Hannover lässt TVB keine Chance

Die TSV Hannover-Burgdorf gewinnt hoch verdient mit 33:22 gegen den TVB Stuttgart.
Vor 4.600 Zuschauern zeigten die Recken von Beginn an eine starke Leistung und gingen sofort mit 1:0 in Führung. Diese konnte Dominik Weiß postwendend ausgleichen. Der Ausgleich zum 1:1 indes war das letzte Unentschieden im Spiel. Danach zog Hannover auf 4:1 davon (6. Minute). In den folgenden Minuten gelang es den Wild Boys nochmal durch Weiß, Schweikardt, Schmidt sowie Paraden von Jogi Bitter auf 7:6 (14. Minute) ranzukommen. Bis zur Halbzeit leisteten sich die Mannen um Jürgen Schweikardt aber immer wieder zu häufig einfache technische Fehler sowie Fehlpässe, sodass es den Recken gelang davonzuziehen. Der TVB ging mit einem 7-Tore Rückstand in die Kabine.
Auch in der zweiten Halbzeit das gleiche Bild: die TVB-Abwehr bekommt zu wenig Zugriff und vorne leistete man sich weiter viele einfache Fehler. Hannover zog direkt weiter davon (36. Minute, 24:14). Das Spiel war danach praktisch entschieden und der Rückstand pendelte sich auf rund 10 Treffer ein. In den letzten Minuten gab Trainer Jürgen Schweikardt einigen Nachwuchsspielern die Chance sich zu beweisen. So kam der 17-jährige Luis Foege zu seinem Bundesligadebüt und der andere 17-jährige Max Öhler erzielte kurz vor Schluss per sehenswertem Heber im Gegenstoß den Endstand zum 33:22.
Alles in allem waren das heute zu viele einfache Fehler. Jetzt gilt es das Spiel schnell abzuhaken und sich auf die wichtige Partie gegen den TBV Lemgo vorzubereiten. Das Heimspiel findet bereits nächsten Donnerstag (14.02., 19 Uhr) in der SCHARRena statt. Hierfür gibt es noch einige Restkarten bei Easyticket: https://www.easyticket.de/veranstaltung/tvb-1898-stuttgart-vs-tbv-lemgo/75098/
Jürgen Schweikardt:
„Vorerst herzlichen Glückwunsch an Hannover zum verdienten Sieg. Das war heute ein sehr schlechtes Spiel von uns. Wir haben über 60 Minuten keine Konsequenz und keine Aggressivität in der Abwehr gezeigt. Dazu kommt, dass wir im Angriff etliche technische Fehler gemacht haben. Allein in der ersten Hälfte waren das sieben an der Zahl. So viele Fehler darf man sich normal maximal in einem ganzen Spiel leisten.

Wir wussten, dass es heute schwer wird und dass Hannover anders auftreten wird als vor der Winterpause. Uns gelang es leider in keiner Phase des Spiels dagegen zu halten. Ich bin sehr enttäuscht über unseren Auftritt und wir müssen nun möglichst schnell schauen, dass wir in die Rückrunde reinkommen. Bei unserem Heimspiel gegen Lemgo müssen wir komplett anders auftreten, sonst werden wir auch dort keine Chance haben.“

Der TVB steigt wieder ins Geschehen ein

Nach der sechswöchigen Pflichtspielpause steigt der Handball-Erstligist TVB 1898 Stuttgart an diesem Donnerstag beim TSV Hannover-Burgdorf wieder ins Geschehen ein. Der Gegner liegt in der Tabelle zwei Plätze hinter dem TVB, ist aber deutlich stärker einzuschätzen. „Da wird ein mächtiger Zug auf uns zurollen“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt.

