Berappelt sich der TVB nach Pokal-Aus?

Das Pokal-Aus gegen den Zweitligisten Rimpar Wölfe könnte als Betriebsunfall gewertet werden, an diesem Donnerstag gilt’s nun für den Handball-Erstligisten TVB 1898 Stuttgart. Der Punktspiel-Auftakt indes hat es in sich: Mit dem SC DHfK Leipzig wartet eines der kampfstärksten Teams auf den TVB, der voraussichtlich erneut auf Michael Kraus verzichten muss.

Keine Frage: Die 26:29-Niederlage in der ersten Runde des DHB-Pokals gegen den Underdog aus Rimpar war ein kleiner Schock für den TVB. „Wir waren individuell einfach zu schwach, um ein gutes Mannschaftsergebnis zu erzielen“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt nach der intensiven Videoanalyse. Ein Sonderlob allerdings gab’s für den Neuzugang David Schmidt, der als einziger Spieler sein Leistungsvermögen abgerufen habe. Wichtig sei zudem gewesen, dass Johannes Bitter und Dominik Weiß Spielpraxis sammelten. „Man hat allerdings auch gesehen, dass beide noch nicht bei hundert Prozent sind.“

Haarsträubende Fehler seien seinem Team unterlaufen – „und wir müssen uns ankreiden lassen, dass wir uns durch die Schiedsrichterentscheidungen aus der Ruhe bringen haben lassen“. Irgendwann habe seine Mannschaft gemerkt, dass sie das Spiel auch verlieren könne, und sei nervös geworden. „Außerdem hatte Rimpar, als wir dran waren, auch richtig gute Aktionen, da muss man auch mal Respekt zollen.“

TVB wird als Abstiegskandidat gehandelt

Dass die Niederlage Auswirkungen habe, sei nicht von der Hand zu weisen. „Wir werden sicherlich nicht mit dem allergrößten Selbstbewusstsein nach Leipzig fahren“, sagt Schweikardt. Freilich sei es viel zu früh, alles infrage zu stellen nach nur einem Spiel. Selbst wenn der TVB das Pokal-Wochenende unbeschadet überstanden hätte, hätte er zum Auftakt in Leipzig und – erst recht – acht Tage später gegen den Vizemeister Rhein-Neckar Löwen die Außenseiterrolle eingenommen.

In der vergangenen Saison klaute der TVB den Leipzigern beim 24:24 einen Punkt, verspielte dabei sogar einen zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Vorsprung. Mit einem Unentschieden könnte der TVB auch an diesem Donnerstag sicherlich gut leben. Zum einen brächte es den Glauben an die eigene Stärke zurück, zum anderen beruhigte es die Gemüter im Umfeld: Der eine oder andere sieht im TVB bereits einen heißen Abstiegskandidaten.

Verein kann sich keine weitere Zittersaison leisten

Dass sich der Verein eine weitere Zittersaison kaum leisten kann, machte unlängst auch Hartmut Jenner in einem Interview mit dieser Zeitung deutlich. Zuletzt habe die Entwicklung ein wenig stagniert, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung des Hauptsponsors Kärcher – und wünschte sich für die kommende Saison eine Platzierung „in Richtung Rang zehn“.

In ruhigeren Gewässern möchte auch der Trainer und Geschäftsführer in der vierten Erstligasaison schippern, an Platzierungen jedoch möchte Jürgen Schweikardt eine Weiterentwicklung nicht festmachen. „Wir wollen den Anschluss ans Mittelfeld herstellen“, sagt er. Ein Ziel, das Interpretationsspielraum zulässt. „Ich glaube nicht, dass irgendjemand Platz zehn von uns erwartet. Wir müssen ja auch schauen, wie sich die anderen Teams verhalten.“

Leipzig weiter in der Entwicklung

Ein bisschen weiter in seiner Entwicklung ist der Auftaktgegner und damalige Mitaufsteiger des TVB: Der SC DHfK Leipzig wurde im ersten Jahr Elfter und belegte in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils den achten Rang. Für Schweikardt ist der SC in gewisser Weise „ein Vorbild“ – wobei er mit einem Etat von 4,9 Millionen Euro rund 900 000 über dem des TVB liegt.

„Leipzig hat ein gutes Team und war nicht zu Unrecht zweimal unter den ersten zehn“, sagt Schweikardt. Wie beim TVB, so gab’s auch im Kader der Leipziger wenig Bewegung. Auf drei Positionen haben sie sich gezielt verstärkt: Vom THW Kiel kommt der schnelle Linksaußen Raul Santos. Auf der anderen Außenbahn spielte der zweite Neue, der Däne Patrick Wiesmach, eine starke Vorbereitung. Für den Kreis verpflichtete Leipzig den Polen Maciej Gebala. Alle drei sind Nationalspieler.

Beim SC fehlen die Langzeitverletzten

Ganz sorgenfrei indes startet auch das Team von Trainer Michael Biegler nicht in die Saison: Verletzungsbedingt den Start verpassen werden der Torhüter Jens Vortmann, Andreas Rojewski, Gregor Remke und Lucas Krzikalla. In der ersten Pokalrunde, die Leipziger hatten beim 26:25-Sieg gegen den Zweitligisten Dessau-Roßlauer HV ebenfalls ihre Probleme, fehlten zudem Aivis Jurdzs und Maximilian Janke. Der deutsche Nationalspieler Philipp Weber wurde aufgrund von Rückenproblemen lediglich in der Deckung eingesetzt. Nationalmannschaftserfahrung bringen außerdem unter anderem Niclas Pieczkowski, Bastian Roscheck und der slowakische Keeper Milos Putera mit.

