TVB sammelt zwei wichtige Punkte

Der TVB Stuttgart gewinnt gegen den direkten Konkurrenten aus Nordhorn-Lingen. Mit voller Bank empfing der TVB Stuttgart die Gäste in der SCHARRena.

Nach drei Spielminuten fiel das erste Tor für den TVB durch David Schmidt. Durch einen Strafwurf erhöhte Patrick Zieker auf 2:0. Doch auch Nordhorn gelangen nun Treffer und so zeigte die Anzeigetafel 5:2 nach elf gespielten Minuten. Erneut netzte Zieker vom 7-Meter-Strich zum 6:3 ein. Nach schönem Kreisanspiel brachte Manuel Späth brachte den TVB erstmals mit fünf Toren in Führung. Aufgrund einer starken Abwehrleistung der Stuttgarter stand es nach 23 Minuten 10:4 für den TVB. Robert Weber konnte per Strafwurf verkürzen. Mit seinem sechsten Treffer brachte Zieker den TVB zwei Minuten vor der Halbzeit erneut mit sechs Toren in Führung. 13:8 zeigte die Anzeigetafel zur Halbzeit.

Der TVB schloss an seine Leistung der ersten Halbzeit nahtlos an und baute die Führung durch Zieker und Sascha Pfattheicher zum 16:8 aus. Weber verkürzte durch seinen Doppelschlag auf fünf Tore. Aus einer stabilen Abwehr und guter Torhüterleistung konnte der TVB die Führung durch Weiß in der 39. Spielminute auf sieben Tore ausbauen. Stuttgart zog das Tempo im Angriffsspiel an und erhöhte zum 21:11 und weiter auf 25:13 in der 48. Spielminute.

Die Gäste nutzten die letzten zehn Minuten, um auf 26:20 heranzukommen. Nach Abpfiff zeigte die Tafel ein 29:24 für den TVB. Damit gewann der TVB verdient das erste Ligaspiel in dieser Saison vor heimischer Kulisse mit einem stark aufspielenden Zieker (11 Tore).

Schicksalsspiel? Nein, ein „äußerst bedeutendes“

Nein, der Handball-Erstligist TVB Stuttgart wird sein Team nicht vorzeitig abmelden, sollte es auch gegen den Tabellenletzten und Aufsteiger HSG Nordhorn-Lingen am Sonntag (13.30 Uhr) in der Scharrena nicht mit dem zweiten Saisonsieg klappen. „Die Welt wird sich dann auch am Montag noch weiterdrehen“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. „Aber wir wissen natürlich auch, dass wir vor einem äußerst bedeutenden Spiel stehen.“ Und vor einem mentalen und körperlichen Stresstest, schließlich wird die Partie am Sonntag die erste von fünf sein binnen 15 Tagen.

Eine schwierige Saison hatten die Verantwortlichen des TVB angesichts des radikalen Umbruchs und des Verletzungspechs befürchtet. Dass der TVB nach dem 14. Spieltag aber auf einem Abstiegsplatz stehen könnte, damit war nicht zu rechnen. Dies könnte passieren, falls das Team von Trainer Jürgen Schweikardt am Sonntag die neunte Saisonniederlage einstecken muss.

„Wir beschäftigen uns aber jetzt nicht damit, was sein wird, wenn wir gewinnen oder verlieren“, sagt Schweikardt. „Wir konzentrieren uns auf die Aufgabe.“ Von der Papierform her sei der TVB sicherlich der Favorit. Doch es sei jedem bewusst, dass Nordhorn kein Gegner sei, „den wir einfach so im Vorbeigehen schlagen können“.

Nach der Insolvenz und zehn Jahren in der zweiten Bundesliga ist mit der HSG Nordhorn-Lingen ein Traditionsclub zurück in der höchsten Liga. Eine ganze Reihe von Weltstars trugen einst das Trikot der Niedersachsen – unter anderem Holger Glandorf, Tobias Karlsson, Ola Lindgren, Börge Lund, Bjarte Myrhol, Ljubomir Vranjes oder Steffen Weinhold.

