Michael Schweikardt wird Trainer in Horkheim

Die Zukunft von Michael Schweikardt ist geklärt: Der Spielmacher des TVB 1898 Stuttgart, der seine Profi-Karriere beim Handball-Erstligisten nach dieser Spielzeit beendet, wird den Trainerposten beim TSB Horkheim antreten. Der 35-Jährige hat beim Drittligisten einen Zweijahres-Vertrag unterschrieben.

Anfang des Monats war Bewegung gekommen in die Personalplanungen des TVB 1898 Stuttgart. Verjüngt werden soll der Kader, deshalb planen die Verantwortlichen unter anderem auch nicht mehr mit Michael Schweikardt. Überraschend traf den bald 36-jährigen Spielmacher die Entscheidung nicht, deshalb hatte er sich bereits im Dezember vergangenen Jahres „nach allen Seiten“ umgesehen. Die Frage war: weiterspielen oder als Trainer einsteigen?

„Ich denke, Horkheim passt für mich ganz gut“

Möglichkeiten als Spieler hätten sich sowohl im Ausland als auch in Deutschland ergeben. Unterhalb der zweiten Liga hätte er jedoch nur ein Angebot aus der Region angenommen, „dann hätten wir nicht umziehen müssen“.

Der Kontakt zum TSB Horkheim sei zunächst über seinen ehemaligen Mitspieler und TSB-Rechtsaußen Michael Seiz zustande gekommen. Der habe bestätigt, dass der aktuelle Horkheimer Trainer Volker Blumenschein am Ende der Saison aus beruflichen Gründen aufhören werde. Dann habe er Kontakt aufgenommen mit dem Horkheimer Manager Michael Löbich, den er gut kenne.

„Ich denke, Horkheim passt für mich ganz gut, es ist eine junge Mannschaft mit ein paar erfahrenen Spielern“, sagt Schweikardt, der momentan an der A-Lizenz bastelt. Im Mai stehen die Abschlussprüfungen an. In der Jugend ist Schweikardt seit einigen Jahren als Trainer unterwegs. „Bei den Aktiven ist das aber natürlich schon noch mal etwas anderes.“ Er freue sich jedenfalls sehr auf die Aufgabe beim Traditionsverein, der früher oder später an die Tür zur zweiten Liga anklopfen möchte. Aktuell steht der TSB mit 26:18 Punkten auf dem sechsten Tabellenplatz.

Kaderplanungen sind so gut wie abgeschlossen

„Es gibt einen Fünfjahresplan, jetzt müssen wir aber erst mal schauen, wie ich reinkomme“, sagt Schweikardt. Michael Seiz ist nicht der einzige Ex-Bittenfelder, den er wiedertreffen wird. Pierre Freudl (35) spielte zwei Jahre für den TVB in der Regionalliga. Auf die Kaderzusammenstellung werde er nicht mehr viel Einfluss haben, die Planungen seien so gut wie abgeschlossen, so Schweikardt. Für den linken Rückraum hat der TSB den jungen Korber Nick Fröhlich verpflichtet. Dessen Vater spielte jahrelang erfolgreich für die Horkheimer.

Selbst zum Ball greifen werde er auf keinen Fall, sagt Schweikardt. „Das habe ich für mich komplett ausgeschlossen. Ich bin der Meinung, dass man beide Aufgaben nicht richtig und mit Vollgas erledigen kann.“

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Michael Schweikardt unterschreibt Trainervertrag in Horkheim

Bisher spielt der 35-Jährige Bittenfelder noch in der Handballbundesliga für den TVB Stuttgart, doch schon ab Sommer 2019 widmet er sich einer neuen Aufgabe: Er übernimmt den Trainerposten bei der Drittligamannschaft TSB Horkheim.

Bereits vor einigen Wochen wurde bekannt, dass Schweikardt seine aktive Karriere beim TVB beenden wird. Nun unterschrieb er einen Zweijahresvertrag ab Sommer als Trainer beim TSB Horkheim und löst somit Volker Blumenschein in seiner Aufgabe ab.

