Stimmen zur Niederlage in Berlin

Jürgen Schweikardt: Das war ein völlig verdienter Sieg für die Füchse. Wir haben uns heute in der ersten Halbzeit wie ein Hühnerhaufen präsentiert. Im Rückzugsverhalten hatten wir keinerlei Struktur. Der Torabschluss war für die Berliner viel zu einfach. Dann machen wir zwei Wechselfehler, welche sich am Ende in zehn Minuten Unterzahl summieren. Im Gegenzug bekommen wir keine einzige Zwei-Minuten-Strafe für uns. Ich spüre dennoch jeden Tag im Training die Intension, die diese Mannschaft hat. Man merkt einfach, dass das Team noch nicht vollständig eingespielt ist. David Schmidt hatte heute einen starken Einstand. Aber er spielt eben das erste Mal mit einem Adam Lönn, Elvar Asgeirsson und Zharko Peshevski. Da fehlen einfach noch die Automatismen, die wir uns erarbeiten müssen.

Velimir Petković: Natürlich sind wir mit zwei Punkten zufrieden. Heute haben wir 40 Minuten guten Handball gespielt. Über den Rest lässt sich diskutieren. Das Potential ist in der Mannschaft vorhanden, um auch bei einer Führung von vier oder fünf Toren weiter aufs Gas zu drücken und keine leichten Tore zu bekommen. Wir dürfen dem Gegner dann keine Chance lassen, wieder heranzukommen. Durch viele Wechsel konnten wir jeden Spieler einsetzen und Spielminuten geben, das war mir wichtig. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg.

Niederlage für den TVB in Berlin

Nachdem der TVB in den ersten Saisonspielen auf der Rückraum Rechts Position personell sehr geschwächt war, kehrte heute, nach Robert Markotic letzte Woche, auch David Schmidt zurück in den Kader und durfte direkt von Anfang an ran. Es fehlten weiter der Spielmacher Rudolf Faluvégi, sowie Dominik Weiss auf der halb linken Position und der junge Luis Foege auf der Rückraum rechten Position.

Durch Fabian Wiede fiel das erste Tor der Partie auf Seiten der Berliner. Lönn konnte jedoch für den TVB direkt nachziehen. Nach einer Parade von Heinevetter und einem Fehlwurf von Peshevski gingen die Füchse durch einen verwandelten 7-Meter von Lindberg direkt zu Beginn mit drei Toren in Führung. Die erste Parade von Jogi Bitter konnten die WILD BOYS nicht nutzen und so fühlte sich Schweikardt nach dem 9:4 und 5 Tempo-Gegenstoß-Toren zur ersten Auszeit der Partie gezwungen. 

Patrick Zieker machte das erste Tempo-Gegenstoß-Tor für den TVB und verkürzte damit wieder auf einen zwei Tore Abstand. Die erste Zweiminuten-Strafe des Spiels bekam Elvar Asgeirsson nach 14 Minuten. Daraufhin unterlief Adam Lönn ein Wechselfehler, weshalb der TVB für über eine Minute in doppelter Unterzahl spielen musste. Kurz darauf passierte der Fehler erneut und Manuel Späth betrat das Spielfeld trotz noch nicht abgelaufener Zeitstrafe. Wieder doppelte Unterzahl für den TVB. Die Defensive der Füchse stand stabil, zudem kamen technische Fehler und eine zu instabile Abwehr auf Seiten der Stuttgarter hinzu. Es ging deshalb mit einem 6 Tore Rückstand (21:15) in die Pause. 