In der vergangenen Saison überholte die HSG den bis dahin Zweitplatzierten HSC Coburg dank eines beeindruckenden Endspurts. Großartige Veränderungen im Kader gab’s nicht, die Nordhorner verstärkten sich klug: Der österreichische Nationalspieler und Rechtsaußen Robert Weber (vom SC Magdeburg) gehörte jahrelang zu den besten Torschützen in der Bundesliga. Der Weißrusse Anton Prakapenia ist ein abwehrstarker Rückraum-Allrounder, für den Kreis kam der Slowake Dominik Kalufat.

Der Großteil des Teams ist eingespielt und erfahren. Gleich sieben Spieler stehen noch im Kader, die zu Zweitligazeiten auf den TVB trafen. Beispielsweise die niederländisch/tschechische Flügelzange Nicky Verjans/Pavel Mickal, der Torhüter Björn Buhrmester, Patrick Miedema, Luca de Boer und Alexander Terwolbeck.

Einen überraschenden kurzfristigen Wechsel gab’s nur zwei Wochen vor dem Saisonstart auf der Trainerbank: Aus gesundheitlichen Gründen trat Heiner Bültmann zurück, dafür kam der ehemalige isländische Nationalcoach Geir Svensson.

Zu Beginn der Spielzeit hatten die Nordhorner die für einen Neuling üblichen Anpassungsprobleme und kassierten zum Teil deutliche Niederlagen. Beim 25:26 in Erlangen am siebten Spieltag schnupperten sie zum ersten Mal an einem Punkt. Eine Woche später war’s dann so weit mit dem 33:30-Sieg gegen Leipzig. Erwartungsgemäß nichts zu holen gab’s in Kiel (23:31), wobei die HSG die Zebras 30 Minuten lang ärgerte (13:14). Dann hatte die HSG zweimal Pech beim 25:26 gegen Minden und 29:30 in Hannover. Zuletzt war das Team allerdings wieder chancenlos (24:34 gegen Berlin, 12:19 in Ludwigshafen, 20:29 gegen die SG Flensburg-Handewitt).

„Wir sind gewarnt vor Nordhorn“, sagt Schweikardt. Immerhin habe sich die HSG in der zweiten Liga durchgesetzt, der sechstbesten Liga der Welt. Nordhorn sei es in den ersten Saisonspielen oft ähnlich ergangen wie dem TVB: Es habe gut, aber erfolglos gespielt. Bei allem Respekt vor dem Gegner sagt der TVB-Trainer aber auch: „Wir haben schon oft gezeigt, wozu wir imstande sind. Wir möchten jetzt endlich unsere Leistungen mit Punkten belohnen.“

Der TVB wird am Sonntag voraussichtlich in Bestbesetzung antreten. Robert Markotic, der in Mannheim aufgrund von Knieproblemen pausierte, ist wieder ins Training eingestiegen. Adam Lönn plagt sich mit einer Fersenprellung herum. Schweikardt hofft, dass der Schwede dennoch auflaufen kann. Ihn braucht der TVB nicht nur im linken Rückraum, sondern auch an der Seite von Samuel Röthlisberger, Manuel Späth oder Dominik Weiß im Mittelblock.

Karten im Vorverkauf für die TVB-Spiele gibt es wie immer bei Easy-Ticket.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

HANDBALL HILFT!: Versteigerung einmaliger Handball-Erlebnisse für den guten Zweck!

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Auch dieses Jahr sind wieder exklusive Spieltagserlebnisse mit VIP-Extras und Begegnungen mit

den Profis im Angebot der bereits traditionell gewordenen HANDBALL HILFT!-Auktionen. Jeder Handballinteressierte wird in der langen Liste der rund 70 Versteigerungen fündig werden. Über den Zugang zu sonst verschlossenen Bereichen hinter den Kulissen und persönliche Begegnungen mit Stars hinaus, sind bei den Auktionen häufig Unikate wie beispielsweise handsignierte Handball- Schuhe und -Trikots inklusive.