Neben seiner Karriere als Spieler absolviert der 35-Jährige zurzeit die Ausbildung für die A-Lizenz als Handballtrainer. Ebenso trainert er aktuell noch die B-Jugend-Mannschaft des TV Bittenfeld. Auch während seiner Handballkarriere sammelte er beim Frisch Auf Göppingen und bei der MT Melsungen, sowie letztendlich beim TVB Stuttgart reichlich Erfahrung als Mittelmann. Ein Dasein als Spielertrainer kommt jedoch für ihn nicht in Frage. Schweikardt will sich nun voll und ganz auf seine neue Aufgabe als Trainer konzentrieren und freut sich auf diese neue Herausforderung.

Wir wünschen ihm bei seiner neuen Trainertätigkeit alles Gute.

 

 

 

 

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Mimi Kraus wechselt sofort nach Bietigheim

Handball, 1. Bundesliga, Männer: Der TVB 1898 Stuttgart lässt seinen Spielmacher überraschend zum Konkurrenten ziehen

Michael „Mimi“ Kraus wird die Saison beim Handball-Erstligisten TVB 1898 Stuttgart nicht zu Ende spielen. Der 35-Jährige, dessen Vertrag über die Saison hinaus nicht verlängert wird, schließt sich dem Ligakonkurrenten SG BBM Bietigheim an und ist umgehend spielberechtigt. Nach der Anfrage des Nachbarn ließ der TVB den Weltmeister vorzeitig ziehen.

Freitagnacht um 24 Uhr endete die Wechselfrist im Handball. Anders als im Fußball, herrscht hier in der Regel eher wenig Betriebsamkeit. Dieses Mal war’s ein bisschen anders: Um kurz nach 23 Uhr kursierte in den sozialen Medien die Nachricht, Mimi Kraus schließe sich dem Nachbarn aus Bietigheim an.

Die offizielle Mitteilung der beiden Vereine zum überraschenden Wechsel kam am Samstagvormittag um 10 Uhr, rund zwölf Stunden davor hatte Kraus seine Unterschrift unter den Vertrag gesetzt, den ihm der abstiegsbedrohte Aufsteiger vorgelegt hatte. Der Kontrakt gilt bis Saisonende – plus der Option zur Verlängerung, sollte der Vorletzte den Klassenverbleib schaffen. Damit war Kraus finaler Treffer zum 25:23-Sieg des TVB 1898 Stuttgart am Donnerstag gegen den TBV Lemgo auch das letzte Tor des Weltmeisters im Trikot der Stuttgarter.

Seit einer Woche ist klar, dass sich der TVB auf der Rückraum-Mitte-Position zur kommenden Saison mit dem Ungarn Rudolf Faluvegi und dem Isländer Elvar Asgeirsson neu aufstellen und auf die Dienste von Kraus verzichten wird. Nun kann der TVB bereits in dieser Saison testen, wie er ohne seinen torgefährlichen Spielmacher auskommt.

„Bietigheim hat bei uns angefragt“, sagt der TVB-Trainer und -Geschäftsführer Jürgen Schweikardt. „Nach Gesprächen mit Mimi haben wir dem Angebot zugestimmt und den Vertrag mit sofortiger Wirkung aufgelöst.“ Für Kraus und seine Familie bedeute dieser Wechsel Planungssicherheit für die Zukunft.

