aus der Vorbereitung machen mir persönlich nicht so Spaß. Also HIIT-Training oder Laufübungen. In der Halle bin ich aber für alles offen.

Und was magst du im Training am liebsten?

Ich liebe jede Übung mit Ball und besonders, wenn ein Wettkampf daraus gemacht wird!

Verbringst du auch privat Zeit mit Mannschaftskollegen? Wenn ja, mit wem und wie verbringt ihr Zeit zusammen?

Im Moment ist das natürlich eher schwer. Ansonsten verbringe ich mehr Zeit mit den „jüngeren“ Spielern, aber mache eigentlich mit fast jedem mal etwas privat. Gerade zwischen den Trainings ist es wichtig, auch mal gemeinsam etwas essen zu gehen oder einen Kaffee zu trinken, um sich gegenseitig besser kennenzulernen. Allerdings ist es mir wichtig, mich auch ab und an mal zurückziehen zu können und mich mit etwas anderem als Handball zu beschäftigen. 

Nun hat man als Profisportler einen ziemlich vollen Terminkalender und du führst nebenher noch dein eigenes Modelabel. Bleibt da noch Zeit für Hobbies neben dem Handball? Wie verbringst du deine Freizeit am liebsten?

Das stimmt und es kann manchmal auch eine Belastung sein. Die freie Zeit, die ich habe, versuche ich mit meiner Familie, meiner Freundin, meinen Freunden oder manchmal auch einfach in Ruhe zuhause zu verbringen. Ansonsten verbringe ich mit meinen Mitbewohnern auch gerne mal einen Abend, wo wir zum Beispiel Burger machen oder Filme schauen. Vor Corona haben wir auch öfter mal gemeinsam die Stadt erkundet.

Hattest du früher einen Traumberuf, bevor du Profisportler wurdest?

Mein großes Ziel war tatsächlich immer, Profihandballer zu werden. Ich konnte mir aber auch lange vorstellen, Lehrer zu werden und habe das auch studiert, bevor ich in den Sportmanagement-Studiengang umgestiegen bin. In diesem Bereich bin ich ja auch mit meinem Modelabel tätig und nach meiner Karriere sehe ich mich dort.

Wie planst du, deine Weihnachtszeit zu verbringen? Hast du besondere Traditionen?

Ich werde auf jeden Fall für das Spiel am 26.12. trainieren. Es wird aber auch ein besonderes Weihnachten für mich, weil meine Eltern das erste Mal über die Feiertage nach Stuttgart kommen und wir Weihnachten gemeinsam bei mir feiern werden. Am 25. hat dann außerdem meine Oma Geburtstag, weshalb wir dann jedes Jahr diesen Tag bei ihr verbringen und gemeinsam etwas kochen. Es ist natürlich schade, dass wir dieses Jahr alle etwas mehr aufpassen müssen und die Feste kleiner sind, aber wir machen da einfach das Beste draus.

Spiel gegen die MT Melsungen abgesagt

Nachdem drei Spieler der MT positiv auf das Corona-Virus getestet worden sind, wurde die für heute Abend angesetzte Partie des TVB in Melsungen abgesagt. Für die abgesagte Partie muss nun nach einem neuem Termin gesucht werden. Für die WILD BOYS ruht der Ball also zunächst, bevor am Samstag der Bergische HC in Stuttgart zu Gast sein wird.

Bei der obligatorischen Testung vor dem ursprünglich für heute angesetzten Spiel wurden bei Silvio Heinevetter, Timo Kastening und Yves Kunkel positive Ergebnisse festgestellt. Laut dem Club wurden diese Ergebnisse in einer weiteren Testung bestätigt und alle Spieler des Teams haben sich unmittelbar in häusliche Isolation begeben. „Das ist ein echter Schock für die Spieler, für die Mannschaft und für den Verein,” äußerte sich MT-Vorstand Axel Geerken in einer Mitteilung der MT Melsungen.

Schon am kommenden Samstag, den 26.12, geht es für das Team um Jürgen Schweikardt dann aber wieder rund. Der Bergische HC ist nämlich am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Porsche-Arena zu Gast.

WILD BOYS in Melsungen gefordert

Nach zuletzt zwei Niederlagen gegen die Top-Teams aus Berlin und Kiel, steht für den TVB die nächste schwere Aufgabe an. Auswärts geht es gegen die MT Melsungen, die aktuell mit 13:7 Punkten auf dem 11. Platz im Tableau zu finden ist. Zu berücksichtigen ist, dass die Mannschaft von Gudmundur Gudmundsson bisher lediglich zehn Spiele absolviert hat. Für die WILD BOYS steht bereits das 15. Saisonspiel auf dem Programm. 