Stuttgart auf Rang zwölf mit 15 Punkten, Hannover auf 14 mit drei Zählern weniger: Es ist ein ungewohntes Tabellenbild nach 19 von 34 Spieltagen – an das sich auch der Trainer und Geschäftsführer des TVB 1898 Stuttgart erst noch gewöhnen muss. „Stimmt, Hannover liegt ja hinter uns in der Tabelle“, sagte Jürgen Schweikardt bei der Pressekonferenz vor dem Auftaktspiel nach der WM-Pause.

„Wir wollen den Klassenverbleib so schnell wie möglich unter Dach und Fach bringen“

Dass der TVB mit neun Punkten Abstand zum ersten Abstiegsrang den restlichen 15 Partien recht entspannt entgegenblicken kann, gefällt Schweikardt auf der einen Seite. Am Saisonziel indes habe sich – noch – nichts geändert. „Wir wollen den Klassenverbleib so schnell wie möglich unter Dach und Fach bringen, erst dann werden wir uns neue Ziele setzen“, sagt er – und mahnt zur Vorsicht. „Bietigheim hat den Trainer gewechselt, da weiß man nie, was sich daraus entwickelt.“ Eines jedenfalls sei sicher: Der TVB werde sich nicht ausruhen. „Jetzt freuen wir uns erst mal, dass es wieder losgeht.“

An diesem Donnerstag steht der TVB vor einer Herausforderung, die größer sein dürfte, als es auf dem Papier aussieht. Nach Rang sechs in der vergangenen Saison hat der TSV Hannover-Burgdorf eine reichlich verkorkste Hinrunde hinter sich. Nach 6:2 Punkten zum Auftakt ging nicht mehr viel zusammen, was vornehmlich dem großen Verletzungspech geschuldet war.

Den letzten Sieg in der Liga holte das Team des spanischen Trainerduos Carlos Ortega/Iker Romero am 11. November vergangenen Jahres beim 31:26 gegen den TBV Lemgo, anschließend setzte es sieben Niederlagen in Folge.

Für TVB-Trainer Schweikardt ist Hannover „klarer Favorit“

Für Jürgen Schweikardt gehören die Hannoveraner, am Kader gemessen, unter die ersten Sieben der Liga. Der TSV werde alles daransetzen, die schlechte Hinserie vergessen zu machen, und gegen den TVB Vollgas geben. „Wir müssen versuchen, den mächtigen Zug aufzuhalten, der auf uns zurollen wird.“ Mit dem dänischen Spielmacher Morten Olsen haben die Recken einen frischgebackenen Weltmeister in ihren Reihen und mit Fabian Böhm sowie dem Ex-Bittenfelder Kai Häfner zwei aktuelle deutsche Nationalspieler.

Nach wie vor indes ist der Kader der Hannoveraner nicht vollständig. Mait Patrail, Pavel Atman und Lars Lehnhoff werden gegen den TVB ausfallen. Unsicher ist der Einsatz von Nejc Cehte (Knieprobleme) und Cristian Ugalde (Oberschenkelverletzung).

Für Schweikardt ist Hannover dennoch „klarer Favorit“ – auch wenn das Team nach der langen Durststrecke sicherlich noch „eine gewisse Unsicherheit“ mit sich herumtrage. Ziel für den TVB sei es, so lange wie möglich im Spiel zu bleiben. „Dann haben wir vielleicht hinten raus eine Chance.“

Markotic und Häfner fallen aus, Fragezeichen hinter Schagen

Möglicherweise ist Hannover auch noch nicht perfekt eingespielt. In der Vorbereitung fehlten nicht nur die drei Nationalspieler, sondern auch etliche angeschlagene Spieler. Einen Vorteil für sein Team sieht Schweikardt darin allerdings nicht, schließlich lief’s auch beim TVB in der spielfreien Zeit aufgrund des einen oder anderen Wehwehchens nicht ganz rund. So hat auch Schweikardt in der TUI-Arena nicht sein bestes Team beisammen. Lukas von Deschwanden braucht nach überstandener Borreliose noch die eine oder andere Einheit. Robert Markotic fällt wegen einer Zerrung oberhalb des Knies aus, Max Häfner ist kurzfristig erkrankt. Ein Fragezeichen steht hinter Bobby Schagen (Leistenverletzung). Schweikardt hofft, dass der niederländische Rechtsaußen zumindest auf der Bank Platz nehmen kann.

