Flensburg sichert sich zwei Punkte im Meisterschaftskampf

Mit der SG Flensburg-Handewitt war heute der Tabellenführer der LIQUI MOLY HBL in der Stuttgarter Porsche-Arena zu Gast und sicherte sich dort wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft.

Denker und Lenker des Gästeteams, Jim Gottfridsson, netzte zum ersten Treffer in der Partie. Adam Lönn legte nach und markierte das erste Tor des TVB. Den anschließenden 7-Meter für die SG verwandelte Hampus Wanne gegen Jogi Bitter sicher (1:2, 3. Minute). Mads Mensah Larsen und erneut Wanne erhöhten diese Führung bis zur 6. Minute auf 1:4. Schließlich war es Jerome Müller, der diesen 3:0-Lauf der Gäste unterbrach und zum 2:4 traf. Er war es auch, der das 3:5 (11. Minute) und das 4:6 (12. Minute) erzielte. Anschließend legte der Tabellenführer nochmal eine Gang zu und stellte innerhalb von fünf Minuten auf 4:10. Daraufhin unterbrach Jürgen Schweikardt das Spiel und nahm seine erste Auszeit. 

Nach der Besprechungspause netzten Max Häfner (5:10, 17. Minute) und wiederum Jerome Müller (6:10, 19. Minute) souverän ein. Bis zur Halbzeit betrug der Abstand stets vier oder fünf Tore, wobei der TVB drei Mal per Gegenstoß die Chance hatte, mit drei Toren an die Gäste aus dem Norden heranzukommen. So ging man beim Pausenstand von 11:15 in die Kabinen. 

Nach der Pause hatte der TVB Anspiel, konnte diese Chance aber nicht nutzen. Stattdessen bauten die Gäste in Person von Spielmacher Jim Gottfridsson die Führung weiter aus und Dominik Weiß stellte den alten Abstand per Rückraumwurf wieder her (12:16, 32. Minute). In der 36. Minute, nach vielen vergebenen Chancen, war es dann so weit: Dominik Weiß brachte den TVB mit seinem Treffer zum 15:18 erstmals wieder mit drei Toren an das Team von Maik Machulla heran und war damit wieder in Schlagdistanz. Die SG Flensburg-Handewitt ließ sich davon aber keineswegs beirren und erhöhte bis zur 39. Minute auf 16:21. Durch zwei aufeinanderfolgende, sehenswerte Würfe aus dem Rückraum von Dominik Weiß kam der TVB wieder an die Gäste heran (17:21, 40. Minute und 18:21, 42. Minute). Spätestens der Gegenstoßtreffer von Alexander Schulze zum 21:23 ließ die 250 Zuschauer in der Porsche-Arena an etwas Zählbares glauben. 

Dem hatte die SG Flensburg-Handewitt aber etwas entgegenzusetzen und stellte durch drei verwandelte 7-Meter von Hampus Wanne, dem besten Werfer der Partie, und einen Treffer von Johannes Golla auf 22:27. Zu diesem Zeitpunkt waren es noch 10 Minuten zu spielen. Durch einen 3:0-Lauf kämpfte sich der TVB wieder Tor um Tor an die Gäste heran. So stand es schließlich 25:28 in der 52. Minute. Von da an fielen stets abwechselnd Tore auf beiden Seiten. Knapp drei Minuten vor dem Ende bei einem Spielstand von 28:30 nahm TVB-Coach Schweikardt seine letzte Auszeit. Allerdings gelang seinem Team kein Treffer, stattdessen netzte Mads Mensah Larsen ein und erhöhte damit wieder auf drei Tore Vorsprung. Diesen baute Magnus Rød auf 29:32 aus. Den Schlussstrich unter eine intensive Partie setzte Viggó Kristjánsson per 7-Meter. 

Flensburg-Coach Maik Machulla im Gespräch

Herr Machulla, bei den beiden Heimspielen gegen Magdeburg und Hannover durften erstmals wieder wenige Zuschauer in die FLENS-ARENA. Was hat dieser erste kleine Schritt für Sie bedeutet? 

Maik Machulla: Es ist für uns alle ein erster kleiner Schritt in Richtung Normalität. Die Fans gehören in die Arenen. Wir waren sehr froh, dass sie gegen Magdeburg und Hannover die FLENS-ARENA zur Hölle Nord  gemacht haben, auch wenn es nur 125 waren. Aber sie alle haben deutlich gezeigt, wie sehr sie die Mannschaft vermisst haben. 

Eine außergewöhnliche Schlagzeile der letzten Wochen war mit Sicherheit die kurzfristige Verpflichtung von Henning Fritz (Karriereende 2012) als Ersatz für den verletzten Benjamin Buric im SG-Tor. Welche Impulse und welche Art von Unterstützung erhoffen Sie sich von diesem Transfer in der Endphase der Saison?

Maik Machulla: Henning bringt eine unglaubliche Erfahrung mit, die er an die Spieler und besonders Torbjørn weitergeben kann. Außerdem erhoffe ich mir, dass er ihm im Training und auf der Bank Sicherheit gibt und insgesamt einfach eine gute Energie in die Mannschaft bringt. 