Der TVB Stuttgart kam besser aus der Kabine zurück aufs Feld, traf zwei mal hintereinander und verkürzte dadurch auf einen vier Tore Abstand nach 33 Minuten. Jedoch fanden die Berliner den Faden schnell wieder und zogen mit sieben Toren davon. Nach einer von vielen Heinevetter-Paraden traf Wiede zur erstmaligen acht Tore Führung, woraufhin Schweikardt seine zweite Auszeit nahm. Daraufhin versuchte es der TVB mit 7 Feldspielern, es waren nun mit Peshevski und Späth zwei Kreisläufer im Spiel. Heinevetter parierte erneut, das Tor des TVB war leer und so gab es die erste 10 Tore Führung für Berlin. Nick Lehmann, welcher mittlerweile für Bitter im Spiel war, gelangen zwei Paraden (52. & 54. Minute) und der TVB kam noch einmal auf acht Tore ran. 

Am Ende stand ein 36:27 auf der Anzeigetafel in der Max-Schmeling-Halle Berlin. Der TVB bekam zu viele Tore über die zweite Welle und erwischte keinen guten Tag, weshalb es heute nicht reichte um etwas zählbares aus Berlin mit nach Stuttgart zu nehmen. 

Ist Berlin wieder eine Reise wert für den TVB?

Robert-Markotic-TVB-Stuttgart

In der vergangenen Saison ist Berlin für den Handball-Erstligisten TVB Stuttgart eine Reise wert gewesen, der 30:25-Sieg war die große Überraschung des elften Spieltags. Die Chancen auf eine Wiederholung des Coups am Sonntag in der Max-Schmeling-Halle sind eher gering – auch wenn es im Fuchsbau nach zwei Niederlagen in vier Spielen schon kräftig geraucht hat.

Die Füchse Berlin zählen zu den besten Adressen im deutschen Handball und haben auch schon international für Aufsehen gesorgt. Für den TVB ist das Team von Trainer Velimir Petkovic demnach eine Nummer zu groß. Allerdings waren die Füchse in den vergangenen drei Spielzeiten jenes Top-Team, gegen das der TVB am besten ausgesehen hat. In der Vorsaison nahm er beim 30:25 überraschend beide Punkte aus dem Fuchsbau mit. Im Rückspiel verpassten die Stuttgarter den erneuten Coup nur hauchdünn und unglücklich bei der 33:34-Niederlage. Auch in den beiden Spielzeiten zuvor machte der TVB den Berlinern das Leben schwer (24:24, 24:26, 27:29, 25:28).

„Vor allem in der vergangenen Saison haben wir zweimal sehr gut gespielt gegen Berlin“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. Sich deshalb große Siegchancen auszurechnen, sei jedoch verwegen. „Beide Teams sind nicht mehr zu vergleichen.“ Die in der vorigen Spielzeit von Verletzungen arg gebeutelten Berliner traten unter anderem ohne die deutschen Nationalspieler Paul Drux, Fabian Wiede und Simon Ernst an. Beim TVB standen Tobias Schimmelbauer, Bobby Schagen, Michael Schweikardt, Michael Kraus und Simon Baumgarten auf dem Spielfeld.

Die Berliner haben ihren Kader nochmal verstärkt

Nach einer durchwachsenen Saison reichte es für die Berliner mit 38:30 Punkten lediglich zu Rang sechs. Gemessen an den Ansprüchen der Hauptstädter war das viel zu wenig. In der neuen Runde möchten sich die Füchse wieder weiter nach vorne orientieren. Das Team von Trainer Velimir Petkovic hat sich die Teilnahme an den Endrunden im DHB- und EHF-Pokal zum Ziel gesetzt, in der Liga soll es mindestens zu Rang fünf reichen. Dazu ist der von Haus aus schon exzellent besetzte Kader noch einmal verstärkt worden. Als Entlastung für Fabian Wiede im rechten Rückraum kam aus Melsungen der erfahrene Michael Müller. Geballte internationale Klasse findet sich im Tor mit Silvio Heinevetter, Martin Ziemer und dem neuen Mann Dejan Milosavljev (aus Skopje). Letzterer wurde in der vergangenen Saison zum besten Torhüter der Champions-League gewählt.