Schweikardt geht davon aus, dass der SC bis auf die Langzeitverletzten alle Mann an Bord haben wird. „Wenn Leipzig keinen so guten Tag erwischt und wir einen guten, haben wir eine Chance.“ Fraglich ist der Einsatz von Tobias Schimmelbauer (Pferdekuss im Oberschenkel). Michael Kraus (Bänderverletzung am Knöchel) nahm zwar schon wieder am Mannschaftstraining teil, sein Einsatz ist aber eher unwahrscheinlich.

Quelle: ZVW, Thomas Wagner

Im Gespräch mit Lukas von Deschwanden

Mit Lukas von Deschwanden hat sich der TVB einen der besten Schweizer Handballer geangelt – den zweiten nach Samuel Röthlisberger. Der 29-Jährige hat sich schnell eingelebt in seinem neuen Team. „Es heißt ja, die Schwaben und die Schweizer würden sich ähneln“, sagt von Deschwanden und grinst. „Das kann ich bestätigen, nur einer passt da nicht richtig rein.“

Der Stuttgarter Neuzugang ist erst der sechste Schweizer Handballer, der den Sprung ins Ausland gewagt hat. Fünf spielen in der neuen Saison in der deutschen Bundesliga – vorneweg natürlich Andy Schmid von den Rhein-Neckar Löwen, einer der weltbesten Spielmacher. Schnell einen Namen gemacht hat sich auch der junge Samuel Röthlisberger (22), der zur vergangenen Spielzeit aus Bern zum TVB gewechselt war und sich gleich zur festen Größe entwickelt hat.

Die Verantwortlichen des TVB hoffen, dass der Rückraum-Allrounder von Deschwanden ähnlich gut einschlagen wird wie der Abwehrspezialist. Die Referenzen des Nationalspielers sind jedenfalls ausgezeichnet: Zweimal wurde er Torschützenkönig in der Ersten Schweizer Liga, zweimal wurde er zum wertvollsten Spieler der Saison gewählt. Martin Rubin, von Deschwandens Trainer bei Wacker Thun, adelte den Rückraumspieler in der Luzerner Zeitung, nachdem dessen Wechsel zum TVB im Januar bekanntgegeben wurde: „Wir verlieren einen großartigen Menschen und begnadeten Handballer.“

„Als Fußballer wäre ich vielleicht früher ins Ausland gegangen.“

Von Deschwandens Qualitäten kennt allerdings nicht nur sein Ex-Coach. Lukrative Angebote, unter anderem aus Deutschland und Frankreich, hat von Deschwanden bisher stets abgelehnt. Fast zehn Jahre blieb er Wacker Thun treu. „Mein Bauchgefühl sagte mir, dass jetzt der richtige Zeitpunkt da ist für einen Wechsel“, sagt er – und fügt grinsend hinzu. „Als Fußballer wäre ich vielleicht früher ins Ausland gegangen, wir Handballer aber müssen irgendwann noch mal etwas arbeiten.“ Parallel zur Handball-Karriere trieb von Deschwanden deshalb seine Ausbildung voran. Auch, weil er die Abwechslung zum Handball gebraucht habe. Nun hat er sein Master-Studium der Sportwissenschaften abgeschlossen und kann sich beim TVB komplett auf den Sport konzentrieren. Es ist eine ganz neue Situation für ihn.

Nicht leichtgefallen ist „Uri“, so von Deschwandens Spitzname in Anlehnung an seinen Geburtsort Altdorf im Kanton Uri, auch der Abschied aus der Heimat. Dass die Wahl letztlich auf den TVB fiel, hatte mehrere Gründe. Zum einen kannte von Deschwanden den (Ex-) TVB-Trainer Markus Baur noch aus dessen Zeit bei den Kadetten Schaffhausen – „und wir hatten gute Gespräche“.

In vier Stunden in der Heimat

Zum anderen habe Andy Schmid den TVB wärmstens empfohlen, und selbstverständlich habe er sich bei Samu Röthlisberger über den TVB informiert. „Da habe ich nur Positives gehört.“ Von Deschwandens Berater spielte beim Wechsel übrigens keine Rolle – er hat schlichtweg keinen. Was ziemlich ungewöhnlich ist in der Branche. „Ich brauche keinen, ich kann ja Deutsch“ sagt von Deschwanden. „Der Andy hilft mir hier und da ein bisschen, das ist alles.“

Auch die geografische Lage sprach für den TVB, in rund vier Stunden ist von Deschwanden in der Heimat. „Außerdem wird den Schweizern ja nachgesagt, sie hätten eine vergleichbare Mentalität wie die Schwaben, sie seien bodenständig und zurückhaltend.“ Gewisse Ähnlichkeiten habe er tatsächlich festgestellt, sagt von Deschwanden mit breitem Grinsen und schiebt nach: „Nur auf Mimi Kraus trifft das nicht ganz zu.“

„Klar, die Berge vermisse ich schon ein wenig“

Nicht schwergefallen sei ihm die Integration ins Team, sagt der neue Mann. Das Trainingslager in Südtirol habe einen Teil dazu beigetragen, die Kollegen schnell „und von einer anderen Seite“ kennenzulernen. Wobei sogenannte Teambuildingsmaßnahmen wie die gemeinsame Wanderung für den Schweizer freilich kein Neuland waren. Da kamen schnell Heimatgefühle auf. „Klar, die Berge vermisse ich schon ein wenig“, sagt er.

