David Schmidt nach der EM-Vorrunde im Interview

Hallo David, Glückwunsch zum Erreichen der Hauptrunde! Wie lautet dein Zwischenfazit zum bisherigen Turnierverlauf?

David Schmidt: Vielen Dank! Ich denke, gegen Holland haben wir am Anfang ein paar Schwierigkeiten gehabt, da es ein Gegner war, den man nicht so richtig kannte und einschätzen konnte, da sie das erste Mal dabei waren. Das Spiel konnten wir gegen Ende aber dann ziemlich klar für uns entscheiden. Gegen Spanien waren wir leider chancenlos, haben nicht unsere beste Leistung gezeigt und jetzt gegen Lettland sind wir dann noch mal nervös geworden und haben das Spiel dann am Ende mit Ach und Krach für uns entschieden. Wir wissen, dass wir uns in der Hauptrunde steigern müssen, haben diese aber erreicht, was das Positive ist. Uns ist klar, dass sich jeder von uns noch steigern kann. Das Potential ist auf jeden Fall vorhanden, dass wir noch deutlich besser spielen können.

Jogi gehört ja quasi schon zum alten Eisen, aber sowohl Du als auch Patrick scheinen sich schnell blendend in die Mannschaft integriert zu haben! Wie ist das Gefüge innerhalb der DHB-Auswahl?

David Schmidt: Man muss sagen, dass das Gefüge innerhalb der Mannschaft wirklich sehr gut ist. Wir fühlen uns echt extrem wohl, die Mannschaft hat es uns Neuen einfach gemacht, reinzufinden. Wir verbringen auch viel Zeit abseits der Platte miteinander, egal ob beim Kartenspielen oder anderen Aktivitäten.

Ist die Nervosität vor einem Spiel in der Europameisterschaft höher als im „Ligaalltag“?

David Schmidt: Die Nervosität war vor meinem ersten Länderspiel, dem Testspiel gegen Island in der SAP-Arena in Mannheim, am schlimmsten, weil man wirklich noch nicht wusste, was auf einen zukommt. Jetzt während der Europameisterschaft geht es eigentlich, man versucht eben einfach alles auszublenden und dann zu denken, dass es ein Spiel wäre, wie jedes andere.

Wer ist dein Zimmerpartner und wie kommt ihr klar?

David Schmidt: In Norwegen hatten wir Einzelzimmer, von daher hatte ich dort keinen Zimmerpartner. Aber in Frankfurt und Wien bei den Testspielen, sowie auch jetzt wieder in Wien, teile ich mit Philipp Weber ein Zimmer, mit dem ich mich auch sehr gut verstehe.

Wie verbringt ihr eure Freizeit, wenn ihr nicht gerade trainiert?

David Schmidt: In unserer Freizeit spielen wir viel Dart und ein Brettspiel namens TAC, das hier in der Mannschaft sehr beliebt ist.

Trainingslager Teil 2 – Das Wochenende im Ultental

Für die Spieler des TVB Stuttgart stand an diesem Samstag noch kein Wochenende an. Der Tag begann wie jeder vorherige Traininglagertag auch mit einer Einheit Langlauf. Mittlerweile kamen alle einigermaßen gut mit den dünnen Skiern zurecht und die meisten fanden Spaß an dieser neuen Art des Konditionstrainings, die eine willkommene Abwechslung zu den gewöhnlichen Joggingeinheiten bot. „Ich habe das davor selber noch nie gemacht, aber ich habe sehr viel Freude dabei und merke, wie ich mich von Tag zu Tag verbessere. Ich hätte nichts dagegen wenn wir das in Zukunft öfter machen“, berichtete Max Häfner von seinen ersten Langlauferfahrungen.

Am Nachmittag stand dann das erste Krafttraining nach der Winterpause im nahegelegenen Fitnessclub Summit Functional Fitness an. Die Jungs konnten sich hier ordentlich auspowern und etwas für ihren Muskelaufbau tun. Abends fand das zweite EM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft statt, welches gemeinsam im Teamhotel Alpenhof verfolgt wurde.

Der Sonntag konnte individuell gestaltet werden. Max Häfner hat sich mit einigen seiner Teamkollegen im Schnee verknügt. „Ich war mit ein paar anderen draußen im Schnee laufen, wir haben eine Schneewanderung gemacht. Mittags haben wir uns dann alle auf einer Alm getroffen, wo wir ein paar schöne Stunden in der Sonne genoßen haben“, erzählte er von seinem freien Tag. Ein paar andere Spieler und auch Betreuer nutzten die Zeit, um die Pisten auf den gewöhnlichen Ski unsicher zu machen. Der Tag wurde mit einem leckeren Abendessen im Hotel und einigen Runden Rumpeln, einem Spiel nach südtiroler Tradition, beendet.