Das torreiche Hinspiel entschied der TVB mit 37:34 für sich und kletterte auf den elften Tabellenplatz. Im Fokus stand dabei ein Mann, der im gereiften Handball-Alter vermutlich das Spiel seines Lebens machte: Michael „Mimi“ Kraus. Martin Ziemer und Urban Lesjak dürften in der Nacht vom Stuttgarter Spielmacher geträumt haben: Gleich 18-mal nagelte der Weltmeister den Hannoveraner Torhütern die Bälle um die Ohren. Nur um drei Treffer verfehlte Kraus damit den Bundesligarekord von Stefan Schröder, der in der Saison 2008/2009 für den HSV Hamburg 21 Tore in einem Spiel erzielte.

Die Recken werden sich also besonders intensiv um Kraus kümmern, der nach seinem Handbruch wieder genesen ist und beim Spiel der All-Stars sein Comeback feierte. Die Furcht scheint sich allerdings in Grenzen zu halten. „Wir wissen, wie wir Kraus stoppen können“, sagte Lesjak der Hannoverschen Allgemeinen.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

TVB sucht Scouter

Die DKB Handball-Bundesliga erfasst gemeinsam mit ihren 38 Klubs und dem Partner „Sportradar“ Daten über jede offizielle Begegnung. Diese werden u.a. für den Liveticker und Statistikseiten genutzt. Daher suchen wir weitere Scouts für unsere Heimspiele.

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Auswärtsspiel des TVB in der Schillerstube

Am morgigen Donnerstag, den 07.02.2019, startet der TVB nach der Winterpause wieder in den Ligabetrieb. Im ersten Punktspiel des Jahres 2019, dessen Anwurf um 19.00 Uhr ist, müssen die Wild Boys auswärts gegen den TSV Hannover-Burgdorf ran.
Für die Mannschaft um Trainer Jürgen Schweikardt geht es am Donnerstagmorgen mit dem ICE los in Richtung Hannover. Der Transfer vom Hauptbahnhof zur TUI Arena findet dann mit dem Bus statt.

Da die meisten Fans vermutlich nicht live in Hannover mit den Jungs mitfiebern können, gibt es die Möglichkeit das Spiel in der Schillerstube in Bittenfeld (Schillerstraße 105, 71336 Bittenfeld) anzuschauen.
Bei jedem zehnten TVB-Tor gibt es einen Ouzo aufs Haus.

Wir freuen uns über jeden, der kommt und hoffen, dass wir unseren TVB auch vom Heimatort aus zum Sieg anfeuern können!

Michael Schweikardt beendet Profi-Karriere

Der Handball-Erstligist TVB 1898 Stuttgart hat weitere Personalentscheidungen getroffen: Michael Schweikardt (35) beendet seine Profi-Karriere, vom französischen Erstligisten Cesson Rennes MHB kommt der Ungar Rudolf Faluvegi (25). Der Torhüter Jonas Maier verlässt den TVB, der 19-jährige Nick Lehmann rückt aus der zweiten Mannschaft auf.

Vier Tage vor Wiederaufnahme des Spielbetriebs ist Bewegung gekommen in die Personalabteilung des TVB. „Wir beschäftigen uns seit einem Monat intensivst mit diesem Thema“, sagte der Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt am Montag bei der Pressekonferenz – und verkündete den Abschied seines Bruders Michael zum Saisonende.

Seit der Jugend trägt der Spielmacher das TVB-Trikot. Nach Engagements in Göppingen und Melsungen kehrte er im Jahr 2012 zu seinem Herzensclub zurück. „Michael wird nächsten Monat 36 Jahre alt“, so Jürgen Schweikardt. „Wir können alle die Zeit nicht anhalten.“ Michael Schweikardt spiele eine „sehr gute, sehr routinierte Saison“ und sei in wichtigen Spielen immer da. Mehr „Assists“ als der Mittelmann hat kein anderer Spieler des TVB.