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Torhüter beziehungsweise Torhüterinnen sollten sich zudem die Auktion von Bayer 04 Leverkusen nicht entgehen lassen: Die Handball-Damen laden zu einem Torwarttraining unter Leitung von Andreas Thiel ein. Und beim TUSEM Essen steht der Höchstbietende bei einem Freundschaftsspiel gleich selbst auf der Platte! Im Rahmen von zwei Auktionen der EHF haben Handballfans die Möglichkeit, jeweils ein Wochenende als Special Guest des VELUX EHF FINAL4 2020 zu ersteigern und hier unvergessliche Eindrücke zu sammeln.

Die Erlöse der Auktionen gehen vollständig an die Deutsche Krebshilfe. Der Erfolg der größten Charity-Initiative des deutschen Handballs ist beeindruckend – und jeder Bieter trägt seinen Teil zu diesem Erfolg bei!

Alle Auktionen sind unter www.handball-hilft.de zu finden. 

Quelle: Pressemitteilung „HANDBALL HILFT!“

Starker TVB verpasst die Überraschung hauchdünn

Nur haarscharf ist der Handball-Erstligist TVB Stuttgart an einer faustdicken Überraschung vorbeigeschrammt: Mit 32:33 (14:14) unterlag das Team von Trainer Jürgen Schweikardt in einem engen Match beim Titelanwärter Rhein-Neckar Löwen und zeigte sich nach dem dürftigen Auftritt in der Vorwoche stark verbessert. Am Ende machte das kongeniale Löwen-Duo Andy Schmid/Jannik Kohlbacher den Unterschied: 18 Tore gingen auf das Konto des Spielmachers und des Kreisläufers.

Es hat nicht viel gefehlt zum ersten Punktgewinn im zwölften Duell des TVB mit den Rhein-Neckar Löwen. Es wäre ein ganz wichtiger Zähler gewesen angesichts der Kunde, die den TVB kurz nach Spielschluss erreichte: Die Eulen Ludwigshafen nahmen aus Balingen beim 25:25 einen Punkt mit nach Hause. Das bedeutet, nach Pluspunkten stehen die Stuttgarter gleichauf mit den Eulen und dem TBV Lemgo auf einem Abstiegsrang – womit der Partie gegen den Letzten HSG Nordhorn-Lingen am Sonntag (13.30 Uhr) in der Scharrena noch mehr Bedeutung zukommt.

Die Leistung, die der TVB vor 6523 Fans in der Mannheimer SAP-Arena zeigte, muss ihm aber Mut machen vor dem Abstiegsduell. Gegenüber dem enttäuschenden Spiel gegen den Bergischen HC waren die Stuttgarter nicht wiederzuerkennen. Der hohe Favorit musste bis kurz vor Schluss um den Sieg zittern.

Dabei hatte der TVB, der ohne den angeschlagenen Robert Markotic antreten musste, keinen guten Start erwischt. Mit seinem 100. Ligatreffer in dieser Saison erzielte Uwe Gensheimer nach neun Minuten das 5:2 für die Löwen. Der TVB agierte im Angriff zu behäbig und drucklos und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits sechs Chancen versiebt.

Die Gäste stabilisierten sich allerdings rasch. Ein Tor vom Kreis durch Zarko Pesevski, zwei klasse Kontertreffer des starken Rechtsaußen Tim Wieling – und binnen zwei Minuten hatte der TVB zum 5:5 ausgeglichen. David Schmidt brachte sein Team mit 6:5 in Führung (13.). Die Löwen hatten große Probleme mit der TVB-Deckung, die sehr gut antizipierte und die Anspiele an den Kreis häufig unterband. Herausragend agierte dabei der Mittelblock mit Samuel Röthlisberger und Adam Lönn. Auch Rudi Faluvégi hatte den Löwen-Routinier Alexander Petersson auf der Halbposition sehr gut im Griff. Im Angriff indes fehlte dem Ungarn das Wurfglück, da agierte er oft auch etwas zu überhastet.

