Die Stimmen nach der Niederlage gegen die Recken

Jürgen Schweikardt: „Die Höhe des Ergebnisses haben wir uns am Ende in den letzten 10 Minuten selber zuzuschreiben. In der ersten Halbzeit hat man gemerkt, dass heute nicht unser bester Tag ist. Wir haben viele Chancen liegen gelassen und sind deshalb mit einem Rückstand in die Pause gegangen, was nicht hätte sein müssen. Die zweite Hälfte beginnt nicht gut, wir haben aber dann sogar nochmal die Chance auf drei Tore ranzukommen, bis dahin war auch noch alles in Ordnung, aber das wir dann so zusammenbrechen in den letzten 20 Minuten, können wir so nicht stehen lassen.“

Antonio Carlos Ortega: „Ich glaube, das heute war ein super Spiel vor ausverkauftem Haus. Wir hatten viele dumme Aktionen in der ersten Halbzeit. Aber wir haben von der Leistung und Erfahrung von Lesjak profitiert. In drei Tagen erwartet uns ein schweres Spiel in Minden!“

TVB verliert Weihnachtsspiel in Hannover

Der TVB war an diesem zweiten Weihnachtsfeiertag  bei der TSV Hannover-Burgdorf in der TUI Arena zu Gast. Schmidt, welcher zuletzt gegen den THW Kiel aufgrund einer Wadenverletzung gefehlt hatte, war wieder mit von der Partie. Schweikardt musste jedoch weiterhin auf Adam Lönn verzichten und auch Pfattheicher, der zwar mit nach Hannover gereist war, sich aber eine Sprunggelenksverletzung zugezogen hatte, stand nicht zur Verfügung. 

Hannover startete mit Ballbesitz in die Partie, den Olsen durch einen Schlagwurf direkt in das erste Tor ummünzen konnte. Doch auch dem TVB gelang es durch ein Tor von Späth den ersten Angriff erfolgreich zu gestellten. Die erste Führung für Stuttgart gelang nach 4 Minuten durch Schmidt, dieser fing den Ball in der Abwehr ab und netzte dann auch vorne ein. 

Durch mehrere Fehler im Angriff der Gäste bekamen die Recken nach 11 Minuten erstmals die Chance mit 3 Toren davonzuziehen, welche sie nutzen konnten. Zieker gelang mit seinem Treffer zum 5:3 in der 12. Minute sein 100. Treffer in dieser Bundesligasaison. Nachdem der Recken-Torhüter Lesjak einen Steilpass von Bitter auf Zieker mitten auf dem Feld abgefangen hatte, konnten die Gastgebern auf 10:5 stellen und somit das erste Mal mit 5 Toren in Führung gehen. Auch Bitter gelang es kurz vor der Pause einen Ball in Mitten des Feldes abzufangen, die Stuttgarter konnten den darauffolgenden Angriff jedoch nicht mehr in ein Tor verwandeln, weshalb es mit 13:8 in die Pause ging. 

Die zweite Halbzeit begann mit Ballbesitz Stuttgart, doch direkt der erste Wurfversuch wurde von Lesjak gehalten, was im Gegenzug + 6 Tore für Hannover hieß. Röthlisberger unterband in der 35 Minute einen Recken-Angriff und setzte daraufhin Zieker in Szene, welcher den TVB wieder auf 15:11 ran brachte. 

In der folgenden Phase gelang den Stuttgartern kein sauberer Angriff mehr, was auch mit den vielen Paraden von Hannover-Torhüter Lesjak zu tun hatte. Die Gastgeber wussten dies auszunutzen, weshalb sie nach 44 Minuten das erste Mal mit 10 Toren in Führung gingen. Nach 7 Minuten ohne Tor für den TVB traf Faluvegi kurz darauf zum 24:14. 

In den letzten 10 Minuten gelang es dem Team um Jürgen Schweikardt dann nicht mehr, noch mal ranzukommen. Es folgte eine erneut längere Phase ohne Tor für die Stuttgarter, welche von Schmidt mit seinem Tor zum 32:19 Endstand beendet wurde. 