13 Spiele vor Ende der Saison trennen die Bittenfelder und die Bietigheimer in der Tabelle elf Punkte. Es ist also eher unwahrscheinlich, dass der Aufsteiger den TVB noch einholen wird. „Wäre die Konstellation eine andere gewesen, wäre der Wechsel wahrscheinlich eher nicht zustande gekommen“, sagt Jürgen Schweikardt. So hätten beide Partien Vorteile. Bietigheim bekomme Verstärkung „und wir sparen uns Mimis Gehalt“, so Schweikardt. Der zweite Aspekt sei, dass ein Spieler wie Max Häfner ohne Kraus größere Chancen habe, Spielpraxis zu sammeln auf der Spielmacherposition. Dies werde seiner Entwicklung sicherlich guttun. „Wir danken Mimi sehr für sein Engagement in den vergangenen zweieinhalb Jahren“, so Schweikardt weiter. Kraus werde bei einem passenden Anlass noch gebührend verabschiedet.

Kraus selbst freut sich auf die neue Aufgabe. „Nach der Anfrage aus Bietigheim habe ich mich mit meiner Familie beraten“, wird Kraus in der Pressemitteilung des Vereins zitiert. Im Sinne der Familie habe er sich für ein Engagement bei der SG entschieden und werde dort alles in die Waagschale werfen, um das große Ziel Klassenerhalt zu schaffen. „Gerne hätte ich die Saison beim TVB noch beendet. Das kurzfristige Angebot von Bietigheim bietet meiner Familie und mir aber die Möglichkeit, auch zukünftig in der Region zu bleiben.“

Aus Mimi Kraus’ Plan, am Ende seiner Karriere doch noch den Schritt ins Ausland zu wagen, ist also nichts geworden. Noch nichts.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

„Die Charakterfrage hat sich für mich nie gestellt“

Handball, 1. Bundesliga, Männer: Der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt ist dennoch erleichtert nach dem Sieg gegen den TBV Lemgo

Der 25:23-Sieg des Handball-Erstligisten TVB 1898 Stuttgart gegen den TBV Lemgo ist aus zweierlei Hinsicht von Bedeutung gewesen: Erstens hat das Team nach dem blutleeren Auftreten in Hannover demonstriert, dass es die Saison keinesfalls austrudeln lassen möchte. Zweitens hat sich das Polster auf die Abstiegsränge 13 Spieltage vor Schluss auf elf Punkte vergrößert.

Es hat ein bisschen länger gedauert, ehe Florian Kehrmann nach dem Spiel im Presseraum des TVB auftauchte. Möglicherweise musste der Trainer des TBV Lemgo erst einmal emotional runterkommen, schließlich hatte er in den 60 Minuten zuvor an der Seitenlinie körperliche und verbale Schwerstarbeit verrichtet. Durchschnaufen musste auch Jürgen Schweikardt, schließlich war sein Team nach dem schwachen Spiel in Hannover kritisiert worden. „Wenn wir nicht gewonnen hätten, wären wir möglicherweise schweren Zeiten entgegengegangen“, sagte der TVB-Coach direkt nach dem Spiel.

Mindestens genauso wichtig wie die beiden Punkte war das leidenschaftliche Auftreten des Teams. Mit einer weiteren halbherzigen Darbietung hätte der TVB nicht nur die Fans vergrault. Es wären Fragen aufgetaucht, ob der eine oder andere Spieler womöglich jetzt, nachdem seine Zukunft geklärt ist, nicht mehr mit letztem Einsatz bei der Sache ist. „Dass die Mannschaft einen guten Charakter hat, steht für mich außer Frage“, so Schweikardt. „In den meisten Spielen hat man ihr diesbezüglich nichts nachsagen können.“ Ein Sonderlob verdiente sich gegen Lemgo die Defensive um die unermüdlich rackernden Tobias Schimmelbauer und Manuel Späth.