Ihre Mannschaft steht nach über 30 Spielen mit einem Zähler Rückstand hinter dem Dauerrivalen THW Kiel auf dem zweiten Tabellenplatz. Auf dem SG-Konto stehen dabei eine Niederlage und vier Unentschieden. Wie denken Sie an diese vier extrem knappen Unentschieden zurück, wenn Sie diesen einen Punkt Rückstand in der Tabelle sehen?

Maik Machulla: Die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ist mit Abstand die schwierigste Liga, die man gewinnen kann. Mit allen Problemen, die wir in dieser Saison hatten, mit der hohen Belastung durch mehr Spiele in der Liga und in der Champions League hat meine Mannschaft eine außergewöhnliche Leistung gezeigt. Da ist es beachtlich, so wenig Minuspunkte zu haben. 

Ohne Zuschauer und den starken Heimvorteil haben sich sehr viele Spiele in dieser Saison offener gestaltet. Die Liga hat sich somit sehr ausgeglichen und jedes Spiel umkämpft präsentiert. Wie sehen Sie das Leistungsniveau der Liga in dieser Runde mit den 20 Teams?

Maik Machulla: Die Liga war schon immer ausgeglichen und sehr eng. Jede Mannschaft ist in der Lage, jede andere Mannschaft zu schlagen. Durch die 20 Teams hat sich das Leistungsniveau aus meiner Sicht noch einmal verbessert. 

Die WILD BOYS konnten nach einer sehr schwierigen Phase zu Beginn des Jahres 2021 in den Heimspielen im Mai Frisch Auf! Göppingen und die Rhein-Neckar Löwen schlagen. Auswärts gelang in vier Spielen gegen Minden, Lemgo, Coburg und Hannover kein Sieg. Wie schwierig wird die Aufgabe gegen Stuttgart für Ihr Team?

Maik Machulla: Stuttgart hat im Spiel in Flensburg deutlich gezeigt, wie gut die Mannschaft harmoniert und wie sehr sie zusammengewachsen ist. Wie jedes Spiel in der Liga, wird auch das Auswärtsspiel in Stuttgart ein schweres für uns. 

Am Ende einer sehr langen Saison wird die Deutsche Meisterschaft wieder unglaublich knapp entschieden und Vereine ohne direkte Beteiligung und ohne sportlichen Druck am Saisonende spielen das Zünglein an der Waage. Wie interessant oder bedenkenswert finden Sie Playoffs und Finalspiele, um den Deutschen Handballmeister zu küren?

Maik Machulla: Ich bin kein Freund von Playoffs. Die ganze Saison verliert aus meiner Sicht an Wert, wenn am Ende eine Mannschaft Deutscher Meister werden kann, die im Verlauf der regulären Spielzeit kein konstantes Niveau erreicht hat. Oder auch wenn eine Mannschaft die gesamte Saison dominiert, kann es sein, dass sie aufgrund von Verletzungen oder ähnliches trotzdem die Meisterschaft verspielt. 

Bildquelle: Ingrid Anderson-Jensen

WILD BOYS wollen Flensburg ärgern

Wer hätte das gedacht? Der TBV Lemgo Lippe gegen die MT Melsungen, das war das Finale im DHB-Pokal. Dabei brachten die Lipperländer das Kunststück fertig, den THW Kiel aus dem Wettbewerb zu werfen. Stefan Kretzschmar war am Sky-Mikrofon total begeistert. „Das ist das größte Handballwunder“, befand er. Und das nicht nur, weil die Kieler rausgeflogen waren, sondern weil die Zebras zur Halbzeit mit sieben Toren in Führung lagen. War in der ersten Hälfte noch Kiels Niklas Landin kaum zu überwinden, so übertraf ihn Lemgos Peter Johannesson im zweiten Durchgang um Längen.

Lemgos Trainer Florian Kehrmann lobte hinterher: „Wir haben in der zweiten Halbzeit eine überragende Abwehr gespielt.“ Das zweite Halbfinale zwischen der TSV Hannover-Burgdorf und der MT Meslungen entschieden am Ende Kleinigkeiten. Die Experten waren sich einig, dass zwei freie, vergebene Möglichkeiten der Niedersachsen den Nordhessen, bei denen Julius Kühn eine ausgezeichnete Partie zeigte, den Weg ins Finale ebneten. Die beiden Spiele fanden erstmals in Corona-Zeiten wieder vor Zuschauern statt – zwar vor nicht vielen, aber immerhin ist ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

Ob das Ausscheiden im Halbfinale des DHB-Pokals dem THW Kiel auch den Titel in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga kosten wird, ist fraglich. Aber so leicht wird auch der Branchenprimus das Pokal-Aus nicht wegstecken und der Kontrahent des TVB Stuttgart am Mittwochabend, die SG Flensburg-Handewitt, sitzt den Zebras im Nacken. Von daher wird sich der Tabellenzweite am Neckar keine Blöße geben wollen. „Wenn die Flensburger eine Schwäche zeigen, müssen wir da sein“, fordert TVB-Coach Jürgen Schweikardt. Dies macht auch deutlich, dass die WILD BOYS diese Partie nicht herschenken wollen. Aber, um einem Team wie der SG Flensburg-Handewitt Paroli bieten zu können, da muss wirklich alles funktionieren und bei den Ostsee-Anrainern so gut wie gar nichts funktionieren. Besonders auffällig ist, dass der Tabellenzweite immer wieder Rückstände aufholen kann. Gegen die Rhein-Neckar Löwen waren es sieben Tore, im Spiel gegen den SC Magdeburg vier Treffer. Aber das macht eben die hohe Qualität im Kader von Trainer Maik Machulla aus.