Nach zwei Kreuzbandrissen in zwei Jahren ist Simon Ernst zurück auf dem Spielfeld. Mit Drux, Wiede und Ernst stellen die Berliner den kompletten Rückraum der deutschen Nationalmannschaft. „Das alleine zeigt schon die Qualität der Mannschaft“, sagt Schweikardt.

Durchwachsener Saisonstart für die Füchse

Der Saisonstart der Füchse indes war – vorsichtig ausgedrückt – recht durchwachsen. Zum Auftakt setzte es eine 23:24-Niederlage in Leipzig. Nach dem 30:23-Heimsieg gegen den HC Erlangen folgte die nächste, ganz bittere Pleite mit dem 25:29 in eigener Halle gegen den TSV GWD Minden. Der Manager Bob Hanning sprach vom „schlechtesten Spiel der vergangenen 15 Jahre“. Das Spiel gegen Minden sei aus Berliner Sicht natürlich „eine Katastrophe“ gewesen, sagt Schweikardt. „Aber jeder Trainer weiß, dass so etwas mal passieren kann.“ Die Erleichterung nach dem über weite Strecken überzeugenden Auftritt in Göppingen (28:25) nahm etwas Druck aus dem Kessel, der bereits zu dampfen begann.

Die Erleichterung war nicht nur bei Schweikardts Trainerkollegen immens. „Viele hatten mich schon in Rente gesehen“, sagte der Ex-Göppinger Velimir Petkovic, der bereits nach drei Spielen heftig in die Kritik geraten war. Eine weitere Heimpleite können sich die Berliner nicht erlauben, entsprechend dürften sie am Sonntag gegen den TVB Stuttgart zu Werke gehen. „Wir dürfen uns von der Niederlage gegen Minden nicht blenden lassen, die Füchse sind eine Spitzenmannschaft“, sagt Schweikardt. „Wir befinden uns immer noch in einem Prozess, wir müssen schauen, dass wir von Spiel zu Spiel stabiler werden.“

Die nach wie vor angespannte Personallage indes steht diesem Plan im Wege. Verzichten muss der TVB auf Rudolf Faluvégi (Ellbogenverletzung), Luis Foege (Schulter) und Dominik Weiß (Zahnoperation). David Schmidt ist zurück im Mannschaftstraining, es besteht Hoffnung auf ein Comeback des Linkshänders.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

TVB erkämpft sich ersten Punkt in hitzigem Spiel

Max-Häfner-TVB-Stuttgart-GWD-Minden

Zum erhofften ersten Sieg im dritten Saisonspiel hat es für den Handball-Erstligisten TVB Stuttgart nicht gereicht. Beim 24:24 gegen den TSV GWD Minden sicherte er sich mit einer engagierten Leistung aber immerhin einen verdienten Punkt. In der ebenso spannenden wie hitzigen Partie wurden die 2115 Zuschauer in der Stuttgarter Scharrena bestens unterhalten.

Mit Spannung erwarteten die TVB-Fans ihre runderneuerte Mannschaft – und sie wurden nicht enttäuscht: Vier der sechs Neuzugänge standen auf dem Spielfeld, und sie zeigten durchweg eine überzeugende Leistung. Während der Rechtsaußen Tim Wieling lediglich zu einem Kurzeinsatz kam, spielten Patrick Zieker, Elvar Asgeirsson, Adam Lönn und Zarko Pesevski eine wesentliche Rolle beim TVB.

Der am Ellbogen verletzte Rudolf Faluvegi muss auf sein Heim-Debüt noch warten, zudem fiel außer David Schmidt (Schambeinentzündung) auch Dominik Weiß (Zahnprobleme) kurzfristig aus. Damit stellte sich der Rückraum quasi von selbst auf: Max Häfner, Asgeirsson, Lönn und der gerade erst genesene Robert Markotic mussten es richten.