Stets mit heißem Herzen bei der Sache ist die Nummer eins im Tor des TVB. Auch am Donnerstag war Jogi Bitter wieder „on fire“ und zeigte, wie wichtig er für den TVB ist. Der 36-Jährige animierte immer wieder das Publikum, das Team zu unterstützen. Und mit der Fangquote von 43 Prozent bereitete er dem TVB den Weg zum vierten Heimsieg in Folge. Für die Fans lohnt sich in dieser Saison der Weg in die Scharrena und Porsche-Arena. Lediglich gegen die Rhein-Neckar Löwen, den Bergischen HC und den SC Magdeburg ging der TVB leer aus. „Natürlich sind Auswärtssiege auch schön“, sagt Schweikardt. „Aber die Siege daheim sind noch bedeutender. Wir wollen ja unsere Fans und Sponsoren zufriedenstellen.“

Sieben Heimspiele stehen in dieser Saison noch an. Nach der Partie beim Tabellenvierten SC Magdeburg am Sonntag in einer Woche dürfen sich die Fans auf zwei Derbys hintereinander freuen: Am Sonntag, 3. März (13.30 Uhr), gastiert FA Göppingen in der Porsche-Arena. Zwei Wochen später steht das Nachbarschaftsduell gegen die SG BBM Bietigheim in der Ludwigsburger MHP-Arena auf dem Programm.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Kraus wechselt mit sofortiger Wirkung

Michael Kraus wird den TVB Stuttgart mit sofortiger Wirkung verlassen. Der Spielmacher unterschreibt bei der SG BBM Bietigheim einen Vertrag bis Saisonende mit Option auf ein weiteres Jahr.

Seit einer Woche ist klar, dass sich der TVB auf der Rückraum Mitte Position zur kommenden Saison neu aufstellen wird. Nun steht fest, dass Michael „Mimi“ Kraus den Verein mit sofortiger Wirkung in Richtung Bietigheim verlassen wird. Der 1,87m große Rückraumspieler erhält bei der SG BBM einen Vertrag bis zum Saisonende mit einer Option auf ein weiteres Jahr. Über eine eventuelle Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart.

„Bietigheim ist mit einer Offerte an uns herangetreten. Nach Gesprächen mit Mimi haben wir dem Angebot zugestimmt und den Vertrag mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Für Mimi und seine Familie bedeutet dies Planungssicherheit für die Zukunft. Der Weggang von Mimi wird Max Häfner die Chance auf mehr Spielanteile geben“, nennt Jürgen Schweikardt als weiteren Grund für den Transfer.
„Wir danken Mimi sehr für sein Engagement in den vergangenen zweieinhalb Jahren. Wir werden ihn bei einem passenden Anlass noch gebührend verabschieden“, so der TVB-Geschäftsführer Schweikardt.

„Nach der Anfrage aus Bietigheim habe ich mich mit meiner Familie beraten. Im Sinne der Familie habe ich mich für ein Engagement bei der SG BBM Bietigheim entschieden und werde dort alles in die Waagschale werfen, um das große Ziel Klassenerhalt zu schaffen. Gerne hätte ich die Saison beim TVB noch beendet. Das kurzfristige Angebot von Bietigheim bietet meiner Familie und mir aber die Möglichkeit auch zukünftig in der Region zu bleiben.“, so Michael Kraus.

Kampfstarker TVB zwingt Lemgo in die Knie

Im ersten Heimspiel des Jahres hat sich der Handball-Erstligist TVB 1898 Stuttgart beim 25:23 gegen den TBV Lemgo zwei wichtige Punkte erkämpft. Vor 2183 Fans in der Scharrena waren der überragende Torhüter Jogi Bitter und die aufmerksame Deckung die Garanten des Erfolgs. Der TVB brachte sich mit sieben Zeitstrafen selbst in Not.

Ausgepumpt machte sich der effektivste Angreifer des TVB nach dem nervenaufreibenden Match auf den Weg in die Kabine. „Das war die richtige Reaktion nach dem katastrophalen Spiel in Hannover“, sagte der sechsfache Torschütze David Schmidt.

In der Tat: Auch wenn’s spielerisch hier und da etwas hakte, kämpferisch zeigte sich das Team voll auf der Höhe. In der dramatischen Schlussphase behielt der TVB die Nerven, musste sich aber letztlich auch bei seinem glänzenden Torhüter Jogi Bitter bedanken. 20 Paraden standen am Ende in der Statistik.