Da sind nur Ausnahmekönner am Werk. Den Auftakt macht der schwedische Vizeweltmeister Jim Gottfridsson, der auf der Mittelposition das Spiel der SG lenkt und auf alles eine Antwort zu haben scheint. Auf der halblinken Position unterstützt ihn der dänische Weltmeister Mads Mensah Larsen und auf halbrechts agiert der Norweger Magnus Röd. Abwehrchef der Flensburger ist der Däne Simon Hald, der nur in der Deckung zum Einsatz kommt. Das Tor hütet der Norweger Torbjørn Bergerud, unterstützt vom deutschen Weltmeister Henning Fritz. Der 46-Jährige wurde nach der Verletzung von Benjamin Burić nachverpflichtet. Auf Linksaußen ist Hampus Wanne gesetzt und auf Rechtsaußen konkurrieren der Schwede Lasse Svan und Marius Steinhauser um Spielanteile. Steinhauser ist neben dem zurzeit verletzten Franz Semper und dem deutschen Nationalspieler Johannes Golla übrigens einer der wenigen Deutschen in der von Skandinaviern geprägten Auswahl. Diese hat in Maik Machulla einen sehr ehrgeizigen Trainer. Ihm passte das knappe Aus im Viertelfinale der EHF Champions League sicherlich so ganz und gar nicht in den Kram.

Im Hinspiel im hohen Norden verkauften sich die WILD BOYS ausgezeichnet, unterlagen nach ganz starker erster Halbzeit nur mit 30:34. “Wollen wir gegen Flensburg eine Chance haben, müssen wir ähnlich unbefangen aufspielen wie im November letzten Jahres“, stellt TVB-Trainer Jürgen Schweikardt fest. Er hofft auch wieder auf ein starkes Torhütergespann mit dem nach seiner Meniskusoperation wiedergenesenen Johannes „Jogi“ Bitter und Primož Prošt.

Zur kommenden Saison wird bekanntlich der Spanier Roi Sánchez das Zepter bei den WILD BOYS schwingen. Co- und Torwarttrainer wird Vincente Alamo. Er löst damit Karsten Schäfer ab, der den TVB Stuttgart nach neun Jahren verlassen wird. Für die Fitness der WLD BOYS ist künftig Steffen Hepperle zuständig. Er war bereits beim HBW Balingen-Weilstetten und der SG BBM Bietigheim für den Athletikbereich verantwortlich.

Die Balinger wurden physisch übrigens sehr gut auf das Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen vorbereitet, denn sie gewannen am vorigen Mittwoch in einem ganz engen Spiel gegen die Nordbadener mit 32:30. Damit sind die „Gallier von der Alb“ mit derzeit 24 Punkten bis auf drei Zähler an den TVB Stuttgart herangerückt, der gegen die Füchse Berlin knapp mit 25:28 in heimischer Halle unterlag. Dadurch setzten die Balinger die Eulen Ludwigshafen deutlich unter Zugzwang. Die Pfälzer müssen nun die Partie im Ruhrgebiet beim TUSEM Essen gewinnen, um noch eine Chance im Abstiegskampf zu haben.

Ähnlich spannend ist die Situation an der Spitze. Der THW Kiel liegt nur einen Zähler vor der SG Flensburg-Handewitt. Und so muss auch der Tabellenzweite unbedingt in Stuttgart gewinnen.

Freuen Sie sich auf ein spannendes und faires Handballspiel.

Quelle: Joachim Gröser, Bildquelle: Ingrid Anderson-Jensen

Unser Rechtsaußen „Pfatti“ im Interview

Sascha Pfattheicher, auch bekannt als „Pfatti“, trägt seit 2017 das Trikot des TVB Stuttgart. Der gebürtige Karlsruher besticht vor allem durch seine Schnelligkeit auf der Platte. Wir konnten ihn dennoch für ein spannendes Gespräch einfangen. Der 23-jährige Rechtsaußen verrät uns interessante Details zu seiner Spielweise und aus seinem Privatleben. 

Hallo Sascha, die Saison neigt sich langsam, aber sicher dem Ende zu. Wie würdest Du die Spielzeit 2020/21 bewerten?

