TVB jubelt über einen Punkt

Der TVB 1898 Stuttgart holt sich nach einem starken Auftritt gegen die Füchse Berlin beim 24:24 (17:12) einen Punkt. Vor allem in der ersten Halbzeit wussten dir Stuttgarter zu überzeugen und gingen mit einem Fünf-Tore-Vorsprung in die Pause. Im zweiten Durchgang kämpften sich die Berliner zurück in die Partie und lagen beim 20:23 dann sogar mit drei Treffern vorn, vor allem dank der starken Quote von Petr Stochl, der über 70 Prozent hielt. Doch auch Bitter war zur Stelle und so kam der TVB zurück und holte sich einen Zähler. Dominik Weiß war sieben Mal erfolgreich, Hans Lindberg traf für die Hauptstadthandballer ebenfalls sieben Mal. Die Füchse Berlin bangen außerdem um Paul Drux, der in der zweiten Halbzeit umknickte und nicht mehr ins Geschehen eingreifen konnte.

Füchse erwischten einen guten Start. Nach der Verletzung von Kopljar, der zuletzt im rechten Rückraum begann, brachte Petkovic Fäth, Zachrisson und Wiede im Berliner Rückraum. Wiede und Fäth stellte dann auch schnell auf 0:2 (3.). In der vierten Minute netzt dann Orlowski für die Gastgeber zum ersten Mal ein. Elisson und wieder Wiede sorgten für das 1:4, doch die Stuttgarter ließen sich nicht abschütteln. Sie reduzierten die anfänglichen Fehler und Salger markierte den 4:5-Anschlusstreffer, Kraus glich kurz darauf in Überzahl zum 5:5 (11.) aus.

Trotz Unterzahl traf Stipe Mandalinic, doch Späth glich aus. Es folgte ein Treffer von Lindberg, Heinevetter und Bitter zeigten Paraden bevor Schagen wieder auf 7:7 stellte. Nun machten die Füchse ein paar Fehler zu viel und waren teilweise zu unkonzentriert. Beim 8:7 (17.) ging der Gastgeber erstmals in Führung. Wiede und Lindberg, der einen Siebenmeter gegen Bitter per Heber verwandelte, machten das 8:9 (19.). Stuttgart legte allerdings seinerseits zwei Tore in Folge nach und so ging es hin und her.

In der 20. Minute brachte Petkovic Drux für Wiede und Zachrisson rutschte dafür auf Halb. Die nächste Unterzahl, Erik Schmidt musste auf die Bank, tat den Berlinern besonders weh. Schweikardt verwandelte zunächst den Siebenmeter. Fäth konnte zwar auf 11:10 verkürzen, doch mit zwei weiteren Treffern erhöhte der TVB auf 13:10 (24.). Petkovic reagierte mit der Auszeit. Stuttgart war im voll im Spiel, bei den Füchsen lief vor dem Pausenpfiff kaum noch etwas zusammen. Schagen, der mehrfach auf außen freigespielt wurde markierte das 14:10. Bei den Hauptstadthandballern traf nun zwei Mal Drux, sodass das 15:12 auf der Anzeigetafel aufleuchtete. Bis zur Pause setzte sich der Gastgeber unter anderem dank eines von Bitter parierten Siebenmeters auf 17:12 ab.

Die Füchse kamen wacher aus der Kabine. Stochl zeigte direkt einige Paraden, was Wiede und Drux für das 18:16 (35.) nutzten. Dann verpassten die Berliner jedoch mehrmals die Chance, den Anschluss herzustellen. Bitter stellte sich dem Ball immer wieder in den Weg. Nach dem 19:16 durch Schafen gelang den Gästen ein 3:0-Lauf und damit der Ausgleich zum 19:19 (42.). Schweikardt zog die grüne Karte, um sein Team für die letzte Viertelstunde wieder auf Kurs zu bringen. 

Dann gab es einen Schreckensmoment in der Halle, Paul Drux knickte nach einem Blockversuch bei der Landung um und musste gestützt werden, um das Spielfeld verlassen zu können. Stuttgart netzte ein, doch Wiede hatte die richtige Antwort parat. Dann zeichneten sich erneut Stochl und Bitter aus, sodass es etwas dauerte, ehe Fäth die Berliner wieder in Führung brachte und Lindberg auf 20:22 (50.) erhöhte. Als Wiede ebenfalls traf, rief Schweikardt seine Mannschaft zur Besprechung zusammen.