Nun freut sich von Deschwanden riesig auf die neue Herausforderung in der Ersten deutschen Bundesliga. Das Niveau wird höher sein als in der Schweiz, er wird beim TVB öfter mit Niederlagen konfrontiert werden als in Thun, wo er mit seinem Team stets vorne mit dabei war in der Liga und in der vergangenen Saison maßgeblich beteiligt war an der zweiten Meisterschaft der Thuner nach 2013. Bei seinem Herzensverein war von Deschwanden der prägende Akteur, beim TVB wird er nicht ganz so im Fokus stehen. Nichts ändern dürfte sich an der Spielweise des Schweizers, der zwar über einen harten Wurf verfügt, sich aber eher als einen „spielerischen, schnellen und variablen“ Spieler charakterisiert.

Im besten Handballalter

Rolf Brack setzte von Deschwanden in der Schweizer Nationalmannschaft häufig im rechten Rückraum ein, später spielte er aber auch auf der Mitte. Beim TVB dürfte „Uri“ vornehmlich auf Halblinks zum Einsatz kommen. „Der moderne Handball kommt mir entgegen“, sagt er. „Ich mag das Spiel mit dem Kreisläufer und versuche, immer torgefährlich zu sein.“

Von Deschwanden glaubt, dass er noch eine Schippe drauflegen kann. „Ich komme ja jetzt schließlich ins beste Handballalter“, sagt der 29-Jährige, der für zwei Jahre beim TVB unterschrieben hat.

Eine passende Wohnung in Stuttgart hat der Schweizer mittlerweile auch gefunden – und in der richtigen Größe. In ein paar Wochen zieht von Deschwandens langjährige Freundin Jasmin ein, aktuell sucht sie noch einen Job in der IT-Branche. Dann kann die Lieblingsspeise wieder gemeinsam gebrutzelt werden: Rösti mit Bratwurst.

Quelle: ZVW, Thomas Wagner

Fanshop-Mitarbeiter (m/w) gesucht

Unser Fanshop-Partner, die EasyMerchandising GmbH, sucht zur Verstärkung deren Teams für die neue Saison ab September 2018 eine/n Mitarbeiter/in für die Leitung des Fanshops, sowie den Verkauf in Stuttgart auf 450€-Basis (Abrechnung nach Einsatztagen).

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Aufgabengebiete:
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Das Team freut sich bei Interesse auf zahlreiche Rückmeldungen, die du bitte mit einem kurzen Lebenslauf per E-Mail an ute@easymerchandising.de sendest.

Pokal-Aus als Stimmungskiller

Der Handball-Erstligist TVB 1898 Stuttgart hat zu knabbern am Pokal-Aus in der ersten Runde. „Das ist schon frustrierend“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. „Wir müssen aber jetzt die Ruhe bewahren, so kann’s nicht immer laufen.“ Auch wenn vieles nicht passte: Fünf Tage vor dem Punktspielauftakt beim SC DHfK Leipzig gab’s auch den einen oder anderen Lichtblick.

Der DHB-Pokal kann durchaus ein lukrativer Wettbewerb sein. Mit ein wenig Losglück ist sogar die Teilnahme am Final Four drin, schließlich müssen bis dahin lediglich vier Spiele gewonnen werden. In der vergangenen Saison fehlte dem TVB 1898 Stuttgart lediglich ein Sieg, im Achtelfinale scheiterte er auswärts gegen die HSG Wetzlar mit 21:25.

In dieser Spielzeit indes war’s ein kurzes Pokal-Intermezzo für das Team von Trainer Jürgen Schweikardt. In der ersten Partie beim Pokalturnier der Auftaktrunde war die DJK Rimpar Wölfe beim 26:29 (11:15) bereits Endstation. Die Wölfe bezwangen tags darauf im Finale den Drittligisten und gastgebenden TSB Heilbronn-Horkheim mit 25:23 und stehen nun als einziger Zweitligist im Achtelfinale.

Bitter sammelt Spielpraxis, Kraus macht Hoffnung

Mit einem guten Gefühl waren die Stuttgarter in die Partie gegen Rimpar gegangen. Weil’s in den Vorbereitungsspielen zuletzt wenig Erfolgserlebnisse gegeben hatte, holte sich der TVB mit dem überzeugenden 35:22-Sieg am Mittwoch gegen den Drittligisten SV Salamander Kornwestheim die nötige Sicherheit vor dem ersten Pflichtspiel.

Davon indes war in Horkheim wenig bis gar nichts zu sehen. Pomadig und ideenlos im Angriff sowie halbherzig in der Defensive agierte der TVB vor allem in den ersten 30 Minuten – und das, obwohl Jürgen Schweikardt nahezu seine Stammformation aufs Feld schickte: Johannes Bitter im Tor, auf den Außenpositionen Bobby Schagen und Tobias Schimmelbauer, Michael Schweikardt auf der Mitte, Manuel Späth am Kreis sowie Robert Markotic und Dominik Weiß auf den Halbpositionen.

Die Neuzugänge zeigen sich

In der Defensive ersetzte David Schmidt Robert Markotic – und der Neuzugang von den Eulen Ludwigshafen war nicht nur in der Abwehr einer der Lichtblicke beim TVB. In den – besseren – zweiten 30 Minuten kam der Linkshänder auch im Angriff zum Einsatz und deutete an, dass er ein wichtiger Baustein werden könnte im Team.