Nach 18 Minuten führte der Außenseiter mit 9:7 – der Löwen-Trainer Kristján Andrésson bat zur Auszeit und brachte mit Romain Lagarde und Niclas Kirkelokke zwei neue Rückraumspieler. Der Franzose traf zwar gleich zweimal, der TVB blieb aber fokussiert. Er ließ sich auch von den zwischenzeitlichen Rückständen (9:11, 11:13, 12:14) nicht aus der Ruhe bringen.

Nach einer Auszeit kam der TVB zurück ins Spiel: Mit einem Doppelpack sorgte Wieling für den 14:14-Halbzeitstand. Das Remis hatte sich der TVB dank seiner bemerkenswerten Defensivleistung verdient. Die Offensive indes hielt da nicht ganz Schritt, sonst wäre vielleicht sogar mehr möglich gewesen zur Pause.

Der Start in die zweiten 30 Minuten war von vielen Fehlern auf beiden Seiten und Hektik geprägt. Nach der 15:14-Führung musste der TVB zunächst wieder einem knappen Rückstand hinterherrennen. Der TVB hatte Mühe im Positionsangriff, der siebte Feldspieler sollte nach einer Auszeit beim 18:20 aus Sicht des TVB bessere Lösungen bringen. Und tatsächlich funktionierte diese Taktik sehr gut – auch, weil der inzwischen auf die Spielmacherposition gerückte Max Häfner eine sehr gute Partie zeigte.

Die Gäste ließen die Löwen nicht enteilen, kämpften immer wieder verbissen um den Anschluss. Erst Mads Mensah Larsen ließ die Mannheimer mit seinem Treffer zum 25:22 (45.) wieder etwas aufatmen. Entschieden indes war das Derby längst noch nicht: Röthlisberger verkürzte auf 25:26 (48.). Mit zunehmender Spieldauer jedoch hatten die Gäste Probleme, das Duo Schmid/Kohlbacher unter Kontrolle zu bekommen. Letzterer überlistete Johannes Bitter mit seinem siebten Tor mit 28:25 (50.). Doch auch jetzt gab sich der TVB noch nicht geschlagen. Er nervte die Löwen weiter. Das lag auch am TVB-Keeper, der in der Schlussphase das zuvor verlorene Duell mit Andreas Palicka mit spektakulären Paraden ausgeglichen gestaltete und sein Team im Spiel hielt.

Vom 25:29-Rückstand (52.) robbten sich die Gäste mit drei Toren in Folge zum 28:29 heran (55.). Zwei mutige Würfe von Häfner zum 29:30 und 30:31 (57.) brachten den Favoriten ins Wanken. Der vielleicht weltbeste Spielmacher Schmid musste es schließlich richten für die Löwen. Nach einem Doppelschlag des Schweizers zum 33:30 war die Partie eineinhalb Minuten vor dem Ende durch. Die Tore von Patrick Zieker und Adam Lönn zum 32:33 kamen zu spät.

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (10), Gensheimer (6/2), Kirkelokke, Lagarde (2), Tollbring, Abutovic, Larsen (4), Fäth, Groetzki, Guardiola, Petersson (2), Nielsen (1), Ganz, Kohlbacher (8).

TVB Stuttgart: Bitter, Lehmann; Häfner (4), Asgeirsson, Weiß (1), Faluvégi (2), Späth, Lönn (5), Röthlisberger (1), Zieker (6/4), Pfattheicher, Pesevski (3), Schmidt (5), Wieling (5).