Trainingslager Teil 1 – Die ersten drei Tage im Ultental

Am Mittwoch, den 08. Januar, sind die WILD BOYS in das Trainingslager nach Südtirol ins Ultental aufgebrochen, um dort die Grundsteine für eine erfolgreiche Restrückrunde zu legen. Nachdem die Mannschaft die etwa sechsstündige Anreise gut überstanden hatte, konnten die Zimmer im Hotel Alpenhof bezogen und das leckere Essen erstmals gekostet werden.

Der erste richtige Trainingslagertag für das Team um Trainer Jürgen Schweikardt fand gestern statt. In den Tag gestartet wurde mit der ersten Einheit Langlauf, bei welcher alle Spieler und Teammitglieder mit den dünnen Latten bekannt gemacht wurden. „Wir sind immer froh, wenn wir Dinge finden, die ein bisschen abseits von dem sind, was der gewöhnliche Alltag im Handballsport ist. So eine Bewegungsform wie Ski-Langlauf bietet sich gut an, um einen konditionellen Input im Trainingslager  zu liefern“, begründet Karsten Schäfer die Wahl dieser Trainingsform.

Nachmittags begaben sich die Spieler dann wieder auf gewohntes Terrain, denn die erste Handballeinheit des Jahres 2020 stand auf dem Programm, welche in einer Sporthalle in Meran stattfand. Da die kurze Winterpause von allen gut genutzt worden ist, sind die Jungs erholt gewesen und konnten ein gutes Training abliefern. Am Ende dieses ersten Tages verfolgte die Mannschaft gemeinsam das EM-Auftaktspiel der deutschen Handballnationalmannschaft, zu welcher auch die Teamkollegen Jogi Bitter, David Schmidt und Patrick Zieker gehören.

Der zweite Tag im Trainingslager begann wie der vorherige mit einer Langlaufeinheit. Hierbei zeigte der Co-Trainer Karsten Schäfer allen Beteiligten die klassische und die freie Technik (Skating), sowie den Diagonalschritt und den Doppelstockschub und auch die ersten Runden in der ans Hotel angrenzenden Loipe wurden gedreht. Zum Abschluss dieser Einheit gab es ein Sprintrennen, welches Max Häfner, vor Dominik Weiß und Finn Hummel für sich entscheiden konnte. Um 12 Uhr stärkten sich Spieler und Trainer beim gemeinsamen Mittagessen und tankten Kraft für die anschließende Nachmittagseinheit. Nachdem die Spieler am Morgen schon konditionell gearbeitet hatten, wurde in der späteren Einheit des Tages handballspezifisch trainiert. Der Tag wurde mit einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant des Teamhotels Alpenhof beendet.

TVB vor wichtigen Partien in der Porsche-Arena

09.02.20 / 16:00 Uhr / TVB Stuttgart vs. SC DHfK Leipzig
Jetzt Tickets sichern!

23.02.20 / 13:30 Uhr / TVB Stuttgart vs. FRISCH! AUF Göppingen
Jetzt Tickets sichern!

01.03.20 / 16:00 Uhr / TVB Stuttgart vs. HBW Balingen Weilstetten
Jetzt Tickets sichern!

 

Die Restrückrunde in der LIQUI MOLY HBL steht kurz bevor. Am 02.02.2020 startet das Pflichtspieljahr für den TVB in Lemgo, eine Woche später steht das erste Heimspiel auf dem Programm. Mit dabei: Die deutschen EM-Fahrer Johannes Bitter, Patrick Zieker und David Schmidt, sowie der schweizer Nationalspieler Samuel Röthlisberger und der Nordmazedonier Zarko Pesevski.

Die Heimspielphase beginnt mit der Partie gegen den SC DHfK Leipzig am 09.02.20 in der Porsche-Arena (Anwurf 16:00 Uhr). Am 3. Spieltag der Saison musste sich der TVB in Leipzig mit 31:28 geschlagen geben. Der aktuell Tabellenneunte kommt also als Favorit nach Stuttgart. Bester Torschütze der Sachsen ist Franz Semper. Er war bereits 87 Mal erfolgreich.