Die Lebensversicherung der Füchse war Petr Stochl, der innerhalb von 22 Minuten nur drei Gegentreffer zuließ und zu diesem Zeitpunkt eine Quote von über 80 Prozent hatte. Erst in Überzahl traf Röthlisberger zum 21:23 (54.). Es gab die nächste Berliner Auszeit. Im Anschluss scheiterte Wiede in Bitter, der ebenfalls eine tadellose Leistung im Tor zeigte. Dann musste auch Wiede verletzt vom Feld. Fäth, Mandalinic und Zachrisson spielten im Füchse-Rückraum. 

Bitter war erneut stark gegen Zachrisson, auf der Gegenseite wurde ein Stürmerfoul gepfiffen. Wiede war zurück auf dem Feld, Mandalinic war es dann jedoch, der den Treffer markierte. Schagen gelang wieder der Anschluss. Es wurde hitzig in der Halle. Das Spiel stand auf Messers Schneide und 52 Sekunden vor dem Abpfiff entschied sich Petkovic für die letzte Füchse-Auszeit. Der Ball ging nicht ins Tor. 30 Sekunden blieben noch auf der Uhr. Salger glich kurz vor dem Abpfiff zum 24:24 aus.

Quelle: http://www.handball-world.news/

Stimmen zum Eulen-Spiel

Jürgen Schweikardt: Ich denke, jeder hat über die 60 Minuten gesehen, was für ein bedeutendes Spiel das für beide Mannschaften war. Für uns war es eine sehr turbulente Woche mit vielen Emotionen, wir sind am Ende einfach nur froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Wir sind sehr gut ins Spiel gestartet, haben teilweise mit 3 Toren geführt, haben dann in Unterzahl zwei Tore bekommen. Dadurch haben wir den Vorsprung hergegeben. Ab dem Moment an war es ein Spiel, das hin und herwog, in dem beide Mannschaften kämpften bis aufs Messer. In der zweiten Halbzeit muss man Dominik Weiß ein Kompliment aussprechen, der in der entscheidenden Phase die Tore gemacht hat. Am Ende sind wir sicherlich der glücklichere Sieger in einem Spiel auf absoluter Augenhöhe.

Ben Matschke: Meine Mannschaft hat heute über 60 Minuten alles reingelegt und maximal investiert. Für so ein Spiel ist einfach dieses Quäntchen nötig, um als Sieger vom Platz zu gehen. Gefühlt hatten wir lange das Momentum auf unserer Seite, aber gegen Ende der zweiten Halbzeit war das nicht mehr so. Ich bedanke mich bei einem tollen Publikum und der Mannschaft. Meine Aufgabe wird es jetzt sein, das Team wieder aufzubauen und neu auszurichten. Das wird nicht leicht, aber deshalb habe ich den Job als Trainer.

Nord-Süd Duell

Das Top-Spiel des neunten Spieltags in der DKB Handball-Bundesliga ist sicherlich die Partie in der Mannheimer SAP-Arena zwischen dem deutschen Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen und Rekordmeister THW Kiel. Aber auch der TVB Stuttgart muss an diesem Donnerstag ran. Die WILD BOYS bekommen es mit dem deutschen Meister SG Flensburg-Handewitt zu tun. „Das ist ein vom Druck her eigentlich leichtes Spiel. Wir können beim verlustpunktfreien Spitzenreiter befreit aufspielen“, so TVB-Trainer Jürgen Schweikardt.

 

Anders war es noch am vergangenen Donnerstag in der Stuttgarter SCHARRena, als der TVB gegen die Eulen Ludwigshafen antrat und ein 26:26 Unentschieden erreichte. Während sich Eulen Coach Benny Matschke über den Punktgewinn freute, war sein Trainerkollege nicht ganz zufrieden. „Wir hätten in einigen Situationen mit vier Toren wegziehen können, haben es aber nicht geschafft“, so Schweikardt, der gleich nachschob: „Der Druck nach der schwachen Leistung in Minden war schon enorm groß.“ Durch den Punktgewinn, der in der Schlusssekunde noch an einem seidenen Faden hing, befinden sich die WILD BOYS momentan auf dem zwölften Rang. Dahinter sind mit der HSG Wetzlar und dem SC DHfK Leipzig Teams, die eigentlich wesentlich weiter vorne  erwartet werden. Die Sachsen reagierten auf die Talfahrt und entließen Trainer Michael Biegler. Nun soll es André Haber richten und die Messestädter wieder in höhere Gefilde führen. Die Ergebnisse zeigen schon einmal in die richtige Richtung. Gegen Kiel unterlagen die Leipziger nur mit einem Tor Unterschied (24:25). Aber auch der VfL Gummersbach hätte fast eine Überraschung geschafft. In Mannheim lagen die Oberbergischen schon mit 18:12 in Führung, um am Ende doch noch mit 30:24 zu unterliegen. Zu den positiven Überraschungen der ersten Spieltage gehört Aufsteiger Bergischer HC. Der Fusionsclub gewann bei der HSG Wetzlar und kletterte dadurch auf den fünften Tabellenplatz. Auch der SC Magdeburg eilt auf Rang zwei liegend von Sieg zu Sieg. Am letzten Spieltag setzten sich die Elbestädter gegen die TSV Hannover-Burgdorf schon fast sensationell mit hoch 34:23 durch. Die Erwartungen nicht ganz erfüllt zurzeit auch Frisch Auf Göppingen. Nach der Heimniederlage gegen den TBV Lemgo Lippe verloren die Filstäler auch in Melsungen relativ knapp.