In der Anfangsphase setzte Asgeirsson, hervorragend eingesetzt von Spielgestalter Max Häfner, mit zwei mutigen Aktionen und Toren Akzente. Für die erste Führung sorgte Sascha Pfattheicher beim 4:3 nach neuen Minuten. Zuvor hatte der starke Johannes Bitter den ersten von drei Siebenmetern pariert. Der TVB-Keeper stach seinen Gegenüber mit insgesamt 14 Paraden klar aus. Was auf der anderen Seite auch keine große Kunst war, schließlich brachte es Malte Semisch in 60 Minuten auf gerade einmal drei gehaltenen Würfe.

Mit einfachen Fehlern Minden wieder ins Spiel gebracht

Der TVB bearbeitete den gefährlichen Mindener Rückraum mit Christoffer Rambo, Marian Michalczik und Miljan Pusica sehr aufmerksam, mit einem 3:0-Lauf vom 5:5 zum 8:5 (16.) holte sich Stuttgart die erste komfortablere Führung. Lönn, der in der Abwehr wie im Angriff einen sehr starken Eindruck hinterließ, traf zum 11:7 (20.). Der TVB schien das Spiel in den Griff zu bekommen. Allerdings folgte dann, wie schon in den Spielen in Erlangen und Leipzig, eine schwächere Phase. Mit einfachen Fehlern brachte das Team von Trainer Jürgen Schweikardt den Gegner wieder ins Spiel. Mit vier Toren in Folge holte sich Minden beim 13:12 (27.) die erste Führung seit dem 3:2 (6.), mit 14:14 ging’s in die Pause.

Aufgrund einer unnötigen Zeitstrafe gegen Manuel Späth musste der TVB den zweiten Spielabschnitt in Unterzahl starten. Späths Abkühlung war berechtigt, in einigen anderen Fällen jedoch lagen Marcus Hurst und Mirko Krag daneben. Die Schiedsrichter machten über 60 Minuten hinweg einen wenig souveränen Eindruck. Insgesamt achtmal mussten Stuttgarter Spieler auf die Strafbank, viermal Gästespieler.

Noch mehr zu schaffen als die undurchsichtige Spielleitung machten dem TVB die vielen so genannten unerzwungenen Fehler. Die häuften sich im zweiten Spielabschnitt. Dennoch legte der TVB zunächst vor (16:14/33.). Der quirlige Juri Knorr glich zum 17:17 aus und legte zum 18:17 nach (40.). Nachdem Bitter die Siebenmeter Nummer zwei und drei pariert hatte und der dieses Mal abschlusssichere Pesevski zum 20:18 getroffen hatte (45.), zückte der Gästetrainer Frank Carstens die Grüne Karte.

Hektik kurz vor dem Spielende

Und tatsächlich kam Minden erneut zurück. Das indes lag eher an den Unzulänglichkeiten des TVB, der sich mit unnötigen Ballverlusten in die Bredouille brachte. Zehn Minuten vor dem Ende sah er sich beim 20:21 wieder im Hintertreffen – und holte sich durch einen Zieker-Strafwurf und Asgeirssons fünftem Tor zum 23:22 den Vorteil. Der war wieder hinüber nach einer umstrittenen Zeitstrafe gegen den Isländer und einer weiteren gegen Lönn. Joscha Ritterbach sorgte mit dem 23:24 (56.) für die erneute Gästeführung. Markotic glich aus zum 24:24, dann spielte Asgeirsson unbedrängt einen Pass ins Nirvana (57.). Bitter bewahrte sein Team mit zwei tollen Reflexen vor dem erneuten Rückstand.

Zehn Sekunden vor dem Ende wurde es hektisch auf der Platte. Markotic krümmte sich am Boden, nach einer Rudelbildung zeigten die Schiedsrichter dem Mindener Pusica die Rote Karte. In den verbleibenden sechs Sekunden brachte der TVB den Ball nicht mehr im Tor unter. Häfners Wurf landete im Mindener Block. So blieb’s beim 24:24.