Der Spieler selbst sagte, es sei „langsam an der Zeit, dass beim TVB ein neuer Regisseur auf der Platte steht“. Im Fokus stehe für ihn jetzt zunächst einmal die Familie und die Trainer-A-Lizenz, an der Schweikardt gerade bastelt. Ganz auszuschließen indes, dass er in reduziertem Umfang weiterspielen wird, sei es nicht. „Ich bin noch fit“, so Schweikardt. „Falls noch irgendwas kommen sollte, höre ich mir das an.“

Als Ersatz für den Spielmacher verpflichteten die Bittenfelder, zunächst für zwei Spielzeiten, den ungarischen Nationalspieler Rudolf Faluvegi. Der 25-Jährige wechselte nach vier Jahren in seiner Heimat, wo er stets im EHF-Cup aktiv war, 2017 zum französischen Champions-League-Teilnehmer HBC Nantes. Aufgrund einer Schulteroperation und der anschließenden fehlenden Spielpraxis schloss er sich im Winter Cesson Rennes MHB an. Faluvegi ist 1,93 Meter groß und im Rückraum flexibel einsetzbar. Der TVB hat ihn vornehmlich auf der Mitte-Position eingeplant.

Faluvegis Verletzung sei komplett ausgeheilt, er sei zwischenzeitlich schon wieder im Einsatz gewesen, so Jürgen Schweikardt. „Klar ist aber auch, dass wir einen Spieler seines Formats vor seiner Verletzung nicht nach Stuttgart bekommen hätten. Jetzt ist er erstens interessant und zweitens bezahlbar.“

Neuer zweiter Torhüter wird in der kommenden Spielzeit Nick Lehmann sein. Der 19-Jährige spielt seit der D-Jugend beim TVB und steht derzeit im Kasten der zweiten Mannschaft in der Baden-Württemberg-Oberliga. „Wir trauen Nick den Schritt zu und freuen uns, dass wir wieder einen Spieler aus den eigenen Reihen bei den Profis integrieren können“, so Jürgen Schweikardt. Im Gegenzug wird Jonas Maier den TVB nach zwei Jahren wieder verlassen. „Jonas hat sich sehr gut entwickelt bei uns und hat Jogi gut vertreten. Um den nächsten Schritt zu gehen, braucht er aber mehr Spielanteile.“

Die wird der 25-Jährige hinter Johannes Bitter kaum bekommen – vorausgesetzt, der Weltmeister verlängert seinen Vertrag beim TVB. „Wir sind diesbezüglich noch nicht durch, aber auf einem guten Weg“, so Schweikardt. Inwieweit die Verhandlungen mit den restlichen Wackelkandidaten gediehen sind, wollte der Trainer und Geschäftsführer nicht verraten. „Es gibt nichts Konkretes“ – abgesehen davon, dass Manuel Späth dem TVB erhalten bleiben wird. Der Vertrag des Routiniers verlängerte sich automatisch um ein Jahr, weil er es auf eine bestimmte Zahl von Einsätzen gebracht hat. Dasselbe gilt für Robert Markotic. Redebedarf besteht also noch mit Michael Kraus, Simon Baumgarten, Tobias Schimmelbauer und Dominik Weiß.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Zeckenbiss legte Lukas von Deschwanden flach

Nicht so richtig in die Gänge gekommen in der Hinrunde ist Lukas von Deschwanden, Neuzugang des Handball-Erstligisten TVB 1898 Stuttgart. Mittlerweile ist klar, warum: Ein Zeckenbiss hatte eine Borreliose ausgelöst. Nach einer zweiwöchigen Antibiotika-Kur geht’s dem 29-jährigen Schweizer deutlich besser. „Ich hab’ jetzt wieder richtig Bock auf Handball“, sagt er.