Knappe Niederlage in Mannheim

Die Löwen kamen besser in die Partie und gingen schnell mit vier Toren in Führung, was unter anderem der mangelnden Beweglichkeit im Angriffsspiel des TVB zuzuschreiben war. Doch dann ließen die Mannheimer nach und auch die WILD BOYS fanden ins Spiel, weshalb nach zwölf Minuten die erste Führung für den TVB auf der Anzeigetafel stand. 

Nach der ersten Auszeit von Löwen-Trainer Kristjan Andresson in der 18. Minute wurde der TVB zu fahrlässig in der Abwehr, was die Gastgeber ausnutzen konnten und einen 5:1 Lauf hinlegten. Auch Schweikardt nahm gute zehn Minuten nach Andresson seine erste Auszeit und appellierte an seine Mannschaft, sich jetzt nicht abhängen zu lassen. Die Worte des Stuttgarter Trainers zeigten ihre Wirkung und so ging es mit einem Spielstand von 14:14 in die Pause. 

Bitter parierte den ersten Wurf der Mannheimer in der zweiten Hälfte und der TVB nutzte die Gelegenheit, um direkt das erste Mal im zweiten Abschnitt in Führung zu gehen. Doch die Stuttgarter konnten diese Führung nicht lange halten und so gelang es den Löwen in der 45. Minute mit drei Toren in Führung zu gehen. 

Der TVB schaffte es dann in der Schlussphase nicht mehr auszugleichen oder gar in Führung zu gehen, da vor allem Andy Schmid (10 Tore) und Jannik Kohlbacher (8 Tore) nicht verteidigt werden konnten. Am Ende stand also eine knappe Niederlage (33:32) zu Buche.

Die Stimmen zum 33:32 in Mannheim

Jürgen Schweikardt: „Ich glaube, dass wir zwischen der 40. Minute und der 57. Minute nicht mehr so gut verteidigt haben, wie im Rest des Spiels. Wir machen viele eigene Tore, bekommen es hinten aber nicht mehr verteidigt. Die Löwen haben eine unglaubliche Qualität! Wir haben super gekämpft, so wie wir es uns vorgenommen haben. Leider reicht es aktuell nicht zu genug Punkten.“

David Schmidt: „Es sind Kleinigkeiten, die heute gefehlt haben. Die Löwen haben am Ende so gut wie alles getroffen. Jogi hat einige Male gut gehalten, aber am Ende sollte es einfach nicht sein. Ich finde, wir hätten uns den Punkt heute durchaus verdient.“

Schwierige Mission bei Mannheimer Weltauswahl

Die Rhein-Neckar Löwen zählen zu den heißesten Titelkandidaten / „Wir fahren ambitioniert hin und wollen uns wehren“, sagt der TVB-Trainer Schweikardt

Siebenmal noch haben die Erstliga-Handballer des TVB Stuttgart in diesem Jahr die Gelegenheit, Punkte zu sammeln im Kampf gegen den Abstieg. Beim zweimaligen Deutschen Meister und Titelanwärter Rhein-Neckar Löwen am Sonntag (16 Uhr) stehen die Chancen eher schlecht – es sei denn, die Löwen halten eine längere Siesta.

Es kommt einiges zu auf den TVB im Restjahr. Fünf der sieben Stuttgarter Gegner bis zur Spielpause im Januar stehen derzeit in der Tabelle unter den ersten sieben. Zudem ist das Team von Trainer Jürgen Schweikardt im Dezember binnen 15 Tagen gleich fünfmal im Einsatz.

Der November endet mit einer Partie, in der sich der TVB nicht viel ausrechnen darf. Schließlich geht’s zum zweimaligen Deutschen Meister. Nach dem – etwas enttäuschenden – vierten Platz in der vergangenen Saison werden die Löwen in dieser Spielzeit wieder als heißer Titelkandidat gehandelt. Vom besten Löwen-Kader aller Zeiten gar war im Vorfeld die Rede – weil sich die Mannheimer hervorragend verstärkt haben.