 

Die SG Flensburg-Handewitt kam in Erlangen mit einem blauen Auge davon und blieb durch den knappen 26:27 Auswärtssieg ungeschlagen und verlustpunktfrei. Damit empfängt die Mannschaft von Trainer Mike Machulla weiterhin als Spitzenreiter den TVB 1898 Stuttgart und wird alles daran setzen, dass dies auch nach dem Spiel am Donnerstag so bleibt. Umgekehrt müssen die WILD BOYS Punkte sammeln, um sich in sichere Gefilde abzusetzen. „Wir müssen versuchen, das Spiel lange Zeit offen zu gestalten, um dann da zu sein, wenn die Flensburger eine Schwäche zeigen“, so die Marschroute von TVB Coach Jürgen Schweikardt für die Partie in der 6300 Zuschauer fassenden Flens-Arena.

Positionsvorstellung Rechtsaußen

Sascha Pfattheicher und Bobby Schagen bespielen die Rechtsaußenposition des TVB Stuttgart. Schagen erzielte in der Saison 2017/2018 144 Treffer und war damit unter den Top 20 der erfolgreichsten Torschützen. Im Interview sprechen beide Spieler u.a. über ihre Anfänge im Handball und Schwierigkeiten der Position.

 

Wie seid ihr zum Handball gekommen?

Bobby Schagen (BS): Das wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Mein Vater und meine Mutter haben früher beide selber Handball gespielt. Als kleiner Junge war ich dann natürlich oft in der Halle dabei und wurde dann auch selbst im Verein angemeldet.

Sascha Pfattheicher (SP): Bei mir waren auch die Eltern der ausschlaggebende Grund. Ich war schon mit 3-4 Jahren regelmäßig in der Halle und habe mir Spiele angeschaut. Irgendwann bin ich dann auch mal ins Training gegangen und seither bei dieser Sportart geblieben.

 

Spielt ihr schon immer auf Rechtsaußen?

BS: Nein, ich habe ab und an auch auf der Position im rechten Rückraum gespielt. Dafür war ich dann aber eigentlich immer etwas zu klein und zu leicht. Als Linkshänder war dann recht schnell klar, dass es dann nach Rechtsaußen geht.

SP: Aufgrund der Tatsache, dass ich nie der größte in meinen bisherigen Mannschaften war, kann man schon sagen das ich dort schon immer spiele. Natürlich gab es auch Phasen, in denen ich auf der Halbposition eingesetzt wurde, aber die waren nur von kurzer Dauer.

 

Was macht diese Position für dich so besonders?  

BS: Hier spielen oftmals kreative Spieler – zumeist Linkshänder. Mir persönlich gefällt besonders die Tatsache, dass die Rechtsaußen in den meisten Spielen zu vielen Abschlussaktionen kommen. Alles in allem ist Rechtsaußen einfach eine schöne Position.

 

Was sind die Hauptschwierigkeiten auf dieser Position?  

BS: Da gibt es viele verschiedene. Zu enge Winkel, einen Kontakt mit dem Gegner beim Absprung oder ein gut aufgelegter Gästekeeper sind nur wenige Beispiele.

SP: Ich sehe hier keine besonderen Schwierigkeiten. Vielleicht ist der Druck, treffen zu müssen, etwas höher.

 

Wo siehst ihr die Stärken von eurem Positionskollegen?

BS: Sascha besitzt eine gute Sprungkraft. Er verfügt außerdem über eine tolle Spielübersicht und ist technisch super ausgebildet. Aufgrund seiner verschiedenen Wurfvarianten ist er nur schwer auszurechnen – das ist schon gut!

SP: Bobby verwirft so gut wie keinen Wurf – ich habe ihn bisher nur ganz selten verwerfen sehen. Er ist einfach ein ganz sicherer Schütze, egal ob aus dem Spiel oder vom 7m Strich. Die Tatsache, dass er auch aus dem Rückraum gefährlich sein kann, zeigt wie flexibel einsetzbar er ist.