Wir haben eine sehr gute Hinrunde gespielt, in der wir auch überraschend viele Spiele gewonnen haben. Wir waren eine relativ neue Mannschaft. Das haben wir wirklich sehr gut gemacht. In der Rückrunde haben wir nachgelassen und waren nicht mehr so konstant. Wir haben leider einige Spiele gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellenabschnitt, die wir hätten gewinnen müssen, verloren. Insgesamt war das, trotz der fehlenden Fans in den Hallen, eine gute Saison. Nun gilt es, diese bestmöglich zu beenden. 

In dieser Saison waren aufgrund der Pandemie die Hallen leer. Ihr habt dennoch durch verschiedene Fanaktionen, wie beispielsweise einem virtuellen Training für die Vereinspartner, den Kontakt zu Euren Fans gesucht. Wie haben Dir persönlich die Aktionen gefallen?

Diese Aktionen haben mir sehr gut gefallen! Sei es das virtuelle Training oder die Aktion für unsere Dauerkartenbesitzer, bei der wir kleine Geschenke an deren Haustüren vorbeigebracht haben. Es ist sehr wichtig, dass wir da den Kontakt zu den Fans, die jetzt nicht in der Halle dabei sein können, halten. 

Seit 2017 trägst Du das Trikot des TVB Stuttgart. Fühlst Du Dich mittlerweile in Stuttgart zuhause?

2017 habe ich ja noch mit einem Zweitspielrecht hier gespielt. Da habe ich dann zunächst noch daheim gewohnt. Ich bin dann 2018 nach Stuttgart gezogen und das ist mittlerweile auch schon drei Jahre her. Natürlich ist das hier für mich ein zweites Zuhause geworden, aber Gott sei Dank ist mein anderes Zuhause in Karlsruhe auch nicht weit entfernt. Da lässt sich der Kontakt gut halten. 

Mal ganz unter uns: Als gebürtiger Karlsruher ist Stuttgart doch wahrlich ein heißes Pflaster. Wen siehst Du Dir in deiner freien Zeit im Fernseher lieber an – den VfB oder den KSC?

Natürlich könnte man meinen, dass das etwas schwierig ist. Von so einer Feindschaft oder Rivalität habe ich jedoch nie groß etwas gemerkt. Das war wirklich immer sehr human. Im Fernsehen schaue ich weder die eine noch die andere Mannschaft an, da ich kein riesiger Fußballfan bin. 

Du hast einige einprägsame Spitznamen. Unter anderem „Pfatti“ und „Der rote Blitz“. Auf welchen Spitznamen reagierst Du am liebsten und warum? 

„Der rote Blitz“ war ja eigentlich nie so wirklich mein Spitzname. So wurde ich in meiner Leutershausener-Zeit in einem Zeitungsartikel ein Mal genannt und der Name wurde dann ständig übernommen. So hat mich aber nie jemand richtig genannt. Deshalb gibt es eigentlich nur „Pfatti“, was ich auch am liebsten mag.

Deine Trikotnummer ist die 30. Gibt es einen speziellen Hintergrund für die Wahl dieser Nummer?

Die 30 habe ich vor einigen Jahren mehr oder weniger aus der Not heraus genommen, weil meine damalige Nummer bei Leutershausen nicht verfügbar war. Mein Lieblings-NBA-Spieler Steph Curry hat die 30 und dann habe ich mich für diese Nummer entschieden. 

Mit über 70 Treffern gehörst Du in dieser Saison zu den treffsichersten Akteuren des TVB und genießt das Vertrauen des Trainerstabs. Wo siehst Du dennoch Verbesserungspotential in Deinem Spiel?

Ich sehe mein Verbesserungspotential darin, dass ich eine höhere Wurfquote erreichen muss. Das zählt zu meinen wichtigen Aufgaben auf Außen. Da ist noch Luft nach oben und da muss ich mich in den nächsten Wochen und Monaten weiterentwickeln. 

Dein Vater war selbst als professioneller Handballspieler für den TSV 1896 Rintheim in der 2. Handball-Bundesliga aktiv. Kann er Dir noch Tipps geben und gibt es eigentlich neben dem Handball noch andere Gesprächsthemen?

Dadurch, dass meine Familie sehr handballaffin ist und ich schon sehr früh in den Hallen dabei war, ist es natürlich so, dass Handball immer ein Gesprächsthema ist. Mein Vater hat, wie bereits erwähnt, auch schon höherklassig Handball gespielt und hat daher immer ein offenes Ohr für mich – auch wenn es mal nicht so gut läuft. Er kann mir da als „alter Hase“ weiterhelfen und einige Tipps geben. Es gibt aber auch noch genug andere Gesprächsthemen, die ich mit meiner Familie habe. Das ist wichtig, dass man sich in seiner freien Zeit auch mal mit anderen Themen beschäftigt, um den Kopf freizubekommen.