Mehr Probleme hatte der zweite Neuzugang. Der Rückraum-Allrounder Lukas von Deschwanden scheint noch nicht richtig angekommen zu sein in Stuttgart. Er wirkte unsicher, es fehlte die Bindung zu seinen Mitspielern. Umso wichtiger ist’s für den TVB, dass Dominik Weiß seine Schulterprobleme früher als erwartet überwunden hat. In Horkheim kam der „Lange“ sowohl in der Abwehr wie auch im Angriff zum Einsatz. „Ich war zufrieden mit ihm“, sagt Jürgen Schweikardt. „Auch wenn man gegen Ende gemerkt hat, dass ihm die Spielpraxis ein wenig fehlt.“ Die sammelte Johannes Bitter, für den das Pokalspiel einen letzten Härtetest bedeutete. Der Torhüter spielte 60 Minuten durch und scheint seine Bandscheiben-Operation gut weggesteckt zu haben: 15 Paraden des Weltmeisters standen am Ende in der Statistik.

Kraus optimistisch

Der zweite Weltmeister des TVB musste das Pokal-Aus wegen einer Bänderverletzung im linken Knöchel von der Tribüne aus verfolgen. Vor ein paar Tagen schien der Einsatz von Michael Kraus am Donnerstag in Leipzig noch ausgeschlossen, doch der Spielmacher gab sich am Rande des Pokalspiels optimistisch. „Der Fuß fühlt sich ganz gut an, das könnte reichen für Leipzig“, sagte er.

Noch gedulden dagegen muss sich Max Häfner, der sich nach einer Rückenoperation im Aufbautraining befindet. Die Linksaußenposition könnte damit zur neuen Baustelle werden, da auch Tobias Schimmelbauer angeschlagen ist: Er bekam im Spiel gegen Rimpar einen Schlag auf den Oberschenkel. Sollte er ausfallen, muss Schweikardt zudem die Deckung umstellen. Eine gute Option wäre hier Samuel Röthlisberger, der in Horkheim erst in den zweiten 30 Minuten zum Einsatz kam.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Der TVB verweigert an der ersten Hürde

Dem Handball-Erstligisten TVB 1898 Stuttgart ist der Saisonauftakt gründlich misslungen: In der ersten Runde des DHB-Pokalwettbewerbs scheiterte das Team von Trainer Jürgen Schweikardt in Horkheim am Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe. Bei der 26:29-Niederlage (11:15) präsentierte sich der TVB allen voran in den ersten 30 Minuten äußerst schwach.

Mit dem Einzug in die zweite Pokalrunde wollte der TVB fünf Tage vor dem ersten Punktspiel in Leipzig noch einmal Selbstvertrauen sammeln. Der über weite Strecken nicht erstligataugliche Auftritt in der Horkheimer Stauwehrhalle indes stimmt eher bedenklich. Selbst der redegewandte Jürgen Schweikardt hatte Mühe, die richtigen Worte zu finden. „Ich kann’s immer noch nicht richtig glauben“, sagte der Trainer unmittelbar nach der Schlusssirene. „Nach 15 Minuten war das Spiel für uns mental gegessen, wir haben uns von dem Rückstand und ein paar Pfiffen gegen uns total verunsichern lassen und sind da nicht mehr rausgekommen.“

Dabei waren die Voraussetzungen alles andere als schlecht. Dominik Weiß feierte nach einer langwierigen Schulterverletzung sein überraschendes Comeback, damit fehlte lediglich Michael Kraus (Bänderverletzung). Deutlich größere personelle Sorgen dagegen hatte der Zweitligist, doch von einem Klassenunterschied war von Beginn an nichts zu sehen – im Gegenteil: Die Wölfe aus Rimpar kämpften in der Abwehr leidenschaftlich und suchten vorne geduldig ihre Chancen. Und der TVB? Der agierte schläfrig in der Defensive sowie inspirationslos und behäbig im Angriff.

Nach elf Minuten traf der starke Linkshänder Steffen Kaufmann zum 6:3 für den Außenseiter, Max Bauer legte zum 7:4 (15.) und 9:6 (19.) nach. Die deutliche Ansage des TVB-Trainers Jürgen Schweikardt in der Auszeit fruchtete nicht. Sein Team wirkte weiterhin unkonzentriert, kam in der Deckung meist einen Schritt zu spät gegen die flinken Wölfe, leistete sich etliche leichte Fehler und diskutierte viel mit den Schiedsrichtern Christoph Immel und Ronald Klein.

Michael Schulz brachte Rimpar nach 22 Minuten mit 12:6 in Führung, bis vier Minuten vor der Pause hielt es den TVB auf Distanz (14:8). Dann blitzte so etwas wie Spielwitz auf beim TVB: Weiß bediente Simon Baumgarten am Kreis, Johannes Bitter war dreimal zur Stelle, und in Überzahl trafen die Außen Bobby Schagen und Tobias Schimmelbauer zum 11:15-Halbzeitstand.

Mit einem Fehlabspiel startete der TVB in die zweiten 30 Minuten, packte nun jedoch in der Defensive deutlich energischer und früher zu und versuchte, aufs Tempo zu drücken. Samuel Röthlisberger stabilisierte die Deckung, der Neuzugang David Schmidt gefiel im rechten Rückraum mit beherzten Aktionen.