Die Bilanz zwischen dem TVB und der MT ist sehr ausgeglichen. In zehn Spielen konnten jeweils beide Teams fünf Mal als Sieger vom Platz gehen. Das letzte Aufeinandertreffen war am 13.02.2020 als die Schwaben zwei Punkte aus Melsungen mitnehmen konnten. Auch die drei Partien zuvor entschied der TVB allesamt für sich. Mit einem Sieg am morgigen Dienstag könnte der TVB also seine Siegesserie gegen die MT Melsungen weiter ausbauen.

Nach einer unerwarteten Niederlage gegen den Aufsteiger aus Coburg, hat Melsungens mit Nationalspielern bestücktes Team zuletzt wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Am vergangenen Sonntag lies die MT Melsungen FRISCH AUF! Göppingen keine Chance und gewann souverän mit 23:30. 

Anpfiff der morgigen Partie ist um 18 Uhr in der Rothenbach Halle. Auch hier kommt es in diesem Jahr wieder zum Aufeinandertreffen der beiden Brüder Max und Kai Häfner. Kai, der ältere der beiden Geschwister, ist mit bisher 53 Saisontoren erfolgreichster Werfer der MT hinter Julius Kühn.

„Ich bin heute tatsächlich enttäuscht“

Die Stimmen zum Spiel TVB Stuttgart gegen THW Kiel (27:34) am 19.12.2020

Jürgen Schweikardt: „Ich bin heute tatsächlich enttäuscht. Ich hatte das ganze Spiel das Gefühl, auch in der ersten Halbzeit als wir fünf Tore hinten waren, dass wir näher dran waren als diese fünf Tore. Auch in der zweiten Halbzeit läuft nicht alles optimal für uns. Es gab ein paar einfache Dinge, die wir liegen lassen und dann sind wir aber bis auf ein Tor dran. Da muss dann alles optimal laufen, um das umstoßen zu können. In vielen Dingen fand ich den Unterschied heute nicht so groß, aber bei einigen Kleinigkeiten dann eben schon. Natürlich kann es ein Nachteil sein mit der Quarantäne für Kiel, es kann aber auch ein Vorteil sein, weil sie sonst ständig gespielt hätten. Wir wollten aber heute auf uns schauen, ich bin mit der Leistung der Mannschaft sehr zufrieden und trotzdem bin ich am Ende enttäuscht.“

Filip Jicha: „Ich möchte ein ganz, ganz großes Lob an meine Mannschaft aussprechen. Ich persönlich hatte großen Respekt vor diesem Spiel. Nach der Quarantäne wussten wir nicht, wo wir stehen. Gestern im Abschlusstraining gab es so viele technische Fehler. Der Ball war irgendwie ein Störfaktor. Wir wussten, dass wir heute auf ganz hohem Niveau performen müssen, um gegen Stuttgart, die wirklich ganz ganz stark spielen, bestehen zu können. Tatsächlich haben meine Jungs einen sehr guten Job gemacht in der zweiten Halbzeit als Jogi vier oder fünf Bälle hintereinander hält. Das ist ein Faktor, der das Spiel kippen kann. Die Jungs haben die Angriffe dann aber gut ausgespielt und auf der anderen Seite sind wir auch in der Abwehr wieder mehr zusammengerückt.“

Dominik Weiß: „Wir können heute nicht zufrieden, wie wir uns, vor allem in der ersten Halbzeit, verkauft haben. Ich denke, wir haben grundsätzlich zu viele Bälle liegen lassen. Unser Angriff war über weite Strecken okay, wir machen in Halbzeit eins glaube ich 14 Tore, das ist gegen Kiel jetzt auch nicht schlecht. Aber insgesamt geben wir Kiel, gerade im Tempospiel, zu viele Chancen zu einfachen Toren zu kommen und können keinen Vorteil daraus ziehen, dass wir nicht in Quarantäne waren. Wir hatten vor dem Spiel heute ein gutes Gefühl und wollten heute einfach was reißen, sind dann in der ersten Halbzeit auch ein bisschen an uns selbst gescheitert, aber es ist immer noch der THW und der lässt einen, wenn man die Tür nur ein bisschen aufmacht, nicht mehr zurück ins Spiel.“

TVB verliert gegen den Rekordmeister

Der Rekordmeister aus Kiel war am heutigen Samstagabend in der Porsche-Arena in Stuttgart zu Gast. Bisher wies die Bilanz des TVB Stuttgart gegen den THW elf Niederlagen in der LIQUI MOLY HBL auf. Auch am heutigen Spieltag war für die WILD BOYS nichts gegen Kiel zu holen. Das Team von Jürgen Schweikardt hielt lange mit aber verlor letztlich mit 27:34.