„Die Füchse sind heute der verdiente Sieger.“

Die Stimmen zum Spiel TVB Stuttgart vs. Füchse Berlin (25:28) am 02.06.2021:

Jürgen Schweikardt: „Über die ganze Spielzeit sind die Füchse heute der verdiente Sieger. Klar ist, dass wir das Spiel in der Phase vom 9:9 auf 9:15 verloren haben. Da sind wir sowohl vorne als auch im Rückzug nicht konsequent. Mit dem Rest der Spielzeit bin ich zufrieden und auch damit, wie wir uns am Ende nochmal heran gekämpft haben. Aber dann lassen wir ein oder zwei Freie liegen. Da muss halt alles passen, wenn wir uns so einen Rückstand einbrocken. Man muss auch sagen, dass die Füchse aktuell sehr stabil sind und fast den kompletten Kader zur Verfügung haben. Da ist dann eben auch eine sehr hohe Qualität vorhanden. Deshalb bin ich mit dem Auftritt meiner Mannschaft zufrieden heute. Wenn wir das vor der Halbzeit besser machen, haben wir vielleicht sogar die Chance, hier etwas mitzunehmen, aber so war es dann am Ende verdient für Berlin.“

Jaron Siewert: „Das war heute ein Spiel mit zwei Gesichtern von uns. Wir kommen solide in die Partie, welche sehr kämpferisch geführt wurde und zunächst ausgeglichen war. Dann legen wir einen guten Spurt zum Ende der ersten Halbzeit hin und können uns bis auf fünf Tore absetzen, was viel Selbstvertrauen gegeben hat. Der Start in die zweite Halbzeit war dann wieder sehr solide. Wir konnten uns sogar auf sechs oder sieben Tore absetzen und dann haben wir irgendwann abgeschaltet und gedacht, dass wir hier einen gespannten Mittwochabend in Stuttgart verbringen können. Das hat Stuttgart gnadenlos ausgenutzt und uns richtig unter Druck gesetzt. Wir mussten dann richtig fighten bis zum Ende und sind dann natürlich glücklich, dass wir mit drei Toren gewinnen konnten, was über 60 Minuten gesehen, dann doch verdient war.“

Viggó Kristjánsson: „Es gab eine Phase in der ersten Halbzeit, in der wir eigentlich dran sind und dann aber nicht gut spielen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit liegen wir dann glaube ich mit sechs oder sieben Toren hinten, kämpfen uns dann aber gut zurück und haben sogar die Chance, wieder auf minus ein Tor zu kommen, welche wir nicht nutzen können. Am Ende gewinnen die Füchse hier heute mit drei Toren und ich denke, das ist dieser Phase in der ersten Hälfte zuzuschreiben. Ich muss aber auch den Füchsen ein Kompliment machen, die haben das zum Ende der ersten Halbzeit sehr gut gemacht.“

Füchse werden Favoritenrolle gerecht

Zuletzt war der TVB in drei aufeinanderfolgenden Partien auswärts gefordert. Heute lief man dann wieder in der heimischen Porsche-Arena auf. Zu Gast in der baden-württembergischen Landeshauptstadt war das Team aus der Hauptstadt, die Füchse Berlin. Gegen den Tabellenfünften musste sich der TVB Stuttgart am Ende mit 25:28 geschlagen geben.

Nach längerer Verletzungsphase war TVB-Kapitän Jogi Bitter wieder im Kader zurück. Im Tor stand aber durchweg Primož Prošt, der gleich zu Beginn einige Parade zeigte und mit rund 34 % gehaltener Bälle eine starke Partie zeigte. Dank seinem Rückhalt und der Tore seiner Vorderleute Viggó Kristjánsson und Patrick Zieker ging der TVB in der 6. Minute erstmals in Führung (3:2). Zharko Peshevski stellte drei Minuten später auf 5:3.

Durch zwei aufeinanderfolgende Treffer von Weltmeister Jacob Holm (5:4, 9. Minute) und Fabian Wiede (5:5, 11. Minute) konnten die Füchse dann wieder ausgleichen. Bis zur 16. Minute legten die WILD BOYS vor und die Füchse legten nach. Kreisläufer Mijajlo Marsenic brachte die Füchse dann mit dem 7:8 wieder in Front. Bis zur 19. Minute war der TVB mit den Füchsen Berlin gleich auf. Zu diesem Zeitpunkt stand es 9:9.

Anschließend übernahmen aber die Gäste das Ruder und drehten innerhalb von nur sechs Minuten auf 9:14. Den Mannen um Jürgen Schweikardt gelang schlichtweg keine erfolgreiche Angriffsaktion, was die Füchse ihrerseits in Person von Hans Lindberg, Paul Drux, Fabian Wiede und Johan Koch ausnutzen. Um den Lauf der Gäste zu unterbrechen, nahm Schweikardt die Auszeit und lies anschließend mit dem zusätzlichen Feldspieler angreifen. Nach einem Fehlwurf von Dominik Weiß nach der einminütigen Pause setzten die Füchse ihren Lauf sogar noch fort (9:15, 29. Minute). Der von Fynn Nicolaus herausgeholte und von Viggó Kristjánsson verwandelte Strafwurf in der 30. Minute bedeutete das erste TVB-Tor nach über zehn Minuten. Dieser Treffer zum 10:15 war zugleich der Halbzeitstand. 