Mit seinem fünften Strafwurftreffer sorgte Schagen nach 37 Minuten beim 16:17 für den Anschluss. Nachdem Schimmelbauer bei einem Konter frei am Wölfe-Keeper Max Brustmann gescheitert war und den Ausgleich vergab (40.), machte es der Linksaußen bei der nächsten Aktion besser und traf 18:18. Ein schönes Anspiel von Schmidt auf Manuel Späth bedeutete beim 19:18 (42.) die erste Führung des TVB im Spiel – allerdings keinesfalls die Wende. Nach Weiß’ Treffer zum 20:19 stieg die Fehlerquote wieder an. Bei Rimpar zog nun Benjamin Herth geschickt die Fäden. Der Ex-Balinger glich zum 20:20 aus, dann düpierte Lukas Siegler die TVB-Deckung gleich zweimal, und der Favorit musste erneut einem Rückstand hinterherrennen.

Nach Schmidts Anschlusstreffer zum 22:23 (50.) kam auch noch Pech hinzu: Wölfe-Linksaußen Finn Backs nutzte eine Fehlentscheidung der Unparteiischen zum 24:22, Herth legte zum 25:22 nach. Nach dem tollen Tor von Siegler zum 26:23 hatten die Wölfe sechs Minuten vor dem Ende alle Trümpfe in der Hand. Der TVB stellte auf eine 4:2-Deckung um, doch Rimpar ließ sich davon nicht beindrucken. Patrick Gempp machte mit dem 27:23 (57.) alles klar, Michael Schweikardts Treffer zum 25:27 eine Minute vor dem Ende kam viel zu spät. Am Ende musste sich der TVB nach einer insgesamt enttäuschenden Leistung mit 26:29 geschlagen geben.

Während die Wölfe die Überraschung ausgiebig feierten, schlichen die Spieler des Erstligisten ratlos in die Kabine. „Wir haben Rimpar nicht unterschätzt“, sagte der TVB-Kreisläufer Manuel Späth. „Aber wir haben nicht die nötige Bereitschaft gezeigt, so ein Spiel zu gewinnen.“

TVB 1898 Stuttgart: Bitter, Maier; Schimmelbauer (1), Weiß (4), Schweikardt (5), Späth (1), Markotic (2), Baumgarten (1), Röthlisberger, von Deschwanden (1), Pfattheicher, Schmidt (5), Schagen (6/1)

DJK Rimpar Wölfe: Brustmann, Wieser; Böhm (1), Karle, Gempp (1), Schmidt (3), Kaufmann (5), Siegler (4), Meyer, Bauer (3), Schulz (2), Backs (2), Brielmeier , Herth (7/4), Sauer (1)

Reichlich Redebedarf hatte Jürgen Schweikardt in den Auszeiten im Spiel gegen Rimpar. „Wir haben nie Sicherheit gekriegt, auch nicht, nachdem wir in Führung gegangen sind“, sagte der TVB-Trainer. In der ersten Runde des DHB-Pokals musste der Erstligist überraschend die Segel streichen.

 

Quelle: ZVW/Thomas Wager

TVB verliert im DHB-Pokal

Der DHB-Pokal ist bereits in der ersten Runde für den TVB Stuttgart beendet. Nach einer durchwachsenen Leistung musste sich der TVB dem Zweitligisten DjK Rimpar Wölfe mit 26:29 geschlagen geben. 

Der Pflichtspielauftakt in die Saison 2018/2019 führte den TVB Stuttgart in die Stauwehrhalle nach Heilbronn-Horkheim zur ersten Runde des DHB-Pokals. Der TVB traf im zweiten Spiel des Tages auf den Zweitligist DjK Rimpar Wölfe. Nach zerfahrenem Beginn mit vielen Fehlabschlüssen und technischen Fehlern auf Seiten des TVB, konnte sich Rimpar ab Mitte der ersten Hälfte kontinuierlich absetzen. Nach zwanzig gespielten Minuten führte das Wolfsrudel aus Rimpar mit 6:10. Trotz zweimaliger Auszeit im ersten Durchgang, stockte vor allem das Offensivspiel der WILD BOYS. Rimpar baute den Vorsprung weiter aus – erst gegen Ende der ersten Hälfte agierte der TVB zielstrebiger und kam durch leichte Tore zum Halbzeitstand von 11:15.
Die Halbzeitansprache von Jürgen Schweikardt schien gefruchtet zu haben. Der TVB kam deutlich aggressiver und zielstrebiger aus der Kabine. Bobby Schagen konnte nach 37. Minuten auf 16:17 verkürzen. Nach 40. Minuten glich Tobias Schimmelbauer zum 18:18 aus. In der Folge verpasste es der TVB sich abzusetzen und vergab mehrere aussichtsreiche Konter, sodass die Führung permanent wechselte. 7. Minuten vor Ende der Partie konnte sich Rimpar mit 23:25 erstmals wieder etwas absetzen. Als besonders starker Rückhalt in dieser Phase erwies sich DJK-Keeper Max Brustmann, der zahlreiche Bälle parieren konnte. Nach 60. Minuten musste sich der TVB mit 26:29 geschlagen geben. Am morgigen Sonntag kämpfen die TSB Heilbronn-Horkheim und DjK Rimpar Wölfe um den Einzug in die zweite Runde.