Mit Uwe Gensheimer kehrte einer der weltbesten Linksaußen an seine alte Wirkungsstätte zurück, für den Rückraum kamen die Nationalspieler Romain Lagarde (Frankreich) und Niclas Kirkelökke (Dänemark) hinzu. Wie stark der Kader in der Spitze und Breite besetzt ist, zeigen die Personalplanungen für die nächste Saison: Mads Mensah Larsen (SG Flensburg-Handewitt) und Gedeon Guardiola (TBV Lemgo) werden die Löwen verlassen. Bis auf den jungen Rechtsaußen Tim Ganz ist jeder Löwe international erprobt.

Das Torhüter-Gespann Mikael Appelgren/Andreas Palicka zählt zum Besten, was die Liga zu bieten hat. Andy Schmid ist einer der weltbesten Spielmacher, der isländische Linkshänder Alexander Petersson ist auch mit 39 Jahren noch Weltklasse. Für die deutsche Nationalmannschaft laufen Steffen Fäth, Patrick Groetzki und Jannik Kohlbacher auf.

„Die Löwen sind zweifellos super besetzt“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. Mit den acht Minuspunkten seien sie voll dabei im Titelrennen, das so offen wie schon lange nicht mehr ist: Nur zwei Zähler trennen den Ersten Flensburg vom Siebten Berlin.

Wie der TVB, so mussten auch die Löwen mit einem ungewöhnlichen Auftaktprogramm klarkommen: In den ersten 13 Spielen traten sie gleich neunmal auswärts an. Dennoch kamen sie mit 10:2 Punkten sehr gut in die Saison, setzten sich unter anderem bei den heimstarken Magdeburgern durch (32:28). Nach einer kurzen Durststrecke (29:29 in Erlangen, 29:29 in Hannover und 22:23 in Berlin) überzeugte das Team des neuen Trainers Kristjan Andresson wieder. Es zwang den Mitfavoriten Kiel mit 26:25 in die Knie, holte in Leipzig die Punkte (29:28) und zog am Mittwoch mit dem souveränen 29:17-Sieg gegen den weißrussischen Rekordmeister SKA Minsk ungefährdet in die Gruppenphase des EHF-Pokals ein.

Die Aussichten, mit einem Erfolgserlebnis aus Mannheim zurückzukehren, sind also nicht gut für den TVB. „Wir fahren ambitioniert hin und wollen uns mit allen Kräften wehren“, sagt Schweikardt. „Wenn wir einen guten Tag erwischen, tun sich alle Mannschaften gegen uns schwer.“ Das hätten die Spiele in Magdeburg und gegen Flensburg gezeigt. Sollte die Sensation ausbleiben, wünscht sich der Trainer zumindest ein gutes Spiel. „Wir müssen unsere Sicherheit zurückgewinnen.“ Vor der eminent wichtigen Partie gegen die HSG Nordhorn-Lingen am Sonntag in einer Woche kann dies nicht schaden.

Der TVB wird voraussichtlich in Bestbesetzung antreten. Samuel Röthlisbergers Muskelverspannung dürfte bis Sonntag auskuriert sein.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Manuel Späth verlässt den TVB Stuttgart

Der TVB Stuttgart wird den zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit Kreisläufer Manuel Späth nicht verlängern.

Damit verlässt der Routinier den TVB nach drei Jahren. Der 34-Jährige absolvierte bislang 80 Bundesliga-Spiele und erzielte dabei 118 Tore für den TVB. Insgesamt stand der zwei Meter große Kreisläufer 451 Mal in der HBL auf der Platte und verbuchte in diesem Zeitraum 888 Tore. 2011, 2012, 2016 und 2017 gewann er mit Frisch Auf! Göppingen den EHF-Pokal. Außerdem ist Späth 38-maliger deutscher Nationalspieler (38 Tore).  