Am Sonntag empängt der TVB die Füchse Berlin. Im Vorfeld der Partie haben Besucher von 12.00 Uhr an die Möglichkeit, vor dem Eingang der Porsche-Arena ihre alten Jacken oder Mäntel – in gutem Zustand – im Tausch gegen ein Ticket für das erste Heimspiel im neuen Jahr am 09. Februar 2020 in der Porsche-Arena gegen den SC DHfK Leipzig abzugeben.

Die Aktion ist begrenzt auf 50 Tickets. Die zur Verfügung gestellten Jacken werden von einer Gruppe Freiwilliger auf dem Platz vor der Leonhardskirche in Stuttgart, in welcher jährlich die Vesperkirche stattfindet, an Obdachlose gespendet.

TVB beim Überraschungs-Titelkandidaten

Während die meisten Sportler längst den Weihnachtsurlaub angetreten haben, müssen die Erstliga-Handballer die letzten Körner zusammenkratzen. Zweimal noch in diesem Kalenderjahr muss der TVB Stuttgart ran – und das auch noch gegen Top-Clubs. Am zweiten Feiertag geht’s zum Überraschungsteam nach Hannover, drei Tage später kommen die Füchse Berlin in die ausverkaufte Porsche-Arena.

Was ist das für eine verrückte Bundesliga-Saison? Prognosen sind kaum möglich, die vermeintlichen Underdogs drehen den Etablierten Woche für Woche eine lange Nase. Vergangenen Donnerstag zwang der Vorletzte Eulen Ludwigshafen den Deutschen Meister SG Flensburg-Handewitt in die Knie, wodurch sich das Polster des TVB Stuttgart auf die Abstiegsplätze von sechs auf vier Punkte verringerte.

Am Sonntag blamierte das Mittelfeldteam HSG Wetzlar den Spitzenreiter THW Kiel, ließ den Zebras in deren Halle beim 27:20-Sieg keine Chance. Weil auch der TBV Lemgo und der TSV GWD Minden gewannen, sind die Teams im letzten Tabellendrittel vor Weihnachten noch kuscheliger zusammengerückt. „Es ist unglaublich“, sagt der Stuttgarter Trainer Jürgen Schweikardt. „Uns bleibt gar nichts anderes übrig, als weiterzumachen und auch zu punkten.“

Im besten Fall noch 2019. Nach der Niederlage gegen Kiel hatte der TVB nun zehn Tage Zeit, die Akkus wieder aufzuladen. Ob sie indes stark genug sein werden, um mit dem Überraschungsteam der Bundesliga Schritt zu halten? Hatte die TSV Hannover-Burgdorf in der vergangenen Saison schon so manchem Spitzenteam das Fürchten gelehrt, scheint sie in dieser Saison selbst eines zu sein.

Mit 14:0 Punkten startete das Team von Trainer Carlos Ortega in die Spielzeit, dennoch nahm die Hannoveraner zu diesem Zeitpunkt noch keiner so richtig ernst. Nach dem Remis in Wetzlar und den Niederlagen in Kiel und Leipzig stürzten die Recken auf Tabellenplatz fünf ab. In einen Bereich, in dem viele Experten die „Recken“ auch sahen. Doch Hannover rappelte sich schnell wieder auf, durch die überraschende Pleite der Kieler und den eigenen Sieg in Balingen am Sonntag verhindert lediglich die schlechtere Trefferdifferenz die Tabellenführung. „Es sieht ganz danach aus, als gehöre Hannover dort oben hin“, sagt Schweikardt. „Es spielt jedenfalls wie ein Spitzenteam.“ Die Mischung im Kader stimme, Hannover sei „super aufgestellt“. Beispielsweise am Kreis mit Evgeni Pevnov und Iljja Brozovic, das für Schweikardt nach Patrick Wiencek/Hendrik Pekeler beste Duo der Liga. Der dänische Weltmeister Morten Olsen ist ein Ausnahmekönner, mit Fabian Böhm und Timo Kastening stellt der Club zwei deutsche EM-Teilnehmer.

„Für uns ist das die maximale Herausforderung“, sagt Schweikardt. Zumal die Hannoveraner als extrem heimstark gelten: Nur einen Punkt, beim 29:29 gegen die Rhein-Neckar Löwen, haben sie in der TUI-Arena abgegeben. „Aber wir werden wieder unsere Chance suchen.“ Bei der 23:28-Hinspielniederlage spielte der TVB ordentlich mit, die miserable Wurfquote verhinderte ein besseres Resultat.