Am 23.02.20 starten die Wild Boys in die Derby-Wochen. FRISCH AUF! Göppingen lautet der Gegner in der Porsche-Arena (Anwurf 13:30 Uhr). Im Vorjahresspiel erlebten die Besucher einen echten Krimi. Erst in der letzten Minute gelang Max Häfner noch der 26:26-Ausgleich! Das gibt Mut, auch wenn das Hinspiel gegen den regionalen Konkurrenten weniger erfolgreich verlief.

Auch gegen die HBW Balingen-Weilstetten erwartet die Zuschauer am 01.03.20 ein packendes Derby in der Porsche-Arena (16:00 Uhr). Das verspricht zumindest das Hinspiel gegen die Gallier. Das 25:25 aus dem 12. Spieltag bietet einen kleinen Vorgeschmack. Kampf, Schweiß und Leidenschaft sind bereits vorprogrammiert, wer am Ende die Oberhand behält, bleibt die spannende Frage.

Die Spiele in der Porsche-Arena haben dieses Jahr einiges an Spannung geboten. Die Partie gegen Flensburg endete mit einem 23:23-Unentschieden, das Adam Lönn dem TVB in letzter Sekunde sicherte. Gegen die Füchse mussten sich die Wild Boys mit nur einem Tor geschlagen geben. Im neuen Jahr soll es besser laufen! Seien Sie dabei und unterstützen den TVB beim Kampf um den Klassenerhalt. Tickets für alle Partien gibt es unter http://bit.ly/TicketsTVBstuttgart.

So liefen die Testspiele für den DHB

Zwei Mal hat die deutschen Nationalmannschaft getestet, bevor morgen der Startschuss in die Europameisterschaft 2020 in Trondheim gegen die Niederlande fällt (18:15 Uhr). Die drei Wild Boys David Schmidt, Patrick Zieker und Johannes Bitter konnten bisher überzeugen.

Den ersten Test gegen Island konnte die deutsche Auswahl mit 33:25 gewinnen: „Wir haben es ordentlich gemacht, wir können sehr zufrieden sein“, sagte Bitter.

Deutschland in der ausverkauften SAP-Arena gegen Island einen gelungenen Start. Zu Beginn der zweiten Hälfte, in der dann Johannes Bitter nach neun Jahren sein Comeback gab, konnte Deutschland den Vorsprung dann konsequent weiter ausbauen. Dabei waren es neben dem 2007er-Weltmeister unter anderem die Nationalmannschafts-Debütanten Patrick Zieker und David Schmidt, die die Akzente setzten. Zieker traf gegen Island zwei Mal, Schmidt war ein Mal erfolgreich.

Auch die Generalprobe bei Co-Gastgeber Österreich bestand die deutsche Auswahl. Drei Tage vor dem Turnierstart siegte sie in Wien mit 32:28 (15:14). Drei Tage vor dem EM-Auftaktspiel gegen die Niederlande zeigte das DHB-Team eine solide Vorstellung, ließ aber einige klare Torchancen ungenutzt.

Bester deutscher Torschütze war Linksaußen Patrick Zieker mit sechs Treffern. Zudem zeigte der eingewechselte Johannes Bitter im Tor wichtige Paraden und auch David Schmidt setzte mit seinen Anspielen wichtige Akzente.

TVB-Partner Primus sucht Physiotherapeuten

Unser Partner Therapiezentrum Primus sucht eine/n Physiotherapeut/in in Voll- oder Teilzeit!

Wir sind ein junges, engagiertes Team von Physiotherapeuten und Sporttherapeuten. Unsere beiden Therapiezentren befinden sich am Ortsrand von Waiblingen-Bittenfeld und Fellbach-Schmiden mit herr- lichem Ausblick auf die Felder. Nicht nur unser Team, auch die hellen und großzügigen Räume machen ein tolles Arbeitsklima möglich.

Wir suchen für beide Standorte Verstärkung!

In unserem Fitnessbereich legen wir großen Wert auf intensive und professionelle Betreuung unserer Kunden. An unseren Trainingsgerä- ten führen wir regelmäßig Analysen mit Krafttests durch und erstellen so ein individuelles und zielgerichtetes Trainingsprogramm. Zu un- seren Kunden zählen Spitzen- und Breitensportler sowie Menschen, die einfach „nur“ gesundheitsorientiert trainieren möchten. Die Kom- munikation zwischen Physiotherapie und Fitnesstherapie ist uns sehr wichtig!