Den ersten Wurf auf Niklas Landins Tor konnte der Kieler Keeper entschärfen aber Sascha Pfattheicher sicherte sich den Abpraller und holte den 7-Meter heraus. Den Strafwurf verwandelte Viggó Kristjánsson sicher und markierte damit den ersten Treffer der Partie. Mit zwei Treffern in Folge konnte Kiel die Führung dann aber übernehmen. In der Anfangsphase legte der THW stets mit einem Tor vor, die WILD BOYS zogen nach und gleichen aus. In der 12. Spielminute waren die Kieler beim Spielstand von 6:8 dann zum ersten Mal mit zwei Treffern in Front. Nach einer Viertelstunde zeigte die Anzeigetafel 7:10. Sander Sagosen war es, dem Treffer Nummer zehn für die Gäste gelungen war. Sein Hintermann Landin kam ebenfalls gut in die Partie und parierte insbesondere in den ersten Minuten einige Würfe der Hausherren. Außerdem fand das Team aus dem Norden im Angriffsspiel ein ums andere Mal den Kreisläufer und schloss in Person von Patrick Wiencek oder Hendrik Pekeler erfolgreich ab. Steffen Weinholds Treffer zum 8:13 in der 20. Minute bedeutete den ersten Fünf-Tore-Rückstand für die Stuttgarter. Infolge drei hintereinander folgender Tore von Sascha Pfattheicher konnten sich die WILD BOYS wieder herankämpfen (11:13, 22. Minute). Den letzten Treffer in Durchgang eins markierte Hendrik Pekeler, der zusätzlich eine Zeitstrafe gegen Dominik Weiß herausholte. 

So startete der TVB beim Stand von 14:19 in Unterzahl in die zweite Hälfte. Kiel hatte Anspiel und netzte direkt ein. Der THW hielt den TVB stets mit mindestens vier Treffern auf Distanz. Auch die doppelte Überzahl gegen Wienzek und Voigt konnte der TVB Stuttgart nicht nutzen, um sich wieder in Schlagdistanz zu bringen. Erst ein 3:0-Lauf zwischen der 39. und 42. Minute mit einem Doppelpack von Jerome Müller, einem Treffer von Max Häfner und drei Paraden von Jogi Bitter brachte den TVB wieder auf drei Tore an Kiel heran (20:23). Mit Patrick Ziekers Gegenstoßtor zum 24:25 kam der TVB in der 49. Minute sogar wieder bis auf einen Treffer an Kiel heran. Dann spielte der Rekordmeister souverän zu Ende und auch das taktische Mittel des 7. Feldspielers seitens des TVB konnte den Sieg des THW nicht mehr verhindern. Letztlich endete die Partie mit 27:34 – Harald Reinkind setzte wenige Sekunden vor Ende den Schlusspunkt. Damit verlor der TVB erstmals in dieser Saison in heimischer Halle. Das nächste Spiel für den TVB findet dann am kommenden Dienstag in Melsungen statt. 

Nach erstem Heimsieg gegen Minden wollen die WILD BOYS auch Kiel ärgern

Am Donnerstag letzte Woche feierte der TVB Stuttgart mit dem Heimsieg gegen den TSV GWD Minden eine Premiere. Es war der erste Erfolg zu Hause über die Westfalen. Dabei tat sich die, erneut von Co-Trainer Karsten Schäfer gecoachte Mannschaft, in der ersten Halbzeit sehr schwer. „Der TVB hat große Probleme im Angriff“, meinte auch Sky-Kommentator Markus Götz während Halbzeit eins. Erst beim 8:8 war der Ausgleich geschafft und schon eine Zeigerumdrehung später netzte Sascha Pfattheicher zur 9:8-Führung ein. Doch die Mannschaft aus Minden, welche am Tag des Spieles auf einem Abstiegsplatz rangierte, wehrte sich verbissen und gab nicht klein bei. Erst nach dem 16:16 in der zweiten Halbzeit und zweier erstklassiger Paraden von Johannes „Jogi“ Bitter konnte sich die Heimmannschaft in der Folgezeit absetzen. Sky-Kommentator Götz kommentierte dies wie folgt: „Der TVB drückt jetzt aufs Gaspedal.“ Der Lohn für die Leistungssteigerung in der Mitte der zweiten Halbzeit war das 23:19. Diesen Vier-Tore-Vorsprung verwalteten die WILD BOYS bis zum Ende und Mindens Trainer Frank Carstens räumte nach dem Spiel ein: „Uns hat die Durchschlagskraft und die Präzision im Angriff gefehlt. Auch die Abwehr stand nicht mehr so gut in der zweiten Halbzeit.“

Die Sensation am zwölften Spieltag gab es aber in Melsungen. Der bis dato punktlose Tabellenletzte HSC 2000 Coburg triumphierte bei den ambitionierten Nordhessen mit 27:32. Es war das bis jetzt beste Saisonspiel der Oberfranken. Auch ohne den mit Kreuzbandriss fehlenden Tim Suton beherrschte der TBV Lemgo Lippe die HSG Nordhorn-Lingen beim 36:29 klar. Unentschieden trennten sich am 37. Geburtstag von Michael Haaß der HC Erlangen und Hannover-Burgdorf, während der SC DHfK Leipzig gegen den aktuellen Tabellensiebten aus Wetzlar mit 32:28 gewann.