David Schmidt, der gegen Kiel wegen einer Wadenverletzung passen musste, kehrt zurück in den Kader. Der Einsatz von Adam Lönn indes ist noch nicht sicher: Die Schulter macht nach wie vor Probleme.

Nach dem Abschlusstraining um 13.30 Uhr am ersten Weihnachtsfeiertag setzte sich die TVB-Belegschaft um 17 Uhr in den ICE, morgen steht um 14 Uhr das Spiel an. Weihnachten hat sich für den TVB also schnell erledigt, es blieb nur der Heilige Abend zur Besinnung.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Blaue Brücke sammelt Jacken für Obdachlose

Der TVB Stuttgart hat sich, wie bereits im Vorjahr, für die kalte Jahreszeit einer besondere Spendenaktion angeschlossen: Im Vorfeld der Partie gegen die Füchse Berlin am Sonntag, 29.12.2019, haben Besucher von 12.00 Uhr an die Möglichkeit, vor dem Eingang der Porsche-Arena ihre alten Jacken oder Mäntel – in gutem Zustand – im Tausch gegen ein Ticket für das erste Heimspiel im neuen Jahr am 09. Februar 2020 in der Porsche-Arena gegen den SC DHfK Leipzig abzugeben.

Die Aktion ist begrenzt auf 50 Tickets. Die zur Verfügung gestellten Jacken werden von einer Gruppe Freiwilliger auf dem Platz vor der Leonhardskirche in Stuttgart, in welcher jährlich die Vesperkirche stattfindet, an Obdachlose gespendet.

Jürgen Schweikardt im Interview zur Blauen Brücke

Kurz vor der Jahreswende hat der TVB nicht nur sportlich eine Schippe draufgelegt: Der Verein hat sich auch auf sozialer Ebene weiterentwickelt.

Inspiriert von der „Common Goal“-Bewegung, spendet jeder Angestellte des TVB Stuttgart geschlossen jeweils 1% seines Gehaltes. Wie seid ihr auf die Idee gekommen Teil dieser Bewegung zu werden?

Zunächst einmal möchte ich meine Hochachtung vor der Mannschaft aber auch vor unseren Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle ausdrücken, die sich alle dazu bereiterklärt haben, auf einen Teil ihres Gehaltes der guten Sache wegen zu verzichten. Das ist alles andere als selbstverständlich. Schon immer fördern wir soziale Projekte in unserer Region und sind durch die Veröffentlichung der bekannten Common Goal-Mitglieder (u.a. Jürgen Klopp, Serge Gnabry, Mats Hummels) auf die Idee der 1%-Spende aufmerksam geworden. Wir haben uns dann in den letzten Monaten regelmäßig mit unseren Spielern und Mitarbeitern über die Idee ausgetauscht und haben es gemeinsam geschafft, dass ALLE zu 100% hinter der Idee stehen.

Der TVB engagiert sich auch abseits der Platte sehr stark. Welche Beweggründe hat der Verein, sich nicht ausschließlich auf Handball zu konzentrieren?

Wir haben als Verein ganz unten angefangen und sind mittlerweile seit einigen Jahren fester Bestandteil der besten Handball-Liga der Welt. Auch privat geht es uns sehr gut, deshalb empfinden wir es als ein Muss etwas an die Gesellschaft zurückzugeben. Mit der Blauen Brücke möchten wir in Zukunft soziale Projekte noch stärker unterstützen.

Alle sozialen Projekte des TVB laufen ab sofort unter dem Namen die Blaue Brücke. Weshalb sind diese Projekte so wichtig?

Wir wollen als Verein unserer sozialen Verantwortung gerecht werden und wollen den Menschen, denen es nicht so gut geht, eine Freude bereiten. Bereits in der Vergangenheit haben wir viele sozialen Projekte unterstützt. Die Jackensammel-Aktion, welche wir vergangenes Jahr in der Porsche-Arena hatten, ist nur ein Beispiel. Damals sind rund 200 Winterjacken für Obdachlose in Stuttgart zusammengekommen, die ein Spieler dann persönlich verteilt hat.