Unser Behandlungsschwerpunkt liegt im Bereich Orthopädie, Chirur- gie, Sportphysiotherapie. Aber auch im Bereich Neurologie sind wir tätig. Durch die Betreuung zahlreicher Sportmannschaften, darunter auch der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart, bieten wir eine verantwortungsvolle Stelle mit der Chance der persönlichen Weiter- entwicklung.

Wir bieten:
– ein freundliches junges Team
– individuelle Weiterentwicklung
– ein attraktives Gehalt
– finanzielle Unterstützung bei Fortbildungen
– interessante Betreuung von Sportmannschaften

Wünschenswert wären diverse Fortbildungen und Berufserfahrung. Gerne bieten wir aber auch Berufsanfängern die Möglichkeit, sich bei und mit uns weiterzuentwickeln.

Fellbacher Straße 115, 70736 Fellbach-Schmiden

info@primus-fellbach.de , Ansprechpartner Tobias Unfried

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Karsten Schäfer zur Vorbereitung und der aktuellen Situation

Hallo Karsten, die Mannschaft wird immer besser. Liegt das am (Co-)Trainer?

Das wäre schön, wenn es so einfach wäre. Nein, Spaß bei Seite, da kommen ganz viele Faktoren zusammen. Zunächst liegt es daran, dass die Abstimmung zwischen den Jungs mit jedem Spiel besser wird, Handball ist immer eine Teamleistung. Dazu kommt, dass die Jungs jede Woche sehr gut arbeiten und das zahlt sich natürlich am Wochenende aus. Jürgen, Frank und ich machen sicher auch einen guten Job. Am Ende stehen aber die Jungs auf demSpielfeld und es ist vor allem ihr Verdienst.

Wie oft hat die Mannschaft über die Feiertage trainiert?

Wir haben bis zum 21.12. trainiert und uns am 25.12. wieder zum gemeinsamen Training getroffen. In den Tagen dazwischen, haben die Jungs 1-2 individuelle Einheiten gemacht, sich aber auch etwas Ruhe und Gelassenheit mit ihren Familien gegönnt. Das ist wichtig und muss auch so sein, wir sind alle soziale Wesen mit Familien und Freunden.

Ihr geht im Januar ins Wintertrainingslager. Wie weit sind die Vorbereitungen dafür vorangeschritten?

Da sind wir gut vorbereitet. Wir gehen wieder mal ins Ultental, dort kommen wir zu Freunden. Die Winterpause wird ab diesem Winter eine Woche kürzer sein als bisher, daher werden wir auch schon viel in der Halle trainieren und auch zwei Testspiele in Südtirol gegen Meran und Bozen austragen. Daneben werden die Jungs jeden Tag auf dem Langlaufski sich die konditionellen Grundlagen für die Rückrunde erarbeiten. Ich freue mich darauf zu sehen wie sie das hinbekommen, bin da jedoch sehr zuversichtlich.

David Schmidt wird für EM nachnominiert

David Schmidt vom Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart wird bei der EHF EURO 2020 den gesundheitlich angeschlagenen Franz Semper auf der Rückraum rechten Position ersetzen.

Nach der Absage von Semper aus Leipzig, der aufgrund von Anzeichen einer Herzmuskelentzündung in Folge eines langwierigen grippalen Infektes mindestens drei Wochen absolutes Sportverbot verordnet bekam, reagierte Bundestrainer Christian Prokop am Silvestermorgen und nominierte David Schmidt nach. Schmidt wird gemeinsam mit Kai Häfner die Position im rechten Rückraum einnehmen.  

Damit reist der 26-jährige Linkshänder gemeinsam mit seinen Teamkollegen Johannes Bitter und Patrick Zieker zum DHB-Lehrgang nach Frankfurt und gibt wie Zieker sein Debüt in der Nationalmannschaft. In dieser Saison hat der gebürtige Karlsruher Schmidt in 15 Spielen 71 Treffer erzielt, davon zehn beim 32:33 gegen die Füchse Berlin am vergangenen Sonntag.  

„In erster Linie tut es mir Leid für Franz Semper. Ich wünsche ihm auf diesem Weg eine schnelle Genesung. Für mich ist es eine große Ehre für Deutschland spielen zu dürfen. Dementsprechend werde ich mich voll reinhängen, um der Mannschaft helfen zu können“, so der rechte Rückraumspieler des TVB, David Schmidt.