 

Es spielten: Bitter, Maier, Schimmelbauer, Weiß, Schagen, Schweikardt, Späth, Markotic, Baumgarten, von Deschwanden, Röthlisberger, Pfattheicher, Schmidt

 

Jürgen Schweikardt: „Ich kann es noch gar nicht glauben. Das war ein Spiel, in dem von unserer Seite überhaupt nichts gut lief. Für uns war das Spiel nach 15. Minuten gelaufen, zumindest auf mentaler Ebene. Wir haben uns durch viele fragwürdige Entscheidungen und Fehler und den hohen Rückstand sehr verunsichern lassen. Wir sind dann zwar nochmal zurückgekommen, aber die Sicherheit hat uns dennoch gefehlt.“

Detailarbeit statt Systemvielfalt

Im vierten Erstligajahr möchte der TVB 1898 Stuttgart den Anschluss ans Mittelfeld schaffen / Mit einem klaren Konzept zur ersehnten Beständigkeit

In allen drei Spielzeiten in der ersten Handball-Bundesliga kämpfte der TVB 1898 Stuttgart gegen den Abstieg, im vierten Jahr sollen andere Teams zittern: Der TVB möchte den Anschluss an Mittelfeld der Tabelle schaffen. „Wir wissen aber natürlich, dass auch die anderen Mannschaften ihre Hausaufgaben machen“, sagt der Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt. In seiner Doppelfunktion steht der 38-Jährige vor einer besonderen Herausforderung.

Herr Schweikardt, die Kaderplanung für die neue Saison war mit den Verpflichtungen von Lukas von Deschwanden und David Schmidt bereits Anfang Januar so gut wie abgeschlossen. Hatten Sie es vor Ihrer vierten Erstliga-Saison besonders eilig?

Es war klar, dass wir nicht so viele Veränderungen haben werden wie im Jahr zuvor, etliche Spieler haben Zweijahres-Verträge. Deshalb ging es dieses Mal zügiger.

Mit der Verpflichtung von Sascha Pfattheicher, der per Zweitspielrecht schon beim TVB spielte, schien der Kader im März fix zu sein. Dann gab’s im rechten Rückraum einen überraschenden Wechsel: Der TVB gab mit Stefan Salger einen talentierten, jungen deutschen Spieler an die Eulen Ludwigshafen ab und verlängerte dafür den Vertrag mit Robert Markotic, den der TVB eigentlich nur für die Rückrunde verpflichtet hatte.

Zunächst einmal war das keine einfache Entscheidung. Wir bekamen eine Anfrage aus Friesenheim und haben uns Gedanken gemacht, Pros und Contras gegenübergestellt. Obwohl Robert schon 28 Jahre alt ist, sehen wir bei ihm noch Entwicklungspotenzial – vor allem, wenn er körperlich fit ist. Das hat er in der Vorbereitung auch schon bewiesen. Sein Vorteil gegenüber Stefan ist die Abwehrstärke, dadurch sind wir flexibler. Für Stefan hat der Wechsel natürlich auch Vorteile, weil er bei den Eulen auf Halbrechts wahrscheinlich die Nummer eins sein wird und mehr Spielzeit bekommen wird als bei uns, wo er mit David Schmidt einen starken Konkurrenten gehabt hätte. Hinzu kam, dass Friesenheim bereit war, eine Ablöse zu zahlen.

Auffallend war, dass sich Markotic in den letzten Spielen der vergangenen Saison richtig reingehängt hat, obwohl zu der Zeit klar war, dass er beim TVB keine Zukunft haben wird. Hat dies auch eine Rolle gespielt bei der Vertragsverlängerung?

Robert tut der Mannschaft mit seiner Art zweifellos gut. Er hat diese kroatische Mentalität, die die Fußballer bei der WM in Russland bis ins Finale geführt hat.

Unterm Strich müssen Sie lediglich zwei Spieler integrieren, die Mannschaft ist eingespielt. Das dürfte die Vorbereitung erheblich erleichtert haben.

Im Grunde schon, allerdings hatten wir das Problem, dass nie alle Mann an Bord waren. Doch das kennen wir ja leider schon.

Die am Rücken operierten Jogi Bitter und Max Häfner liegen in der Reha im Plan. Wie groß sind die Sorgen um Dominik Weiß, der sich seit dem Ende der vergangenen Saison mit einer hartnäckigen Schulterverletzung herumplagt?

Es ist schwer zu sagen, wie lange das noch dauern wird. Deshalb geben wir hier auch nicht ständig Wasserstandsmeldungen heraus. Klar ist: Dominik ist in unserem System ein ganz zentraler Spieler ist – im Angriff wie in der Abwehr. Sollte er tatsächlich länger ausfallen, sind wir fast gezwungen, etwas zu unternehmen. Ob wir das hinkriegen, ist eine andere Frage.

Andererseits ist jede Position im Kader doppelt besetzt . . .

Jein. Lukas von Deschwanden ist kein typischer Halblinker, er kann auch auf der Mitte spielen. Für seine Spielfähigkeit haben wir uns bewusst entschieden. Auf der anderen Seite brauchen wir auch Spieler, die ihre Stärke im Wurf haben. Salger und Orlowski hatten dies, wenn jetzt auch noch Dominik ausfällt, würde uns das schon weh tun.

Mit 29 Jahren zählt Dominik Weiß zu den erfahrenen Akteuren im Kader, aber bei weitem nicht zu den ältesten. Gleich fünf Spieler – Bitter, Kraus, Schweikardt, Späth und Baumgarten –, haben die 30 längst überschritten. Am Ende dieser Saison laufen 13 Verträge aus. Wird die Mannschaft in der Saison 2019/2020 ein komplett anderes Gesicht bekommen?

Wir beschäftigen uns tatsächlich schon seit zwei, drei Monaten parallel mit den Planungen für die übernächste Saison. Wir sondieren den Markt, führen Gespräche. Wir müssen aber auch die Entwicklung unserer Spieler abwarten.