Zum ersten Treffer im zweiten Durchgang netzte Mijajlo Marsenic und Samuel Röthlisberger legte auf der anderen Seite nach (11:16, 31. Minute). Anderssons Treffer zum 13:19 nach gut 35 Minuten war die höchste Führung des Spiels. Diese sollte der TVB dann sukzessive bis zur 43. Minute auf zwei Tore verkleinern. Beim 18:20 durch Jerome Müller war der TVB wieder dran an den Füchsen. Durch Fabian Wiede und Hans Lindberg, dem besten Werfer der Partie, erhöhten die Hauptstädter dann wieder auf plus vier (18:22, 46. Minute).

In der Folge kam der TVB bis zur 47. Spielminute durch Zharko Peshevski, der das 20:22 erzielte, wieder auf zwei Tore heran. Auch war es der mazedonische Kreisläufer, der nach 52 gespielten Minuten zum 23:26 traf. Der anschließende Treffer zum 24:26 war ein Besonderer: Es war der 200. Saisontreffer für Viggó Kristjánsson, der als erster TVBler diese Marke in der LIQUI MOLY HBL überschreitet. Auch das darauffolgende Tor markierte der Isländer, der mit dem 25. Tor des TVB den Anschlusstreffer besorgte. Es waren zu diesem Zeitpunkt noch knapp vier Minuten auf der Uhr. Bis zum Ertönen der Schlusssirene gelang dem TVB aber weiteres kein Tor mehr und die Partie endete letztlich mit 25:28. 

In genau einer Woche gastiert dann der aktuelle Tabellenzweite aus Flensburg in Stuttgart.

Der jüngste Bundesligatrainer im Interview

Herr Siewert, Ihre Mannschaft steht aktuell mit 38:24 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz. Wie zufrieden sind Sie mit der Punkteausbeute?

Natürlich sind wir nicht zufrieden mit der Anzahl der Minuspunkte, aber diese Saison hält für uns alle viele Unwägbarkeiten bereit. Wir haben noch einige Punktspiele vor uns, sodass man den aktuellen Zwischenstand auch nur als solchen bewertet. 

Die Punktausbeute ist für jeden Trainer aber nur die halbe Wahrheit. Wie sehen Sie die Entwicklung Ihrer Mannschaft und die Leistungen im Verlauf dieser Saison?

Wir haben seit der Winterpause einige Schwankungen in unseren Spielleistungen. Es ist uns nicht gelungen, den Rhythmus aus der Hinrunde mitzunehmen und die maximale Kontinuität zu liefern. Dennoch haben wir es bis ins Finale der European League geschafft und haben eine ordentliche Ausgangssituation für den Endspurt in der Bundesliga.

Gegen die Top 4 der Liga – Kiel, Flensburg, Rhein-Neckar Löwen und Magdeburg – gelang Ihrer Mannschaft bisher nur ein Sieg. Was fehlt Ihrer Mannschaft in dieser Saison zu diesen Spitzenteams?

Jedes Spiel hatte seine eigenen Charakteristika und es fällt schwer, dort ein allgemein gültiges Urteil zu fällen. Wir waren ein paar Mal knapp dran, aber haben dann dieses letzte Momentum nicht bekommen und so eben auch keine Punkte geholt.

Für Ihre erste Saison als Cheftrainer bei den Füchsen hätten Sie sich sicher ganz andere Rahmenbedingungen gewünscht. Welche positiven Aspekte nehmen Sie aus dieser speziellen Situation mit, welche ansonsten nie eingetreten wären?

Die Konzentration auf das Beeinflussbare. Es gab in dieser Saison sehr viele Aspekte, welche nicht in der Hand der Spieler oder Trainer lagen, sodass man sich noch mehr auf die eigenen Parameter konzentrieren musste und konnte. Außerdem hat man sicherlich viel im Bereich der Flexibilität und Spontanität dazu gelernt, da man immer wieder auf kurzfristige Änderungen reagieren musste.

Das Mittelfeld der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ist sehr breit und ausgeglichen. Die WILD BOYS stehen eher am Ende und Ihre Mannschaft an der Spitze dieses Mittelfeldes. In den Spielen dieser Teams untereinander entscheiden oft Kleinigkeiten. Was wird für Ihre Mannschaft gegen den TVB entscheidend sein?

In erster Linie wollen und müssen wir auf uns gucken, um erstmal ein Optimum abzurufen. Natürlich muss man bei Stuttgart auf die zum einen schnellen und trotzdem wurfstarken Rückraumspieler achten, genauso wie die starken Konterspieler auf den Außen. Außerdem ist Jürgen Schweikardt immer gern für ein 7-gegen-6 zu haben, welches sehr unangenehmen zu verteidigen ist.

Es ist bereits Anfang Juni und die Teams haben noch sechs bis acht Spiele zu absolvieren. Woher nimmt Ihre Mannschaft zu diesem Zeitpunkt der Saison noch die Kraft und auch die Konzentration in den harten Spielen der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga, speziell nach dem knapp verpassten Coup im Europapokal?