Welcher Gedanke steckte hinter der Idee, sich Share & Play anzuschließen?

Share & Play engagiert sich bereits seit Jahren im Bereich Handballförderung für Kinder und Jugendliche. Wir möchten gerne Teil daran haben, jungen heranwachsenden Menschen durch das Handballspielen ein Gefühl von „Miteinander“ zu vermitteln. Die Werte, die der Handball und auch der Sport allgemein vermitteln, sind essenziell für eine gute Persönlichkeitsentwicklung. Mit dem ehemaligen spanischen Nationalspieler Carlos Prieto, der Share & Play gegründet hat, haben wir einen absoluten Fachmann an der Seite, der bereits in einigen Schulen das Projekt erfolgreich durchgeführt hat.

Wir stehen kurz vor dem Jahreswechsel. Wie ist dein sportliches Fazit für das vergangene Jahr 2019?

Wir haben die zurückliegende Saison mit der erfolgreichsten Punktzahl der Vereinsgeschichte abgeschlossen. In der laufenden Spielzeit hatten wir Startschwierigkeiten, aufgrund des großen Umbruchs, aber auch den vielen Verletzten zu Saisonbeginn. Mittlerweile hat die Mannschaft in die Spur gefunden und harmoniert von Woche zu Woche immer besser. Der Prozess ist aber noch nicht am Ende, in der Mannschaft steckt noch mehr Potenzial, das es immer weiter zu entfalten gilt. Wir freuen uns bereits jetzt auf die Rückrunde. Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit unserer sportlichen und auch wirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2019.

TVB-Geschäftsstelle bleibt über die Feiertage Geschlossen

Die Geschäftsstellen des TVB Stuttgart in Waiblingen und Bittenfeld bleiben über die Weihnachtsfeiertage und Neujahr zwischen dem 23. Dezember 2019 und dem 06. Januar 2020 geschlossen. Ab Dienstag, den 7. Januar 2020, haben wir wieder wie gewohnt offen und stehen Euch gerne zur Verfügung.

Die Mitarbeiter des TVB Stuttgart wünschen allen eine frohe Weihnachtszeit und einen guten Start in das neue Jahr!

Bitter und Zieker im 17er-Kader für die Europameisterschaft

Die TVB-Spieler Johannes Bitter und Patrick Zieker wurden von Bundestrainer Christian Prokop in den 17er-Kader für die Europameisterschaft in Norwegen, Schweden und Österreich berufen. Bis zum Turnierstart wird die Auswahl um einen weiteren Spieler reduziert.

Der Torhüter und der Linksaußen sind die ersten Spieler in der Clubgeschichte des TVB Stuttgart, die bei einem großen internationalen Turnier im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft stehen. Die Europameisterschaft startet am 10. Januar 2020 und endet mit dem Finale am 29. Januar 2020 in Stockholm. Der ebenfalls vornominierte TVB-Profi David Schmidt wurde von Prokop hingegen nicht berücksichtigt.

Johannes Bitter absolvierte bereits 144 Spiele für die Nationalmannschaft und gewann 2007 die Weltmeisterschaft. In der laufenden Saison führt der 2,05 Meter große Bitter mit 172 Paraden die Torhüter-Statistik des deutschen Handball-Oberhauses an.

Linksaußen Patrick Zieker gelangen in 17 Partien in der aktuellen LIQUI MOLY-HBL-Saison bisher 99 Tore. Insgesamt weist der 26-Jährige eine Trefferquote von 78% auf. Für die deutsche Juniorennationalmannschaft lief Zieker bereits 40 Mal auf (120 Tore) und gewann mit ihr auch die Juniorenweltmeisterschaft 2011.

„Als der Bundestrainer anrief war ich erstmal sprachlos. Die Nominierung ist wie ein erstes Weihnachtsgeschenk. Ich freue mich riesig, bei der EM dabei zu sein. Ich bin davon überzeugt, dass wir eine gute Truppe haben und einiges erreichen können“, so der Kapitän des TVB Johannes Bitter über seine Nominierung.