Im ersten Teil der Vorbereitung, im Trainingslager in Südtirol, bekamen die Spieler kaum einen Ball zu sehen. Beim anschließenden Testspiel gegen Gummersbach lief’s prompt nicht so gut.

In den Testspielen geht es nicht um Ergebnisse, sondern um Erkenntnisse, die wir aus den Spielen mitnehmen können. Wir hatten bisher gute Spiele, aber auch schlechte. In der ersten Phase haben wir viel Wert auf Athletik gelegt, sie bildet die Basis für die lange Saison. Taktisch arbeiten wir das ganze Jahr über. Wir arbeiten in der Vorbereitung auch nicht wie ein Leichtathlet auf einen speziellen Tag hin und müssen auch nicht im ersten Spiel unseren Jahreshöhepunkt erreicht haben. Entscheidend ist, dass wir über die Saison hinweg konstante Leistungen bringen.

Konstanz scheint das große Zauberwort zu sein. Was verstehen Sie darunter?

Ziel muss es sein, möglichst oft nah an unsere Leistungsgrenze heranzukommen. Es gibt immer Tage, an denen es einfach nicht läuft. Blöd wird’s aber, wenn man seine Leistung nur in jedem vierten Spiel bringt. Leipzig hat’s vorletztes Jahr geschafft, sehr oft an seine Leistungsgrenze zu gehen, Wetzlar auch, in der vergangenen Saison hat das Lemgo sehr gut gemacht. An diesen Vorbildern sollten wir uns orientieren.

Das hört sich recht einfach an. Bleibt die Frage: Wie lässt sich diese Beständigkeit erreichen?

Es ist alles andere als einfach, sonst würde es ja jedes Team schaffen. Es gibt sicherlich verschiedene Philosophien. Meine ist, dass man sich auf ein klares Konzept stützt, von dem man überzeugt ist und an dem man festhält und nicht, wenn’s einmal nicht funktioniert, sofort in ein anderes Konzept wechselt. Man sollte an den Details innerhalb seines Konzepts arbeiten, um es besser, stabiler und auch variabler zu machen. Es geht darum, immer wieder an kleinen Stellschrauben zu optimieren. Die Summe der Kleinigkeiten macht später im Spiel den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage aus.

Ist eine Mannschaft aber nicht zu leicht auszurechnen, wenn sie nur ein System parat hat?

Nicht, wenn es innerhalb des Systems verschiedene Varianten gibt. Wenn man an mehreren Systemen im Detail arbeiten würde, wäre das deutlich schwieriger, die Spieler müssten auch in stressigen Spielsituationen realisieren und umsetzen, in welchem Konzept wir uns gerade befinden und wie sie die Situation hier zu lösen haben. Das ist die hohe Kunst, die nur wenige Mannschaften beherrschen.

Gilt das auch für die Defensive?

Wir spielen auch hier im Wesentlichen nur ein System – natürlich mit den angesprochenen Varianten, um nicht ausrechenbar zu sein. Darüber hinaus gibt es ein „Notfallsystem“, das, wie es der Name schon sagt, dann eingesetzt wird, wenn wir mit unserem Stammsystem überhaupt nicht weiterkommen.

In der vergangenen Saison hat die Defensive meist gut funktioniert. Lag der Schwerpunkt in der Vorbereitung eher auf der Offensive?

Man darf nicht davon ausgehen, dass das, was gut war, automatisch gut bleibt, dafür ist unser Sport zu komplex. Wir müssen ständig an der Abwehr arbeiten. Ein Vorteil ist, dass wir mit Lukas von Deschwanden und David Schmidt zwei defensivstarke Spieler hinzubekommen haben, die unser Konstrukt noch stabiler machen können.

Wo kann der TVB sonst noch zulegen?

Ich denke, wir brauchen ein gutes Umschaltspiel und müssen schauen, dass wir hieraus Tore machen. Mit Salger und Orlowski haben wir, wie erwähnt, Wurfqualität aus der Distanz verloren. Deshalb müssen wir mit einem risikoreicheren Tempospiel versuchen, zu einfachen Toren zu kommen. Mit Mimi Kraus, Robert Markotic, David Schmidt und Dominik Weiß haben wir aber auch weiterhin Spieler in unseren Reihen, die aus neun Metern Tore werfen können.

Wie schätzen Sie die Konkurrenz in dieser Saison ein?

Ich denke, der Bergische HC ist kein typischer Aufsteiger. Er kann direkt ins Mittelfeld vorstoßen. Mannschaften wie Gummersbach, Erlangen, Minden, der BHC, an guten Tagen auch Leipzig und Lemgo, das sind Gegner, mit denen wir auf Augenhöhe sind.

Und die der TVB hinter sich lassen sollte, wenn er sich in Richtung Mittelfeld orientieren will.

Ich teile den Wunsch, dass es weiter nach oben gehen soll. Aber wir müssen wissen, dass wir immer noch in der stärksten Liga der Welt spielen. Die anderen Mannschaften machen auch ihre Hausaufgaben und entwickeln sich weiter. Die Aufgabe, einige der eben genannten Mannschaften hinter sich zu lassen, ist eine echte Herausforderung, der wir uns aber mit viel Elan stellen werden.

Der Etat des TVB liegt wie im Vorjahr bei rund vier Millionen Euro. Das sieht eher nach einer Stagnation aus.