Ziemlich clever eingefädelt haben das die beiden Schweizer in Diensten des TVB, Lukas von Deschwanden und Samuel Röthlisberger. Das Wintertrainingslager in der Heimat gab ihnen die Gelegenheit, die ehemaligen Kollegen wiederzusehen. Jene von Lukas „Uri“ von Deschwanden hatten sich zum Empfang eine besondere Überraschung einfallen lassen: Als von Deschwanden in Thun sein Hotelzimmer bezog, lag sein Double im Bett – der Pappkamerad im Wacker-Trikot, den ihm die Kollegen bei seiner Verabschiedung im Frühjahr überreicht hatten.

„Es war sehr schön, zurückzukommen“, sagt von Deschwanden. „Immerhin habe ich neun Jahre für Wacker gespielt.“ Nach seinem Wechsel in die deutsche Bundesliga indes blieb der Nationalspieler häufig hinter den Erwartungen zurück. Das eine oder andere Mal deutete der Rückraumspieler seine Klasse an, von einem konstanten Niveau war er aber ein gutes Stück entfernt.

Nach Sturz: Verdacht auf Gehirnerschütterung

Warum, das weiß von Deschwanden erst seit wenigen Wochen, nachdem eine Borreliose-Erkrankung diagnostiziert worden war. Im Sommer hatte er sich offensichtlich einen Zeckenbiss eingefangen. Die Symptome wie Grippe, Nacken- und Gelenkschmerzen oder Schlafstörungen habe er zwar wahrgenommen, aber anders eingeordnet. „Ich dachte, das hängt mit der Umstellung zusammen, mit dem anderen Training und neuen Umfeld.“ Ende November verschlimmerte sich von Deschwandens Zustand, er wurde von starken Kopfschmerzen geplagt. Dummerweise führte ein Sturz auf den Kopf im Spiel gegen Melsungen auch noch auf die falsche Fährte: Es wurde eine Gehirnerschütterung vermutet. Erst im Januar war die Ursache gefunden.

Zwei Wochen lang wurde von Deschwanden mit Antibiotika behandelt. „Schon nach drei Tagen habe ich mich wie ein neuer Mensch gefühlt“, sagt er. Am Mittwoch nahm er erstmals am Krafttraining teil, in diesen Tagen möchte er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Dass er bis zum Hannover-Spiel wohl noch nicht ganz bei Kräften sein wird, ficht „Uri“ nicht an. „Ich habe wieder richtig Bock auf Handball und denke, ich bin jetzt richtig angekommen beim TVB.“

Große Wiedersehensfreude auch bei Röthlisberger

Der zweite Schweizer im Team ist diesbezüglich ein Stück weiter. Samuel Röthlisberger spielt seine zweite Saison beim TVB und ist längst eine feste Größe. Ende November vergangenen Jahres verlängerte der 22-Jährige seinen Vertrag vorzeitig um weitere zwei Jahre bis 2021. Auch für den Abwehrspezialisten war das Trainingslager eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. „Es war schön, aber auch ein bisschen komisch“, sagt er. „Zum ersten Mal habe ich gegen meine alten Kumpels gespielt.“ Die Wiedersehensfreude sei groß gewesen auf beiden Seiten, der Kontakt immer noch eng. Viele seiner Freunde hätten sich ein Sky-Abo gekauft, nur um den TVB zu schauen. Röthlisberger reiste direkt ins Trainingslager, weil er in der ersten Januarhälfte mit der Nationalmannschaft im Einsatz war. Gleich fünf Länderspiele standen auf dem Programm, unter anderem gab’s zwei Siege gegen Polen. Mit einer jungen Mannschaft und Röthlisberger als Abwehrchef. Im April stehen die beiden entscheidenden Partien in der EM-Qualifikation gegen Belgien an. „Wir werden alles reinhauen, damit wir das schaffen“ – dann auch wieder mit Unterstützung von Lukas von Deschwanden.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