Seit dieser Saison ist der Kreisläufer nach Johannes Bitter zweiter Kapitän der WILD BOYS. Seine Position nimmt Samuel Röthlisberger ein, der gemeinsam mit Zarko Pesevski das Kreisläufer-Duo in der nächsten Saison bilden wird.  

„Samu ist ein junger und talentierter Spieler, der sich vor allem in der Abwehr in den letzten beiden Jahren großartig entwickelt hat und auch im Angriff das Potenzial besitzt, um sich langfristig zu etablieren. Daher kann ich die Entscheidung des Vereins nachvollziehen, auch wenn ich der Meinung bin, dass ich der Mannschaft nach wie vor hätte weiterhelfen können. Ich fühle mich noch topfit und freue mich nun auf eine neue Herausforderung nach dieser Saison. Ob ich dann jedoch weiterhin professionell Handball spiele oder ob ich den Fokus auf den Einstieg ins Berufsleben lege, werde ich jetzt in Ruhe zusammen mit meiner Familie entscheiden. Zunächst aber werde ich alles dafür geben, dass wir unsere gemeinsamen Ziele erreichen und ich mich im Sommer erfolgreich nach drei schönen Jahren beim TVB verabschieden kann“, so Kreisläufer Manuel Späth.
 
„Diese Entscheidung ist keine gegen Manuel Späth, sondern für Samuel Röthlisberger, dem für uns die Zukunft gehört und von dem wir uns erhoffen, dass er auch im Angriff mehr Anteile übernimmt. Trotz Allem fällt so eine Entscheidung nicht leicht. Manuel hat aber mit seiner Art und Weise, wie er diese Entscheidung aufgenommen hat, bewiesen, dass er nicht nur auf, sondern auch neben dem Spielfeld, ein absoluter Vollprofi ist. Er lässt auch mit seiner Leistung im Training keinen Zweifel daran, dass er bis zur letzten Sekunde alles für den Verein geben wird. Das ist jetzt noch kein Abschied, wir haben noch ein halbes Jahr vor uns und ein gemeinsames Ziel, das wir erreichen möchten“, betont Jürgen Schweikardt.

TVB mit Sondertrikot gegen Leipzig

Der TVB Stuttgart hat in Kooperation mit der Zigeunerinsel Stuttgart ein Karnevalstrikot entworfen, in dem die Mannschaft beim Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig im Februar in der Porsche-Arena einmalig auflaufen wird.

Damit spielt der Handball-Bundesligist zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in einem Karnevalstrikot. Das gelb-schwarze Kempa-Trikot der Feldspieler ist an die Husarenuniform der Zigeunerinsel angelehnt. Beim roten, und somit klar vom Spielertrikot zu unterscheidenden Torwarttrikot, wurden zusätzlich noch die Ornamente an Ärmeln und am Bund eingearbeitet. Das Trikot wurde in Anlehnung an das Ornat des Barons designed.

Zusätzlich zum Logo des TVB Stuttgart ist auf der Mitte des Trikots das Vereinswappen der Zigeunerinsel Stuttgart abgebildet. Der Schriftzug „Gesellschaft Zigeunerinsel Stuttgart 1910 e.V.“ läuft zusätzlich über das Nackenband. Mit diesem Trikot werden beide Vereine ihrer Tradition gerecht und unterstreichen ihre enge und vertrauensvolle Beziehung zueinander.

„Wir versuchen Profisport und Kultur in Stuttgart und über die Landesgrenze hinaus bekannt zu machen. Das gelingt nur, wenn Vereine zusammenarbeiten und neue, teilweise auf den ersten Blick auch ungewöhnliche Wege gehen. Das Karnevalstrikot ist eine absolute Einmaligkeit in der stärksten Handballliga der Welt, und zeigt zu was Vereine mit vielen ehrenamtlichen Helfern und Aktiven in der Lage sind“, sagt der Vizepräsident der Gesellschaft Zigeunerinsel Jens Bauer.