„Mit der krankheitsbedingten Absage von Franz Semper fällt uns erneut ein Rückraumrechter aus, der eine hohe Durschlagkraft besitzt. Ich wünsche ihm eine schnelle Genesung“, sagt Prokop. „David Schmidt wird nun mit Kai Häfner zusammen die Position Rückraumrechts ausfüllen. Ich hoffe, dass er die im Verein gezeigten Leistungen voll in die Nationalmannschaft einbringen kann.“
 
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft kommt am Donnerstag, 2. Januar, bis 11 Uhr in Frankfurt am Main zum Start der EM-Vorbereitung zusammen. Nach Länderspielen gegen Island (Mannheim, 4. Januar, 17.20 Uhr, live im ZDF) und Österreich (Wien, 6. Januar, 14.40 Uhr, live in der ARD) startet das Team in das EM-Turnier. In Trondheim treffen die Männer um Kapitän Uwe Gensheimer auf die Niederlande (9. Januar), Spanien (11. Januar) und Lettland (13. Januar, Spielbeginn jeweils um 18.15 Uhr). Die ersten beiden Teams der Vorrunde ziehen in die Hauptrunde ein, die am 16. Januar in Wien beginnt.

Dem TVB fehlt eine Sekunde zum Punkt

Handball ist bisweilen grausam. Diese Erfahrung haben am Sonntag wieder einmal die Erstliga-Handballer des TVB Stuttgart gemacht. Nach einer engagierten Leistung standen sie gegen die Spitzenmannschaft Füchse Berlin bei der unglücklichen 32:33-Niederlage (16:13) mit leeren Händen da. Eine Sekunde vor Schluss klaute der dänische Weltmeister Hans Lindberg dem TVB mit dem finalen Treffer einen Punkt.

Am Ende jubelten die Hauptstädter und eine Handvoll Fans, die den Tabellensechsten nach Stuttgart begleitet hatten. Die TVB-Spieler standen wie ein Häufchen Elend auf dem Spielfeld und bedankten sich artig bei ihren Zuschauern. Die Schockstarre verstärkte sich noch, nachdem das Ergebnis aus Ludwigshafen die Runde gemacht hatte. Die Eulen zwangen Göppingen mit 24:23 in die Knie, damit ist die Lage für den TVB zur EM-Pause prekärer denn je: Nur noch zwei Punkte trennen die Stuttgarter von den Abstiegsrängen.

Da ist’s ein schwacher Trost, dass sich das Team von Jürgen Schweikardt im letzten Spiel des Kalenderjahres ganz anders präsentierte als beim lendenlahmen Auftritt am Donnerstag in Hannover. Entsprechend konsterniert wirkte der Trainer bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. „So ruhig habe ich die Mannschaft in der Kabine noch nie erlebt“, sagte Schweikardt. „Wir sind alle bitter enttäuscht.“

Beide Defensivreihen brauchten ein paar Minuten, um sich auf den Gegner einzustellen. 3:3 stand’s nach vier Minuten, ehe der TVB den nächsten personellen Rückschlag einstecken musste: Bei einer Abwehraktion zog sich Rudolf Faluvégi eine Platzwunde am Kopf zu. Der Ungar kehrte zwar später mit einem Turban auf die Auswechselbank zurück, kam aber nicht mehr zum Einsatz. Weil Adam Lönn zudem noch nicht spielfähig war, wurde es im Rückraum schon eng.

Erschwerend hinzu kam, dass die Schiedsrichter Robert Schulze und Tobias Tönnies in strittigen Situationen eher dazu neigten, zugunsten der Berliner zu entscheiden. So sah sich der TVB nach elf Minuten mit 3:6 im Hintertreffen. Großen Anteil daran hatte auch der Gästekeeper Martin Ziemer, der nach 13 Minuten schon sechs Paraden auf dem Zettel hatte und in den ersten 30 Minuten zur Lebensversicherung der Füchse avancierte.

Der TVB kam über seine starke Defensive jedoch rasch zurück ins Spiel. Jogi Bitter hielt gut, die Berliner wirkten im Angriffsspiel – allen voran im Rückraum – reichlich phlegmatisch. Hier setzte einzig der Linkshänder Fabian Wiede Akzente. Mit einem 4:0-Lauf holte sich der TVB beim 7:6 (17.) die erste Führung. Ein Unterschied war fortan zwischen dem Abstiegskandidaten und dem Spitzenteam nicht auszumachen, so blieb es eng bis kurz vor der Pause. Mit einem Schlussspurt holte sich der Außenseiter nach dem 13:13 die Drei-Tore-Führung. Den finalen Treffer zum 16:13 erzielte Dominik Weiß mit einem spektakulären Rückhandwurf.