TVB trifft 4 Personalentscheidungen

Zwei Neuzugänge und zwei Abgänge

Der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart trifft weitere Personalentscheidungen für die Saison 2019/20. Rückraumspieler Rudolf Faluvegi von Cesson Rennes MHB (Frankreich) erhält beim TVB einen Zwei-Jahres-Vertrag. Nachwuchsspieler Nick Lehmann wechselt von der 2. Mannschaft ins Bundesligateam. Michael Schweikardt wird seine aktive Karriere beim TVB beenden. Jonas Maier wird den Verein verlassen.

Neuzugang Rudolf Faluvegi wechselte nach vier Jahren in seiner Heimat in Ungarn, in der er stets im EHF-Cup aktiv war, 2017 zum Champions League Teilnehmer HBC Nantes (Frankreich). Aufgrund einer Verletzung und der darauffolgend fehlenden Spielpraxis wechselte der 1,93m große Ungar im Winter zu Cesson Rennes MHB. Faluvegi ist im Rückraum flexibel einsetzbar und soll beim TVB hauptsächlich auf Rückraum Mitte eingesetzt werden. Faluvegi unterschreibt beim TVB einen Zwei-Jahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2021.

Youngster Nick Lehmann spielt seit der D-Jugend beim TVB und erhält nun die Möglichkeit sein Können regelmäßig in der 1. Bundesliga unter Beweis zu stellen. In dieser Saison zeigt der 19-jährige Torhüter starke Leistungen in der 2. Mannschaft des TVB und wird ab der kommenden Runde dann als Nummer 2 im Kasten der Profis stehen.

Der aus der eigenen Jugend stammende Michael Schweikardt wird zum Saisonende seine aktive Karriere beim TVB beenden. 2012 kam der Spielmacher aus Melsungen wieder zurück zu seinem Heimatverein und stieg mit dem TVB 2015 in die stärkste Liga der Welt auf. Schweikardt, der aktuell nebenbei seine A-Lizenz Trainerausbildung macht, hatte maßgeblichen Anteil daran, dass sich der TVB in den folgenden Jahren in der DKB Handball-Bundesliga immer weiter etablieren konnte.

Auch der 25-jährige Torhüter Jonas Maier wird den TVB im Sommer verlassen. Nach zwei Jahren in Stuttgart möchte er in Zukunft wieder mehr Spielpraxis sammeln und schaut sich daher im Moment nach einer neuen Herausforderung um.

„Micha spielt eine sehr gute, sehr routinierte Saison. In wichtigen Spielen können wir uns auf ihn verlassen. Er hat die meisten Assists der Mannschaft und spielt auch allgemein im Team eine wichtige Rolle“, so Trainer Jürgen Schweikardt, „er wird jetzt in diesem Jahr schon 36 Jahre alt. Wir können die Zeit nicht anhalten und müssen auch für die Zukunft planen. Deshalb sind wir so mit ihm verblieben, dass er seine aktive Karriere bei uns beenden wird.“

Neun Verträge laufen aus

In sechs Tagen greift der TVB mit der Partie in Hannover wieder ins Geschehen ein. Die Ausgangslage bei neun Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze ist dabei komfortabel, die letzten Zweifel am Ligaverbleib sollen so schnell wie möglich beseitigt werden. Nach dem Grundlagentraining in der ersten Phase der Vorbereitung folgt in den finalen Tagen bis Donnerstag der Feinschliff. „Wir hatten mit dem einen oder anderen Wehwehchen zu kämpfen“, sagt der Co-Trainer Karsten Schäfer. „Alles in allem sind wir aber zufrieden.“

Am 14. Januar startete der TVB mit dem Mannschaftstraining – und wie immer mit ausgiebigen Leistungstests. Die dienen nicht nur zur Kontrolle, ob die Spieler über die Feiertage ein bisschen geschlampt haben. „Die Jungs können daraus auch Motivation ziehen“, sagt Schäfer. Viel zu meckern hatte der Sportwissenschaftler nicht. „Meine Erwartungen wurden erfüllt.“