„Wir sind stolz auf dieses einmalige Trikot, welches die Wild Boys im Rahmen des Faschingsspieltages gegen Leipzig im Februar, tragen werden. Diese Aktion unterstreicht unsere vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit mit dem ältesten Bürgerverein im Stuttgarter Westen, der Gesellschaft Zigeunerinsel“, erklärt Philipp Klaile, Leiter Vertrieb und Kommunikation des TVB Stuttgart.

Das Trikot gibt es für alle Fans unter http://bit.ly/TVBShop


Rudi Faluvégi im Interview

Rudi, du bist Anfang der Saison mit deiner Familie nach Stuttgart gezogen, um dich dem TVB anzuschließen. Was ist dein Eindruck von deiner neuen Heimat und dem TVB?

Meine Familie und ich sind sehr glücklich darüber hier zu sein. Beim TVB läuft alles sehr gut! Die Leute sind offen und sympathisch, also fiel es mir leicht mich zu integrieren. Stuttgart und die Region sind schön und optimal für Familien wie uns. Wir genießen unser neues Leben hier.

Du bist ein Spieler mit internationaler Erfahrung, hast unter anderem schon in der Champions League und für die ungarische Nationalmannschaft gespielt. Du hast dich jetzt bewusst einem Verein angeschlossen, von dem du wusstest, dass er gerade zu Beginn der Saison eine schwere Phase nach dem Umbruch durchmachen wird. Was waren deine Beweggründe, diesen Schritt dennoch zu wagen?

Naja, viele stellen mir diese Frage. Auch wenn ich viel Erfahrung habe, wollte ich mich natürlich weiterentwickeln. Das Projekt des TVB fand ich von Anfang an sehr interessant und es war mir auch sehr wichtig, dass die Verantwortlichen großes Vertrauen in mich hatten. Es stört mich überhaupt nicht, dass wir noch an uns arbeiten müssen. Das ist eine neue Mannschaft und ich bin hier, um mich gemeinsam mit ihr zu entwickeln.

Deine Schwester spielt ebenfalls äußerst erfolgreich Handball. Wurde euch das Talent in die Wiege gelegt?

Vielen wissen überhaupt nicht, dass ich sogar noch eine weitere kleine Schwester habe. Sie ist Künstlerin und das eigentliche Megatalent der Familie. Meine Schwester Dorottya, die ebenfalls Handball spielt, und ich befinden uns beide aber da wo wir sind, weil wir hart dafür gearbeitet und unser Ziel nie aus den Augen verloren haben. Das ist unsere Mentalität und die haben wir von unserem Vater!

Während des Trainingslagers hast Du deine Mannschaftskollegen mit deinem außergewöhnlichen Gesangstalent überrascht. Woher kommt diese Gabe?

Wir sollten das nicht übertreiben! (lacht) Musik ist sehr wichtig für mich. Wer weiß, vielleicht wäre ich ohne Handball Musiker geworden. Das ist schon witzig, wenn ich mir das vorstelle: Hätte ich die Zeit, die ich mit Handball verbracht habe, in die Musik investiert… Wahrscheinlich hätten wir uns bei Rock am Ring getroffen. (lacht) Aber jetzt ist die Musik nur ein sehr wichtiges Hobby, mit dem ich meine Frau nerven kann.

Lange mussten die Fans auf dich warten, endlich stehst Du wieder für den TVB auf der Platte. Auf was darf sich Stuttgart freuen?

Ich freue mich, dass dieser Tag endlich gekommen ist. Stuttgart darf sich über noch einen Spieler, der mit Leidenschaft und viel Energie in die Mannschaft kommt, freuen. Mit der Zeit werden auch die guten Ergebnisse kommen. Ich werde alles dafür geben.