TVB Stuttgart: Bitter, Lehmann; Häfner (1), Asgeirsson (6), Späth, Lönn (4), Markotic (1), Röthlisberger, Nicolaus, Zieker (5/3), Pfattheicher (3), Pesevski (4), Wieling.

TSV GWD Minden: Semisch, Grabenstein; Meister (2), Ritterbach (2), Richtzenhain, Savvas (1/1), Rambo (4), Korte, Strakeljahn, Knorr (5), Pusica (2), Michalczik (2), Staar, Reißky (2), Gulliksen (4/1).

Quelle: Thomas Wagner, ZVW


Die Stimmen zum ersten Heimspiel

Jürgen Schweikardt: Es war ein sehr emotionales Spiel. Wir mussten diese Woche noch auf Dominik Weiß verzichten und so mussten wir improvisieren – noch mehr, als wir es sowieso schon müssen. In der Halbzeit steht es 14:14, am Ende 24:24. Somit denke ich, dass das Unentschieden gerechtfertigt ist. Zwei oder drei Mal haben wir die Chance, bei einer Führung mit zwei Toren, das Spiel an uns zu reißen. Dann merkt man aber einfach, dass unsere Leistung noch nicht stabil genug ist. Uns unterlaufen zu viele einfache Fehler, die Minden immer wieder zurückkommen lassen. In allen drei Spielen hatten wir sehr gute Phasen aber wir machen dann in der Summe zu viele Fehler, um etwas Zählbares mitnehmen.

Frank Carstens: Wir sind natürlich zufrieden damit, dass wir auswärts gepunktet haben. Wenn uns jemand gesagt hätte, wir haben 3:5 Punkte zum Saisonbeginn, dann hätten wir das natürlich, auf Grund unseres Auftaktprogramms und unserer personellen Situation, blind genommen. Wie so oft nach einem Unentschieden denkt man darüber nach, dass man das Spiel auch hätte verlieren können. Stuttgart war in der zweiten Halbzeit oft in Führung. Gerade hier haben wir nur eine Torwartparade und Jogi hat gefühlt auf der anderen Seite das zehnfache gehalten. Ich habe großen Respekt vor der Moral meiner Mannschaft. Eine engagierte Abwehrarbeit war heute sicherlich der Grund, warum wir den Punkt geholt haben.

Manuel Späth: Das Spiel ging hin und her. Letztlich hätten beide Mannschaft gewinnen können. Wenn man den letzten Angriff hat, ist es schon etwas enttäuschend, weil mehr möglich gewesen wäre. Auf der anderen Seite haben wir letztes Jahr gegen Minden verloren. Jetzt haben wir unseren ersten Punkt geholt. Wir haben sehr gute Phasen, in den wir uns teilweise auch einen Vorsprung erarbeiten und geben das dann aber wieder aus der Hand. Uns fehlt in den entscheidenden Phasen einfach noch die Abgeklärtheit. Wir müssen natürlich mit Blick auf das nächste Spiel weiter arbeiten.

Elvar Asgeirsson: Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung der Fans und glücklich hier spielen zu dürfen. Jetzt sind wir aber alle erstmal traurig, dass wir nicht gewonnen haben. Meiner Meinung nach ist es ein verlorener Punkt. Wir haben viele Fehler gemacht am Ende und einige Bälle verloren. Deshalb konnten wir nicht beide Punkte hierbehalten.

TVB nimmt einen Punkt aus dem ersten Heimspiel mit

Ohne die verletzungsbedingt ausfallenden Linkshänder David Schmidt und Luis Foege, sowie Spielmacher Rudolf Faluvégi und Dominik Weiß auf der halb-linken Position, bestritt der TVB sein erstes Heimspiel gegen TSV GWD Minden in der SCHARRena.

Der erste erfolgreiche Angriff gelang Milan Pusica von den Gästen aus Minden. Der TVB konnte mit zwei Toren durch Elvar Asgeirsson direkt nachziehen. Nach acht Minuten zeigte die Anzeigetafel 3:3. Das Spiel versprach also ein spannendes Duell zu werden.