„Diese Nominierung bedeutet mir sehr viel. Für einen Sportler ist es immer ein ganz besonderes Erlebnis, sein Land bei einem großen Turnier vertreten zu dürfen. Ich freue mich über das Vertrauen, das mir der Bundestrainer entgegenbringt. Dennoch ist mir bewusst, dass ich auch in den letzten beiden Spielen des Jahres für den TVB alles aus mir rausholen muss, um eine Chance zu haben, auch die letzte Hürde bis zur Europameisterschaft zu nehmen“, weiß Linksaußen Patrick Zieker.

TVB Stuttgart spendet 1% der Gehälter

Der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart spendet als kompletter Club mit all seinen Angestellten jeweils 1% des Gehaltes. Inspiriert von der „Common Goal“-Bewegung werden die Wild Boys ab Januar 2020 1% ihres Gehaltes für eine soziale Einrichtung spenden. Darüber hinaus ruft der TVB seine eigene Sozialinitiative „Blaue Brücke“ ins Leben.

Die Wild Boys werden mit den Spendengeldern die Organisation Share & Play unterstützen, welche vom ehemaligen spanischen Handball-Nationalspieler Carlos Prieto ins Leben gerufen wurde. Share & Play und der TVB werden an einer Schule in der Region in Verbindung mit Handball unter anderem auf Werte wie Integration, Teamgeist und Inklusion eingehen und diese vermitteln.

Das Ziel des TVB ist es, dass auch weitere Clubs und Spieler sich der 1%-Giving-Bewegung im Handball anschließen werden und so gemeinsam viele weitere soziale Projekte unterstützt werden können.  
Die Spendeninitiative „Common Goal“ wurde 2017 von der internationalen Non-Profit-Organisation streetfootballworld ins Leben gerufen. Prominente Unterstützer der Bewegung sind unter anderem Serge Gnabry, Mats Hummels und Jürgen Klopp.  

Des Weiteren hat der TVB Stuttgart seine eigene Sozialinitiative „Blaue Brücke“ gegründet. Hierunter werden außer der 1%-Spende auch alle bisherigen sozialen Engagements und neue soziale Projekte laufen, die die Stuttgarter unterstützen.  

„Wir finden es großartig, dass mit dem TVB Stuttgart und Share & Play zwei Akteure zueinander finden, die sich inspiriert durch Common Goal und das Wachstum der 1& Spenden-Bewegung im Fußball dafür einsetzen, dass Handball einen systematischen Beitrag zu sozialer Entwicklung leistet“, so Co-Founder von Common Goal Thomas Preiß und erklärt weiter: „Handball und Fußball haben als Mannschaftssportarten Teamplay in Ihrer DNA und können durch ihre enorme Strahlkraft dazu beitragen, dass wir auch mit Bezug auf die großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit lernen, zusammenzuarbeiten. Und genau darum geht es bei der 1%-Gehaltsspende letztenendes.“  

„Es freut mich ungemein, dass es mit dem TVB Stuttgart einen Handball-Club gibt, der sich mit allen Spielern und Mitarbeitern komplett dazu bekennt, 1% der Gehälter zu spenden. Schon seit längerem sind wir mit Common Goal im engen Austausch und dürfen nun ein gemeinsames Projekt mit Handballbezug und dem TVB in Stuttgart starten“, so Share & Play Gründer Carlos Prieto.  

„Das Commitment mit Common Goal und Share & Play spiegelt unseren großen Zusammenhalt als Team wider und zeigt, dass wir etwas bewegen wollen. Ich kenne Carlos und Share & Play schon einige Jahre und bin überzeugt, dass wir gemeinsam ein super Projekt aufbauen werden. Wir glauben daran, dass wir erst der Anfang sind und uns noch hoffentlich weitere Spieler und Clubs folgen werden“, so der TVB-Kapitän und Weltmeister von 2007 Johannes Bitter.  

„Wir sind stolz darauf, dass wir als kompletter Club 1% der Gehälter für soziale Projekte spenden. Ein großer Dank geht hierbei an Common Goal und Share & Play für die Unterstützung unseres Vorhabens in den letzten Monaten. Aber vor allem gilt der Dank all unseren Spielern und Mitarbeitern, die sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst sind und sich bereiterklärt haben, 1% ihres monatlichen Einkommens zu spenden“, erklärt TVB-Geschäftsführer Jürgen Schweikardt und fügt hinzu: „Unter dem Namen „Blaue Brücke“ möchten wir zukünftig unsere sozialen Engagements und Projekte in der Region bündeln.“

Der TVB ist stets offen für neue Ansätze und Ideen. Sollten Sie solche haben, melden Sie sich gerne per Mail an marketing@tvbstuttgart.de.