Das ist wirklich eine große Herausforderung für uns alle, dennoch muss man immer wieder betonen, dass der Spielbetrieb im Profibereich in der heutigen Zeit weiterhin ein Privileg ist. Natürlich sind die Spieler am Ende ihrer Kräfte und besonders im mentalen Bereich wird es immer mehr zu einem Kraftakt. Da passt es ganz gut, dass die Sonne wieder etwas öfter scheint und man in absehbarer Zeit mal wieder einen Kaffee draußen trinken kann. Außerdem hat man noch Ziele vor Augen, welche man erreichen will.

Bildquelle: Oliver Vogler

Foege wechselt mit Zweitspielrecht zu Horkheim

Der Nachwuchsspieler des TVB Stuttgart, Luis Foege, wechselt per Zweitspielrecht zum TSB Heilbronn-Horkheim. Der 19-jährige Linkshänder soll beim Drittligisten im rechten Rückraum mehr Spielpraxis bekommen, um sich bestmöglich weiterzuentwickeln. Foege wird auch weiterhin regelmäßig im Bundesligakader des TVB mittrainieren.

Durch die Tätigkeit von Michael Schweikardt, als Verantwortlicher für die Nachwuchs- und Anschlussförderung beim TVB Stuttgart sowie seiner Nebentätigkeit als Cheftrainer beim Drittligisten Horkheim, kam diese Option für den Jugendnationalspieler zustande.

WILD BOYS gehen auf Fuchsjagd

Am Mittwochabend hat der TVB Stuttgart ab 19.00 Uhr mit den Füchsen Berlin einen hochkarätigen Gegner zu Gast. Die Mannschaft aus der Hauptstadt ist nunmehr seit vier Spielen ungeschlagen und gewann zuletzt im Berliner „Fuchsbau“ mit 30:22 gegen den HC Erlangen. Die Favoritenrolle dürfte damit klar an die Berliner gehen. Aber auch der TVB Stuttgart hat ja mit dem Erfolg über die Rhein-Neckar Löwen ein deutliches Ausrufezeichen setzen können und auch der Punktgewinn beim 23:23 in Hannover sollte dem Team von Trainer Jürgen Schweikardt weiteres Selbstvertrauen eingehaucht haben.

Dabei feierten die WILD BOYS in Niedersachsen einen Auftakt nach Maß, lagen schnell mit 5:1 und 6:2 in Führung. Dann schlichen sich allerdings einige Fehler im Angriffsspiel ein, die die TSV Hannover-Burgdorf nutzte, um mit einer 14:11-Führung in die Pause zu gehen. In Halbzeit zwei holten die WILD BOYS dank deutlich mehr Konzentration im Angriff den Rückstand auf. „Die Abwehr des TVB Stuttgart steht jetzt wesentlich besser“, lobte auch Sky-Kommentator Heiko Mallwitz. Damit hätte das Team um den starken Dominik Weiß die Partie eigentlich drehen können, was aber durch einen verworfenen Strafwurf scheiterte. Mit eben einem solchen gelang Viggó Kristjánsson schließlich mit dem Schlusspfiff noch der verdiente Ausgleich. Ein starkes Spiel zeigte auch der im Verlauf der zweiten Hälfte eingewechselte Torhüter Sebastian Rica-Kovac, der mit einigen guten Paraden seinen Anteil am Punktgewinn hatte.

Nun kommen also die Füchse aus Berlin an den Neckar. Und die haben sich nach einigen Niederlagen wieder gefangen, sind bei nunmehr 7:1-Zählern in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga seit vier Spielen ungeschlagen und wollen als momentan Fünfter noch unter die ersten vier Mannschaften kommen. Bei zurzeit drei Minuspunkten Rückstand auf die Rhein-Neckar Löwen kann ihnen das durchaus in den verbleibenden Spielen noch gelingen. „Die Berliner werden sich nun sicher etwas ausrechnen in Stuttgart“, meinte auch der Sky-Kommentator des Spiels gegen den HC Erlangen, das die Füchse am Sonntag klar mit 30:22 gewinnen konnten. Dabei überzeugte vor allem Torhüter Dejan Milosavljev, der Mann mit den meisten Paraden in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Aber auch die beiden deutschen Nationalspielspieler Paul Drux und Fabian Wiede, die im Rückraum sehr variabel von Trainer Jaron Siewert eingesetzt werden können, haben einen großen Anteil an den letzten Erfolgen der Berliner. Am Kreis und in der Abwehr ist der Serbe Mijajlo Marsenic gesetzt, während sich auf der halblinken Position Paul Drux und Weltmeister Lasse Andersson abwechseln. Auf Linksaußen kommt Tim Matthes zum Einsatz, während auf der Rechtsaußenposition der knapp vierzigjährige Hans Lindberg immer noch für viel Torgefahr sorgt. Er ist auch der Siebenmeterschütze Nummer eins bei den Hauptstädtern. Mit Stefan Kretzschmar haben die Berliner zudem einen ganz prominenten Sportvorstand.