 

Gibt es besondere Trainingsformen für eure Position?

BS: Ja die gibt es. Wichtig ist es, viele Würfe zu trainieren. Die ganzen Abläufe aus der Ecke oder von der Seite müssen ständig wiederholt werden. Wichtig ist natürlich auch, Sprünge ins Training einzubauen und möglichst alle Wurfvarianten weiterzuentwickeln.

SP: Ja, da gibt es schon spezielle Trainingsformen. Gerade Schnelligkeitsübungen mit Würfen aus kleinen Winkeln sind hier besonders beliebt.

 

Habt ihr Vorbilder auf eurer Position?

BS: Ein spezielles Vorbild habe ich nicht, allerdings finde ich Lasse Svan auf dieser Position richtig stark.

SP: Für mich war Luc Abalo immer ein Vorbild. Gerade seine Sprungkraft und Spielintelligenz haben mich beeindruckt. Es ist schon cool, was er bisher gemacht hat und noch immer auf die Platte bringt.

Sonderangebot für Dauerkartenbesitzer

Die Mannschaft um Trainer Jürgen Schweikardt steht nach dem achten Spieltag mit 5:11 Punkten auf dem aktuell 12. Tabellenplatz der DKB Handball-Bundesliga und nun in den kommenden Wochen schwere Spiele vor sich!

In gut vier Wochen steht das nächste Porsche-Arena Highlight an. Am Donnerstag, den 08.11. empfangen wir um 19:00 Uhr das Topteam, den SC Magdeburg. Um diesem starken Gegner Paroli bieten zu können, benötigen wir, vor allem in unserer jetzigen Phase, eine lautstarke Unterstützung von den Rängen.

Als Dank und Anerkennung der ständig unterstützenden und auch in schwierigen Zeiten zu uns haltenden Dauerkartenfans wollen wir eine besondere Aktion starten und ein exklusives Angebot anbieten. Jeder Dauerkartenkunde kann für dieses Spiel bis zu vier Tickets in der Kategorie 2 für je 2,50 € erwerben.

Hierzu muss einfach in der Geschäftsstelle Waiblingen oder Bittenfeld zu den Öffnungszeiten die Dauerkarte vorgezeigt werden, damit dann die Tickets zu diesem Preis erworben werden können.

Öffnungszeiten Waiblingen (Steinbeisstraße 13):

Montag, Dienstag, Freitag von 10:00-15:00 Uhr, Mittwoch 10:00-18:00 Uhr

Öffnungszeiten Bittenfeld (Schulstraße 29):
Montag 10:00-12:00 und 15:00-17:00 Uhr, Donnerstag 10:00-12:00 Uhr

Das Angebot gilt solange Tickets verfügbar sind.

Kniffliges Programm vor der Brust

Fünf Punkte aus acht Spielen, Kontakt zu den Abstiegsrängen und ein kniffliges Programm vor der Brust: Von seinem Ziel, eine sorgenfreie Saison zu erleben, ist der Handball-Erstligist TVB Stuttgart ein gutes Stück entfernt. „Damit beschäftigen wir uns nicht jede Woche“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. „Aber natürlich ist das nicht das, was wir uns erhofft haben.“

Erlebt der TVB ein Déjà-vu? In der vergangenen Saison war er mit 6:6 Punkten gestartet und holte in den verbleibenden elf Spielen bis zur Winterpause nur noch drei Punkte. Quittung war der 15. Platz – mit zwei Zählern Abstand zum Abstiegsplatz.

Auch in dieser Saison lief’s zu Beginn bei 4:2 Punkten gut, nach acht Spieltagen indes tritt der TVB auf der Stelle: Fünf Punkte stehen auf der Habenseite, ein Punkt weniger als zur selben Zeit im Vorjahr. Ein wenig besorgniserregend ist die Ausbeute auch deshalb, weil der TVB im Vorjahr mit Melsungen, Magdeburg und den Füchsen Berlin bereits drei Hochkaräter hinter sich hatte. Aktuell hat es das Team von Trainer Jürgen Schweikardt nur mit einem Top-Team zu tun gehabt, gegen die RN Löwen verlor es mit 20:26.

Die dicken Brocken rollen in den nächsten Wochen auf den TVB zu: SG Flensburg-Handewitt, TSV Hannover-Burgdorf, Füchse Berlin, SC Magdeburg. Es ist schwer vorstellbar, dass die Bittenfelder in der derzeitigen Form in diesen Partien etwas reißen werden. Und wenn’s ganz dumm läuft, könnte der TVB zur Winterpause wieder im Tabellenkeller stecken. Womit das Saisonziel, Planungssicherheit zu haben, ad acta gelegt werden müsste.