Wir sind zufrieden. Wir haben unseren Etat seit dem Aufstieg mehr als verdoppelt, es war klar, dass wir diese Steigerungsraten nicht jedes Jahr realisieren können. Für uns ist es ein Erfolg, den Etat auf diesem Niveau stabilisieren zu können. Er gibt uns die Möglichkeit, uns in der ersten Liga zu etablieren. Und das ist nach wie vor unser übergeordnetes Ziel.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Deutlicher Sieg im letzten Testspiel

Die Generalprobe für das bevorstehende Pokalwochenende ist geglückt: Im letzten Vorbereitungsspiel konnte sich Bundesligist TVB 1898 Stuttgart am Mittwochabend beim Drittligisten SV Kornwestheim standesgemäß mit 35:22 (19:13) durchsetzen.

Mit einer ersatzgeschwächten Truppe dominierte der TVB bereits in der Anfangsphase. Gegen die massive Abwehr mit Torhüter Johannes Bitter, der zum zweiten Mal nach seinem Comeback beim Turnier in Ehingen zwischen den Pfosten stand, gab es für die Kornwestheimer kein Durchkommen. Deren einfachen Ballverluste nutzten die Gäste ein ums andere Mal, zeigten den Klassenunterschied deutlich auf und schraubten den Vorsprung nach 11 Minuten bereits auf 9:1. In der Folge fand der SVK dann etwas besser ins Spiel, nutzte selber ein paar Nachlässigkeiten des Bundesligisten zu Gegenstößen und verkürzte bis zur Pause immerhin auf 19:13.

Nach dem Seitenwechsel konnte der Drittligist zunächst wieder mithalten und den Spielverlauf zumindest bis zur 43.Minute etwas ausgeglichener gestalten. Da aber TVB-Rückhalt Bitter einige Glanzparaden zeigte, kamen die Hausherren im zweiten Durchgang nur noch auf neun geworfene Tore. Auf der Gegenseite gelangen den Bittenfeldern zahlreiche einfache Treffer, so dass am Ende ein deutliches 35:22 auf der Anzeigetafel in der Sporthalle Ost stand.

Am Samstag wird es ernst für den TVB

Das Endresultat vom Mittwochabend hat angesichts des klar erkennbaren Klassenunterschieds nur geringe Aussagekraft und wird spätestens am Wochenende Makulatur sein. Dann nämlich startet der TVB mit der ersten Runde im DHB-Pokal in die Pflichtspielsaison. In der Stauwehrhalle Horkheim trifft das Team von Trainer Jürgen Schweikardt zunächst auf den Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe (Samstag, 20 Uhr). Im Erfolgsfall würde man am Sonntag an gleicher Stelle gegen den Sieger der Partie TSB Heilbronn-Horkheim – HG Oftersheim-Schwetzingen (beide 3.Liga Süd) um den Achtelfinaleinzug spielen.

„Mit Rimpar steht uns ein starker und schwer zu spielender Zweitligist gegenüber“, warnt Jürgen Schweikardt. „Aber trotzdem wollen wir unserer Favoritenrolle gerecht werden und im Pokal eine Runde weiterkommen.“

Quelle: Nico Schoch, ZVW

Bittenfelder Urgestein ist gestorben

Im Alter von 84 Jahren ist der Bittenfelder Horst Jung gestorben.

Horst Jung hat die Vereinsarbeit des TV Bittenfeld über Jahrzehnte hinweg geprägt, im Sport sowie als Ortschafts- und Stadtrat in der Kommunalpolitik hat er viel bewegt. 24 Jahre lang war Jung Vereinsvorsitzender, 1960 führte er die Handballer des TVB als Trainer in die höchsten Spielklassen im Feld- und Hallenhandball. Bis zuletzt kümmerte er sich um die Pressearbeit beim TVB, schrieb unter anderem die Berichte für die Fachzeitschrift Handballwoche.

Wir sind unendlich dankbar für seine unermüdliche Arbeit und sind in Gedanken bei seiner Familie und seinen Angehörigen.

TVB startet ohne Kraus in die Saison

Spielmacher erleidet Bänderanriss

Kurz vor dem Pflichtspielstart am kommenden Wochenende im Pokal gegen Rimpar, muss der TVB Stuttgart auf Michael Kraus verzichten. Kraus zog sich beim Testspiel, im Rahmen des Sparkassen-Cup in Ehingen, gegen seine ehemaligen Teamkollegen von Frisch Auf! Göppingen einen Anriss des Bandes im linken Sprunggelenk zu und fällt rund zwei Wochen aus. Ein Einsatz im Pokal sowie beim Bundesligaauftakt in Leipzig kommt für den Weltmeister von 2007 noch zu früh. Ob der Spielmacher beim Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen am 30. August einsatzfähig sein wird, ist bislang noch offen.

„Der Ausfall von Mimi nimmt uns eine weitere Möglichkeit im Angriff. Am Wochenende steht uns gegen Rimpar ein starker und schwer zu spielender Zweitligist gegenüber. Aber trotzdem wollen wir unserer Favoritenrolle gerecht werden und eine Runde weiterkommen“, fordert der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt.

Tickets für das Derby gegen den Vizemeister sowie für alle weiteren Partien bis zur Winterpause gibt es bei Easyticket.de oder direkt bei der Geschäftsstelle des TVB in Waiblingen (Steinbeisstr. 13, 71332 Waiblingen). Der Vorverkauf für die weiteren Heimspiele ist am 13. August 2018 gestartet.

Quelle: PM TVB