Aber nicht nur im Profibereich sind die Berliner derzeit spitze, auch bei der Jugend gehören die Hauptstädter zur Elite im deutschen Handball. So erreichten sie nach zwei Erfolgen über die MT Melsungen erneut das Finale um die deutsche A-Jugendmeisterschaft. Hier trifft das Team auf die Mannschaft TSV Bayer Dormagen, die im Halbfinale die Rhein-Neckar Löwen eliminierte.

Weltmeister Henning ist zurück in der Handball-Bundesliga. Der 46-Jährige unterstützt die SG Flensburg-Handewitt im Kampf um die Meisterschaft. Dieser bleibt auch nach dem 33. Spieltag weiterhin spannend. Der Tabellenzweite aus Flensburg gab sich beim 33:22-Erfolg in Lemgo ebenso wenig eine Blöße wie der THW Kiel, der beim 13. Erfolg in Serie TUSEM Essen deutlich mit 37:25 besiegte. Für Essen bedeutet diese Niederlage gleichzeitig der Abstieg aus der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Bei elf Zählern Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz ist das Team aus dem Ruhrgebiet nicht mehr vor dem Gang in die Zweitklassigkeit zu retten. Nur theoretische Chancen besitzt aktuell Schlusslicht HSC 2000 Coburg, das gegen die MT Melsungen mit 25:30 unterlag. Im Abstiegskracher gewannen die Eulen Ludwigshafen gegen den Rangsechzehnten, den HBW Balingen-Weilstetten, klar mit 27:22 und schoben sich mit diesem Erfolg bis auf einen Punkt an die „Gallier von der Alb“ heran. Dies verspricht einiges an Spannung in den restlichen Begegnungen, zumal die Pfälzer ihre Standfestigkeit im Abstiegskampf schon in den letzten Jahren eindrucksvoll unter Beweis stellen konnten. Aus schwäbischer Sicht ist noch die Niederlage von FRISCH AUF! Göppingen gegen den SC DHfK Leipzig zu erwähnen. Die Filstäler unterlagen den Messestädtern mit 30:33 in der heimischen EWS Arena und sind nach dieser Niederlage auf den sechsten Rang abgerutscht.

„Wenngleich wir wissen, wie stark die Berliner Füchse zurzeit sind, wollen wir ihnen Paroli bieten“, stellt TVB-Coach Jürgen Schweikardt fest. Seine Mannschaft muss dazu über die gesamte Spielzeit eine konzentrierte Leistung zeigen. Schwächen werden die momentan vor Selbstvertrauen strotzenden Hauptstädter sicherlich schnell bestrafen.  

Freuen Sie sich auf ein spannendes und faires Handballspiel!

Quelle: Joachim Gröser, Fotoquelle: fotolaechler

„Am Ende ist es für uns ein glücklicher und mutiger Pfiff der Schiedsrichter.“

Die Stimmen zum Spiel TSV Hannover-Burgdorf vs. TVB Stuttgart (23:23) am 29.05.2021

Jürgen Schweikardt: „Wir kaman in den ersten 15 Minuten sehr gut in das Spiel, das auf unserer Seite vor allem von Dominik Weiß geprägt war. Außerdem nutzten wir auch ein oder zwei Fehler von Hannover per Tempospiel aus. Die zweiten 15 Minuten gefallen mir überhaupt nicht – vor allem, was das Thema Konzentration und Fokussierung betrifft. Da haben wir eine ganz entscheidende Phase gehabt, die eigentlich dazu hätte führen müssen, dass wir das Spiel heute verlieren. Wir waren nicht konzentriert und machten einfachste Fehler. Da hatte ich das Gefühl, dass die Spieler im Kopf noch bei dem waren, was am Donnerstag in Coburg passiert ist. Das haben wir dann in der Halbzeit intensiv diskutiert und die zweite Hälfte war dann über 30 Minuten hinweg deutlich besser und vor allem in der Abwehr konstant. Mit dem 7-Meter von Viggó Kristjánsson vier Minuten vor Schluss haben wir dann sogar die Chance, in Führung zu gehen. Diese lassen wir liegen und verlieren dadurch fast das Spiel. Am Ende ist es für uns ein glücklicher und mutiger Pfiff der Schiedsrichter. Der Abwehrspieler steht ganz leicht im Kreis. Tim Wieling sagt, dass er das Tor nicht mehr sehen konnte, weil er ihm ins Sichtfeld springt. Aber das pfeifen natürlich nur wenige Schiedsrichter.“

Carlos Ortega: „Ich bin mit der heutigen Partie nicht zufrieden. In der Anfangsphase hatten wir viele Probleme, aber nach fünfzehn Minuten kamen wir dann in die Partie und spielten den Rest der ersten Hälfte eigentlich auch gut. Mit dem 7-gegen-6 zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten wir dann wieder unsere Probleme. Unsere Abwehr war zwar gut, aber dennoch konnten die Stuttgarter in dieser Phase drei oder vier Tore erzielen. So kurz vor Schluss haben wir diese Saison schon einige Punkte verloren und heute eben wieder, auch wenn ich mir sicher bin, dass das kein sieben Meter war.“

Bildquelle: Oliver Vosshage OV11