„Die Gefahr besteht sicherlich“, sagt Schweikardt, der aber so weit noch nicht vorausblicken möchte. „Wir konzentrieren uns jetzt aufs Tagesgeschäft.“ Da gilt’s zunächst, das 26:26 gegen die Eulen aufzuarbeiten. „Es läuft derzeit einfach zu vieles gegen uns, es fehlt uns in den entscheidenden Momenten auch das Glück.“

In den Spielen gegen Göppingen, Gummersbach, den Bergischen HC und die Eulen sei sein Team nicht weit davon entfernt gewesen, sich eine gute Ausgangsposition für die weitere Saison zu verschaffen. „Es hat aber leider nicht gereicht“, so Schweikardt. Auch nicht gegen Ludwigshafen, das als punktloser und ersatzgeschwächter Tabellenletzter nach Stuttgart angereist war und eigentlich kein Maßstab für den TVB sein sollte auf dem Weg, sich dem Mittelfeld der Liga anzunähern. „Die Eulen sind kein Kanonenfutter“, sagt Schweikardt. „Und in unserer derzeitigen Verfassung ist jeder Gegner unser Maßstab.“

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

TVB kommt über Remis nicht hinaus

Enttäuschung beim Handball-Erstligisten TVB 1898 Stuttgart: Vor 2131 Zuschauern in der Scharrena hat er sich gestern gegen den Tabellenletzten Eulen Ludwigshafen mit einem 26:26-Unentschieden (14:13) zufrieden geben müssen. Es war zwar mehr drin, auf der anderen Seite war der TVB lediglich eine Sekunde von der fünften Niederlage in Serie entfernt.

Auf den fast üblichen Nervenkitzel in der Scharrena hätten die Fans des TVB gerne verzichten können. Nach dem 30:31 gegen den Bergischen HC wären die Bittenfelder um ein Haar erneut mit leeren Händen in die Kabine geschlichen. Nachdem der TVB in den zweiten 30 Minuten viermal einen Drei-Tore-Vorsprung verspielt hatte, landete der Heber des Ludwigshafeners Pascal Durak beim finalen Angriff zum – vermeintlichen – 26:27 hinter Torhüter Johannes Bitter im Netz. Zum Glück für den TVB war der Ball eine Sekunde zu lange unterwegs, die Schlusssirene war bereits ertönt.

Das unschöne Ende hätte gepasst zu einem Auftritt des TVB, der wieder einmal von Höhen und Tiefen geprägt war. So richtig glücklich war jedenfalls niemand beim Heimteam, die Eulen dagegen sicherten sich im siebten Spiel den ersten Punkt. Und das durchaus verdient, weil sie mit etlichen personellen Problemen zu kämpfen hatten und mit heißem Herzen spielten.

Der Eulen-Trainer Benjamin Matschke musste außer auf den Langzeitverletzten Azat Valiullin kurzfristig auch auf einen zweiten Rückraumspieler verzichten: Stefan Salger zog sich im Abschlusstraining einen Bänderriss im Knöchel zu, womit das Wiedersehen mit seinen Ex-Kollegen ins Wasser fiel. Salgers Vertreter im rechten Rückraum, der 21-jährige Jerome Müller, machte der TVB-Deckung allerdings das Leben sehr schwer. Das Heimteam ging konzentriert in die Partie. Nach Toren von Bobby Schagen, Dominik Weiß, Tobias Schimmelbauer und zweimal Robert Markotic führte der TVB nach acht Minuten mit 5:2. Die Gäste versuchten, den TVB mit schnellen Angriffen zu überrumpeln, der jedoch war hellwach im Rückzug. Früh jedoch ließen die Spieler von Trainer Jürgen Schweikardt wieder beste Chancen liegen. Der Eulen-Keeper Stefan Hanemann war ein guter Rückhalt, während auf der anderen Seite Johannes Bitter nicht so richtig in Fahrt kam. Nach zwei Fehlwürfen und zwei technischen Fehlern des TVB glichen die Gäste zum 5:5 aus und gingen beim 6:5 (15.) erstmals in Führung.