Ein Drittel des Kaders fehlte bei den Testspielen

Nach zwei lockeren Testspielen gegen den Landesligisten SG Weinstadt (41:22) und den Württembergligisten HSG Schönbuch (43:28) ging’s im fünftägigen Trainingslager in der Schweiz ans Eingemachte – aber nicht nur. „Wir haben dieses Mal einen etwas anderen Ansatz gewählt“, sagt Schäfer. Die Athletik-Einheiten wurden aufgepeppt mit den Vorbereitungsspielen gegen die Schweizer Erstligisten BSV Bern Muri (30:30) und Wacker Thun (27:26).

Der Aussagewert freilich hielt sich in Grenzen: Mit Michael Kraus und Lukas von Deschwanden (beide im Aufbautraining), Simon Baumgarten, Sascha Pfattheicher (beide krank), Bobby Schagen (Leistenschmerzen) und Robert Markotic (Reizung im Knie) fehlte ein Drittel des Kaders. Aus der A-Jugend halfen Max Oehler und Andreas Maier aus, gegen Bern feierte gar Karsten Schäfer sein Comeback.

Voraussetzungen für erfolgreiche Rückrunde geschaffen

„Natürlich hätten wir gerne ein paar Spieler mehr dabeigehabt, um uns einzuspielen“, sagt auch der Chef-Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt. Deutlich entspannter war die Personallage schon am Dienstag beim 30:27-Sieg gegen den Schweizer Erstligisten Kadetten Schaffhausen, bis zum Hannover-Spiel dürften bis auf Lukas von Deschwanden wieder alle Spieler zur Verfügung stehen.

Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Rückrunde sind geschaffen. Noch reichlich Arbeit indes haben die Verantwortlichen, was die Personalplanungen für die neue Saison betrifft. Gleich neun Verträge laufen aus (Johannes Bitter, Jonas Maier, Michael Kraus, Robert Markotic, Michael Schweikardt, Dominik Weiß, Tobias Schimmelbauer, Simon Baumgarten, Manuel Späth). Mit Adam Lönn (HK Malmö) und Patrick Zieker (TBV Lemgo) stehen zwei Neuzugänge fest, es dürften wohl nicht die einzigen bleiben.

„Die Verhandlungen mit unseren Spielern laufen“, sagt Jürgen Schweikardt. „In den nächsten ein, zwei Wochen wird es sicher ein paar Entscheidungen geben.“ Gespannt warten die Fans vor allem darauf, ob die beiden Weltmeister und Publikumslieblinge dem TVB erhalten bleiben. „Mit Jogi sind wir in guten Gesprächen“, sagt Schweikardt. „Auch mit Mimi reden wir, der Ausgang ist aber offen.“

Quelle: ZVW

Jürgen Schweikardt im Interview

Knapp eine Woche vor dem Rückrundenstart gegen die TSV Hannover-Burgdorf spricht Jürgen Schweikardt über…

…sein Fazit zur Hinrunde.
Jürgen Schweikardt: „Das Wichtigste für uns war der Abstand zu den Abstiegsplätzen. Da sind wir natürlich mit 9 Punkten Abstand sehr zufrieden und auch sonst glaube ich , dass wir mit der Platzierung unser Ziel erreicht haben. Natürlich hat man Spiele, die nicht so gut gelaufen sind, aber wir hatten auch richtig gute Spiele, wie in Berlin oder daheim gegen Melsungen und Hannover, wo wir vermeintlich stärkere Mannschaften geschlagen haben. Deshalb ziehen wir ein positives Fazit.“

…seine Eindrücke aus dem Trainingslager in der Schweiz.
Jürgen Schweikardt: „Es war nicht ganz optimal, das lag daran, dass wir einfach viele angeschlagene und verletzte Spieler hatten und deshalb nicht so viel taktisch arbeiten konnten, wie wir das wollten. Aber die Umgebung und auch die Testspiele waren wirklich in Ordnung.“