Berlin war keine Reise wert für die WILD BOYS. Die Füchse feierten am Dienstagabend ihren zehnten Pflichtspielsieg in Serie, wobei die Anfangsphase klar den Gastgebern gehörte. Nach einer Viertelstunde hieß es bereits 12:7 für den Hauptstadtklub. Doch dann begann eine famose Aufholjagd des TVB Stuttgart. Häfner & Co. waren jetzt im Spiel und glichen zum 14:14 aus. Zur Halbzeit hieß es dann 15:15 und der Sky-Kommentator betonte: „Die Gäste halten gut mit bei den Füchsen.“ Als ob Baldrian dem Pausentee beigemischt gewesen wäre, begannen die WILD BOYS die zweite Hälfte. Der TVB Stuttgart leistete sich zu viele technische Fehler und scheiterte häufig an Milosavljev im Berliner Tor. Die Folge: Die 21:15-Führung für die Heimmannschaft. Die Schwaben gaben aber noch nicht auf, kämpften sich wieder auf 24:20 heran. Doch dann brach es über die WILD BOYS herein und die Berliner erhöhten auf 31:22. Die Partie war gelaufen, wenngleich der TVB Stuttgart noch etwas Ergebniskosmetik bis zum 31:25 Endstand betrieb. „Wir konnten das Tempo nicht mithalten, aber die Niederlage ist kein Beinbruch für uns“ stellte der, angesichts 18 Paraden und 39 Prozent gehaltener Bälle, ausgezeichnete Kapitän Johannes „Jogi“ Bitter fest.

Die zweite deutliche Niederlage nacheinander gab es für den HBW Balingen-Weilstetten. Die Gallier von der Alb unterlagen nach dem 26:39 im Heimspiel gegen Magdeburg auch auswärts eindeutig mit 36:26 in Wetzlar. Die Abstiegsplätze verließ der TSV GWD Minden nach einem klaren 28:23 über den TBV Lemgo Lippe. Im oberen Tabellendrittel zog der SC DHfK Leipzig mit einem 24:28 Erfolg in Nordhorn am TVB Stuttgart vorbei und liegt nun aktuell auf Rang fünf.

Am Samstagabend kommt nun mit dem THW Kiel der Branchenprimus in die Porsche-Arena nach Stuttgart. Die Zebras, die bisher nur in Wetzlar verloren haben, mussten aufgrund von Quarantänebestimmungen ihr Spiel gegen die MT Melsungen absagen. Dafür sind sie nun um so hungriger, sich den Platz an der Tabellenspitze zurückzuerobern. Der Verein aus der Schleswig-Holsteinischen Landeshauptstadt hat auch in diesem Jahr wieder einen exzellenten Kader beisammen. Angeführt vom Norweger Sandor Sagosen über Welttorhüter Niklas Landlin und Domagoj Duvnjak ist die Kieler Mannschaft mit Weltklasseleuten besetzt. Mit Darius Quenstedt, Steffen Weinhold, Rune Dahmke, Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek haben die Kieler auch einige namhafte deutsche Nationalspieler in ihren Reihen. In der Champions League scheint sich der qualitativ hochwertige Kader bislang jedoch schwer zu tun, wie deutliche Niederlagen gegen Barcelona und Vezprem zeigen. Die Folge: Nur Platz fünf für die erfolgsverwöhnten Kieler in der europäischen Eliteklasse.

Trotzdem: Der TVB Stuttgart muss sich warm anziehen. Die Zebras sind neben den Rhein-Neckar Löwen und der SG Flensburg-Handewitt das Top-Team der Liga. „Wir haben nur dann eine Chance, wenn wir einen Supertag erwischen und bei Kiel überhaupt nichts zusammenläuft“, betont TVB Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt, der nach einem negativen Corona-Test am Samstag wieder auf die Bank zurückkehren darf. Dabei wären wir auch wieder beim aktuell hochbrisanten Thema, der Weltmeisterschaft 2021 in Ägypten. Einige Nationalspieler haben dem Bundestrainer bereits einen Korb gegeben. Die beiden Torhüter der deutschen Nationalmannschaft, „Jogi“ Bitter und Andreas Wolf, wollen das Turnier in Nordafrika aber spielen. 

Quelle: Joachim Gröser