Ein paar Tage Erholung für Körper und Geist

Fünf Spiele binnen 15 Tagen haben deutliche Spuren hinterlassen beim Handball-Erstligisten TVB Stuttgart. In der Schlussviertelstunde bei der 21:29-Niederlage gegen den THW Kiel taumelten die Stuttgarter in den Seilen. Nach zwei Tagen Durchatmen beginnen die Vorbereitungen auf die letzten beiden Spiele in diesem Jahr – am zweiten Weihnachtsfeiertag in Hannover und am 29. Dezember gegen Berlin.

„Wir hatten ein Programm, das selbst für Champions-League-Teilnehmer nicht normal ist“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt am Tag nach der Niederlage gegen den Tabellenführer. Dreimal hatte sich sein Team nach einem Sechs-Tore-Rückstand bis auf einen Treffer herangepirscht, gegen Ende musste es Kiel doch ziehen lassen. „Irgendwann war der Kampfgeist gebrochen, der in den vergangenen Wochen überragend war“, so Schweikardt.

Zudem fehlten die Alternativen im Rückraum. Hätte der TVB den Zebras womöglich bis zur 60. Minute Paroli bieten können, wenn Adam Lönn und David Schmidt spielfähig gewesen wären? Bei der 34:35-Pokalniederlage gegen den THW erzielten sie zusammen elf Tore. „Diese Frage ist hypothetisch, deshalb stellt sie sich mir nicht“, sagt Schweikardt. „Aber es wäre sicherlich ein anderes Spiel geworden mit den beiden.“ So sei die Verantwortung auf zu wenigen Schultern verteilt gewesen. Und die von Dominik Weiß und Robert Markotic waren nicht breit genug, um die Kieler in noch größere Nöte zu bringen. In die Karten gespielt hat den Zebras auch die schwache Wurfquote der Stuttgarter, die etliche freie Chancen vergaben. „Wir haben zu viele Momente ausgelassen, um Nadelstiche zu setzen.“ Hier und da haderten die Stuttgarter auch mit der Regelauslegung der Schiedsrichter Sebastian Grobe und Adrian Kinzel. Die meisten 50:50-Entscheidungen fielen zugunsten des Favoriten aus. „Das hat den Kielern schon ein bisschen geholfen, in den entscheidenden Phasen wegziehen.“

Unterm Strich war der Trainer dennoch zufrieden. „Wir waren handballerisch nicht so weit weg von den Kielern.“

Info

Das letzte Heimspiel in diesem Jahr gegen Berlin am Sonntag, 29. Dezember (13.30 Uhr), in der Porsche-Arena ist ausverkauft. „Wir hätten 8000 Karten verkaufen können“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Dem TVB fehlen Wurfqualität und Kraft

Die nächste Überraschung ist ausgeblieben: Nach drei Siegen hat sich der Handball-Erstligist TVB Stuttgart vor 6211 Zuschauern in der ausverkauften Porsche-Arena dem Rekordmeister THW Kiel mit 21:29 (7:13) geschlagen geben müssen. Der TVB wehrte sich lange, war in der 45. Minute bis auf ein Tor herangekommen. Letztlich indes scheiterte er, ohne die verletzten Adam Lönn und David Schmidt angetreten, an seiner mangelnden Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Zudem machte dem Team von Trainer Jürgen Schweikardt die schwache Wurfqualität zu schaffen. Und in der Schlussviertelstunde ging den geschlauchten Spielern die Kraft aus.

Nachdem die Stuttgarter im Pokalwettbewerb gegen die Zebras nur knapp die Sensation verpasst hatten, träumte der eine oder andere TVB-Fan von der Revanche. Die Voraussetzungen indes waren am Sonntag deutlich schlechter als vor eineinhalb Wochen: Mit Lönn und Schmidt fehlten zwei torgefährliche und zweikampfstarke Rückraumspieler, die dem TVB gegen die robuste Kieler Deckung gutgetan hätten. So bekamen Dominik Weiß und Robert Markotic viele Spielanteile – und bei beiden wechselten Licht und Schatten. Elvar Asgeirsson, der zuletzt wenig zum Einsatz kam, war die fehlende Matchpraxis anzumerken.