Die Gäste mussten auf ihren Spielmacher Andrej Kogut sowie auf ihre beiden Kreisläufer Christoph Theuerkauf und Christian Klimek verzichten – und nach acht Minuten war auch für den starken rechten Rückraumspieler Donat Bartok die Partie beendet. Die nicht immer überzeugenden Schiedsrichter Nils Blümel und Jörg Loppaschewski hielten dem Linkshänder nach einem Foul an Dominik Weiß die Rote Karte unter die Nase. Michael Schweikardt verwandelte den nachfolgenden Strafwurf zur 5:2-Führung des TVB.

Das Heimteam startete sehr konzentriert ins Spiel, Sascha Pfattheicher traf nach zwölf Minuten per Konter zum 8:3. Die Lemgoer hatten gegen die aufmerksame Deckung des TVB im Positionsspiel große Probleme. Fand das Team von Trainer Florian Kehrmann doch einmal eine Lücke, war meist Bitter zur Stelle. Selten spielten die Gäste ihre große Stärke aus, das Umschaltspiel.

Der TVB, bei dem sich der durchsetzungsstarke David Schmidt Bestnoten verdiente, hatte zunächst alles im Griff – auch wenn Lemgo sich nach dem 5:9-Rückstand während einer kleinen Schwächephase des TVB auf 8:9 heranrobbte (19.). Das Heimteam fand weiterhin die besseren Lösungen im Angriff und ging mit der verdienten 14:11-Führung in die Halbzeit.

Schon nach sechs Minuten im zweiten Spielabschnitt bat Kehrmann seine Spieler zur Besprechung: Der gute Pfattheicher hatte per Kunstwurf nach einem Konter zum 17:12 getroffen. Lemgo stellte im Rückraum um, an Durchschlagskraft indes gewann er nicht. Am meisten Probleme bereitete dem TVB noch der deutsche Nationalspieler Tim Suton. Nach Manuel Späths Tor zum 19:14 (40.) indes kam ein kleiner Bruch ins Spiel der Heimmannschaft. Es hagelte plötzlich Zeitstrafen, Lemgo nutzte die Überzahl und verkürzte in der 45. Minute auf 18:19. Die Gäste wehrten sich und blieben fortan dran – auch das 22:19 durch Simon Baumgarten steckten sie weg.

Der Kreisläufer scheiterte hernach gleich zweimal am Gästekeeper Piotr Wyszomirski, der immer besser in die Partie fand. Zum Glück für den TVB hielt Bitter sein Niveau. Er war gleich bei zwei Kempa-Tricks auf dem Posten und beim 22:21 bei einer freien Chance von Dominik Ebner (55.).

Im dritten Versuch machte es Baumgarten besser und überlistete Wyszomirski zum 23:21 (56.). Dominik Weiß sorgte drei Minuten vor dem Ende mit seinem zweiten Tor zum 24:21 für die Vorentscheidung. Tim Hornkes 24:22 und Tim Sutons schnelles 24:23 ließen die Gäste noch einmal auf einen Punkt hoffen. Zehn Sekunden vor der Schlusssirene machte Mimi Kraus gegen die offene Deckung mit dem 25:23 den Deckel drauf.

TVB 1898 Stuttgart: Bitter, Maier; Schimmelbauer (2), Häfner (2), Weiß (2), Foege, Schweikardt (4/3), Späth (2), Kraus (1), Markotic, Baumgarten (2), Röthlisberger, von Deschwanden, Pfattheicher (4), Schmidt (6).

TBV Lemgo: Wyszomirski, Johannesson; Guardiola (2), Ebner, van Olphen, Hornke (5/3), Hübscher, Carlsbogard (2), Suton (6), Bartok (1), Engelhardt, Zieker (6/2), Baijens (1).