Diese Aktion schien dem Rückraumspieler mächtig Auftrieb gegeben zu haben. Den „Langen“ (neun Tore) und David Schmidt (zehn Tore) bekamen die Berliner nie unter Kontrolle. Der TVB kam fokussiert aus der Halbzeit, mit einem verdeckten Wurf traf Max Häfner zum 19:14 (33.) und zur Fünf-Tore-Führung. Der Berliner Trainer Velimir Petkovic tobte an der Seitenlinie, ordnete eine offensivere Abwehr an – mit Erfolg: Das Heimteam suchte nun überhastet den Abschluss und leistete sich leichte Fehler. Nach Paul Drux’ Treffer zum 19:20 (40.) war das Polster fast aufgebraucht.

Der TVB hielt, allen voran dank Weiß, den knappen Vorsprung – allerdings nur bis zum 24:23 (46.). Dann traf Ziemer ins leere Tor zum 24:24. Jakov Gojun brachte die Füchse beim 26:25 wieder in Vorteil.

Dramatisch wurden die letzten zehn Minuten. Der starke Lindberg sorgte beim 29:27 (54.) für die erste Zwei-Tore-Führung der Füchse seit dem 6:4. Doch der TVB kämpfte verbissen. Den 28:30-Rückstand egalisierten Häfner und Schmidt (57.), Häfner glich fünf Sekunden vor dem Ende zum 32:32 aus. Berlin besprach in der Auszeit den finalen und siegbringenden Spielzug: Wiede trieb den Ball durch die Mitte und bediente mustergültig den an den Kreis einlaufenden Lindberg. Der TVB pennte, Lindberg ließ Bitter keine Chance – 32:33.

Der Rest war Schweigen.

TVB Stuttgart: Bitter, Lehmann, Häfner (4), Asgeirsson (1), Weiß (9), Faluvégi, Späth (1), Markotic, Röthlisberger, Zieker (5/4), Pfattheicher, Pesevski, Schmidt (10), Wieling (2).

Füchse Berlin: Ziemer (1), Genz; Wiede (4), Holm (3), Struck (3), Mandalinic, Gojun (1), Lindberg (8/3), Müller, Matthes (2), Kopljar (3), Koch (2), Marsenic (2), Drux (4).

Die Stimmen zur Niederlage gegen die Füchse

Jürgen Schweikardt: Wir sind bitter enttäuscht. So ruhig habe ich es in der Kabine noch nie erlebt. In der ersten Halbzeit haben wir nicht unser bestes Spiel gemacht und führen trotzdem mit drei Toren. Wir kommen super aus der Halbzeit raus. Darauf folgt eine schwache Phase mit vielen einfachen Fehlern von uns. Das wirft uns nicht um – im Gegenteil wir bleiben immer dran. Wir schießen dann verdient den Ausgleich, mit dem alle zufrieden gewesen wären. Was am Ende passiert, war einfach dumm und nicht genau erklärbar. Es ist schon extrem bitter für uns

Velimir Petković: Ich möchte dazu nicht viel sagen. Wir sind einfach nur sehr froh, dass das Spiel so ausgegangen ist. Heute haben wir das Auswärtsspiel zu locker genommen. Gegen Kiel haben wir gewonnen. Wenn wir aber eine top Mannschaft sein wollen, müssen wir auch in solchen Spielen wie heute souveräner auftreten. wir haben in der ersten Halbzeit eine andere Mannschaft gesehen wie in der Zweiten. Die Einstellung verbesserte sich in der zweiten Halbzeit deutlich.

Manuel Späth: So ein Spiel ist natürlich sehr bitter und es ist schwierig, die richtigen Worte zu finden. Wir haben über weite Strecken der Partie ein sehr gutes Spiel gemacht und liegen zwischenzeitlich sogar fünf Tore vorne. Dann geben wir den Vorsprung durch technische Fehler zu leicht her. Es ist am Ende einfach nur unglücklich, dass wir keinen Punkt zu Hause behalten können.

Tim Wieling: Das war heute extrem bitter. Ich weiß nicht was ich sagen soll nach so einem Spiel mit solchen Emotionen. Die Halle war da, die Unterstützung war da. Wir werden alles daran setzen, dass uns das nicht nochmal passiert.