Jogi Bitter hielt seinen Jungs mit drei Paraden in Folge die Führung. Bis zur 15. Spielminute legte der TVB zwei Tore vor und zwang so Trainer Frank Carstens zu einer Auszeit.

Nach einer Parade von Bitter konnte der Konterpass auf Patrick Zieker eingeleitet werden, der zur ersten Führung in Höhe von drei Toren traf. Nach 17 Minuten stand es 9:6 für die WILD BOYS. Auf vier Tore ausbauen, konnte Adam Lönn durch seinen Rückraum-Wurf in der 20. Spielminute. Doch Minden blieb dran und verkürzte auf 12:10, bis hin zur Führung in der 28. Minute. Die Teams gingen nach dem Halbzeitpfiff mit 14:14 in die Pause.

Nach Anpfiff der zweiten Halbzeit übernahm der TVB mit den Toren von Sascha Pfattheicher und Elvar Asgeirsson die Führung. Doch auch hier lies sich Minden nicht abschütteln und glich in der 38. Minute zum 16:16 durch Juri Knorr aus. Durch den Strafwurf vom treffsicheren Zieker konnte der TVB in der 43. Spielminute erneut in Führung gehen. Nach technischem Fehler auf Seiten des TVB konnte Minden in der 44. Minute zum 21:21 ausgleichen.

Durch den erneuten Ausgleich des TVB, verwandelt von Robert Markotic, stand es in der 57. Spielminute 24:24. Trotz zwei überragender Paraden von Torhüter Bitter gelang es dem TVB nicht, sich mit einem Tor und damit den zwei Punkten zu belohnen. In einer turbulenten Schlussphase und mit einem stark aufspielenden Bitter gelang keinem der Teams der entscheidende Treffer. Geprägt von Emotionalität und vielen Zeitstrafen teilten sich beide Mannschaften die Punkte.

Der TVB fiebert dem ersten Heimspiel entgegen

Ein wenig unglücklich läuft’s schon zu Saisonbeginn für den TVB Stuttgart. Eigentlich ist das Auftaktprogramm mit Erlangen, Leipzig und Minden keines zum Fürchten. Nun hat der TVB jedoch das Pech, dass die Kontrahenten nach überraschenden Erfolgen und starken Leistungen in den Spielen zuvor entsprechend selbstbewusst den Stuttgartern gegenübertreten.

Auch der TSV GWD Minden. Das Team von Trainer Frank Carstens startete durchwachsen in die Runde. Nach dem Aus in der ersten DHB-Pokalrunde gegen den Zweitligisten ASV Hamm-Westfalen gab’s auch in Hannover (30:36) und gegen Leipzig (21:25) nichts zu holen. Umso überraschender war der furiose Auftritt am Mittwoch bei den Füchsen Berlin. Nach 44 Minuten führte Minden mit 22:16 und spielte die Partie beim 29:25 souverän nach Hause.

So eine Vorstellung hatte auch Jürgen Schweikardt nicht erwartet. „Das zeigt aber, wie eng es in der Liga zugeht“, sagt der TVB-Trainer. „Wenn eine Mannschaft einen schlechten Tag erwischt und die andere einen guten, kommt eben so etwas dabei heraus.“ Zwei Niederlagen gegen Minden in der vergangenen Saison.

Für sein Team ändere sich durch den Coup der Mindener nichts. „Wir müssen uns weiterentwickeln und ein Stück besser sein als gegen Leipzig.“ Das Augenmerk lag in der Vorbereitung auf der Defensive, die in Leipzig im zweiten Spielabschnitt zu löchrig war. Nach individuellen Fehlern zu Beginn habe die Abwehr zu offensiv agiert und dadurch ihre Kompaktheit verloren.

Probleme in der Defensive hatten die Stuttgarter in der vergangenen Spielzeit gegen die Mindener. Auswärts kassierten sie in einem ihrer schlechtesten Spiele eine bittere 25:38-Schlappe, auch das Rückspiel in der Scharrena ging mit 30:31 verloren. „Wir wissen, was auf uns zukommt“, so Schweikardt. „Aber jetzt ist eine neue Saison. Klar ist, dass wir unser erstes Heimspiel unbedingt gewinnen wollen.“

Eigentlich ist Minden ein Team in der TVB-Kategorie. Der 14. des Vorjahres möchte in dieser Saison jedoch angreifen, ein einstelliger Tabellenplatz ist das Ziel. Wie der TVB, so hat auch Minden sein Team ziemlich umgekrempelt – und ebenfalls deutlich verjüngt. Von den Füchsen Berlin kamen der Torhüter Malte Semisch (27) und der rechte Rückraumspieler Christoph Reißky (24), der Linksaußen Joscha Ritterbach (25) wechselte von Göppingen zu den Ostwestfalen und der Schweizer Nationalspieler und Kreisspieler Lucas Meister (23) aus Schaffhausen. Mit dem Spielmacher Juri Knorr (19) holte Minden eines der größten deutschen Talente aus Barcelona.

Mit dem Routinier Dalibor Doder hat der TVB-Gegner zwar einen langjährigen Führungsspieler verloren. Das Gerüst indes um den Rückraum-Shooter Christopher Rambo, den deutschen Nationalspieler Marian Michalczik und den Kreisläufer Magnus Gullerud steht nach wie vor.

Der TVB wird mit demselben Kader wie in Leipzig antreten. Die Hoffnung auf die Rückkehr von Rudolf Faluvégi hat sich zerschlagen. Nach einer Schleimbeutelentzündung am Ellbogen, einhergehend mit Fieber, war zunächst von höchstens vier Tagen Pause ausgegangen worden. Weil der Schleimbeutel jedoch auch eingerissen war, entschieden sich die Ärzte zu einer Operation. Damit fällt der Spielmacher drei bis vier Wochen aus. Nach einer mehrmonatigen verletzungsbedingten Pause hatte er in Erlangen sein Comeback gefeiert. „Rudi ist natürlich frustriert“, sagt Schweikardt. „Aber da muss er jetzt durch.“

Ebenfalls noch nicht einsatzfähig ist David Schmidt (Schambeinentzündung). Der Linkshänder hat zwar leicht trainiert, klagt aber immer noch über Schmerzen. Auch Minden wird nicht in Bestbesetzung antreten. In Berlin mussten Magnus Gullerud, der Torhüter Espen Christensen und Savvas Savvas passen.

Qulle: Thomas Wagner /ZVW

Überraschendes Markotic-Comeback gegen Leipzig

Der TVB Stuttgart gehört zu den fünf Teams der ersten Handball-Bundesliga, die nach drei Spieltagen noch ohne Punkt sind. Panik indes kommt nicht auf, schließlich sind die beiden Auftritte in Erlangen und Leipzig durchaus ansprechend gewesen. Und nach dem überraschenden Comeback von Robert Markotic hat der TVB erstmals wieder einen Linkshänder im Rückraum.

Die Stimmung in der Leipziger Arena war am Dienstagabend geradezu euphorisch. Nachdem der SC zuletzt in zwei Heimspielen gegen den TVB Stuttgart (24:24 und 26:27) sieglos geblieben war, klappte es beim 31:28 im dritten Anlauf. Als Sahnehäubchen obendrauf holten sich die Leipziger mit dem dritten Sieg im dritten Spiel die Tabellenführung – zumindest bis Mittwoch.

„Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt“

Der TVB dagegen liegt auf Rang 15, die Leistung in Leipzig macht indes Hoffnung. „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. In der Tat stellte der TVB den Gegner im ersten Spielabschnitt vor einige unangenehme Aufgaben. Lohn war die 10:7-Führung nach 23 Minuten. Die gute Ausgangsposition verspielte er mit einer schwachen Phase vor der Pause, rannte dem 13:14-Rückstand – vergeblich – hinterher und musste sich letztlich mit 28:31 beugen.

Zwei Hauptgründe führt Schweikardt hierfür an: Zum einen sei der Zusammenhalt in der Deckung im zweiten Spielabschnitt verloren gegangen. Zudem seien sechs vergebene freie Chancen nach der Pause des Guten zu viel gewesen. „Mit einer etwas besseren Abwehr und Chancenverwertung hätte es vielleicht gereicht.“

Die TVB-Trefferquote ist ausbaufähig

Deutlich verbessert zeigte sich der TVB im Angriff, 28 Tore erzielt er nicht allzu häufig. Die Trefferquote indes ist ausbaufähig, der TVB hätte die 30-Tore-Marke locker übertreffen können. „Das zeigt, welches Potenzial wir in diesem Spiel eigentlich hatten“, sagt Schweikardt. Allen voran Zarko Pesevski zeigte Nerven im Abschluss, gleich viermal scheiterte der Kreisläufer frei vor den Leipzigern Keepern. Entsprechend frustriert sei er nach dem Spiel gewesen, so Schweikardt.

Viel Freude dagegen hatte der Trainer an einem anderen Neuen: Adam Lönn. „Er hat das super gemacht.“ Der Schwede ackerte in der Defensive und spielte mutig und zielstrebig im Angriff. Auch mit Robert Markotic, der nach sechsmonatiger Verletzungspause wieder zurückkehrte, war Schweikardt zufrieden. Nach nur einer Woche im Mannschaftstraining sei er allerdings noch längst nicht bei hundert Prozent. Klar zu sehen war jedoch, dass dem TVB ein Linkshänder im rechten Rückraum sehr gut tut.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Ticket-Paket: Fußball & Handball

Ihr seid auf der Suche nach der perfekten Sportwoche? Hierzu haben wir ein besonderes Ticketangebot für euch! Gemeinsam mit dem VfB Stuttgart bieten wir euch die Möglichkeit sowohl das Spiel des TVB gegen Hannover-Burgdorf, als auch das Fußballspiel des VfB gegen Greuther Fürth zu besuchen.

Im Paket enthalten sind:
– 1 Ticket VfB – SpVgg Greuther Fürth, Haupttribüne Seite
– 1 Ticket TVB – TSV Hannover-Burgdorf, Kategorie 2

Spieltermine:
VfB – SpVgg Greuther Fürth (Samstag, 21.09.2019, 13:00 Uhr)
TVB – TSV Hannover-Burgdorf (Donnerstag, 19.09.2019, 19:00 Uhr)

Weitere Informationen sowie den Erwerb des Ticketbundles findet ihr hier: http://bit.ly/TvbVfb

TVB organisiert Fanbusse nach Göppingen

Am Sonntag, 29. September 2019 um 13:30 Uhr, steht das erste Derby der LIQUI MOLY HBL-Saison 2019/2020 an. Der TVB reist zum Auswärtsspiel nach Göppingen. Damit die Wild Boys nicht auf ihren Anhang verzichten müssen, organisiert der TVB zwei kostenlose Fanbusse, die ab 11:30 Uhr am Vereinsheim in Bittenfeld (Schulstraße 29, 71336 Waiblingen) in Richtung EWS-Arena abfahren. Zum richtigen Einstimmen gibt es ab 10:00 Uhr Weißwurstfrühstück und Frühschoppen in der Gemeindehalle.

Ticketpreise:

Stehplätze: regulär: 14,00€;  ermäßigt: 10,00€; Schüler unter 16 Jahren: 7,00€

Die Tickets für das Spiel können über die Geschäftsstelle des TVB bestellt werden. Anmeldung und Ticketbestellung bitte bis per Mail an mw@tvbstuttgart.de