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Die Stimmen zum Spiel TVB vs. TBV

Jürgen Schweikardt: Es war ein sehr intensives Spiel. Insgesamt denke ich aber, dass der Sieg für uns in Ordnung geht. Wir haben über lange Zeit dieses Spiel im Griff gehabt. Wir sind gleich mit fünf Toren davongezogen und auch zu Beginn der zweiten Hälfte haben wir nochmal mit fünf Toren geführt. Natürlich hatten wir heute einen guten Jogi Bitter im Tor aber auch die Abwehr stand sehr gut. Mehrmals haben wir es am Ende nicht geschafft das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Lemgo verpasst es mehrere Male noch näher an uns ranzukommen aber auch wir haben frei verworfen als wir das Spiel hätten zumachen können. Alles in allem war es dann doch ein verdienter Sieg für uns und nach dem Spiel in Hannover zudem besonders wichtig für uns.

Florian Kehrmann: Wir haben in den ersten zehn Minuten im Angriff keine guten Lösungen gefunden und lagen dann schnell mit fünf Toren in Rückstand. Erst dann haben wir es geschafft auf ein Tor heranzukommen und gehen dann aber trotzdem mit drei Toren Rückstand in die Pause. In den letzten Spielen haben wir immer eine Selbstverständlichkeit von der Pause gezeigt, dass uns das nicht umwirft. Das hat uns heute auch ausgezeichnet. Insgesamt haben wir aber eine gute zweite Halbzeit gespielt. Wir hatten Stuttgart fast immer am Zeitspiel und haben, auch wenn wir zwischenzeitlich wieder mit fünf Toren zurücklagen, mit schnellen Toren den Abstand verkleinern können. Am Ende bringen wir uns selbst um den Lohn. Beide Male konnten wir die doppelte Überzahl nicht nutzen und haben so die Chance vertan auf Unentschieden zu stellen. Wir haben zu viele kleine Fehler gemacht und vielleicht haben wir heute aber auch einfach gegen Jogi Bitter verloren.

Sascha Pfattheicher: Die Fans haben uns getragen und wir hatten heute einem wirklich starken Jogi Bitter hinten drin. Natürlich fahren wir nächste Woche nach Magdeburg um zu gewinnen, aber wir wissen natürlich auch, dass wir die Außenseiterrolle haben. Wir bereiten uns nun die kommende Woche ganz normal auf das Spiel vor und dann schauen wir, was dabei rauskommt.

Max Häfner: Wir haben es heute Abend unnötig spannend gemacht, sind am Ende aber doch ziemlich glücklich über die zwei Punkte, die wir geholt haben und ich denke, dass es in der Summe ein verdienter Sieg war. Die Stimmung in der Halle war super, die hat uns in der entscheidenden Phase natürlich nach vorne gepeitscht und war extrem wichtig. Ich selber bin über jede Minute Spielzeit froh, die ich bekomme und versuche immer mein Bestes zu geben.

David Schmidt: Wir hatten uns schon vorgenommen, dass wir gegen Lemgo definitiv anders auftreten als in Hannover. Dort war es schon ziemlich entscheidend, gerade was Einsatz und Wille, eben die Grundtugenden angeht. Deshalb hatten wir uns heute einiges vorgenommen, auch zu gewinnen. Wir haben ein ausgeglichenes Spiel erwartet und so war es dann auch. Wir sind zwar zur Halbzeit mit drei Toren vorne, aber Lemgo kommt dann nochmal zurück. Dann ging es echt über den Kampf und in Zusammenarbeit mit den Zuschauern war es ein richtig schöner Hexenkessel heute.

TVB schlägt TBV Lemgo

Im ersten Pflichtheimspiel im neuen Kalenderjahr empfing der TVB Stuttgart den TBV Lemgo in der heimischen SCHARRena. Vor 2183 Zuschauern konnten sich die WILD BOYS in einer unterhaltsamen Partie mit 25:23 (14:11) durchsetzen.