Schon machte sich beim TVB Nervosität breit. Der Eulen-Spielmacher Alexander Feld, der den wackligen Innenblock Späth/Weiß immer wieder forderte, traf zum 9:7 für die Gäste. Nach 20 Minuten indes (9:10) war für Feld die Partie zu Ende: Die Schiedsrichter Ramesh und Suresh Thiyagarajah hielten ihm nach einem harten Einsteigen gegen Schagen die Rote Karte unter die Nase. Die Gäste steckten diese weitere Schwächung überraschend gut weg – wie auch zwei zusätzliche Zeitstrafen. Der TVB hatte große Probleme, sich im Positionsspiel gegen die flinken Gäste durchzusetzen, rannte einem knappen Rückstand hinterher (10:11/10:12). Michael Kraus und Schagen scheiterten vom Siebenmeterstrich an Hanemann. Kurz vor der Pause blitzten die spielerischen Möglichkeiten des TVB auf: Der Ex-Ludwigshafener David Schmidt und Schagen trafen per Kempa-Trick zur 14:13-Halbzeitführung des TVB.

Die Gäste stellten im zweiten Abschnitt ihre Deckung auf 5:1 und 4:2 um, was die Aufgabe für den TVB nicht leichter machte. Dennoch erkämpfte er sich beim 16:13 (33.), 17:14 (35.), 19:16 (39.) und 20:17 (40.) eine Drei-Tore-Führung. Kraus hatte mittlerweile die Verantwortung übernommen mit beherzten Aktionen, die Deckung agierte aggressiver. Hin und wieder jedoch auch unglücklich. Jedenfalls schwächte sich der TVB durch unnötige Zeitstrafen und brachte so die Gäste ins Spiel zurück.

Zudem waren etliche Aktionen von Hektik geprägt, ein paarmal gleich verdattelten die Bittenfelder aussichtsreiche Chancen und bekamen so nie Ruhe ins Spiel. Die Eulen blieben dran und hatten in Hanemann weiterhin einen starken Mann zwischen den Pfosten. Bitter steigerte sich zwar nach der Pause, blieb aber unter seinen Möglichkeiten. Mit einem weiteren 4:0-Lauf drehten die Gäste die Partie zum 21:20 (47.) – und beim TVB begann das große Zittern.

Michael Schweikardt glich zum 21:21 und 22:22 aus und besorgte das 23:22 (53.). Bei den Gästen waren in der Schlussphase Gunnar Dietrich und Jonathan Scholz die entscheidenden Akteure. Zwei Minuten vor dem Ende überlistete Scholz Bitter vom Kreis zur 26:25-Eulenführung. Nach einem tollen Schweikardt-Anspiel egalisierte Simon Baumgarten 45 Sekunden vor dem Ende zum 26:26.

Den Punkt hatte der TVB jedoch noch nicht in der Tasche und hatte Glück, dass die Flugkurve von Pascal Duraks Heber etwas zu hoch war und der listige Heber erst nach der Sirene hinter Bitter einschlug. So rettete der TVB wenigstens einen Zähler, der im Grunde aber zu wenig ist.

 

TVB 1898 Stuttgart: Bitter, Maier; Schimmelbauer (2), Häfner, Weiß (1), Schagen (5/1), Schweikardt (4/1), Späth (1), Kraus (6/1), Markotic (2), Baumgarten (2), Röthlisberger, Burmeister, von Deschwanden, Pfattheicher, Schmidt (3).

Eulen Ludwigshafen: Hanemann, Lenz, Stüber, Dietrich (3), Hideg, Scholz (5), Haider, Feld (2), Falk, Hofmann, Durak (4/2), Bührer (3), Müller (6), Dippe (3).

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Die Stimmen zum Eulen-Spiel

Nach der Punkteteilung äußerten sich die Verantwortlichen zum Spielgeschehen.

Jürgen Schweikardt: Am Ende können uns nicht beklagen, dass nicht beide Punkte an die Eulen gehen. Selbst haben wir aber auch in den Phasen der zweiten Halbzeit, in denen wir mit drei Toren führen, die Chance auf zwei Punkte gehabt. Wenn man das ganze Spiel betrachtet, dann ist ein Punkt gerechtfertigt. Für uns ist das aber zu wenig, wir haben uns mehr erhofft. Wir wussten aber auch, dass es für uns vielleicht das schwerste Spiel der Saison wird. Nach dem Spiel in Minden und dem verlorenen Punkt gegen den BHC, war die Unsicherheit sehr groß. Es war klar, dass je länger wir das Spiel offen lassen, desto größer wird die Unsicherheit werden. Das hat man auch gespürt. Nach dem Spiel in Minden wurde viel über die Einstellung gesprochen, die war aber heute bei der Mannschaft voll da. Wir mussten gegen viele Widrigkeiten kämpfen, vor allem mentaler Art. Und das hat meine Mannschaft gut gemacht, sie hat gekämpft, wie bisher in jedem Spiel, außer eben gegen Minden.

Benjamin Matschke: Es war ein sehr intensives Spiel über 60 Minuten hinweg. Anhand der harten, aber legalen Fouls hat man gesehen, dass es für beide Mannschaften heute um viel ging. Der Punkt ist verdient, es ist auf jeden Fall ein gerechtes Unentschieden. Ich freue mich einfach für die Mannschaft, dass sie sich für einen tollen Kampf belohnt hat und nicht mit leeren Händen nach Hause gehen muss. Der Charakter meiner Mannschaft ist echt toll, dass egal was passiert man wieder aufsteht und weitermacht.

Johannes Bitter: Wir haben uns vorgenommen heute ein gutes Spiel zu machen. Am Ende haben wir es zweimal nicht geschafft einen Vorsprung auszubauen. Wir waren schon fast weg, dann dreht sich das ganze Spiel und wir verlieren fast. Man muss deshalb mit dem einen Punkt unterm Strich auf jeden Fall zufrieden sein.

TVB teilt sich die Punkte mit den Eulen

Der TVB Stuttgart hat nach dem 26:26 im wichtigen Spiel gegen die Eulen Ludwigshafen einen wichtigen Punkt verbuchen können.

Die WILD BOYS kamen vor knapp 2.200 Zuschauern in der SCHARRena besser in die Partie und führten bereits nach acht Minuten mit 5:2. Doch die Gäste drehten nach 16 Minuten das Spiel zu ihren Gunsten und gingen mit 6:5 in Führung. Allen voran der an diesem Abend starke Stefan Hanemann im Tor der Eulen, der drei 7-Meter parieren konnte, bereitete dem TVB Schwierigkeiten. Das hart umkämpfte Spiel war geprägt bei vielen harten Fouls und Zeitstrafen. So kam es, dass Alexander Feld auf Seiten der Gäste nach 20 Minuten die rote Karte sah, nachdem er Bobby Schagen mit ausgestrecktem Bein zu Fall brachte. Die Gastgeber nahmen den Kampf an, zeigten Moral und kamen immer wieder zum Ausgleich. Pünktlich zum Halbzeitpfiff übernahm der TVB wieder die Führung. Bobby Schagen gelang mit seinem fünften Treffer, nach wunderschönem Kempa-Anspiel von Micha Schweikardt, in der letzten Sekunde der ersten Hälfte das 14:13.

Auch die zweite Hälfte begann im Sinne der Stuttgarter, die schnell nach Wiederanpfiff mit 16:13 führten. Nach langer Führung des TVB schafften die Eulen in der 46. Minute den 20:20 Ausgleich, ehe sie drei Minuten später mit 20:21 vorne lagen. Per 7-Meter brachte der stärkste Bittenfelder Michael Schweikardt seine Mannschaft in der 52. Minute wieder in Führung und läutete die Schlussphase ein. Die Gastgeber zeigten stets die richtige Reaktion auf die Treffer der Eulen und kamen immer wieder zurück ins Spiel. In der letzten Spielminute setzte Schweikardt mit einem No-Look-Anspiel Baumgarten gut in Szene. Baumgarten vollendete zum 26:26. Nur wenige Sekunden vor Schluss sicherte Bitter mit einer guten Parade dem TVB einen Punkt. Nach einer hitzigen Partie trennten sich die beiden Mannschaften verdientermaßen mit 26:26.

TVB vor wichtigem Duell

Es steht einiges auf dem Spiel für den Handball-Erstligisten TVB 1898 Stuttgart an diesem Donnerstag (19 Uhr) im Heimspiel gegen die Eulen Ludwigshafen: Nach einer weiteren Pleite gegen das punktlose Schlusslicht steckte der TVB – wieder einmal – im Abstiegs-Schlamassel. „Wir wissen, dass wir ganz anders auftreten müssen“, sagt der Trainer Jürgen Schweikardt.

Aus 4:2 Punkten wurden 4:10 – und mit der fünften Niederlage in Serie könnte der TVB schon Anfang Oktober endgültig in den frostigen Tabellenkeller purzeln. Dabei sollte die vierte Saison in der ersten Liga erstmals eine sorgenfreie werden für die Bittenfelder. Nun indes laufen sie sogar Gefahr, frühzeitig den Anschluss ans Mittelfeld zu verpassen angesichts der Schwergewichte, die in den kommenden Wochen warten mit Flensburg, Hannover, Berlin und Magdeburg.

Noch müssen zwar keine Erinnerungen wachwerden an die Hinrunde der vergangenen Saison, in der beim TVB nach 6:6 Punkten zum Auftakt nicht mehr viel zusammenlief. Mit 9:25 Punkten und nur zwei Zählern Polster zu den Abstiegsrängen verabschiedete sich die Mannschaft des damaligen Trainers Markus Baur in die Winterpause. So weit ist es noch nicht. Zum einen ist die Saison noch jung. Zum Zweiten zeigte der TVB – bis auf die Partie in Minden –, keine schlechten Leistungen.

Möglicherweise hatte das Debakel in Minden auch einen positiven, weil warnenden Effekt. „Wir haben mit den Spielern intensiv über ihr Auftreten gesprochen“, sagt Jürgen Schweikardt. „Sie waren sehr selbstkritisch.“ Das Spiel sei gut aufgearbeitet worden, nun müsse es aber auch abgeschlossen sein. „Wir haben intern ein paar Konsequenzen gezogen, die ins nächste Spiel einfließen werden, wir werden ein paar Dinge neu justieren.“ Welche genau das sind, möchte er nicht verraten.

Mit den Eulen Ludwigshafen gastiert der Vorjahresaufsteiger in der Scharrena, der am finalen Spieltag mit den 32:29-Sieg gegen den HC Erlangen den Ligaverbleib schaffte. Überraschend für viele Experten, die den Eulen nicht viel zugetraut hatten. Auch vor dieser Spielzeit ist das Team von Trainer Benjamin Matschke als heißer Abstiegskandidat gehandelt worden. Die aktuelle Bilanz spricht dafür: Nach sechs Spielen warten die Friesenheimer immer noch auf den ersten Punkt.

Pech für die Eulen gegen Erlangen: Zwei Rote Karten

In einigen Spielen indes waren sie nicht weit davon entfernt, was dem TVB Warnung genug sein muss. Beim Bergischen HC unterlagen die Eulen mit 23:27, in Minden mit 28:29 und zuletzt gegen Erlangen mit 23:25. Hier hatten sie etwas Pech mit den Schiedsrichtern: Nach 22 Minuten mussten mit Stefan Salger und Kai Dippe bereits zwei Spieler mit der Roten Karte vom Platz.

„Die Eulen waren und sind für jeden Gegner gefährlich“, sagt Jürgen Schweikardt. „Das wird auch für uns ganz schwierig, zumal die Bedeutung des Spiels hinzukommt.“ In der vergangenen Saison entschied der TVB beide Spiele nach hartem Kampf knapp mit 25:22 und 25:24 für sich.

Gleich acht Spieler haben die Eulen am Ende der Spielzeit verlassen. Unter anderem das Torhüter-Gespann Kevin Klier/Roko Peribonio, Patrick Weber und Oliver Heß. Den meisten Schmerz jedoch bereitete den Verantwortlichen der Verlust von David Schmidt: Der trifft nun mit dem TVB erstmals auf seinen Ex-Club – wie auch Stefan Salger, den die Eulen ihm Gegenzug aus Stuttgart holten.

Eine starke Saison spielt bisher der junge Linkshänder Jerome Müller (22), der vom Zweitligisten HG Saarlouis zu den Eulen stieß. „Er ist ein sehr dynamischer, schneller Spieler mit einem guten Wurf und gutem Eins-gegen-eins“, sagt Schweikardt. Auch außer Müller habe der Gegner etliche gute Spieler in seinen Reihen. Beispielsweise den Spielmacher Alexander Feld oder den Routinier und Abwehrchef Gunnar Dietrich. Dessen Pendant im linken Rückraum, der wurfgewaltige Azat Valiullin, fehlt den Eulen derzeit verletzungsbedingt. Die große Stärke der Ludwigshafener ist, wie bereits in der vergangenen Saison, die mannschaftliche Geschlossenheit und der unermüdliche Kampfgeist.

„Wir müssen in erster Linie auf uns schauen“, sagt Schweikardt. Da gelte es zuvorderst, eine andere Körpersprache an den Tag zu legen. „So einen Auftritt können und wollen wir uns nicht mehr erlauben.“

Dem Trainer steht wieder der komplette Kader zur Verfügung.

 

INFO: Für das Spiel stehen nur begrenzte Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Durch das momentan stattfindende Volksfest auf dem Cannstatter Wasen sind die Parkplätze in der Mercedesstraße mit Bussen belegt. Ebenso steht der Cannstatter Wasen nicht zum Parken zur Verfügung. Wir bitten deshalb alle Zuschauer, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder unserem Busshuttle anzureisen. Unsere VIP-Gäste dürfen mit gültigem Parkticket wie üblich im P1 parken.

 

Quelle: Thomas Wagner, ZVW