…den Stand der Vorbereitung.
Jürgen Schweikardt: „Wir sind nun ein bisschen hinterher, gerade eben weil wir so viele Angeschlagene hatten. Wir versuchen aber natürlich jetzt in dieser Woche schon sehr viel taktisch zu arbeiten und werden uns dann ab Montag speziell auf Hannover vorbereiten.“

…die Ziele in der Rückrunde.
Jürgen Schweikardt: „Das erste Ziel ist auf jeden Fall erstmal den Klassenerhalt sicher zu machen. Dazu fehlt uns sicherlich noch der ein oder andere Sieg. Und erst wenn wir dieses Ziel erreicht haben, werden wir weiter schauen.

…die Kaderplanung der kommenden Saison 2019/2020.
Jürgen Schweikardt: „Die Kaderplanung ist aktuell voll am Laufen. Da gibt es ganz viele Gespräche und ich denke, dass wir in den nächsten 1-2 Wochen etwas konkretisieren können.“

…das Abschneiden der Deutschen Nationalmannschaft bei der Heim-WM.
Jürgen Schweikardt: „Ich denke, das wirklich Herausragende waren vor allen Dingen die Spiele in der Hauptrunde und das Halbfinale und dabei auch die Zuschauerzahlen. Wenn man da sieht, dass gegen Norwegen im Halbfinale ungefähr 12 Millionen im Durchschnitt zugeschaut haben, zeigt das, welche Relevanz der Handball hat. Deshalb kann man wirklich sagen, dass die Mannschaft das Ziel, die Nation wieder vom Handball zu begeistern, erreicht hat. Genauso das Ziel Halbfinale. Klar liefen die letzten beiden Spiele dann nicht mehr so optimal, das wäre dann noch das Sahnehäubchen gewesen. Alles in allem kann man sagen, dass wir mit der WM sehr zufrieden sein sollten.“

Teambuilding-Tag in Adelboden

Der TVB gewann im zweiten Testspiel des Trainingslagers mit 26:27 gegen Wacker Thun. Der Sieg „war am Ende eigentlich ungefährdet, trotzdem war die zweite Hälfte nicht mehr so toll.“ so Jürgen Schweikardt.

Personell geschwächt, wie schon im Testspiel am Tag zuvor gegen BSV Bern Muri, musste der TVB Stuttgart auch ins zweite Testspiel gegen Thun gehen. Es fehlten erneut sechs wichtige Spieler, weshalb die beiden Jüngsten im Team, Max Öhler und Andreas Maier, wieder eine wichtige Rolle spielten.

Die Wild Boys kamen gut ins Spiel und „machten das in der ersten Halbzeit super. Vor allen Dingen Max Häfner und Jonas Maier haben ihre Sache gut gemacht.“ lobt Schweikardt seine Spieler. Das spiegelte sich im Ergebnis wider, denn zur Halbzeit stand eine deutliche 9:16 Führung für den TVB auf der Anzeigetafel. Doch dann fielen auch noch Dominik Weiß (Nasenbluten) und Max Häfner (Pferdekuss) aus und somit hatte der TVB plötzlich wirklich keine Alternativen mehr.
Aufgrund dessen verwalteten die Stuttgarter fast nur noch und schafften es mit einem Ein-Tore-Vorsprung ins Ziel.

Nach dem Spiel ging es gestern Abend von Thun nach Adelboden in eine Hütte. Dort soll die restliche Zeit noch genutzt werden, um den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft zu stärken. Am freien Tag nutzten Spieler, Trainer und Betreuer den vielen Schnee und gingen Skifahren, Snowboarden oder auch Rodeln.
Die Jungs lassen den letzten Abend des Trainingslagers dann mit Käsefondue in geselliger Runde ausklingen.