Von Beginn an merkte man den WILD BOYS an, dass sie die schwache Leistung vom Hannoverspiel vergessen machen wollten. Der TVB kam gut in die Partie und konnte sich nach acht Minuten per 7-Meter zum 5:2 durch Michael Schweikardt erstmals etwas absetzen. Für Donát Bartók war die Partie bereits nach acht Minuten beendet. Nach einem Foul an Dominik Weiß erhielt der Rückraumspieler des TBV Lemgo die frühe rote Karte. In der Folge agierte der TVB konsequent in der Abwehr und konnte bis zur 12. Minute durch leichte Tore auf 8:3 davonziehen. Großen Anteil an diesem Lauf hatte Jogi Bitter, der mit zahlreichen Paraden glänzen konnte. Mitte der ersten Hälfte schlichen sich zunehmend Ungenauigkeiten ins Spiel des TVB ein. Bis zur 20. Minute kam Lemgo durch einen Treffer von Patrick Zieker auf ein Tor ran. Kurz vor Ende der ersten Hälfte konnte Jogi Bitter einen 7-Meter gegen Zieker parieren. Der TVB agierte in der Folge wieder zielstrebiger und konnte die Führung bis zur Halbzeit auf 14:11 ausbauen.

In der zweiten Halbzeit erwies sich Johannes Bitter einmal mehr als sehr wichtiger Rückhalt. Mit vier starken Paraden war er maßgeblich daran beteiligt, dass der TVB die Führung innerhalb kürzester Zeit auf 16:12 ausbauen konnte. Ein besonders schöner Treffer von Pfattheicher aus einem Nullwinkel zum 17:12 veranlasste Gästecoach Kehrmann dazu, die nächste Auszeit zu nehmen. Seine Ansprache schien gefruchtet zu haben. Nach einer Zeitstrafe gegen Samuel Röthlisberger konnte Lemgo durch einen 3:0 Lauf auf 19:17 verkürzen. Beim Stand von 19:18 nahm Schweikardt eine Auszeit – in der Folge sollte sich eine enge Partie entwickeln, in der Johannes Bitter zum entscheidenen Faktor auf Seite der Schwaben wurde. Die beiden Kempaversuche von Hornke und Zieker konnte Bitter entschärfen und den TVB in Führung halten. Dem Treffer zum 22:21 durch Zieker in der 55. Minute konnte Bitter nicht verhindern, zumal seine Mannschaft in dieser Phase in doppelter Unterzahl auf der Platte stand. Der TVB verpasste mehrmals die Chance die Partie vorzeitig für sich zu entscheiden. Unter anderem scheiterte Baumgarten in der Schlussphase zweimal frei vor dem Tor an Wyszomirski. In der 56. Minute erhielt Schimmelbauer aufgrund eines Wechselfehlers die dritte Zeitstrafe und somit die rote Karte. Fortan war der TVB wenige Minuten vor Schluss wieder in doppelter Unterzahl. Und wieder war es Bitter, der es verhinderte, dass der TBV Lemgo den Rückstand verkürzen konnte. Eine Minute vor dem Schlusspfiff verwarf auch Späth und so fiel die Entscheidung erst zehn Sekunden vor Schluss durch den Treffer von Mimi Kraus zum 25:23 Endstand.

Nach dem vierten Heimsieg in Folge steht der TVB nun mit 17 Punkten auf dem 11. Tabellenplatz. Das nächste Heimspiel bestreitet der TVB gegen FRISCH AUF! Göppingen am 03.03.2019 um 13:30 Uhr in der Porsche-Arena. Für das Derby sind noch Tickets verfügbar.

TVB gegen Team der Stunde gefordert

Nach dem Fehlstart in Hannover erwartet Jürgen Schweikardt, Trainer des Handball-Erstligisten TVB Stuttgart, von seiner Mannschaft an diesem Donnerstag in der Scharrena einen engagierteren Auftritt. Der wird auch nötig sein: Der TBV Lemgo ist seit sieben Spielen ungeschlagen und reist selbstbewusst nach Stuttgart.