Der TVB kam gut in die Partie, Rudolf Faluvégi und der erneut starke Patrick Zieker trafen zum 2:0 (2.). Bis zum 3:2 hielt die Führung, ehe das Heimteam durch ein paar unglückliche Aktionen ins Hintertreffen geriet. Der Torhüter Johannes Bitter parierte drei Würfe in Folge, die Abpraller landeten jedoch in den Händen des Gegners. Miha Zarabec brachte die Gäste beim 5:4 (12.) in Vorteil, der wie schon im Pokal überragende Rechtsaußen Niclas Ekberg legte zum 6:4 nach.

Beim TVB häuften sich nun die technischen Fehler und Fehlabspiele, zudem scheiterte er gleich reihenweise am Kieler Keeper Niklas Landin – entweder mit schwach platzierten Schüssen aus dem Rückraum oder mit freien Würfen von außen. Der Favorit hatte so leichtes Spiel, sich nach 21 Minuten auf 9:4 abzusetzen. Zieker beendete die zwölfminütige Torflaute des TVB mit dem Treffer zum 5:9.

Es blieb eine ziemlich zähe Angelegenheit. Die Stuttgarter Deckung stand meist gut, die Kieler sprühten allerdings auch nicht gerade vor Einfallsreichtum. Das Problem des Schweikardt-Teams war die Offensive. Aus dem Rückraum kam zu wenig, also brachte der Trainer den siebten Feldspieler. Der Erfolg war bescheiden: Kiel setzte sich zur Pause locker auf 13:7 ab – und das, ohne zu glänzen.

Die Hypothek war also groß für den zweiten Durchgang. Doch der TVB wehrte sich, erhöhte das Tempo und spielte mehr in die Tiefe. Nach drei Zieker-Toren war der Außenseiter beim 15:17 (38.) wieder dran. Nun leisteten sich auch die Kieler manchen leichten Fehler, doch das Heimteam stand sich selbst zunächst im Weg: Erst kassierte Weiß eine Zeitstrafe, dann spielte Markotic unbedrängt den Ball ins Nirwana.

Nach dem achten Tor von Zieker war in der 42. Minute beim 17:18 der Anschluss hergestellt. Kiel wackelte, und der Trainer Filip Jicha nahm eine Auszeit. Harald Reinkind versetzte die TVB-Defensive zum 17:19, Weiß traf zum 18:19, Zarko Pesevski zum 19:20 (46.). Nach diesem dritten Anschluss kippte das Spiel recht schnell in Richtung des Tabellenzweiten. Auch, weil der für Niklas Landin eingewechselte Torhüter Dario Quenstedt glänzend ins Spiel fand.

Der TVB fand keine Lösungen mehr im Positionsangriff, und plötzlich schwächelte auch die Deckung. Die Kieler kamen immer wieder über ihre einlaufenden Außenspieler zum Erfolg. Vom 20:19 setzte sich der Gast zum 25:20 ab (52.). Auch die Auszeit brachte dem TVB die Power und Konzentration nicht mehr zurück, die Zebras spielten clever ihre individuelle Klasse aus und siegten letztlich – um ein paar Tore zu hoch – mit 29:21. Der THW holte sich damit die Tabellenführung zurück. Der TVB kann jetzt zehn Tage durchschnaufen, ehe beim Tabellendritten TSV Hannover-Burgdorf die nächste schwere Aufgabe ansteht.

TVB Stuttgart: Bitter, Lehmann; Häfner (1), Asgeirsson, Weiß (2), Faluvégi (3), Späth (1), Markotic (3), Röthlisberger, Zieker (8/1), Pfattheicher, Pesevski (2), Wieling (1).

THW Kiel: Niklas Landin, Quenstedt; Duvnjak (4), Reinkind (2) Magnus Landin (1), Weinhold (1), Wiencek (4), Ekberg (10/4), Rahmel (1), Dahmke (1), Zarabec (1), Horak, Bilyk (1), Pekeler (3).

Quelle: Thomas Wagner / ZVW