„Traum von Amsterdam“ ist zurück – für ein Spiel

Drei Jahre hat Bobby Schagen das Trikot des Handball-Erstligisten TVB Stuttgart getragen. An diesem Donnerstag (19 Uhr) trifft der 29-Jährige in der Scharrena mit dem TBV Lemgo auf seinen Ex-Club. Unser Redaktionsmitglied Thomas Wagner hat sich mit dem niederländische Nationalspieler unterhalten.

Herr Schagen, wie haben Sie sich nach Ihrem Umzug vom Schwabenland im Lipperland eingelebt?

Ganz gut, das ging eigentlich von alleine. Die Teamkollegen haben es mir leicht gemacht. Mit zwei Spielern habe ich noch in Lübbecke zusammengespielt, außerdem haben wir noch zwei weitere Holländer im Team.

Wohnen Sie direkt in Lemgo?

Nein, leider nicht. Das hatte ich eigentlich vor, doch Lemgo ist ziemlich klein, da gibt’s nicht so viele Wohnungen. Ich habe in Detmold etwas gefunden, das ist ein sehr schönes Städtchen. Und die Viertelstunde mit dem Auto ins Training bin ich ja gewohnt, beim TVB bin ich von Waiblingen nach Stuttgart gefahren.

Ein Grund für den Wechsel vom TVB zum TBV war ja die Nähe zu Ihrer Heimat. Wie oft waren Sie inzwischen auf Besuch in Amsterdam?

Klar, die kürzere Entfernung ist ein Riesenvorteil. Meine Eltern waren in jedem Heimspiel in der Halle. Wenn ich einen Tag frei habe, kann ich hochfahren, in knapp drei Stunden bin ich in Amsterdam. In der Vorbereitung habe ich es ein paarmal geschafft. Seit die Runde läuft, allerdings nicht mehr, weil wir meist sonntags spielen. Vielleicht reicht es nach dem Spiel in Stuttgart.

Haben Sie sich eigentlich sportlich umstellen müssen? Anders ausgedrückt: Hat ein Rechtsaußen in Lemgo andere Aufgaben als in Stuttgart?

Nicht wirklich, es sind nur ein paar Kleinigkeiten anders. Im Grunde geht’s für die Außenspieler darum, zu rennen und Tore zu werfen. Das ist ganz einfach, macht es aber auf der anderen Seite auch schwierig.

Beim TVB haben Sie hin und wieder im rechten Rückraum ausgeholfen. Müssen Sie diese Rolle auch in Lemgo ausfüllen?

Leider noch nicht, es macht nämlich großen Spaß. Andererseits ist es vielleicht auch gut so. Wenn ich da ran muss, dann stimmt etwas nicht mit der Mannschaft.

Die Saison fing hervorragend an: Der TBV startete mit dem 32:28-Sieg in Wetzlar – mit zwölf Schagen-Toren. Es blieb aber bis jetzt der einzige Sieg, hinzu kam nur noch das 26:26-Unentschieden in Erlangen. Wie bewerten Sie die Saison nach acht Spieltagen?

Ja, das war ein guter Start. Allerdings haben wir noch kein Heimspiel gewonnen und holten alle drei Punkte auswärts. Das fühlt sich nicht so gut an. Andererseits hatten wir ein hartes Programm und mit Magdeburg, Melsungen, Hannover, Berlin und zuletzt Kiel auch Topmannschaften als Gegner. Jetzt kommen mit Stuttgart und Leipzig zwei Teams, mit denen wir eher auf Augenhöhe sind. Wichtig war, dass wir im Pokal den Bergischen HC geschlagen haben, das hat uns Selbstvertrauen gegeben.

Mit Lukas Zerbe hat Lemgo einen jungen Spieler aus Ferndorf auf rechtsaußen geholt. Wie sieht da die Rollenverteilung aus? Sind Sie die klare Nummer eins?

Wir wechseln uns momentan ab, jeder spielt eine Halbzeit. Das ist okay. Zurzeit ist es jedoch nicht so einfach, jeder wirft nur ein- bis zweimal aufs Tor. Aber solche Phasen gibt es eben in einer Saison.

Sicherlich können Sie dem Youngster einiges beibringen.

Das muss ich gar nicht, Lukas ist ein richtig guter Junge. Wir sprechen aber viel miteinander.

Am Donnerstag werden Sie für ein Spiel in die SCHARRena zurückkehren. Was ist das für ein Gefühl, gegen die alten Kollegen anzutreten?

Ich freue mich natürlich sehr auf Stuttgart und darauf, die Jungs wiederzusehen. Gefühlt ist der Abschied schon lange her. Ich habe schon ein paar Nachrichten bekommen. Ich freue mich auch auf die TVB-Fans. Ich hoffe nicht, dass sie mich auspfeifen werden (lacht). Aber das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Ich denke, ich hatte ein gutes Verhältnis zu ihnen.

Haben Sie noch Verbindungen nach Stuttgart?

Klar, ich schreibe und telefoniere öfter, beispielsweise mit Samuel Röthlisberger und Simon Baumgarten.

Nach Schagen-Toren wurde in Stuttgart meist der Titel „Traum von Amsterdam“ eingespielt. Haben die Lemgoer diesen Einspieler übernommen?

Ich glaube, ich habe das Lied schon gehört. Aber im Spiel kriegst du das ja nicht so genau mit, weil du dich auf andere Dinge konzentrieren musst. Außerdem weiß ich auch nicht, ob der Song nur für mich ist. Wie gesagt, wir haben ja noch zwei weitere Holländer im Team.

Im Januar nimmt die niederländische Nationalmannschaft zum ersten Mal an einer Europameisterschaft teil, und dann geht’s in der Gruppe C auch noch gegen Deutschland. Ist damit für Sie ein Traum in Erfüllung gegangen?

Ehrlich gesagt, denke ich fast jeden Tag daran. Es ist natürlich ein großes Thema in unserer Mannschaft. Wir haben bei der EM nichts zu verlieren und können Werbung für den holländischen Handball machen. Das ist eine Riesenchance für uns. Auch wenn wir möglicherweise nur die drei Vorrundenspiele machen werden.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Aufatmen beim TVB: Erster Sieg im siebten Anlauf

Riesige Erleichterung beim Handball-Erstligisten TVB Stuttgart: Im siebten Anlauf hat er sich mit dem hochverdienten 27:23 (14:10) bei den Eulen Ludwigshafen den ersten Punktspielsieg in dieser Saison geholt. Das Team von Trainer Jürgen Schweikardt hatte sich sehr gut auf den kampfstarken Gegner eingestellt und war vor 2350 Zuschauern stets Herr der Lage.

Die TVB-Fans, die ihr Team am Samstag nach Ludwigshafen begleitet haben, sind Zeuge eines fast historischen Ereignisses geworden: Sie sahen den ersten Punktspielsieg des TVB Stuttgart seit über einem halben Jahr. Am 30. März hatte das Team von Trainer Jürgen Schweikardt beim 26:24 in Melsungen zuletzt gejubelt – damals überraschend, am Samstag waren die Punkte jedoch viel mehr wert. Der Druck für den TVB vor diesem sogenannten Vier-Punkte-Spiel war immens.

Überraschend gut jedoch kamen die Stuttgarter damit zurecht. Sie hatten sich hervorragend auf die Eulen eingestellt, die mit dem Einzug ins Pokal-Viertelfinale unter der Woche zusätzliches Selbstvertrauen getankt hatten. Mit ihrer bekannten 5:1-Deckung versuchten die Eulen, ihren Gegner zu Fehlern zu zwingen und zu Konterchancen zu kommen. Im Angriff sollte der wendige Dominik Mappes die TVB-Defensive in Bewegung bringen und Raum schaffen für das gefährliche Kreisspiel.

Doch fast alles, was sich Ludwigshafen vorgenommen hatte, funktionierte nicht. Seine größte Schwachstelle hatte das Team von Trainer Benjamin Matschke jedoch zwischen den Pfosten: Nach 50 Minuten standen gerade einmal zwei Paraden der Torhüter Martin Tomovski und Leon Hoblaj in der Statistik. Da genügte Johannes Bitter eine ordentliche Leistung, um dieses so wichtige Duell für sich zu entscheiden.

Der TVB ging vom Start weg sehr konzentriert zu Werke. Die Deckung stand sicher, vorne spielte er ruhig und variabel. 4:1 stand’s nach sieben Minuten – und zwei Protagonisten des Abends hatten sich schon in Szene gesetzt: Die beiden Außenspieler Tim Wieling und Patrick Zieker waren alleine verantwortlich für diese Treffer. Am Ende gingen insgesamt zwölf der 27 TVB-Tore auf ihr Konto – ohne Fehlwurf.

In der ersten Viertelstunde hielt das Heimteam noch gut dagegen. Der wurfgewaltige Jerome Müller traf zum 4:5-Anschluss (10.), der ansonsten blasse Azat Valliulin zum 5:6 (12.). Wieder einmal konnte sich der TVB auf den starken Adam Lönn verlassen, der Verantwortung übernahm, wenn es einmal hakte. Nach dem 9:6 des Schweden nahmen die Eulen eine Auszeit (16.). Sie stellten auf eine 6:0-Abwehr um, doch auch gegen diese Formation fanden die Gäste meist Lösungen und hielten die Eulen so auf Distanz. Nach 25 Minuten funktionierte auch das Kreisspiel. Zarko Pesevski, der wie Wieling und Zieker eine hundertprozentige Quote hatte, legte den Ball zum 12:9 und 13:9 ins Netz. Zieker besorgte per Konter die 14:10-Halbzeitführung des TVB.

Nach der Pause agierten die Eulen aggressiver in der Abwehr und schienen nach dem 12:14 besser in die Partie zu kommen. Es war allerdings lediglich ein kurzes Zucken. Der TVB blieb entspannt, mit einem Klassetor zum 18:13 (37.) sorgte Elvar Asgeirsson rasch wieder für Ruhe in der Halle. Der Eulen-Coach Matschke wechselte sein Personal reichlich, es fehlten jedoch gegen die konzentrierte Stuttgarter Defensive die Ideen und die Durchschlagskraft. Die Gäste kontrollierten weiterhin das Geschehen – auch, weil sich der Spielmacher Max Häfner gegenüber seinen jüngsten Spielen deutlich verbessert zeigte.

Nach 46 Minuten, beim Stand von 16:23, war die nächste Ludwigshafener Auszeit fällig. Die Eulen zogen den finalen Trumpf, versuchten es mit dem siebten Feldspieler. Doch auch diese Maßnahme hatte keinen Erfolg. Nach Pascal Duraks Tor zum 19:24 zehn Minuten vor Schluss durfte das Heimteam noch auf die Wende hoffen, ein Doppelschlag von Zieker zum 26:19 (53.) beantwortete jedoch die Frage nach dem Sieger der Partie.

Am Ende ließ beim TVB die Konzentration ein klein wenig nach, in Gefahr freilich war der 27:23-Erfolg nicht mehr. Den ersten doppelten Punktgewinn in dieser Spielzeit feierte der TVB mit einem ausgiebigen Freudentänzchen auf dem Spielfeld. Es war allerdings nur ein erster kleiner Schritt im Abstiegskampf. Das wurde den Stuttgartern spätestens bewusst, nachdem das Ergebnis des Parallelspieles am Samstagabend bekanntgeworden war: Der bis dato punktlose Aufsteiger HSG Nordhorn-Lingen schlug den SC DHfK Leipzig überraschend mit 33:30. Damit trennt den TVB lediglich ein Punkt vom vorletzten und letzten Tabellenplatz.

Eulen Ludwigshafen: Tomovski, Hoblaj; Stüber, Dietrich, Scholz (2), Haider (1), Falk (2), Hofmann, Durak (4), Bührer, Mappes (3), Müller (3), Neuhaus (4/1), Dippe (3), Valiullin (1), Klein.

TVB Stuttgart: Bitter, Lehmann; Häfner (2), Asgeirsson (2), Späth (1), Lönn (4), Markotic, Röthlisberger, Maier, Zieker (8/1), Pfattheicher, Pesevski (3), Schmidt (3), Wieling (4).

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Stimmen zum Sieg gegen die Eulen

Jürgen Schweikardt: Wir sind natürlich sehr froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Der Druck heute war hoch. Ich freue mich für den ganzen Verein, für mich persönlich und die ganze Mannschaft. Wir konnten heute eine stabile Abwehr stellen, damit hatten wir bisher immer mal wieder Probleme. Die Abwehr hat heute auch den Grundstein für den Angriff gelegt. Wir konnten uns einen Vorsprung rausspielen, den wir über das Spiel auch halten konnten.

Benjamin Matschke: Das war heute ein verdienter Sieg für Stuttgart. Wir konnten heute nicht die richtigen Impulse setzen. Die Halle war zwar bereit, aber wir haben weder den Angriff noch die Abwehr so gestalten können, damit wir an Stuttgart herankommen. In der Halbzeit haben wir die Abwehr besprochen, allerdings haben wir nicht genug investiert. Wir haben heute nicht das gezeigt, was uns auszeichnet.

Tim Wieling: Ausschlaggebend war heute, dass wir 60 Minuten fokussiert waren. Auch in der Phase, in der es nicht ganz so lief, sind wir ruhig geblieben. Die Mannschaft hatte heute einen super Zusammenhalt. Auch das war sehr wichtig heute. Ich habe von Anfang an versucht, mein Spiel zu spielen und mich darauf zu konzentrieren. Und das hat heute gut geklappt.

Samuel Röthlisberger: Logischerweise bin ich sehr erleichtert. So fühlen wir uns vermutlich alle nach dem ersten Sieg in dieser Saison. Das war auswärts jetzt sehr wichtig. Wir hatten über weite Strecken des Spiels einen ruhigen Angriff gespielt. Zudem standen wir konsequent und stabil in der Abwehr und konnten aggressiv auftreten.

Erster Saisonsieg für den TVB

Dem TVB Stuttgart ist endlich der Befreiungsschlag gelungen. In der mit 2350 Zuschauern ausverkauften Eberthalle besiegten die WILD BOYS die Eulen Ludwigshafen mit 23:27.

Das Spiel begann ähnlich intensiv wie erwartet. Der erste Angriff gehörte dem TVB. Nach nur 50 Sekunden gab es die erste Zeitstrafe, nach einer Minute die erste gelbe Karte für die Eulen. Profit konnte der TVB daraus nicht ziehen, das erste Tor erzielte Ludwigshafen in Unterzahl. Wieling glich aber im direkten Gegenzug wieder aus.

Patrick Zieker brachte die Wild Boys nach 4 Minuten schließlich mit 2:1 in Führung, ehe er das 3:1 erzielte – das Ganze in Unterzahl. Kurz darauf war es Wieling, der auf 4:1 erhöhen konnte. Die Eulen fanden zwar wieder zurück ins Spiel, die WILD BOYS hatten aber auch in brenzligen Unterzahlphasen immer eine Antwort parat. So führte die Mannschaft von Jürgen Schweikardt nach 12 Minuten mit 7:5 in der Eberthalle. In der 17. Minute lag der TVB gar mit drei Toren in Führung (6:9).

Mit einer souveränen 14:10-Führung für die WILD BOYS ging es in die Halbzeitpause.

Die Eulen kamen besser aus der Kabine und verkürzten in der 33. Minute auf 12:14. Tim Wieling war es letztendlich, der die WILD BOYS wieder zurück auf Spur brachte. Sein Treffer zum 12:15 unmittelbar von dem seines Teamkollegens Patrick Zieker (12:16) gaben dem TVB wieder ein etwas dickeres Polster.

Auch in der Folge gelang es den WILD BOYS die Gastgeber auf Distanz zu halten. In der 42. Minute lag der TVB mit 15:20 in Front, 4 Minuten später sogar mit 16:23. Spätestens jetzt war dem TVB der Sieg, wenn die Mannschaft weiter so konsequent aufgetretten würde, nicht mehr zu nehmen.

Am Ende war es dann auch so. Die WILD BOYS entführen alle beiden Punkte souverän aus der Pfalz und feiern somit den ersten Saisonsieg.

Am Donnerstag erwartet der TVB den TBV Lemgo Lippe in der SCHARRena. Tickets gibt es noch unter bit.ly/TVBLemgo

TVB trifft im Pokal auf Kiel

Mit Spannung wurde die gestrige Auslosung von allen Viertelfinalisten des DHB-Pokals erwartet und verfolgt. Für den TVB hätte es am Ende kaum ein schwereres Los geben können: Am 03. oder 04. Dezember erwarten die WILD BOYS den THW Kiel in Stuttgart. Welches Datum es am Ende wird und in welcher Halle das Spiel ausgetragen wird, entscheidet sich in der kommenden Woche.

Nach dem souveränen Weiterkommen gegen den HC Erlangen (30:26) steht der TVB zu zweiten Mal in der Vereinsgeschichte im Halbfinale des DHB-Pokals. Mit dem Rekordmeister wartet ein echter Hammer auf den TVB, das Heimspielrecht gibt den WILD BOYS aber zusätzliche Motivation. Die Statistik spricht dennoch gegen die Mannschaft von Jürgen Schweikardt: Nie konnte man gegen die Kieler gewinnen.

Ruhe bewahren in der „Eberthölle“

Der TVB braucht dringend den ersten Sieg – und muss sich auf ein fanatisches Publikum einstellen / TVB-Trainer Schweikardt legt den Fokus auf die Defensive

Nur ein Team steht in der Tabelle noch schlechter da als der TVB: die als Absteiger Nummer eins gehandelte HSG Nordhorn-Lingen. Um ein Haar indes hätte sich der Aufsteiger in seinem siebten Spiel am Sonntag den ersten Punkt geangelt. Der Erlanger Torhüter Nikolas Katsigiannis rettete seinem Team mit der finalen Parade in der Schlusssekunde den 26:25-Sieg. Ein Punktgewinn der Nordhorner oder gar ein Sieg und damit der letzte Tabellenplatz für das Team von Trainer Jürgen Schweikardt wären das i-Tüpfelchen gewesen auf ein missratenes Wochenende aus Sicht des TVB. Überraschend chancenlos ist er in Göppingen gewesen, dabei war er nach dem Pokalsieg gegen Erlangen guten Mutes zum Derby angetreten.

Im siebten Anlauf nun soll endlich der erste Sieg her. Mit den Eulen Ludwigshafen wartet ein Team, das in den vergangenen beiden Spielzeiten – nach dem Aufstieg in die 1. Liga – als jeweils 16. gerade so eben den Ligaverbleib schaffte. Zweimal am letzten Spieltag, in der vergangenen Saison lediglich aufgrund eines Tores. Auch in dieser Runde lautet das Ziel der Kurpfälzer wieder Klassenverbleib. Dabei bleiben die Eulen, auch dem vergleichsweise geringen Etat geschuldet, ihrem Konzept treu: Die Mannschaft besteht zu großen Teilen aus talentierten Nachwuchsspielern. Mit 23 Jahren im Schnitt coacht Benjamin Matschke das jüngste Team der Liga.

Das hat, ihm Gegensatz zu vielen anderen Mannschaften, nichts zu verlieren und spielt munter drauflos. Nur knappe Niederlagen gab’s gegen die Titelkandidaten Rhein-Neckar Löwen (23:26) und THW Kiel (27:30). Am vierten Spieltag schlugen die Ludwigshafener den SC DHfK Leipzig überraschend deutlich mit 34:27. Anschließend setzte es drei Niederlagen: 23:29 in Minden, 19:23 zu Hause gegen Erlangen und zuletzt 19:29 in Berlin. Mit einem Sieg gegen den TVB legten die Eulen drei Punkte zwischen sich und den Gegner – und sorgten für noch größere Nöte beim Team von Jürgen Schweikardt.

Der Trainer ist sich der prekären Lagen natürlich bewusst. Allzu demütig indes dürfe sein Team nicht auftreten, sondern „mutig und entschlossen“. Seine Spieler dürften sich vom einen oder anderen Fehler nicht verunsichern lassen. In der Spielvorbereitung unter der Woche lag der Fokus auf der Abwehr. „Die müssen wir wieder stabil kriegen.“ Wie über 60 Minuten hinweg gegen Erlangen sowie jeweils 30 Minuten gegen Hannover und Göppingen. „Wenn wir das schaffen und Jogi Bitter gut hält, haben wir ein gutes Stück geschafft. Und im Angriff dürfen wir nicht zu kompliziert spielen.“

Nur unwesentlich hat sich der Kader der Eulen im Vergleich zur vergangenen Saison geändert. Als Ersatz für den Spielmacher Alexander Feld (zur HSG Wetzlar) kam Dominik Mappes aus Erlangen. Zudem haben sich die Eulen die Junioren-Nationalspieler Max Neuhaus (SC Magdeburg) und Jannek Klein (FC Barcelona) gekrallt.

„Der riesige Vorteil der Eulen ist, dass sie eingespielt sind“, sagt Schweikardt. „Wir müssen nach uns schauen und an unsere Stärken glauben.“ Einstellen muss sich der TVB am Samstag (20.30 Uhr) auf die hitzige Atmosphäre in der 2350 Zuschauer fassenden Friedrich-Ebert-Halle, die Eulen-Fans sprechen ausschließlich von der „Eberthölle“. In der vergangenen Saison endete die Partie dort 23:23, auch im Hinspiel in der Scharrena gab’s keinen Sieger (26:26).

Der TVB wird aller Wahrscheinlichkeit nach mit unverändertem Kader nach Ludwigshafen reisen. Für Dominik Weiß (Zahnoperation) und Rudolf Faluvégi (Ellbogenverletzung) dürfte ein Einsatz noch zu früh kommen. Völlig ausgeschlossen indes ist er nicht.

Info: Für das Spiel gegen die Eulen in Ludwigshafen setzt der TVB Stuttgart am Samstag wieder einen kostenlosen Fan-Bus ein (Spielbeginn 20.30 Uhr). Abfahrt ist um 17.30 Uhr am Vereinsheim in Bittenfeld. Die Stehplatz-Tickets kosten 10,60 Euro. Anmeldungen sind möglich per E-Mail an: marketing@tvbstuttgart.de.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

TVB kooperiert weiterhin mit der Deutschen Bahn AG

Die Deutsche Bahn AG ist eine weitere Spielzeit offizieller Mobilitätspartner des TVB Stuttgart. Auch in der Saison 2019/2020 wird das Bundesligateam somit zu ausgewählten Auswärtsspielen mit der Deutschen Bahn reisen.  

Die DB ist seit der Saison 2018/2019 offizieller Mobilitätspartner des TVB und kooperiert nun das zweite Jahr in Folge mit dem Handball-Bundesligisten.  

Mit dem „Sparpreis Gruppe“ kommt das Team des TVB Stuttgart umweltfreundlich und bequem ans Ziel. Insbesondere für lange Auswärtsfahrten während der Saison, wie beispielsweise nach Leipzig oder Berlin, bietet sich diese Partnerschaft perfekt an.  

„Unsere Mannschaft reiste in der Vergangenheit immer zuverlässig und entspannt durch Deutschland. Wir freuen uns sehr, dies auch weiterhin tun zu können und die DB als Mobilitätspartner an unserer Seite zu haben“, betont Sven Franzen, Geschäftsführer der TVB Handball GmbH, die Bedeutung der Verlängerung dieser Partnerschaft.

Fanbus nach Ludwigshafen

Nach dem enttäuschenden Spiel in Göppingen, brauchen die WILD BOYS die volle Unterstützung der Fans. Deshalb organisiert der TVB für das Auswärtsspiel gegen die Eulen Ludwigshafen am kommenden Samstag, den 05.10.19, einen kostenlosen Fanbus. Abfahrt ist am Samstag wie gewohnt am Vereinsheim Bittenfeld um 17:30 Uhr. Die Stehplatz-Tickets kosten 10,60€.

Anmeldungen per Mail an: marketing@tvbstuttgart.de

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Unser Kreisläufer Zharko Peshevski im Interview

Welche Faktoren waren für dich ausschlaggebend bei der Entscheidung zum TVB zu wechseln?
Zharko: ,,Jeder Profi-Handballer träumt davon eines Tages in der Champions-League oder der Bundesliga zu spielen. Sie ist eine der besten, wenn nicht die beste Liga der Welt. Ich konnte das Angebot nicht ausschlagen.“

Hast du dich in Stuttgart gut eingelebt? 
Zharko: ,,Der Verein und das Umfeld haben wir bei der Eingewöhnung sehr geholfen. Es ist alles hochprofessionell und gut koordiniert. Sowohl meine Mitspieler als auch alle Angestellten des Vereins haben mich sehr gut aufgenommen und mir die Eingewöhnungszeit sehr einfach gemacht. Dafür bin ich ihnen dankbar.“

Gemeinsam mit Rudi, Adam, Elvar und Robert belegt ihr einige Male in der Woche einen Deutschkurs. Fällt es dir schwer die Sprache zu lernen?
Zharko: ,,Für mich persönlich ist es nicht einfach. Ich kam davor noch nie mit der deutschen Sprache in Kontakt. Der Unterricht ist aber sehr wichtig für uns und wir lernen jedes Mal etwas Neues dazu. Ich hoffe, dass ich so schnell wie möglich Fortschritte mache, um auch die Kommunikation zu meinen Mitspielern während des Spiels weiter zu verbessern.“

Welche Ziele hast du mit dem TVB?
Zharko: ,,Unser langfristiges gemeinsames Ziel ist der Klassenerhalt. Aber wir versuchen auch von Spiel zu Spiel uns weiterzuentwickeln und auf lange Sicht gesehen, möchten wir uns jede Saison natürlich verbessern.“

Gegen Minden hast du dein erstes Heimspiel gemacht. Jetzt steht das erste Spiel in der Porsche-Arena an. Wie sehr freust du dich?
Zharko: ,,Das Spiel gegen Minden hat mir die Atmosphäre in Stuttgart schon eindrucksvoll vor Augen geführt. Ich bin schon sehr gespannt, wie die Stimmung in der Porsche-Arena sein wird. Es ist eine riesige Ehre in diesen großartigen Hallen spielen zu dürfen.“

Auf welchen Gegner / Hallen freust du dich in der Bundesliga ganz besonders?
Zharko: ,,In der Bundesliga kann man sich auf jedes Spiel nur freuen. Gerade für mich, der aus dem Ausland kam und neu in der Liga ist, wird jedes Spiel zu einer Prüfung. Ich genieße einfach jeden Moment hier.“

Stimmen zum Göppingen-Derby

Jürgen Schweikardt: Die Niederlage ist sehr bitter für uns, weil das einfach keine gute Leistung von uns heute war. Wir haben nach dem Pokalsieg am Mittwoch gehofft, anknüpfen zu können. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben anfangs die Nervosität Göppingens gespürt und zu unserem Vorteil gemacht. Nach der Halbzeit wurden wir auch in der Abwehr auch deutlich schwächer, weshalb die Göppinger am Ende so deutlich davon ziehen konnten.

Hartmut Mayerhoffer: Es war von uns ein starkes Spiel, bis auf die schon angesprochenen ersten 10 Minuten. In dem Moment, wo wir es geschafft haben, speziell die Rückraumschützen früher zu attackieren, haben wir Sicherheit gewonnen und konnten so einige Fehler provozieren. Heute hat jeder Spieler meines Teams auf dem Spielfeld eine gute Leistung gezeigt.

Samuel Röthlisberger: Wir sind eigentlich richtig gut ins Spiel gekommen, verteidigen sehr gut in der ersten Halbzeit, bekommen aber irgendwie ein paar unnötige Tore. In der zweiten Halbzeit haben wir es einfach nicht mehr geschafft in der Verteidigung auf das Level zu kommen, welches wir spielen können und auch in der ersten Halbzeit gespielt haben. Göppingen spielte dann einfach clever, machte sichere Tore und war somit am Ende auch verdienter Sieger. Die nächsten zwei Spiele werden extrem wichtig für uns, deshalb wollen wir uns so schnell wie möglich darauf fokussieren.