Die Niederlage des TVB als solche in Hannover war nicht das Problem. Bedenklich indes war der Energiesparmodus, mit dem die meisten Spieler die erste Partie in diesem Jahr angingen, sowie die extrem hohe Fehlerzahl. „So ein Spiel machen wir nicht noch einmal“, sagte Michael Kraus in der Pressekonferenz vor dem Match gegen Lemgo. „Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft ein ganz anderes Gesicht zeigen wird. Das war nicht unser Niveau.“

Auch der Spielmacher selbst war weit von seiner Gala-Form entfernt, die er vor seinem Handbruch gehabt hatte. „Ich brauche Spielpraxis, und die kommt so langsam wieder.“

Im ersten Heimspiel 2019 sollen nun die ersten Punkte her. Schließlich möchte der TVB so schnell wie möglich die letzten Zweifel am Ligaverbleib beseitigen. Theoretisch sind die Chancen auf einen Sieg ganz ordentlich, allerdings kennt der Gegner das Gefühl einer Niederlage kaum mehr: Seit sieben Spielen ist der TBV Lemgo ungeschlagen, zuletzt zwang das Team von Trainer Florian Kehrmann die wieder erstarkten Füchse Berlin mit 34:30 in die Knie. „Das war schon beeindruckend“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. „Da müssen wir uns auf einiges gefasst machen.“

Von der Zittersaison 2016/2017 hat sich der TBV Lemgo schnell erholt und in der vergangenen Spielzeit mit dem neunten Rang überrascht. Eine ähnliche Platzierung war dem Team in diesem Jahr kaum zugetraut worden, doch nun ist es wieder auf dem besten Weg in die Top Ten. Nach 4:8 Punkten zum Saisonauftakt berappelten sich die Lemgoer, die letzte Niederlage datiert vom 15. November 2018 (24:29 in Magdeburg). Mit dem 29:24-Sieg gegen den TVB 1898 Stuttgart startete Lemgo seine Serie von sieben Spielen ohne Niederlage. Im Hinspiel hielt der TVB bis zum 11:11 gut mit, der Ausfall von Mimi Kraus brachte ihn dann aus der Spur. „Wenn man die Top-Teams rausnimmt, ist Lemgo die Mannschaft der Stunde“, sagt Jürgen Schweikardt. In der aktuellen Form, so der Stuttgarter Coach weiter, sei der TBV „etwas mehr als eine Mittelfeldmannschaft“.

Große Stärke der Lipperländer ist das Tempospiel. Mit den schnellen und treffsicheren Außen Tim Hornke (rechts) und dem künftigen Stuttgarter Linksaußen Patrick Zieker – neunfacher Torschütze gegen die Füchse – hat Lemgo die perfekten Spieler dafür. Und nicht nur das: „Lemgo hat einen homogenen Kader, das ist eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern“, so Schweikardt. Die Routiniers Fabian van Olphen (37) und Isaias Guardiola (34) sind die Stützen in der Abwehr. Der rechte Rückraumspieler Donat Bartok verfügt über einen harten Wurf, Tim Sutons Stärke im Eins-gegen-eins ist nicht erst seit der WM bekannt. Stabil ist auch das Torhüterduo Peter Johannesson/Piotr Wyszomirski.

Verzichten muss der TBV Lemgo auf die verletzten Andrej Kogut (Rückraum-Mitte) und Christian Theuerkauf (Kreis). Beim TVB hat sich die Personallage entspannt. Robert Markotic und Max Häfner, die in Hannover angeschlagen fehlten, sind wieder am Start. Auch Lukas von Deschwanden wird in den Kader rücken. Unsicher ist, ob der künftige Lemgoer Bobby Schagen spielfähig sein wird. Die Leistenverletzung ist hartnäckiger als befürchtet.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW